Die Legende von Sankt Martin
In der orthodoxen Medizin (Schulmedizin, universitären Medizin) hat man sich bisher mit den Grenzen der kurativen Medizin (auf Heilung ausgerichtet) und den Kriterien, die diese Grenzen aufzeigen, relativ wenig befasst. Beendigung einer kurativen Therapie 1. Wenn die Behandlung nutzlos ist. Es besteht weder eine echte Chance auf Heilung, noch auf Lebensverlängerung. 2. Wenn der medizinische Aufwand in keinem "realen" Verhältnis zum erwartbaren Erfolg steht. 3. Wenn der Patient im Sterben liegt. Der Tod steht unmittelbar und unaus- weichlich bevor. Besonders in der Palliativmedizin sollten wir uns immer die Frage stellen, ob das Ergebnis einer diagnostischen Intervention irgendeine therapeutische Relevanz für den Patienten hat und ob ihm die Therapie einen Benefit für die Qualität seiner Lebenszeit bringt. Sehr wesentlich für die Kommunikation mit dem Patienten und ihren Angehörigen ist es, auf Formulierungen wie „Wir können leider nichts mehr für Sie, für Ihren Ehegatten usw. tun“(1) oder „Sie sind austherapiert"(1) dringlich zu verzichten. (1) Siehe Nozebo Effekt - "Ich werde schaden" - unter INFOS: Statistik Glossar & Allerlei >>> ZITATE: Bernie Siegel: Krebs - Denken - Ernährung >>> "Was der Arzt [so (1)] sagt, mag für die Möglichkeiten seiner "ärztlichten" [Heil-] Kunst zutreffen. Doch wenn wir uns dadurch selbst aufgeben, verhindern wir auch das Wirken der spirituellen Gesetze in uns, die uns auf ungeahnte Weise Hilfe und Heilung bringen können. Wenn wir eine Nachricht von "Aussichtslosigkeit" erhalten, dann sollten wir etwas tiefer über das entsprechende Problem nachdenken. Wir sollten uns sagen, dass vielleicht nach menschlichem Ermessen und Vermögen die Lage aussichtslos ist. Jedoch gibt es Kräfte, die unsere menschlichen übersteigen ... Auch wenn wir nicht wissen, auf welche Weise eine Rettung kommt, müssen wir sicher sein, dass immer eine Rettung ["Selbstheilung"] möglich ist ... Man möge daran denken, dass etwas Höheres ["Alleins-Quelle-Ursprung"] als man selbst nun wirkt ..." Aus: Frederick Bailes (1889-1970, neuseeländisch-amerikanischer Autor, Theologe, Alternativmediziner, Neugeist Bewegung): „Lebe schöpferisch. In sieben Tagen neue Kräfte wecken“ (Hidden Power for Human Problems 1957) Zweiter Teil: Die Anwendung des Gesetzes der Schöpferkraft - Methoden, Übungen und Fallbeispiele. 12. Kapitel: Wie man eine heilende Gebetsbetrachtung [positive Affirmation] vornimmt. Lassen Sie sich nicht von "Aussichtslosigkeiten" entmutigen S.216, Wie oft sollte man eine Gebetsbetrachtung [positive Affirmation] vornehmen? S.219 Peter Erd Verlag 1989 (Neuausgabe des 1986 erschienen Buches „ Ich lebe glücklich - In 7 Tagen ein neuer Mensch“) [Meine Ergänzungen] Auch die „Unsitte“ mancher Onkologen, eine Chemotherapie als einzige Option bis zum Lebensende anzubieten, spricht für ein mangelndes Einfühlungsvermögen und eine Einengung des medizinischen Blickwinkels. Der Praxisalltag im Hospiz beweist, wie viel Lebensqualität solche „austherapierten“ Patienten allein auf Grund einer suffizienten Pflege und Begleitung und Symptom- orientierten palliativen Therapie erhalten. "Als die 108-Jährige das kleine Bündel in die Arme nimmt, passiert etwas Magisches" Wenn deine 108-jährige Uroma auf deine frisch geborene Tochter trifft... www.youtube.com/watch?v=Ru4e4_irKbk&ab_channel=Heftig "Meine Philosophie für ein glückliches Leben" Bei Sam (b. 23. Oktober 1996 in Providence, Rhode Island; † 10. Januar 2014 in Foxborough, Massachusetts) wurde im Alter von zwei Jahren Progerie diagnostiziert, eine seltene, rasante Alterungskrankheit. In dieser inspirierenden Rede teilt er seine Philosophie für ein glückliches Leben. www.youtube.com/watch?v=36m1o-tM05g&t=6s&ab_channel=TEDxTalks "Wenn wir nicht mehr heilen können, dann können wir lindern. Und wenn wir nicht lindern können, dann können wir trösten. Und wenn wir nicht trösten können, dann sind wir immer noch da." Stefan Einhorn (b.1955, Molekular Onkologe, Karolinska Institut Stockholm): „Die Kunst ein freundlicher Mensch zu sein“ HOFFMANN 2007 "Zu sagen: 'Da kann man nichts mehr tun', heißt seine Liebe zu verweigern. Wenn wir unser Bewusstsein weiterentwickeln wollen, dann, indem wir helfen wollen. Helfen wollen heißt, lieben wollen. Für viele heißt lieben aber nur, so weit helfen, wie man selbst davon profitiert. Eine solch egoistische Liebe ist gefühlsarm und in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit getrübt. Wer sein limitiertes Wissen so absolut nimmt, dass er glaubt, man kann nicht helfen, rechtfertigt die Lieblosigkeit und macht sich unsensibel dafür zu spüren, dass die Seele der Ort ist, an dem Krankheit und Heilung geschieht. Bin ich in der selbst- losen Liebe, sehe ich beim anderen die unharmonischen, störenden Gefühle so deutlich und so früh, dass ich instinktiv helfe sie auszugleichen und in die Balance zu bringen. Wer nicht hinschaut oder wem es egal ist, was er sieht, reagiert vielleicht erst, wenn das physische Symptom so groß ist, dass die Hilfe massiv und mit unangenehmen Begleitum- ständen belastet ist oder gar nicht mehr geleistet werden kann. Bleibt man sensibel und geht davon aus, dass man immer etwas ausrichten kann, dann spürt man frühzeitig, wie es dem anderen geht, und findet rechtzeitig einen Weg, um zu helfen." Aus: Clemens Kuby: "Heilung - Das Wunder in Uns. Selbstheilungsprozesse entdecken" III Der Mensch, ein geistiges Wesen 1. Wie ich denke, so bin ich. Was krank macht S. 251 Kösel 8. Auflage 2009 (2005) Sterbender Gallier - Kapitolinische Sammlung Rom "Menschen in lebensbedrohlichen Situationen sehnen sich vor allem nach ZUWENDUNG, nach ANGENOMMEN-SEIN. Und ein nicht zu leugnender Teil dieses Angenommen-Seins besteht einfach aus ZEIT. Zeit, sprechen zu dürfen. Zeit, gehört zu werden. Zeit, zuzuhören. Ausreichend Zeit für gegenseitiges Verstehen und Verständnis-Haben." Aus: Günther Loewit: "Sterben - Zwischen Würde und Geschäft" Sterben und Tod III: Die Medizin. So darf kein Mensch sterben S. 230 HAYMON 2014 Hospiz (franz. hospice: Gasthaus) war ursprünglich eine kirchliche oder klösterliche Verpflegungsanstalt für Bedürftige, Fremde oder Kranke (Entstehung des Begriffs Hospital). Der Begriff ist außerdem im Alpenraum geläufig, wo er ein Gasthaus und eine Unterkunft für in Not geratene Bergwanderer bezeichnet. Diese Hospize finden sich auf oder in der Nähe der Passhöhen von bedeutenden Alpenübergängen. Heute wird der Begriff wesentlich weiter angewandt: von Unterkunftsstätten mit christlicher Hausordnung bis zu spezialisierten Krankenhäusern [z.B.: Hospiz für Palliativmedizin, "Moribundenklinik" (in der Schwanen- allee, n. Aldous Huxley (1894-1963) in "Schöne neue Welt" (1932)] und Einrichtungen der Sozial- und Wohlfahrtspflege (Betreuung krebskranker Kinder).
Die Hospizbewegung hat sich zum Ziel gesetzt, "unheilbaren" (inkurablen) Kranken in ihrer letzten Lebensphase und beim Sterben eine menschenwürdige Umgebung und Betreuung zu schaffen. Träger dieser Häuser der Sterbensbegleitung sind sowohl Kirchen, gemeinnützige Organisationen und Kommunen oder Bundesländer. "Nicht nur für Deutschland, sondern für nahezu alle industrialisierten Regionen der Welt gilt: Die Professionalisierung des Umgangs mit Krankheit, Leiden und Sterben hat dazu beigetragen, dass der Tod aus unserer Alltagserfahrung verschwunden ist. Nach der Definition des amerikanischen Soziologen Robert King Merton [1910-1913, "Selbsterfüllende Prophezeiung"] ist die Medizin eine Institution, von der Gesellschaft geschaffen, um ihre Mitglieder von der Beunruhigung durch Krankheit und Sterben zu entlasten. Sie verbirgt den Anblick des Sterbenden hinter ihren Mauern und gibt die Beschäftigung mit dem Problem an Experten ab, die ihrerseits Mittel und Wege finden, sich das Thema vom Leibe zu halten: "Das Entsetzen darüber, dass ein Mensch sich im Sterben in einen bloßen Körper verwandelt, kann ferngehalten werden, wenn man sich von Anfang an nur für den Körper interessiert", merkt der schwedische Psychiater Per Christian Jersild [b.1935, "Das Haus zu Babel" Hinstorff 1980] an. Mittlerweile hat man den Einsatz medizinischer Intensivmaßnahmen sowohl auf chronisch kranke Menschen ausgeweitet als auch auf Menschen, die an den Grenzen ihres Leben angekommen sind. Kaum jemand stirbt ohne Infusion oder künstliche Ernährung... Einfach so zu sterben ist nicht mehr vorgesehen. Der Tod wird, wie so vieles, "hergestellt". Noch vor wenigen Jahrzehnten wäre kaum jemand auf die Idee gekommen, den Rettungswagen zu rufen, wenn die Großmutter über Tage hinweg stiller wurde, weniger Appetit hatte und oft auch ahnte, dass es "zu Ende" ging. Kaum einer würde es heute wagen, solche Signale als Beginn eines Sterbens zu deuten. Nur noch in den wenigsten Familien leben mehrere Generationen zusammen und können so Erfahrungen mit Altern, Sterben und Tod machen... In der Frage, wann Leben endet und Sterben beginnt, verlassen wir uns seit langem auf medizinische Definitionen; in der Frage wie wir mit den Toten umgehen, rücken ökonomische Aspekte in den Vordergrund. Was wir erleben, ist eine Enteignung: Technik, Konventionen und Standards regieren dort, wo wir nicht (mehr) steuern und gestalten können und wollen. Die modernen, westlichen Gesellschaften tun so, als müssten - als könnten! - sie Tod und (individuelles) Leid aus der Welt schaffen... Innerhalb nur einer Generation ist der reale Tod aus unserer Alltagserfahrung verschwunden. Die meisten Jugendlichen haben zwar schon Tausende sterben sehen - allerdings nur auf der Leinwand. Einen echten toten Körper haben die wenigsten schon einmal gesehen. Die Großmutter stirbt im Pflegeheim oder in der Klinik. Sie wird vom Bestatter abgeholt, der uns manchmal Gelegenheit gibt, sie vor der Einäscherung noch einmal zu sehen. So sehr wir im Leben auf Individualität Wert legen, so selten fordern wir als Angehörige im Umgang mit "unseren" Toten, mit unserer Trauer, dieses Recht ein. Die Ausgrenzung des Sterbens aus der Alltagserfahrung, die Auslagerung und Enteignung des Todes findet im Umgang mit den Toten einen nahtlosen Anschluss." Aus: Fritz Roth: „Das letzte Hemd ist bunt: Die neue Freiheit in der Sterbekultur“ Kapitel 1: Der fremde Tod: "Outsourcing" (Ausgliederung) des Sterbens. S.20f Campus Verlag 2011 "Verwaltung des Lebensendes oder Kunst des Sterbens? Wie der Tod in die Hände von Experten gerät" pdf >>> Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer 2013 "Das muss es heißen, den TOD zu "sehen als eine STÄNDIGE WIRKLICHKEIT": Es bedeutet, den TOD zum Lehrmeister zu nehmen und das Haften an den Dingen aufzugeben, um in dieser Freiheit gegenüber einer Welt, in welcher der Tod der Jäger ist, ein schamanischer "Krieger" zu werden - oder ein Arzt. Es bedeutet, mit dem Tod leben zu lernen und das verbleibende Leben aus den Händen des Todes zu empfangen wie eine unverdiente Gunst, die es auszukosten gilt, so lange sie währt. Der TOD erscheint in dieser Weltsicht nicht als Gegner, er ist der BEGLEITER DES LEBENS, und nur wer im Schatten des Todes zu sehen lernt, wird die wenigen Jahre des Daseins recht zu gestalten vermögen. So verhält es sich bereits, wenn man Augen gewinnt, um den TOD als GEFÄHRTEN DES LEBENS, als "Gevatter" (Taufpaten) des eigenen Daseins, zu sehen ..." Aus: Eugen Drewermann (b.1940, Deutscher Kirchenkritiker, katholischer Theologe, suspendierter Priester, Psychoanalytiker, Schriftsteller): „An den Grenzen der Medizin: Märchen von Heilung und Hoffnung“ 1 Der Herr Gevatter: Wie "sieht" man den Tod? Seite 22. PATMOS 2. Auflage 2008 (Überarbeitete Neuausgabe des „Der Herr Gevatter, Der Gevatter Tod, Fundevogel. Arzt und Tod im Märchen“ Walter-Verlag 1990) "Wenn wir bedenken, wie lange wir tot waren, ehe wir geboren wurden, ohne dass es uns gesundheitlich etwas geschadet hat, müssen wir die Angst vor dem Tode verlieren... Und nachdem wir nun keine Angst vorm Sterben mehr haben, wollen wir noch ein bisschen leben... Wer mit Humor zu sterben verstünde, hätte die höchste Stufe der Kultur erreicht" Curt Goetz (1888-1960) Deutsch-schweizerischer Schriftsteller „Dr.med. Hiob Prätorius – Facharzt für Chirurgie und Frauenleiden (1934)" Aus: Zweites Bild: Prätorius, Seite 35, 46, 52. RECLAM 2004 Bild: www.base-berlin.mpg.de/de "Wenn wir uns umschauen, sehen wir mitunter schon sehr alte Körper [Leiber; Formen, Materie], die bald vergehen werden. Doch der GEIST, die IDEEN, die in diesen Körpern [Leibern; Formen, Materie], vergehen nicht. Sie finden, wenn die alte FORM [Leib; Körper, Materie] nicht mehr da ist, wieder eine neue. Das heißt, es stirbt immer nur die FORM [Vergänglichkeit der Materie] - das STOFFLICHE. Der GEIST jedoch kann niemals sterben oder vergehen - er hat keine Substanz. GEIST gibt es schon immer ohne Anfang und deshalb auch ohne Ende ["KONTINUITÄT DES GEISTES"]. Nur die FORM [Leib; Körper, Materie] hat einen Anfang und damit auch ein Ende. Doch trotz dieses Zusammenhangs zwischen der GEISTIGEN URSACHE und der MATERI- ELLEN AUSWIRKUNG richtet sich unser Augenmerk meist nur auf die FORM [Leib; Körper, Materie]. An der FORM, das heißt, an der MATERIE arbeiten wir uns ab. Wir Leben in einer sehr MATERIALISTISCHEN ZEIT. Es zählt nur das, was wir sehen, wiegen, messen und berechnen können, also die FORM [Leib; Körper, Materie] oder die MECHANISCHE, BIOCHEMISCHE ERSCHEINUNG. Alles andere wird als SPEKULATION [unbeweisbare Aussage, Hypothese] verworfen. Dabei liegt in den GEISTIGEN FAKTOREN bereits das RESULTAT der MATERIALISIERUNG vor. [ "Hierarchie des Seins"]" (1) "Spätestens nach der Ausstellung "Körperwelten" [1996] stellt sich die Frage, was ist der Mensch? Günther von Hagens [b.1945, deutscher Mediziner, Anatom, Unternehmer], der Erfinder von Ganzkörperplastinaten [1977], will dies nicht be- antworten, er zeigt dafür aber, was der KÖRPER [die Form] ist. Und das tut er in einer so klaren und unverklausulierten Weise, wie es bisher nur in der Anatomie für angehende Mediziner möglich war. Ganzkörperplastinate besitzen eine scho- nungslose Offenheit und Totalität, die es niemandem mehr erlaubt, den Lebenssinn ins Körperlich-Materielle hineinzulegen. Die Angst, im offenen Körper seine SEELE nicht zu finden, hielt einige sogar davon ab, in die Ausstellung zu gehen. Mit den Worten: "Das tue ich mir nicht an" schützten sie ihr materialistisches Weltbild. Sich ohne Haut zu sehen, bedeutet beispielsweise für viele Frauen, die ungeschminkt nicht aus dem Haus gehen können, einen noch größeren Selbstwertverlust, den sie sich nicht zumuten wollen. Und Männer, die ihre nackte Figur im Spiegel nicht ansehen können, meiden die Ausstellung ebenfalls. Für alle, die der Auffassung sind: "Hauptsache, der Körper funk- tioniert", aber nicht wissen wollen, wie, ist die Ausstellung ein Gräuel. All denjenigen, die ihr SEELENHEIL nicht im MATERIELLEN suchen, ist die Ausstellung eine Offenbarung. In meinen Augen gehört diese Einsicht in unseren Körper zur Grundausbildung jedes Menschen. Wer nicht wissen möchte, wie und wer sein Körper wirklich ist, wird sich schwer tun, sich unabhängig von ihm mit seiner SEELE zu identifizieren." (2) "Im eigentlichen Leben sind TOD und ZEUGUNG ein AGGREGAT[ZUSTANDS]WECHSEL, mehr nicht. Ein Aggregatswechsel von WASSER [flüssig] ist beispielsweise EIS [fest] und DAMPF [gasförmig] - beides ist Wasser, nur in unterschiedlichen Zuständen. Es ist also viel "geiler", spaßiger und auch klüger - nenen Sie es, wie Sie wollen - wenn wir uns mit dem WASSER identifizieren statt mit dem Eis. Das Eis schmilzt, Dampf kondesnsiert, übrig aber bleibt immer das Wasser. WASSER ist wie Energie. Auch sie kann nicht vergehen, sie kann sich nur wandeln." (2) Aus: Clemens Kuby: (1) "Mental Healing - Das Geheimnis der Selbstheilung" Die philosophische Position. Was wird, vergeht. Visionssuche braucht ein Motiv, S.37, 42 , Kösel 6. aktualisierte Auflage 2010 (2) "Heilung - Das Wunder in uns. Selbstheilungsprozesse entdecken" II Selbstheilungsprozesse entdecken. 1. Das Experiment geht weiter. Körperwelten, S.74, 3. Geistiges heilen. Rein-Raus-Ritual, S. 190, Kösel 8.Auflage 2009 (2005)
"Wer weiß denn, ob das Leben nicht Totsein ist und Totsein Leben?" Euripides (485/80 - 407/406 v.Chr.) Euripides ist nach Aischylos und Sophokles der jüngste der drei großen griechischen Tragödiendichter "Das LEBEN ist eine KETTE VON PRÜFUNGEN, eine unaufhörliche BEWÄHRUNGSPROBE. Ich stelle mir dies - bildlich gesprochen - als Denkmodell wie folgt vor: Wir gehen bei der Geburt durch eine Tür und schließen diese hinter uns. Wir befinden uns in einem langen Raum, in dem viele Hürden aufgestellt sind. Wir sind verblüfft. Wir müssen uns orientieren; dies geht 6 bis 7 Jahre lang. Inzwischen vergessen wir alles, was mit uns vor der Geburt war. Wir fangen langsam an, vorwärts zu kommen. Wir sehen die verschiedenen Hürden. Wir können versuchen, die erste zu überspringen. Entweder gelingt es uns - oder eben nicht. Oder wir können sie sogar auslassen, auf die Probe verzichten. Dann kommt die zweite Hürde, wieder eine neue Entscheidung: Anlauf ... Springen ... oder Auslassen ... So geht es weiter, bis wir ziemlich müde am Ende des Raumes ankommen. Dort ist die Ausgangstür - der Tod. "Jetzt "liegt es an uns", wie wir diese "Rennbahn des Lebens" durchschreiten, wie wir an die Probleme herangehen bzw. wie wir sie anpacken. Hier ist der freie Wille zu erkennen ... Carl Gustav Jung (1875-1961) bezeichnete unsere Entscheidungsungleichheiten als "Machsal" (Selbstlenkungs- mechanismus), d.h. es liegt an uns, wie wir uns entscheiden, wie wir unser Alltagsleben lenken, beeinflussen, gestalten ... Ich soll mir und allen anderen Gutes tun und niemanden schädigen. Wir sollten unseren Körper, die Seele und den Geist fördern und ihnen keine Nachteile bzw. Schäden zufügen ..." [1] Wir stehen plötzlich an der Schwelle, blicken zurück, sehen die Rennbahn mit den bewältigten bzw. übersprungenen, den umgestürzten und den ausgelassenen Hürden. Wir blicken zurück - plötzlich rekapitulieren wir im Lebensfilm (in den Szenen aus meinem bisherigem Leben und Urteil) alles; bereuen die umgestürzten und bewußt umgangenen Hürden, die verpaßten Chancen. Wir ziehen eine SCHLUSSBILANZ und treten durch die Türe (des Todes), in die ursprüngliche Umgebung der seelischen Dimensionen. Hier steht auf einer großen Tafel eine Liste mit den ursprünglich zu bewältigenden Hürden. Die bewältigten haken wir glücklich ab. Aber leider sehen wir etliche, die noch nicht erledigt sind. Diese studieren wir mit Bedauern und fangen an, einen neuen Plan für den nächsten Durchgang zu schmieden. Es sind noch viele Hürden, viele schlechte Eigenschaften, viele archetypische Situationen als Bewährungsproben zu bewältigen. Wir lesen einige aus und bestimmen, welche Prüfungen auf dieser Erde beim nächsten Anlauf zu bestehen sind. Um diese richtig zu motivieren, bestimmen wir ein Sternzeichen mit arche- typischen guten und schlechten Eigenschaften, unsere Blutgruppe, unsere körperlichen und seelischen Probleme, die unsere gewählten Proben profilieren. Dann bestimmen wir das Land, die Zeit, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situationen, die Familie usw. und warten eine Sekunde oder 100 Jahre - nach irdischer Zeit- messung. Dann starten wir erneut. Darin sind für mich die vielen individuellen Schicksale und verschiedenen Lebensumstände begründet. Man kann - nach östlicher Terminologie - die Proben bzw. die zu bestehenden Prüfungen, die wir als Belastung auf uns genommen haben, KARMA (Aufgabe) nennen. Eine wichtige Feststellung ist für mich, dass wir unser Karma, das wir zu bestehen haben, erkennen sollten. Da diese Proben vor der Geburt bzw. vor der Zeugung - im nichtmateriellen Existenzbereich - programmiert sind, müssen wir auch dort die Gründe suchen. In stillen Stunden sollten wir versuchen, darüber zu meditieren: Welches sind unsere Aufgaben in diesem "Durchgang". Nur dann, wenn wir uns ganz entspannt zu öffnen vermögen, können wir Gedanken, eventuell Hinweise erhalten. Sollten uns einige - oder alle - der uns gestellten "karmischen" Aufgaben bewusst werden, können wir viele der erkannten Hindernisse leichter überspringen. Die nicht erkannten Gefahren und Proben sind oft ein Verhängnis, weil wir dann emotionell reagieren - und nicht mit Verstand." Aus: Stefan von Jankovich (1920-2002): "Ich war klinisch tot - Der Tod: Mein schönstes Erlebnis" VI. Gedanken über ein positives Lebens. Prüfungen. Seite 138-140. Bild: Rennbahn: Leben Seite 139 DREI EICHEN Verlag 6. erweiterte Auflage 1993 (1984) www.forumhomoharmonicus.ch [1] Stefan von Jankovich: „Die energetische Struktur des Menschen. Ein philosophisches Denkmodell. Wer bin ich? Eine Vision meiner selbst“ II. Teil Das ICH 13. Reinkarnation - in welcher Form existiert das ICH-Bewusstsein weiter? 6. Der freie Wille S.210f, 8. Grundprinzip des Menschen: DIE LIEBE S.212 DREI EICHEN VERLAG 1990 " Du bist auf der Durchreise ..." "Du bist auf der Durchreise , denke daran! Sieh' keine Station als die Endstation an! Klag' nicht, wenn die Reisegefährten nichts taugen, Durchreisende haben das Ziel vor Augen! Sie fühlen sich überall nur als Gast! Leicht sei ihr Gepäck, weder Bürde noch Last! Sie schauen und wägen und blicken voraus: Durchreisende zieht es magnetisch nach Haus! Oft steigen sie um oder wechseln das Kleid, Denn die Fahrt währet lang, und zu Hause liegt weit! Und verlier'n sie in sternlosen Nächten die Sicht - Sie wissen: Am Ende des Tunnels ist Licht! Und sie träumen wohl manchmal von einem Idyll Ruhevollen Verweilens - doch der Zug steht nicht still! Alles fließt, kommt und geht: Pflanze, Tier, Mensch, Natur - Glaub' mir: Du bist - wie ich - auf der Durchreise nur ..." Marcel Valmy (Wolfgang Schnitzler) 1922-2001 Deutscher Schriftsteller Aus: Stefan von Jankovich: „Reinkarnation als Realität – Gedanken über Reinkarnations-Erlebnisse im klinisch toten Zustand“ II. Reinkarnationsgedankengut im allgemeinen Seite 21f DREI EICHEN VERLAG 1993 "Was entsteht aus dem Lebenden?" "Das Tote ..." "Und was aus dem Toten?" "Ich muss zugeben, dass es das Lebende ist." Platon - Phaidon 71 TRIUMPH DES TODES (1562) Museo del Prado in Madrid/Spanien Peter Bruegel der Ältere (1525/30 - 1569) Maler der Niederländischen Renaissance Bild: https://de.wikipedia.org " Da die Menschen unfähig waren, TOD, ELEND, UNWISSENHEIT zu überwinden, sind Sie, um glücklich zu sein, überein- gekommen, nicht daran zu denken!." Blaise Pascal (1623-1662) Frz. Mathematiker, Physiker, Literat, Philosoph Aus: Thomas Bernhard: "Der Atem - Eine Entscheidung" S.5, dtv 5.Auflage 1987 TOD - Übergang und Rückkehr eines Ich-BEWUSSTSEINS ("Seele") von der persönlichen und gemeinsamen ZEIT-RAUM-MATERIE-WELT in die ALL-GEGENWART des (S)EINS, ins EINE BEWUSSTSEIN. Thanatologie: (gr. thánatos = Tod und -logie = Wissenschaft) Die Wissenschaft vom Tod, vom Sterben und der Bestattung. Als erster Thanatologe gilt der französische Soziologe und Ethnologe Robert Hertz (1881-1915) mit seiner "Studie zur kollektiven Repräsentation des Todes" (1907). (Contribution à une étude sur la représentation collective de la mort, Heft 10 der Année sociologique). "Man mag darüber geteilter Meinung sein, ob die von Roswell Park [1852-1914, US-amerikanischer Chirurg; "The evil eye, thanatology, and, other essays" (Das böse Auge, Thanatologie und andere Essays) 1912] gefundene Bezeichnung gut ist. Immerhin hat sich der Begriff eingebürgert, und in den letzten Jahrzehnten wurden unter diesem Namen sehr intensive Diskussionen geführt sowie sorgfältige Forschungen betrieben, und zwar im biologischen, psychologischen, psychoanalytischen, parapsychologischen, medizinischen und auch theologischen Bereich. Sporadisch wurden schon ähnliche Gedanken geäußert: Der Tod nimmt in der Lehre Sigmund Freud's [1856-1939] eine zentrale Stellung ein. Ich zitiere nur einige seiner Arbeiten wie "Totem und Tabu" [1913], "Zeitgemäßes über Krieg und Tod" [1915], "Jenseits des Lust- prinzips" [1920] usw. Carl Gustav Jung [1875-1961] hat auch - nachdem er selbst einen Herzstillstand überlebt und von denselben Erfahrungen berichtet hat - den Tod analysiert und in sein tiefenpsychologisches Gedankengut einge- baut. In den letzten vierzig Jahren sind einige Pionierarbeiten verschiedener Autoren erschienen, die sich ganz behut- sam in den Bereich des Todes gewagt haben: Raoul Montandon [1877-1950] "Das Geheimnis des Todes" [1946], Arthur Ford [1896-1971] "Bericht vom Leben nach dem Tode" [ "Life Beyond Death" 1971] Ladislaus Boros [1927-1981] "Mysterium Mortis" [MM: Der Mensch in der letzten Entscheidung 1962], usw. Nach mehreren wertvollen Vorstößen in diese Richtung ist es Dr. Raymond Moody [b.1944] gelungen - ohne dass er dies vorher ahnte - in den USA einen Bestseller zu veröffentlichen und damit einen echten Durchbruch zu erzielen: "Life after Life" [1974; "Leben nach dem Tod. Die Erforschung einer unerklärlichen Erfahrung" 1977]. Sein Buch wurde weltweit bekannt und in mehrere Sprachen übersetzt, und damit wurde das Problem natürlich immer aktueller. Aber es war Dr. Elisabeth Kübler-Ross [1926-2004], die mit ihrer Arbeit "Interview mit Sterbenden" [1971, “On Death and Dying: What the Dying Have to Teach Doctors, Nurses, Clergy and Their Own Families 1969”] die Welt aufrüttelte. Sie hat nicht nur wertvolle wissenschaftliche Bücher über das Phänomen Tod geschrieben, sondern diesen auch als Aufgabe erfasst und versucht, dem Menschen die Sterbebegleitung als einen der schönsten Liebesdienste nahezubringen. Geburtshilfe und Sterbebegleitung sind im Grunde genommen ein und dasselbe. Die eine hilft einem ICH-Bewusstsein, in diese Welt zu inkarnieren und die andere hilft, diese materielle Existenz zu beenden und in einer neuen Welt, eine andere Existenz zu beginnen. Aus diesem Grunde sollten wir als gesunde Menschen ständig mit dem Gedanken des Todes leben. Aber auch die praktische psychotherapeutische Arbeit ist ununterbrochen mit dem Tod und der Problematik des Todes konfrontiert: Todesangst, Reaktionen vor dem Tod, Todeswunsch, Angst vor der Nacht, Lebensgefahr usw. Das sind enorme Probleme für den Sterbenden, weil der Mensch während des ganzen Lebens mit falschen Informationen über den Tod programmiert wird. In den letzten Tagen und Stunden braucht dann der Patient dringend Hilfe, mit der er die prämortale Zeit in harmonischem Zustand erleben kann. Die letzte Stunde, das letzte Stück eines langen Lebensweges - wenn die menschliche Individualität und dessen Schicksal in den Mittelpunkt gestellt werden sollen - verdient besonderes Interesse. Dieses zu erforschen ist Aufgabe der Thanatologie. Was während des klinisch toten Zustandes passiert, wissen wir bereits, von Erlebnisberichten. Was aber nach dem Hirntod kommt, ist nur durch philosophisch/meditative Vorgänge zu erahnen. "Der Tod ist das Aufgeben des einzelnen Körpers, d.h. eines Teiles der jetzigen Individualität [Ungeteiltheit]." Die Materie α des Körpers geht in den Kreislauf der leblosen Materie zurück ... Die nicht-materiellen Teile des ehemaligen Menschen steigen aus dem materiellen Körper α aus ... Also ist das ICH, welches sich als unsterblich erwies, ausgetreten. Es ist eine fühlende, emotionsbeladene, intelligent denkende, freien Willen und Entscheidungsvermögen besitzende, zur Transzendenz strebende körperlose Wesenheit ... Vom Trennungsprozess (Sterbeprozess) bis zum Volltod macht das ICH mehrere Phasen durch. Ich habe diese als 12 Bewusstseinszustände definiert ..." [1] (siehe danz unten: "ICH-Trichter") Die psychotherapeutische oder religiöse Betreuung des Sterbenden sollte bestrebt sein, das seelische Leid auf dem letzten Stück des Weges zu lindern und dem Sterbenden bei der Entfaltung neuer Möglichkeiten seelischer Erfahrungen Beistand zu leisten. Frau Dr. Kübler-Ross analysierte fünf Phasen, die die meisten Patienten in der prämortalen Zeit durchlaufen: von der ersten Auflehnung gegen den kommenden Tod bis zur vollständigen Hingabe. [siehe nachfolgend]. Grundvoraussetzung dazu ist die Befreiung von einem einseitig, von biologisch-physiologischen Kategorien beherrschten Todesbegriff: Die Tatsache, dass der Tod als ein durch Funktionsstörungen verursachter Defekt, als Ergebnis geschädigter physiologischer Abläufe oder zerstörter morphologischer Strukturen angesehen wird, bildet eines der größten Hindernisse für die Erfassung des Todesproblems. Eissler [Kurt R. Eissler (1908-1999)] geht in seiner "Psychologie des Todes" [The psychiatrist and the dying patient 1955, "Der sterbende Patient. Zur Psychologie des Todes" 1978] von der Grundvoraussetzung aus, dass der Tod immer auch ein psychologisches Ereignis ist, das in der Lebensgeschichte des Menschen begründet und in hohem Maße der Individuation zugänglich ist. "Weil hinter dem Tod die stärkste biologische Kraft des menschlichen Universums steht und weil das Ich ihm am wenigsten gewachsen ist, bildet der Tod die größte Herausforderung und damit vielleicht einen einzigen großen Anlass, bei dem die Individualität sich zu ihrer differenziertesten Gestalt aufschwingen muss". Der Tod kann ebensowenig wie andere Grundereignisse des Lebens unberührt von der sich ihm stellenden Individualität gesehen werden. Wenn für uns der Zeitpunkt des Sterbens kommt, drängt sich die Frage auf: Wie soll ich sterben? Oder soll ich bis aufs Letzte für das Leben kämpfen? Sind lebensverlängernde Maßnahmen für den Sterbenden in jedem Fall von Vorteil? Ich glaube - wenn ich meine Erfahrungen analysiere und auswerte, muss ich NEIN sagen. Zwischen Zusammenstoß und Herzstillstand [am 16.9.1964, um 13.15h, schweren Autounfall, als Beifahrer, in der Nähe von Bellinzona/Tessin/CH.] war ich bewusstlos ... keine Empfindungen, keine Wahrnehmungsmöglichkeiten, kein Zeitbegriff ... eine völlige Leere. Ob dieser Zustand eine Sekunde, eine Stunde, einen Tag oder ein Jahr dauert, ist für den Sterbenden bedeutungslos. Er merkt es gar nicht, dass er in einer Intensivstation an hochmodernen, technisch vollkommenen Apparaturen angeschlossen ist ... Sein ICH-Bewusstsein ist ausgeschaltet. Deshalb kann er nicht denken und mit Verantwortung Entscheidungen treffen - was jedoch charakteristische Manifestationen des ICH sind. Die biologisch-vegetative Verlängerung des Lebens nützt ihm gar nichts. Diese Manipulation ist kostspielig und nutzlos, falls keine Hoffnung auf Genesung besteht. Deshalb JA zur Intensivstation als Überbrückungsmaßnahme zur Genesung, jedoch NEIN als bloße vegetative Lebensverlängerung. Wir haben in der letzten Vergangenheit erlebt, dass Intensivstationen eine politisch wichtige Bedeutung hatten, z.B. in den Fällen der Diktatoren wie [Francisco] Franco [1892-1975] und [Josip Broz] Tito [1892-1980]. Sie mussten vegetativ "leben", bis die Nachfolge ausgespielt war ... Als diese gesichert war, gaben die Nachfolger den Ärzten die Erlaubnis, die Apparate auszuschalten ... Ist das ein menschenwürdiger Tod? Man verlangt einen menschenwürdigen, individuellen Tod, was aber ist ein menschenwürdiger Tod? Der Sterbende braucht eine individuell motivierte Hilfe. Er sollte zur Erkenntnis geführt werden, dass sich neue Türen für ihn öffnen werden und seinem ICH nichts geschieht. Dann kann er sich zuversichtlich dem Tod hingeben und dadurch den Übergang, die Ummodulation ["Hochschwingen"] erleichtern. Hingabe und eine positive Aufnahme des Lebensfilms wie "In-den-Spiegel-Schauen"] als größte Lehre zur Selbsterkenntnis werden ihm den Individuations-Prozess des eigenen ICH ["ICH-BIN-ICH-SELBST"] ermöglichen und dadurch die Voraussetzung der geistigen Entwicklung - als Ziel des erloschenen Erdenlebens - sicherstellen." Aus: Stefan von Jankovich (1920-2002): "Ich war klinisch tot - Der Tod: Mein schönstes Erlebnis" VIII. Gedanken über den Tod und Sterbebegleitung. Thanatologie. Seite 172-176 DREI EICHEN Verlag 6. erweiterte Auflage 1993 (1984) [1] Stefan von Jankovich: „Die energetische Struktur des Menschen. Ein philosophisches Denkmodell. Wer bin ich? Eine Vision meiner selbst“ II. Teil Das ICH 12. Was geschieht im Tod? Seite S.181, 183 DREI EICHEN VERLAG 1990 "Wir haben als einzige Spezies ein eingebautes Problem. Unser bewusstes Selbstmodell besitzt einen räumlich kodierten Teil, das KÖRPERBILD, und einen außersinnlichen, das DENKEN. Zudem beherrscht uns ein tief in unser Selbstmodell eingebrannter BIOLOGISCHER IMPERATIV: Du darfst nicht sterben, du musst überleben. Und unser KOGNITIVES SELBSTMODELL sagt uns: Der größte anzunehmende Unfall wird kommen, schließlich weiß jeder, dass er sterben wird. Das ist der existentielle Riss im Selbstmodell. Niemand von uns ist gefragt worden, ob er existieren will, mit diesem Gehirn, mit dieser Form von Bewusstsein. Und am Ende werden wir auch nicht gefragt werden, ob wir bereit sind zu gehen. Wir sind die ersten Lebewesen, die das bewusst erleben. Das bedeutet eine schwere Bürde... Gibt es unendlichen Frieden für alle, die auf der Erde gelebt haben, für Menschen, für Tiere? Oder ist jetzt alles aus?... Wir haben keine endgültige Antwort auf diese Frage. Wir sollten nicht einfach den Glauben bemühen... Da niemand etwas weiß, lasse auch ich mich überraschen!... Agnostiker sagen: Es ist unangemessen, unvernünftig und falsch, etwas zu fürchten, solange wir nicht wissen, ob es uns schadet oder nützt... Es ist daher Unsinn, den Tod als Endzustand zu fürchten. Religion hält hier nicht nur Tröstungen bereit, sondern auch massive Einschüchterungen. Die Geschichte von Teufel, Hölle, Fegfeuer spricht für sich: Hunderte von Millionen gläubiger Menschen sind verschreckt und bis in den Tod geängstigt worden, eine der Todsünden der Kirche." Mit freundlicher Erlaubnis von Prof. em. Dr. Horst Herrmann (e-mail vom 17.2.2011): „Agnostizismus - Freies Denken für Dummies“ S.140ff, Wiley-VCH VERLAG 1.Auflage 2008 "Niemand weiß, was der Tod in Wirklichkeit ist, noch ob er für den Menschen nicht der größte aller Segen ist. Dennoch fürchten die Menschen den Tod, als wäre er das größte aller Übel" Sokrates 469-399 v. u. Z "Aber unsere Kultur hat nicht nur das Sterben verlernt, sondern auch den Tod aus ihrer Wirklichkeit verbannt. Sterben passt nicht zur Erfolgsgesellschaft. Sterben passt nicht in die allgegenwärtige virtuelle Parallelwelt. Sterben ist Versagen, Sterben ist Schwäche, Sterben ist eine Schande. Sterben ist das Eingeständnis der Endlichkeit in einer undendlich globalisierten Welt. Wir sterben nur noch unter Protest. Von der Schul- medizin im letzten Augenblick - wenn eine Heilung nicht mehr möglich erscheint - fallengelassen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel. Wir sterben versehentlich. Wir sterben abgesondert und abgeschoben im Hospiz. Wir sterben palliativ. Wir sterben während einer letzten OP. Wir sterben einsam. Wir sterben im Pflegeheim. Wir sterben im Geheimen. Wir sterben unsichtbar für die Welt außerhalb des Geriatrie-, Medizin- und Pflegesystems ... Wann und wo immer von sterbenden Menschen gesprochen wird, werden diese als "Patienten" bezeichnet, was aus dem Lateinischen übersetzt "Leidender" bedeutet. Aber nicht jeder sterbende Mensch ist zugleich ein leidender Mensch. Wir müssen wieder lernen, dass Menschen dann und wann auch gesund sterben können. Und dass selbst die beste medizinische Behandlung über das ganze Leben hinweg den Tod nicht verhindern kann ..." "Frau Doktor, könnten Sie bitte kommen, ich möchte mit Ihnen über den Zustand meiner Mutter sprechen." Eine etwas unsichere und verzweifelte Frau Mitte fünfzig wendet sich mit diesen Worten an eine im Gang vorbeieilende Ärztin. Immerhin bleibt diese stehen, gibt aber durch ihre Körperhaltung zu verstehen, dass sie nicht viel Zeit für die Fragestellerin erübrigen möchte oder kann. "Was kann ich für Sie tun? Was ist mit Ihrer Mutter? Ich kenne Ihre Mutter ja nicht besonders gut." Zaghaft erwidert die leicht korpulente Frau: "Aber Sie sind doch die Stationsärztin, und Sie wissen ja, meine Mama ist wegen Leberkrebs bei Ihnen in Behandlung." Die so angesprochene junge Ärztin wendet sich jetzt schroff an die Bittstellerin: "Ach ja, aber Ihre Mutter ist eigentlich wegen Darmkrebs bei uns. Nur hat der jetzt leider auch die Leber befallen. Aber das ist deswegen noch lange kein Leberkrebs. Und wir behandeln das jetzt ohnehin mit einer neuen Chemotherapie. Glauben Sie mir, wir versuchen wirklich alles. Mehr können wir für Ihre Mutter im Moment auch nicht tun." Der Tonfall der Stationsärztin gibt dabei klar zu verstehen, dass jetzt alle Fragen beantwortet sein müssten. Verunsichert wagt die Tochter der Patientin noch einen Versuch, ihr Anliegen zur Sprache zu bringen: "Frau Doktor, wenn ich mir die Mama so anschaue, sie wird doch von Tag zu Tag weniger, und essen tut sie auch nicht mehr, und ich hab mir gedacht, ob ich die Mama nicht mit nach Hause nehmen soll, wissen Sie, die Mama hat immer gesagt, dass sie einmal zu Hause sterben möchte." Noch einmal verändert sich der angestrengte Gesichtsausdruck der Frau Doktor. Streng blickt sie in das Gesicht der Angehörigen: "Aber eines sage ich jetzt ganz klar und deutlich. Wenn Sie Ihre Mutter jetzt mit nach Hause nehmen, wird sie nicht mehr gesund werden können. Das muss Ihnen klar sein. Hilfe für Ihre Mutter gibt es nur bei uns. Aber wenn Sie meinen, ich will Ihrer Entscheidung nicht im Wege stehen." Dann schweigt die Ärztin eine Weile, offensichtlich wägt sie den folgenden Satz und seine Folgen noch kurz ab, um ihn dann doch zu sagen: "Sagen Sie einmal, wollen Sie wirklich schuld am Tod Ihrer Mutter sein?" Die so gemaßregelte Tochter der schwer krebskranken Patientin beginnt zu weinen und schluchzt:: "Ja, Frau Doktor, wir danken Ihnen für alles, was Sie für die Mama getan haben, aber ich hab das auch mit meinem Mann so besprochen, wir werden die Mama heute noch mit nach Hause nehmen." Die Ärztin ruft in Richtung Schwesternstützpunkt, dass man sich um die Entlassung der Patientin kümmernm und einen Heimtransport organisieren solle. Dann dreht sie sich wortlos um und marschiert mit schnellen Schritten den Gang weiter. Es ist Nachmittag, 16:30. Am nächsten Tag um 11:15 verstirbt die 76-jährige Chemotherapiepatientin zu Hause in Ihrem Bett." ... Die einzige Grunderkrankung unter der alle Menschen sicher leiden oder litten, ist einzig und alleine das "Leben an sich". Das heißt, der einzig sichere und unbedingte Grund, einmal sterben zu müssen, ist es, am Leben zu sein. Diese Tatsache mag banal klingen, sie stellt aber die einzige hundertprozentig sichere Aussage über unsere Erwartungen an Leben und Sterben dar ... Nach dem Tod eines Menschen entsteht ein neuer Zustand. Am besten mit dem Wort "perfekt" beschreibbar. Dieses Wort verdient eine tiefere Betrachtung: "Perfekt" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "vollendet". Wenn also ein Menschenleben nach dem Prozess des Sterbens im Tod endgültig vollendet worden ist, geht es in den "perfekten Zustand" über. Gleichzeitig steht das Wort "Perfekt" in grammatikalischer Hinsicht für "Vergangenheit". Sie scheinbare Doppeldeutigkeit des Wortes entpuppt sich bei näherer Betrachtung als durchaus erklärbar: Erst mit der Vollendung, mit dem Abschluss wird ein Werk vollendet ... Was abgeschlossen ist, ist vergangen. Und was Vergangen ist, wird dadurch perfekt. Weil es, zumindest im Fall eines menschlichen Lebens, nicht mehr verändert werden kann. So wird jedes Menschenleben im Tod perfekt. Vollendet, fertig, abgeschlossen, vergangen ... Der unsichere, verkrampfte Umgang der Gesellschaft mit dem Tod ist unter anderem also auch eine Folge der Absenz des Sterbens in unseren Tagen und in unseren Breiten- graden. Der unsichtbare Tod verbreitet eine eigenartige Unsicherheit und bewirkt die klassische Angst vor dem Unbekannten. Die westliche Wohlstands- öffentlichkeit weiß nicht, wie es sich stirbt. Sie hat es nie gesehen ... Die Floskel "einfach so sterben lassen" gehört zum Standardrepertoire, wenn es um den Umgang mit dem Sterben geht. In der Regel ist damit ein Versagen der Medizin, ein Mangel an Bemühung und Engagement gemeint. Dass in dem Satz "Wir lassen einen Menschen einfach sterben" auch unendlich viel Güte, Weitsicht und gelebtes Mitleid eingeschlossen sein könnte, käme keinem Verantwortlichen in den Sinn. Nein, einen Menschen einfach sterben zu lassen kann nur kriminell im Sinne der unterlassenen Hilfeleistung und dem Vorenthalten der Segnungen der modernen Medizin sein. Und wenn schon sterben lassen, dann auf keinen Fall "einfach", sondern kompliziert. Mit Schläuchen in Mund und Nase, Harnröhre und Magen, Infusionen und medikamentöser Therapie bis zum letzten Atemzug, und oft auch noch darüber hinaus ... Verschlauchte und verkabelte menschliche Körper, denen die Menschlichkeit wegtherapiert wurde. Von einer Ärztegeneration," die nichts anderes gelernt hat ... eigenständig denkende Menschen sind im modernen Medizin- betrieb nicht vorgesehen ... Infusionen, die Sterbenden im Rahmen eines natürlichen Sterbe- vorganges verabreicht werden, dienen also in erster Linie der psychotherapeutischen Eigen- behandlung von Pflegern, Ärzten und Angehörigen. Die eigene Unsicherheit dem anvertrauten Patienten gegenüber wird durch eine offensichtliche medizinische Intervention überspielt, das eigene Leid weit mehr als das des Patienten behandelt. Das Gefühl, etwas gegen den Tod getan zu haben, reduziert vorübergehend den Druck der Ohnmacht dem Tod gegenüber ..." Aus: Günther Loewit: "Sterben - Zwischen Würde und Geschäft" Auszugsweise aus: Sterben und Tod I: Das Leben. Das Versprechen vom ewigen Leben. S.25ff; Wem gehört der Tode? 35ff. Anfang und Ende S.44 Das Ende der Welt. S.58f. Der verdrängte Tod S.64. Sterben und Tod III: Die Medizin. Einmal Intensivstation und zurück S.188. Die letzte Infusion S.189, 195, 198 HAYMON 2014
"Your Long Journey" www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=cTkbSWbfiGk&NR=1 Robert Plant & Alison Krauss Manches geht niemals vorüber 2003 Zillertaler Schürzenjäger (1973 bis 2007) Manchmal fällt irgendwo Dein Name und ich fühl Dich zum Greifen nah kann Dich ganz tief in Mir spüren so, als wärst Du noch immer da. Als wär die Welt einfach stehn geblieben so, als wär nie, nie etwas geschehn Wir sehn noch immer die selbe Sonne die selben Sterne am Himmel stehn. Manches geht niemals vorüber, man kann nichts dagegen tun. Manches wird für immer bleiben, wird niemals sterben, höchstens ruh´n. Du kannst es tausendmal versuchen, davon Dich zu befrei´n, manches wird sich niemals ändern, wird ein Teil von Dir für immer sein. Längst verheilt geglaubte Wunden, sie tun noch einmal weh. Ich kann´s noch immer nicht begreifen, wenn Ich alles wieder vor Mir seh. Und bis Wir Uns einmal wieder finden, irgendwann in einer andern Zeit, soll dieses Lied Dir von Uns sagen, dass Uns´re Liebe für immer bleibt. Manches geht niemals vorüber ... Du kannst es tausendmal versuchen, davon Dich zu befrei´n, manches wird sich niemals ändern, wird ein Teil von DIR für immer sein. www.youtube.com/watch?v=bhTupY10Z-A Der Tod - Das Leben (In einem Sommer geschrieben) Wollen sie diesen Kommentar wirklich lesen? Jetzt, wo das Jahr in der Fülle steht, das Leben, die Sonne durch die Natur, vielleicht auch durch Ihre eigene hindurchvibriert? Stehen Sie vielleicht, wie man so sagt, in der Blüte Ihrer Tage? Und dann immer wieder diese Diskussionen über die Euthanasie - aus dem Griechischen und wörtlich: der gute Tod. Der Gute Tod - ein fremder Gedankengang in einer Kultur wie der unsrigen, in der alles, was an Vergänglichkeit, an Auflösung, an Tod erinnert, mit unerhörter, mit raffinierter Schliche verdrängt wird - verdrängt, wirklich verdrängt, im einfachen Sinne des Wortes. 1 Man mag es nicht wahrhaben, dass es so etwas gibt ... und wenn es in der Familie, im Freundeskreis doch vorkommt, so sind wir gewohnt, im Sterben einen Betriebsunfall zu sehen. - Unannehmlichkeiten, schnell erledigt, um möglichst rasch zur Tagesordnung überzugehen, einer Tagesordnung, in der wir wieder funktionieren dürfen, wie das weiße Mäuschen in seinem Laufrad, das funktioniert ja auch, wenn sich nur das Rad bewegen lässt ... wir Mäuse, wir Lemminge. Überblicken wir doch wirklich einmal den Gang des Lebens im Gesellschaftlichen, im Individuellen: Wir müssen funktionieren, koste es, was es wolle, die Kreditraten wollen schließlich gezahlt werden, wir wollen, müssen... Aber wird es reichen? - Vielleicht geht es uns einmal nicht so gut, die Speicher müssen, müssen gefüllt sein ... die Unsicherheit um unser Bestehen, ein würgender Alb... 2 Tod, natürlich, das gibt es. Und sterben? Jeder muss das ... ja, ja, aber reden wir doch von anderen Dingen. Woher diese Angst, dieses Verdrängen einer Selbstverständlichkeit? Wir akzeptieren sie üblicherweise, wenn wir im Kreislauf der Natur damit konfrontiert werden. Oft genug sind wir auch, ohne uns zuviel Gedanken zu machen, beteiligt, bewusstes Leben auszutilgen, zum Beispiel durch unsere Nahrungsgewohnheiten. Außerdem kennen wir den Herbst, seit Kindertagen wissen wir, dass da die Blätter fallen, absterben. Wir fühlen, wie sich die Natur zurückzieht. Herbst - Erinnerung an die Vergänglichkeit des eigenen Lebens, Erinnerung an den eigenen Tod. Kaum bewusst neigt man in dieser zeit zu Melancholie, Depression, doch die Hetze, die "Gesellschaft" lenken uns ab davon (was ist nicht alles zu tun!!). Ablenkung: lenk dich doch ab, wenn du solche Gedanken hast; schau, wie schön das Leben sein kann; denk positiv, freu dich einfach... oder betrink dich, narkotisiere dich, womit auch immer; verreise in den herrlichen Süden, vielleicht mal in die Karibik, und dann fang eine Therapie an. Ich folgte den Ratschlägen und narkotisierte mich. - Doch beim Erwachen war es schlimmer als zuvor, also betrank ich mich - und das Erwachen war eine Wüste ... ich verreiste, weit weg in die Ferne - und begegnete doch wieder nur mir und meinem Dämon... Was ist es nur, was mich so unruhig macht, auf Schritt und Tritt, des Tags, des Nachts... Fort, fort, ablenken, ganz egal wie, fort... Aber wohin, wo ist der Winkel, in dem ich nicht immer wieder den eigenen Schemen begegne? Alles, was entsteht... wir kennen es seit undenklichen Zeiten, es ist, als wäre dies mein Leben und ohne Unterlass. 3 Verwundert es, dass das Sterben abgeschoben wird - aus den Augen, aus dem Sinn, ab ins Krankenhaus, denn vielleicht kann die Medizin noch etwas machen, alles etwas erleichtern, vielleicht hat er/sie noch eine Chance. "Und ansonsten haben wir ja die Morphine, da merkt man nichts... ja, ja, wir erleben das häufig, leider, ja. - sie können beruhigt sein..." Das Resultat ist dann ein Dahinvegetieren wie im Koma, totale Verblödung und Senilität. Wenn der Zeitpunkt naht, wird der Sterbende abgeschoben in ein Badezimmer, in eine Kammer... Zusammengefasst: wir haben getan, was wir konnten. Die Angehörigen sind aufgrund dieser Aussagen scheinbar beruhigt, die Ungewissheit, die Zweifel bleiben, nagend im Inneren. Die allgemeine Angst spiegelt sich nur wider in den Ängsten der Medizin, das ist zu verständlich, ist doch der Tod der Erbfeind schlechthin, der nie von ihr besiegt werden kann, nie. Daher die Angst, da alles, absolut alles in Frage gestellt wird. Durch die Medizin werden nur ein paar Tage, ein paar Wochen drangehängt, dem Schnitter abgekauft, der Preis: Leiden und Schmerzen. Warum stirbt der Mensch heute im allgemeinen so schwer? Muss es wirklich so sein? Oh welche Tragik, nicht mehr ein und aus zu wissen, nichts mehr zu wissen vom Woher und Wohin. Auch unsere traditionelle Glaubenssysteme können daran nichts ändern, im Innern ahnt man, weiß man, dass es anders ist, niemand kann sich zwingen, irgend etwas zu glauben. 4 Muss es tatsächlich so sein? Was ist der Tod anders als die Zerbrechung der feineren und gröberen Form ... ein wesentlicher Augenblick, so wichtig wie die Geburt, da nun die Erfahrungen gesammelt, überschaut, durchlitten werden und als Möglichkeiten und Ballast ein nächstes Eintauchen in die Form bestimmen - solange (und so oft), bis einen die Erfahrung nach den so lange schon geahnten Ufern Ausschau halten lässt ... Und der nun schon bewusst Suchende tritt ein in die Wirklichkeit des Stirb und Werde. Alles, was man lassen kann, ermöglicht der innersten Bestimmung, Führer des Lebens zu werden - und plötzlich verstehen wir den Tod als die Bedingung, die Verheißung des so lange Gesuchten, der verborgenen Wahrheit, von der die Mythen erzählen: die Einheit mit dem Ursprünglichen, das den Tod nicht mehr schauen wird, auch Krankheit und Verderben nicht kennt. Es ist ein Tod, der nichts zu tun hat mit dem körperlichen Verwelken, der vielmehr ein Losmachen ist von all den Bindungen, auch den Hoffnungen, die verknüpft sind mit der Natur des Kommens und Gehens. Von diesem Moment an wird man dann nicht mehr der trübe Gast auf der Erde sein, da man im Stirb und Werde steht. Ein altes Wort wird lebendig, Jakob Böhme (1575-1624) hat es folgendermaßen niedergeschrieben: "Wer stirbt, während er lebt, stirbt nicht mehr, wenn er stirbt." Das ist das Mysterium der wirklichen Menschwerdung, das Mysterium der Überwindung - der goldene Tod. Und was hat das mit der Medizin zu tun? - Viele Schmerzen werden ungeschehen sein, wenn wir den Lauf des Lebens zulassen können, uns nicht wehren gegen die uns innewohnende Bestimmung. Auf der körperlichen Ebene hilft die verstehende Heilkunde, die Lösungsprozesse bewusst und in Würde erleben zu können. Was gibt es mehr, was gibt es Einfacheres? Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“ Seite 93 - 97. Verlag Zeitenwende 2008 Klaus Bielau (b.1955) Österreichischer Arzt, Homöopath, Regiestudium u. Theaterarbeit, Lektor für Homöopathie an der Uni Graz und Paracelsus-Schulen in Graz und Wien "Whiskey Lullaby" www.youtube.com/watch?v=zID1odhdck Brad Paisley & Alison Krauss "Wenn einer 75 Jahre alt ist, kann es nicht fehlen, dass er mitunter an den Tod denke. Mich lässt dieser Gedanke in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur; es ist ein Fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die selbst unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet." Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) zu Johann Peter Eckermann (1792-1854), am 2. Mai 1824 "Der TOD ist der kürzeste Inbegriff des LEBENS, im TODE hast du kurz und knapp vor dir, zu was das LEBEN führt und wirkt. Wer in Wahrheit über das MENSCHENLEBEN nachdenkt, kann daher nicht umhin, an Hand dieses kurzen Inbegriffes immer wieder die Probe zu machen, was er vom LEBEN verstanden hat, denn kein DENKER meistert das LEBEN so wie der TOD, dieser mächtige Denker, der nicht nur jede Sinnestäuschung bis auf den Grund durchdenkt." Sören Kierkegaard (1813-1855) Dänischer Philosoph, Theologe Aus: Giovanni Maio: "Mittelpunkt Mensch: Ethik in der Medizin - Ein Lehrbuch" Kapitel 23: Sterbehilfe, S.337, Schattauer 2012
In den 1950er und 1960er Jahren öffneten Soziologen den Weg zu einer
sozialpsychologischen Betrachtungsweise des Todesphänomens. Sie
schufen mit der Erforschung soziologischer Aspekte des Todes
Grundlagen zur Erstellung von Betreuungs- und Therapieprogrammen, die
bei der Bewältigung von Verlust durch Tod hilfreich sein würden.
Besonders das Buch "Tod und Sterben"(1969) der in der Schweiz
geborenen Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross (1926 - 2004) leistete Aufklärungsarbeit und verschaffte dem Thema
Todesbewältigung in der modernen Gesellschaft eine breite
Öffentlichkeit. Die Quintessenz aus den Erfahrungen, die Elisabeth Kübler Ross in ihrem unermüdlichen Umgang mit Sterbenden gesammelt hat, lautet, "dass der Tod nicht eine katastrophale, destruktive Angelegenheit sein muss. Vielmehr kann man ihn als einen der konstruktivsten, positivsten und kreativsten Bestandteile der Kultur und des Lebens ansehen." [Elisabeth Kübler Ross: „Reif werden zum Tode - Es kommt auf die Intensität des Lebens an“ KNAUR 2004 (1976)]
die wir allerdings erst allmählich beginnen, zu verstehen bzw. wiederzuentdecken. Es ist bezeichnend, dass in der internationalen Klassifizierung der Diagnosen (ICD-10) der natürliche Tod nicht vorkommt. Wenn ein Mensch stirbt, muss dies offensichtlich Folge irgendeiner Krankheit sein. Der Tod aus "Altersschwäche", wie es früher hieß, ist in der modernen Medizin gar nicht mehr vorgesehen. Kein Wunder, dass Ärzte sich bemüßigt fühlen, permanent in die Sterbevorgänge ihrerPatienten einzugreifen: Sie wissen nicht - und haben es in ihrer Ausbildung nie gelernt -, dass es so etwas wie einen natürlichen Sterbeprozess ["Absterbeprozess"] gibt, den man vorbereiten, erkennen und begleiten kann, vor allem aber nicht unnötig stören sollte." Aus: Gian Domenico Borasio (b.1962, Palliativmediziner): „Über das Sterben. Was wir wissen, was wir tun können, wie wir uns darauf einstellen“ 1.Was wissen wir über das Sterben? Sterben Seite 25. BECK 2. Auflage 2012
Früher glaubten viel mehr Menschen an ein Weiterleben nach dem Tod. Die Religion bot eine positive Möglichkeit den Gedanken an einen endgültigen Tod zu verdrängen: Schmerz, Leid und Entbehrungen konnten ertragen werden durch den Glauben an eine ausgleichende Belohnung im Jenseits. Besonders ausgeprägt findet sich diese Haltung bei Menschen mit einer gesetzlichen Religiosität. Sie halten sich peinlich genau an die verschiedenen Gebote und Verbote, um dafür im "ewigen Leben" belohnt zu werden. Nach Untersuchungen von Ronald Grossarth Maticek [b.1940, Medizinsoziologe] gehören die gesetzlich-religiösen Menschen zu jenen, die am häufigsten an Krebs erkranken. An zweiter Stelle folgen die gesetzlichen Atheisten, das heißt jene, die eine Existenz Gottes ausschließen. Die toleranten Atheisten, die eine Existenz Gottes für möglich halten, werden am dritthäufigsten krebskrank. Am wenigsten Krebs bekommen die Personen mit einer "spontanen" Religiosität [1]. Solchen Menschen bedeutet Gott in erster Linie "Freude" und "Selbsterkenntnis", sie können ihre Religiosität mit ihren anderen Einsichten und Wünschen vereinbaren und empfinden beim Gebet auch körperlich ein Gefühl der Befreiung. Wahrscheinlich können sich die Spontanreligiösen und die toleranten Atheisten auch am ehesten mit dem Gedanken an den endgültigen Tod abfinden. Eine zweite Studie, die Grossarth Maticek über den Zusammenhang zwischen Religion und Krebskrankheit durchführte, brachte ein äußerst interessantes Ergebnis. Der Forscher verglich eine Gruppe 334 Krebspatienten mit einer Kontrollgruppe von Patienten, die an anderen, leichteren Krankheiten litten. Beide Gruppen wurden über ihre religiöse Einstellung befragt. Von den Krebspatienten waren 210 gesetzlich-religiös, 58 strenge Atheisten, 14 tolerante Atheisten und 52 spontanreligiös. Bei den Krebspatienten war der Anteil der Gesetzlich-Religiösen größer und jener der Spontanreligiösen kleiner als in der Kontrollgruppe. Die Atheisten in der Kontrollgruppe schlossen die Existenz Gottes weniger häufig aus als die Atheisten in der Gruppe der Krebspatienten. Soweit stimmte das Ergebnis mit dem der ersten Studie überein. Bemerkenswert ist jedoch, dass in der Krebsgruppe der Anteil der spontan religiösen - die nach der ersten Studie am wenigsten häufig krebskrank werden sollten - größer war als jener der toleranten Atheisten und nur wenig kleiner als jener der strengen Atheisten. Eine genauere Befragung ergab, dass von den 52 Spontanreligiösen in der Krebsgruppe nur gerade 6 diese Einstellung schon vor dem Ausbruch der Krankheit gehabt hatten. Die Einstellung der übrigen 46 hatte sich also durch die Krebsdiagnose geändert, und das schien auch einen positiven Einfluss auf ihre Überlebenschancen zu haben. Grossarth Maticek: "Auf dem Stand der bisherigen Auswertungen deutet sich auch ein Zusammenhang zwischen langer Lebensdauer nach der ersten Diagnosestellung und der spontanen Religiosität [2]." Spontane Religiosität ist im Grunde nichts anderes als die Fähigkeit, mit sich selbst und mit seiner Umwelt in Harmonie zu leben. Es ist eine Lebensweisheit, die nicht an irgendeine religiöse Lehre gebunden ist, sondern ihre Kraft aus dem Unterbewussten schöpft. Der Gedanke an den Tod kann sowohl Furcht als auch Geborgenheit hervorrufen: Furcht vor dem Sturz ins bodenlose Nichts oder Geborgenheit im alles, das uns erwartet. Im Grunde genommen sind das Nichts und das Alles dasselbe. Nur unsere Gefühle gegenüber dem Unvorstellbaren machen den Unterschied aus. Die Geborgenheit angesichts des Todes, das Gefühl, sich um das, was nachher folgt, keine Sorgen machen zu müssen, scheint mir die wichtigste Voraussetzung zu sein, um den Krebs erfolgreich entgegenzutreten." [1,2]
Menschen müssen sterben dürfen!
Memento
Unter Trauer verstehen wir meistens diejenigen psychischen und
physischen Reaktionen, die nach dem Verlust eines nahe stehenden
Menschen durch dessen Tod auftreten können. Trauer ist ein wichtiger
Teil des menschlichen Lebens. Trauer ist die natürliche Reaktion, wenn
wir einen Verlust erleben (Mitmenschen, Freiheit, Heimat, Zuhause,
Körperfunktion, Umzug, Schulwechsel, Arbeitsstelle usw.). Es muss also
keineswegs jemand sterben,
damit Verlust und Trauer in unserem Leben
existent werden und zu einer längeren Lebenskrise führen. Bei einer ernsten, nicht heilbaren Erkrankung treten Verlust und Trauer lange vor dem Tod auf. Ausgelöst werden sie durch Verlust einer Körperfunktion oder Auftreten von Abhängigkeit von anderen. Die Reaktion/en auf die Verluste ist/sind individuell. Sie wird/werden davon abhängen, welche Bedeutung der einzelne diesen Verlusten und dem Leben beimisst. Typische "normale" Trauersymptome sind - sofern keine anderen Ursachen vorliegen: Angst und Depression, Einsamkeit, Isolation, Verhaltensänderungen im Alltag, im Umgang mit anderen Menschen, Apathie, Weinattacken, spontane Aufräumaktionen, Unsicherheit, Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Sehnsucht nach dem Vermissten, Konzentrationsschwächen, Selbstbeschuldigungen. Psychophysiologisch somatische Symptome: Appetitlosigkeit, Kraft-, Gewicht- und Energieverlust, Schlafstörungen Leeregefühle im Magen, Brustbeklemmungen, Gefühle von zugeschnürt sein der Kehle, Überempfindlichkeit gegen Lärm, das Gefühl neben sich zu stehen, Atemlosigkeit und Kurzatmigkeit, Muskelschwäche, Mundtrockenheit usw. Trauer ist keine Krankheit. Wenn sie aber verdrängt wird, kann sie krank machen. Da Trauer ein schmerzhafter psychischer Vorgang ist, der ein aktives Handeln der Trauernden erfordert, sind Beruhigungsmittel über einen längeren Zeitraum oft nicht hilfreich. Eine gut gemeinte Medikalisierung bei den häufigsten Trauersymptomen wie Angstzuständen, Unruhe und Schlafstörungen, kann, je nach Medikament, nach Absetzen des Mittels gegebenenfalls die Symptome verstärken, gegen die es eingesetzt war. Zudem kann ein ruhig gestellter Trauernder seine Trauer nicht tiefgründig erleben und verarbeiten. Ihm wird dadurch eventuell die Chance genommen, zum Ende der Trauer zu gelangen. "Dort (In den Hospitälern) ist der Tod. Nicht jener, dessen Grüße sie in der Kindheit wundersam gestreift, - der kleine Tod, wie man ihn dort begreift; ihr eigener hängt grün und ohne Süße wie eine Frucht in ihnen, die nicht reift. O Herr, gib jedem seinen eignen Tod, das Sterben, das aus jenem Leben geht, darin er Liebe hatte, Sinn und Not. Denn wir sind nur die Schale und das Blatt. Der große Tod, den jeder in sich hat, das ist die Frucht, um die sich alles dreht. Rainer Maria Rilke (1875-1926) Aus: "Das Stundenbuch: III. Buch: Das Buch von der Armut und vom Tod (1903) I. Buch: Das Buch vom mönchischen Leben (1899) II. Buch: Das Buch von der Pilgerschaft (1901) (3 Teile, entstanden 1899–1903, Erstdruck 1905) INSEL VERLAG 1972 "Zu dem "Sehen" eines Arztes zählt, so betrachtet, eigentlich nicht der Anblick des "Kleinen Todes" in der Sprache Rilkes, der sich ereignet wie eine Schicksalsfügung von außen: die ärztliche Wahrnehmung gilt dem "GROSSEN TOD", der mit uns wächst und in uns heranreift, bis seine bittere Frucht die Schale zersprengt. Die Konstellationen des Todes zu sehen: - steht er am Kopfe des Kranken als sein Beschützer und Wächter oder steht er zu seinen Füßen, bereit, ihn fort zutragen nach der Weise des Leichenbestatters, - die Fähigkeit zu einem solchen Sehen entscheidet nach der Meinung des [Grimmschen] Märchens von dem "Herrn Gevatter" über die "Berufung" eines schamanischen Arztes. Ein solcher Arzt wendet den Tod nicht ab, er wendet sich ihm zu, und er versucht, dem Kranken das Lebenselixier der Hoffnung wie einen Zaubertrank einzuflössen: noch steht der Tod im Rücken des Patienten; noch sieht der Kranke selbst den Tod nicht vor sich; noch kann er sich also aufrichten und den Tod buchstäblich hinter sich lassen, - noch dürfen seine Füße ein Land betreten, in dem der Tod ihm nicht schon entgegenkommt. Ein geheimes Wissen trennt in dieser Sicht der Dinge den Arzt von seinem Patienten: der Arzt sieht deutlich, was der Patient nicht sehen kann und oft genug auch gar nicht sehen darf; er weiß um die ständige Nähe des Todes, und sein Heilen besteht gerade darin, die Frist auszunutzen, die der Tod ihm noch lässt. Einen end- gültigen Sieg wird es nie geben. Wie aber beteiligt der Arzt den noch in unnötigen Ängsten oder in wahn- haften Hoffnungen Befangenen an seinem Wissen? Wie viel an Wahrheit darf er noch mitteilen, wie viel bereits muss er verschweigen?..." Aus: Eugen Drewermann: „An den Grenzen der Medizin: Märchen von Heilung und Hoffnung“ 1 Der Herr Gevatter: Wie "sieht" man den Tod? Seite 17, 23. PATMOS 2. Auflage 2008 "Bei dem Gefühl der Trauer nenne ich dies dementsprechend "neutrale Trauer". Das ist mein Begriff für etwas, das traurig ist, die betreffende Person aber nicht traurig macht.Trauer ist nämlich einfach Trauer, und die ("blaue") Kugel leuchtet, unabhängig davon, wodurch sie aktiviert wird. Ob wir jetzt über eigene Erfahrungen trauern oder bei anderen Ursachen mitfühlen, es wird immer dasselbe Gefühl aktiviert. Deswegen müssen wir nicht mit den eigentlichen Ursachen [der Trauer] arbeiten, oder nur begrenzt. Es ist auch nicht notwendig, das ganze Trauma noch einmal zu durchleben, das gilt sogar für ganz schwere Traumata. ... Ich erkläre, dass diese Emotion in der Brustregion sitzt und dass Trauer immer ein Teil von uns ist. Niemand kann uns traurig machen, es ist unsere eigene Trauer, die auf bestimmte Situationen reagiert. Dies ist wichtig zu wissen, denn dadurch wird die Angst vor der Trauer abgebaut, und das wirkt befreiend. Die Wahrnehmung, von außen kontrolliert zu werden, wird somit abgeschwächt. Der Satz: "Meine Trauer reagiert auf diesen Menschen", klingt ganz anders als: "Dieser Mensch macht mich traurig". Die Situation bleibt zwar dieselbe und die Menge der Trauer auch, aber man fühlt sich nicht mehr so hilflos und ausgeliefert. ... Trauer kann auch ein angenehmes Gefühl sein, wenn wir es zulassen. ... das Beispiel des traurigen Films, den man sich im Fernsehen ansieht: Man ist dabei sehr traurig und weint vielleicht auch, aber man leidet nicht darunter. Dies kommt dem Konzept der neutralen Trauer sehr nahe. ... Ich bat die Frau, an etwas zu denken, das sie zwar traurig findet, sie aber nicht traurig macht. Auf diese Weise würde sie die energetische Anwesenheit von Trauer spüren, ohne dass sie tatsächlich traurig würde. ... Es darf kein Beispiel aus dem persönlichen Leben sein. Als ideal erweisen sich die Nachrichten. Kriegerische Ereignisse sind meist weit weg vom eigenen Leben, aber dennoch so, dass man sie sehr traurig findet. ... Dass die Trauer häufig aufgeteilt ist [wie die Arme eines Tintenfisches], obwohl sie eigentlich eins ist, hat seine Ursache: Wir schreiben bestimmte Trauerempfindungen bestimmte Ursachen zu und stehen dann nicht mehr dazu, dass sie von uns kommen und eben nicht von außen verursacht wurden. ... Die Kraft der Trauer liegt im Verbundensein mit allem - mit allen Dingen, allen Menschen, der ganzen Welt und noch darüber hinaus. Vom Gefühl der Trauer können Sie in der eigenen Trauer getragen werden. Wenn Sie dieses Gefühl zulassen und es seine ursprüngliche Form - die einer Kugel - wieder hat, erleben Sie eine Tiefe wie nie zuvor. Was Trauer an Kraft in sich trägt, wird nicht so häufig sichtbar, man hört aber immer wieder davon, wie ein schweres Schicksal einem Menschen neue Kraft geben kann - dann werden beispielsweise Selbsthilfegruppen oder Stiftungen aufgebaut, die ähnlich Betroffenen eine Unterstützung sind." Aus: Anouk Claes (belgisch-schweizerische Psychologin, Theologin, Medium): „Müssen war gestern (+ CD): Wie das moderne Leben zur größten inneren Kraftquelle werden kann“ Auszugsweise S.36-41 ANSATA 2. Auflage 2013 (2010)
ich möchte nur nicht dabei sein, wenn's passiert." Woody Allen (b.1935) US-amerikanischer Komiker, Filmregisseur, Autor, Schauspieler und Musiker
Die Überwindung der Einsamkeit Wie Sie den Verlust eines geliebten Menschen verwinden "Leiderfahrungen und Verluste bleiben niemandem erspart. Wir können unsere Lieben nicht ewig festhalten. Jeder Mensch muß früher oder später körperlich sterben. Das wird uns allen widerfahren ohne Ausnahme; und es muß gut sein, sonst wäre es nicht! Die Reise führt von einer Herrlichkeit zur anderen, von einer Oktave zur nächsten, von Kraft zu größerer Kraft, von Weisheit zu größerer Weisheit, immer weiter durch die Ströme der Ewigkeit. Ein schon seit vielen Jahren pensionierter Ingenieur stand plötzlich allein da. Er war mit seiner über Nacht verstorbenen Frau mehr als sechzig Jahre verheiratet gewesen, und er fühlte sich jetzt "in ein Loch der Depression und ein Vakuum der Einsamkeit geschleudert". Ich stellte ihm eine einfache Frage: "Nehmen wir an, Sie wären als erster hinübergegangen, wie wäre Ihre Frau damit fertig geworden?" Er antworte: "Oh, ich denke, sie wäre völlig verzweifelt, deprimiert und mutlos gewesen. Sie hätte vor Hilflosigkeit und Einsamkeit nicht aus noch ein gewußt." Darauf sagte ich: "Nun, sehen Sie denn nicht, daß Sie Ihrer Frau diese Erfahrung erspart haben? Er begriff mich sofort und erkannte, wofür ich ihm die Augen öffnen wollte: daß er nämlich in Selbstmitleid versunken war. Ich machte ihm klar, daß Liebe immer den anderen befreit, daß er aber die geliebte Frau durch seine morbide Einstellung festhielt. Eine über Gebühr lange Trauer ist immer auf egoistische, zumindest egozentrische Motive zurückzuführen. Ich riet dem Mann, seine Frau GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG zu überantworten, sich über ihre neue Geburt im Geiste zu freuen und voll Glauben daran zu denken, daß ihre Reise aufwärts ging zu GOTT - zur QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG und daß liebevolle Hände sie in die Räume des vieldimensionierten Hauses des von Jesus verkündeten Vaters führten. Der für spirituelle Ideen empfängliche Mann pflichtete mir bei. Er beschloß, künftig, wenn ihm seine Frau einfiel immer zu sagen: "Ich freue mich über deine neue Geburt in GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG. GOTT - Die QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG sei mit dir." Ein Segen solcher Art hebt Trauer auf, und wer so segnet [zustimmt, gutheißt], betritt die Morgenlichtung eines neuen, verheißungsvollen Tages. Der körperliche Tod ist in Wirklichkeit ein neuer Anfang, der eines Lebens im Geiste. Die Bibel zufolge bedeutet Tod die Unkenntnis der Wahrheit, daß uns Gott - DER URSPRUNG-QUELLE-ALLEINS innewohnt, der unser eigentliches Leben ist, und daß dieses Leben oder GOTT - DIE QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG nicht sterben kann. In den Upanischaden [Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil des Veda] heißt es: "Das Leben wurde nie geboren, es wird nie sterben; Wasser benetzt es nicht, Feuer verbrennt es nicht, der Wind verweht es nicht. Was grämst du dich um mich?" Weinen tut gut und erleichtert. Doch man sollte nicht zu oft weinen, sonst wird es zur Gewohnheit und wäre schädlich. Übertriebene Trauer ist morbid; sie raubt Ihnen Lebenskraft, Begeisterung und Energie und bringt Krankheiten aller Art über Sie. Wenn Sie einen Menschen, der hinübergeht, wirklich lieben, stellen Sie sich ihm gegenüber auf Liebe und Frieden ein. Ihm ist grenzenlose Liebe, unendlicher Friede zuteil. Der Psalmist sagt: "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, GOTT - QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG, zu dir. Meine Seele dürstet nach GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG, nach dem lebendigen GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG... Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG! denn ich werde ihm noch danken, daß er mir hilft mit seinem Angesicht." (Psalm 42,2-3,6)" Wie die Witwe zu neuem Lebensmut fand "Nichts auf der Welt währt ewig. Alles ist in ständiger Veränderung begriffen. Sie können nicht ewig jung bleiben. Sie können heute nicht mehr der gleiche Mensch sein wie vor einem Jahr oder vor fünf Jahren. Wenn Sie sich dem Studium der Gesetze des Denkens und Glaubens widmen [ "Das was ich denke, fühle und glaube wird Wirklichkeit!"], werden Sie feststellen, daß Sie nicht mehr so denken, sprechen und handeln wie früher. Sie sind aber nicht nur geistig-seelisch, sondern auch körperlich nicht mehr derselbe Mensch. Die Zellen unseres Körpers erneuern sich ständig. wissenschaftler behaupten, wir hätten jeweils nach sieben jahren einen neuen Körper - doch nicht auf ewig. Die Reise, die kein Ende kennt, ist die im unendlichen Geist. Voll Besorgnis brachte eine junge Frau ihre verwitwete Mutter zu mir, die, wie der Volksmund sagt, "immer weniger" wurde. In dem Gespräch mit der Witwe fand ich heraus, daß sie jeden Tag auf den Friedhof ging, ihrem verstorbenen Mann Blumen aufs Grab legte und eine halbe Stunde oder länger weinte. Ihr Arzt hatte ihr dringend geraten, damit aufzuhören. Seiner Ansicht nach fehlte ihr körperlich nichts, sie welkte einfach dahin und verlor immer mehr Lebenskraft. Das Aufbaumittel, das sie nahm, hatte offenbar keinerlei Wirkung. Ich versuchte der Frau zu erklären, daß der Geist des Mannes, den sie suchte, sicher nicht im dem Grab war, das sie schmückte. Sie aber würde sich durch ihr Denken und Verhalten mit Tod und Einschränkung identifizieren und so in ihrem Körper den entsprechenden Zustand hervorrufen. Sie solle doch ihrem verstorbenen Mann lieber die "Blumen ihres Herzens" geben, denn er befinde sich am gleichen Ort - in der "Heimat des Geistes" - wie sie und sei von ihr nur durch die unterschiedliche Frequenz [Schwingung, siehe unten: Stefan von Jankovich „Die energetische Struktur des Menschen] getrennt. "Bedenken Sie", sagte ich, "daß Grabaufschriften wie 'Hier ruht ...' nicht der Wirklichkeit entsprechen. Das Leben ist ewig, es ist ein ständiges Weitergehen, eine endlose Entfaltung, ein unaufhörliches Voranschreiten und Aufwärtssteigen. Das Leben läuft nicht rückwärts und hält sich nicht beim Gestern auf. Sie können morgen nicht weniger sein, sls Sie heute sind!" Die Witwe hatte während des Krieges einen Sohn verloren, der Pilot eines Kampfflugzeugs gewesen und abgeschossen worden war. Ich fragte sie, ob man ihm dort, in freier Luft, etwa einen Stein mit seinem Geburts- und Sterbedatum gesetzt habe, ob dort oben jemand Blumen hingelegt und geweint habe. Ich erinnerte sie daran, daß es auch Tausende von Seeleuten gab, die im Krieg oder bei Schiffskatastrophen ertrunken und in den Fluten verschwunden sind. "Fährt etwa jemand aufs Meer hinaus und setzt dort Gedenksteine? Wenn bei Ihnen eine Glühbirne durchbrennt, sagen Sie nicht, daß dies das Ende der Elektrizität sei. Wenn einem Musiker seine Geige abhanden kommt, bedeutet dies keineswegs das Ende der Musik. Musik ist! Elektrizität ist! Leben ist!" Ich denke, daß ich die Frau umzustimmen vermochte. Jedenfalls befolgte sie ab da den Rat ihres Arztes; sie hörte auf, täglich das Grab zu besuchen. Und das Gebet [die positive/konstruktive Affirmation], das ich ihr gegeben hatte, half ihr, wie mir ihre Tochter später versicherte, ihren Mann endgültig freizugeben. Es[sie] lautete: "Ich überantworte meinen Mann [Frau, Kind, Schwester, Bruder, Eltern usw.] vollkommen GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG. Ich sehe ihn [sie], eingehüllt von Liebe, in tiefem Frieden. Wenn ich an ihn [sie] denke oder wenn ihn [sie] jemand vor mir erwähnt, segne ich ihn [sie] sofort mit den Worten: 'GOTT - DIE QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG liebt dich, John [Vater, Mutter, Sohn, Namen usw.]. GOTTES - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG Friede erfüllt deine Seele.'" Der Zustand der Frau besserte sich rasch. Ihr Arzt war sehr erfreut über ihre Fortschritte. Sie fand zusehends zu neuem Lebensmut. Ein alter unbekannter Dichter schrieb: "Ich sagte zu dem Manne, der am "Tor des Jahres" stand: 'Gib mir ein Licht, damit ich sicher ins Unbekannte gehen kann.' Und er antwortete: 'Geh hinaus in die Finsternis und lege deine Hand in die Hand GOTTES - DER QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG. Das wird besser für dich sein als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg.'" Das befreiende Prinzip inneren Wachstums Wachsen Sie geistig über sich selbst hinaus "Angst und Haß sind immer negativem Denken zuzuschreiben. Niemand ist bisweilen dafür nicht anfällig. Das macht aber auch nichts. Es kommt nur darauf an, daß man solche Anfechtungen nicht akzeptiert; man darf sich ihnen nicht ergeben. Dies geschieht aber, wenn man solche Regungen längere Zeit mit sich herumträgt und widerstandslos hinnimmt. In diesem Fall gehen Angst und Haß bald unter die Haut, ja noch viel tiefer, nämlich bis auf den Grund des Gefühlslebens. Sie infizieren das Gemüt und führen zu ernstzunehmenden Gefühlkonflikten, die sich im Leben unweigerlich auswirken. Lassen Sie es nie soweit kommen. Die Angst ist ein aggressives, zu Zwangsgewalt und Terror drängendes Prinzip; sie liegt immer auch dem Haß zugrunde. Die Angst ist aber nur mächtig jenen gegenüber, die sich von ihr einschüchtern lassen und sich ihr in die Hand geben. Stellen Sie sich darunter einen ebenso aufgeblasenen wie gewalttätigen Eindringling vor, der sich auf der Ebene Ihres Geistes- und Gefühlslebens zu Unrecht Respekt anmaßt und von Ihnen Unterwerfung fordert. Vielleicht schrecken Sie vor der Vorstellung zurück, besagten Unhold innerhalb der Bannmeile [Schutzzone] Ihres Geistes anzutreffen. Vielleicht auch zaudern sie, dem Eindringling zu begegnen und ihn unschädlich zu machen, weil Sie nicht sicher sind, welche Folgen Sie dafür würden in Kauf nehmen müssen. Angst gedeiht im dunklen Schlagschatten geistiger Unaufgeklärtheit und Unwissenheit. Wer die Gesetze des Geistes ["Was ich denke, wird Wirklichkeit"] kennt, zieht diese Angst mit einem Griff empor ins Licht aufgeklärter Vernunft. Da zeigt es sich denn, daß sie das Licht scheut: im Licht zerstreut sie sich wie Spreu im Wind. Sie sind Ihr eigener Herr und Meister. Einzig und allein in Ihrer Hand liegt es, Ihr Geistes- und Gefühlsleben ["Das was ich denke, fühle und glaube wird Wirklichkeit!"] zu steuern. Es ist sinnwidrig, gefährlich und dumm, ein unwissendes, blindes und stupides Ungeheuer - wie dies die Angst ist - sozusagen als Sturmbock [Rammbock] Ihrer Unternehmungen wüten und Ihr Leben verheeren [zerstören, verwüsten, vernichten] zu lassen. Das darf Ihnen nicht passieren. Sie sind ganz einfach zu aufgeklärt, zu überlegen, als daß Ihnen so etwas passieren könnte. Ihr Gottvertrauen - Ihr Vertrauen in die QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG - ist stärker als jede Furcht. Furcht ist ins Gegenteil verkehrter Glaube, ist eine Anballung [Anhäufung] mächtig-unheilvoller Schatten, die Ihren Geist, Ihr Gemüt verfinstern. Kurzum: Angst ist ins Gegenteil verkehrter Glaube an das Falsche. Wachsen Sie geistig über sich selbst hinaus. Rufen Sie Ihr Vertrauen auf GOTT - DIE QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG - wach. Bieten [Setzen] Sie die Ihnen innenwohnende GOTTESkraft - DIE KRÄFTE DER QUELLE-ALLEINS-USPRUNG - auf [ein]. Nichts und niemand ist dem ebenbürtig, der mit GOTT - DER QUELLE-ALLEINS-USPRUNG - eins ist. Wenn Sie in der Sicherheit, die Ihnen diese Gewißheit gibt, leben, werden Sie sich zu jeder Zeit auf allen Ihren Wegen beschützt und geführt fühlen, unangefochten von jeglicher Angst und siegreich in jeder Gefahr." Eine positiv-konstruktive Affirmation (Gebet) um Frieden und inneres Wachstum pdf >>> Aus: Joseph Murphy (1898-1981, Amerikanischer Philosoph, Psychologe, Vertreter der Neu-Geist Bewegung, New Thought): “Wahrheiten, die Ihr Leben verändern“ (These Truths Can Change Your Life 1982) Kapitel 9: Die Überwindung der Einsamkeit. Wie Sie den Verlust eines geliebten Menschen verwinden S.158-160, Wie die Witwe zu neuem Lebensmut fand S.160-162, Kapitel 10: Das befreiende Prinzip inneren Wachstums. Wachsen Sie geistig über sich selbst hinaus S.171-173, Ein Gebet um Frieden und inneres Wachstum S.184 Arkana Goldmann 1992 (1985) [ergänzt: GOTT = QUELLE-ALLEINS-URSPRUNG; Spreu = die beim Dreschen von Getreide abfallenden Spelzen und Hülsen, Grannen, Samenhüllen und Stängelteile] Siehe INFOS: Denkrahmen - Paradigma - Erkenntnis >>> Die Trauerarbeit - Der "Trauerprozess" - Die Entwicklung, die auf einen schmerzlichen Verlust folgt, kann in "linearen" Phasen verlaufen: Auf Schock, Erstarrung und ein "Wie betäubt sein" folgt eine Phase, in der das Leid in Vorwurf, Verzweiflung oder Schmerz ausgedrückt wird. Der Verstorbene wird schmerzlich vermisst. An diese Phase der Desorganisiertheit schließt sich der Abschied mit dem Bewusstwerden der Konsequenzen des Verlustes. Schließlich kommt es zu Neuorientierung, Überschauen der Möglichkeiten und Reorganisation. Diese Phasen Trauerarbeit werden in unterschiedlicher Intensität und nicht immer in dieser Reihenfolge -"nicht linearer Trauerprozess"- durchlebt. Einzelne Phasen können fehlen oder mehrfach auftauchen. Die Intensität kann von Tag zu Tag schwanken, ja sogar innerhalb eines Tages unterschiedlich sein. Wenn der Verlust "unerwartet" entsteht (z.B.: tödlicher Autounfall, Alpinunfall, Selbstmord usw.), ist die akute Trauer-Belastung meistens größer und von längerer Dauer, als wenn Vorbereitung auf den nahenden Tod (z.B.: chronisch Kranker) möglich war ("antizipierte Trauer"). Nach ungefähr einem Jahr erscheint vielen Trauernden der Verlust nicht mehr ganz so schlimm wie zu Beginn. Doch Trauer ist ein sehr individueller Prozess, demzufolge jeder seinen ganz eigenen Zeitraum der Trauerverarbeitung hat. Hauptrisikofaktoren für komplizierte, erschwerte, pathologische Trauerverläufe können sein: ► Der Tod eines eigenen Kindes ► ein plötzlicher, unerwarteter Tod eines Angehörigen ► mehrere Trauerfälle innerhalb kurzer Zeit ► der Tod durch Suizid Gibt es eine pathologische (krankhafte, erschwerte) Trauer, wo wir spezielle Hilfe und Unterstützung anbieten sollten? Thomas C. Welu (1975) gibt 7-Merkmale der pathologischen Trauer an: 1. selbst zerstörerisches Verhalten (Suizidversuche, Alkohol, Medikamente) 2. Selbstmordgedanken 3. psychische Probleme 4. soziale Isolation 5. schwere Depression 6. stationäre Aufnahme in die Psychiatrie 7. Einnahme von Psychopharmaka Grundsätzlich wird es schwierig zu entscheiden sein, ab wann man von einer pathologischen Trauerreaktion sprechen sollte, da einige der erwähnten Reaktionen in einigen Kulturkreisen als normal angesehen werden. Es ist daher ein individuelles und einfühlsames Vorgehen notwendig. Nach James William Worden (b.1932, PhD, Psychologie, UNI Boston) sollten die linearen "Phasenmodelle der Trauer" grundsätzlich durch den Begriff Traueraufgaben (sog. Zielorientiertes Trauer Bewältigungsmodell) ergänzt werden, da diese für die Praxis der Trauerbegleitung nützlicher sind als der alleinige, lineare Phasenbegriff. James William Worden beschreibt 4-Traueraufgaben: 1. Den Verlust als Realität akzeptieren - "Realisiere, dass der Verstorbene tot ist und nicht zu Dir/Mir zurückkehren wird." 2. Den Trauerschmerz erfahren, durchleben und verarbeiten - "Anerkenne und durchlebe den Schmerz über den Verlust eines Menschen." 3. Die Anpassung (externe, interne, spirituelle) an eine Umwelt, in der der Verstorbene fehlt - "Fülle nicht das entstandene Loch, sondern lebe damit." 4. Dem Verstorbenen emotional einen neuen Platz - inmitten des Aufbruchs in ein neues Leben - einräumen - "Löse dich gefühlsmäßig vom Verstorbenen und lerne, die Erinnerungen mitzunehmen und lebe damit weiter" Um zu verstehen, warum jeder Mensch unterschiedlich an die Traueraufgaben herangeht, muss man sich klarmachen, dass diese Aufgaben durch verschiedene Faktoren, den so genannten "Mediatoren der Trauer" (Mittler, Vermittler) beeinflusst werden. Mediator 1 - Wer ist gestorben? Je nachdem, ob ein Ehepartner, Kind, Elternteil, Geschwister, ein anderer Angehöriger, ein Freund, eine Freundin, der Geliebte, die Geliebte gestorben ist, wird die Trauerreaktion anders ausfallen. Mediator 2 - Welche Art von Bindung bestand? Je intensiver die Bindung/Liebesbeziehung war, desto stärker meist auch die Trauerreaktion. Wie wichtig war die verstorbene Person für das Wohlergehen/Wohlbefinden der trauernden Person? Bestand eine Abhängigkeit in der Beziehung? Ambivalente Beziehung mit starken Schuldgefühlen und Wut darüber, vom anderen jetzt allein gelassen worden zu sein. Konfliktreiche Beziehung und die Lösung der Probleme bleibt nun aus. Mediator 3 - Wie die Person starb? Die "NASH"-Kategorien: natural (natürlich, in der Nähe, in der Ferne, plötzlich, unerwartet), accidental (Unfall, mehrer Todesfälle, geklärt, ungeklärt), suicidal (Suidzid, stigmatisiert!), homicidial (Mord, Gewalt) Der Unfalltod eines Kindes wird mit Sicherheit anders betrauert als der natürliche Tod eines alten Menschen, mit dessen Ableben eher gerechnet wird. Mediator 4 - Frühere Erfahrungen? Wie wurden frühere Verluste verarbeitet? Wurden die Traueraufgaben hinreichend abgeschlossen? Gibt es Unerledigtes, das nun auf die aktuelle Situation Einfluss nimmt? Mediator 5 - Persönlichkeitsvariablen? Alter und Geschlecht, Bewältigungsstil (problemlösend, aktiv-emotional, emotional-vermeidend), Bindungsstil (sicher, unsicher), Denkstil (optimistisch, pessimistisch, grübeln), Selbstachtung und Kompetenzerwartung (Ich-Stärke), Überzeugungen und Wertvorstellungen. Mediator 6 - Soziale Variablen? Das Bedürfnis die Trauer mit anderen zu teilen kann sehr wichtig und hilfreich sein. Zufriedenheit mit der Unterstützung, Übernahme verschiedener sozialer Rollen, religiöse und kulturelle Normen, sekundärer Gewinn. Mediator 7 - Gleichzeitige auftretende Belastungen? Trauernde, die nach dem Tod eines nahe stehenden Menschen besonders viele sekundäre Verluste erleiden, darunter z.B. schwere finanzielle Einbrüche, Delogierung aus einer Wohnung, Verlust von wichtigen Kontakten usw.
"Das schauerlichste aller Übel, der Tod, (341-271 v.u.Z.) Griechischer Philosoph Epikur: "Wege zum Glück" - Brief an Menoikeus S.117 Übersetzer: Rainer Nickel, Artemis & Winkler 2005 Weinen hat seine Zeit, und Trauern hat seine Zeit Für den Mann bzw. Frau auf der Straße ist die Reihenfolge klar: Menschen weinen, weil sie traurig sind, und nicht umgekehrt. Es soll im Folgenden nur um eine Verbindung dieser beiden Körperreaktionen gehen. Wir unterschlagen also den gegenteiligen Fall des Lachens, das uns bei genügender Heftigkeit bekanntlich ebenfalls zu Tränen rühren kann. Wir wollen auch den Einfluss des Windes oder von Tabakrauch auf nasse Augen außer acht lassen und uns das Weinen nur in Hinblick auf die Korrelation zum Gefühl der Trauer anschauen. Dabei scheint - wie eingangs gesagt - zu gelten, dass es die Emotion ist, die zur physiologischen Reaktion des Körpers führt: Menschen weinen, weil sie traurig sind. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, wie bereits im Jahre 1884 der amerikanische Philosoph William James [1842-1910] festgehalten hat, als er sich in einem Essay die Frage vorlegte, "What is Emotion?". Beim Nachdenken darüber kam er zu der Einsicht, dass man zwischen bewussten Erfahrungen oder Gefühlen und unbewusst eingeleiteten körperlichen Vorgängen zu unterscheiden habe, von denen die zweiten eher und fast sofort einsetzen würden. Wenn wir uns plötzlich einem Tiger gegenübersehen, beginnt sofort - ohne unser bewusstes Zutun - das Herz zu rasen, und als Folge davon empfinden wir Furcht und Schrecken. Gingen wir umgekehrt vor, hätte das Raubtier leichte Beute. Erst reagiert das Unbewusste, dann setzt das Bewusstsein ein. In den Worten von James: "Wir empfinden Traurigkeit, weil wir weinen, Wut, weil wir schlagen, Angst, weil wir zittern. Keinesfalls weinen, schlagen oder zittern wir, weil wir traurig, wütend oder ängstlich sind, wie es ja auch sein könnte." Anders ausgedrückt - wenn wir etwas über unseren Körper erfahren, wenn wir Informationen über ihn erhalten, entstehen unsere Emotionen und was dazugehört. Damit gilt auch im täglichen Leben, was wir bereits in der grundlegenden Physik kennen gelernt haben. Am Anfang ist nicht die Welt (ein It), über die uns Informationen (Bits) zukommen. Genau umgekehrt: Am Anfang treffen die Informationen (des Körpers) ein, und daraus entsteht die dazugehörige Lage - in dem Fall unsere Welt der Gefühle. "It from Bit" ["Das Seiende aus Informationen"], wie die Physiker wissen. Die Wissenschaft ist hier konsequent. Das Gegenteil wäre Unsinn. Aus: Ernst Peter Fischer: „Irren ist bequem: Wissenschaft quer gedacht“ Seite 161f. KOSMOS 2007
"Der Tod zwingt uns zur Bilanz. Seine einzige Überwindung ist die Überzeugung, dass wir am Ende sagen können: Ich habe mit anderen zusammen wenigstens so viel verändert, dass mehr Sinn in diese Welt gekommen ist, mehr Brüderlichkeit und mehr Liebe. Nur das kann der Sinn des Lebens sein. deshalb müssen wir handeln." Jean Ziegler (b.1934) Schweizer Soziologie, Autor Aus: Kurt Langbein: „Radieschen von oben. Über Leben mit Krebs“ Seite 7. ECOWIN 2012 " Menschen sterben. Wir gehen weiter. Es ist Teil unserer kosmischen Erfahrung, dass wir uns in immer neuen Kreisläufen bewegen. Wenn jemand stirbt, bedeutet das nicht, dass er keine Heilung erfahren hat. Seine Heilung kann sehr wohl die Leichtigkeit gewesen sein, mit der wir ihm ermöglicht haben, hinüberzugehen, der Frieden, den er durch unseren Besuch empfunden hat, um annehmen zu können und loszulassen - und die Gelegenheit, zu lächeln und zu jemandem, für den es wichtig war, es zu hören, zu sagen: "Ich liebe dich" - ein letztes Mal. Deuten Sie also nichts und analysieren Sie nicht. Seien Sie einfach nur. Und seien Sie sich bewusst, dass Sie das Geschenk des Heilens in sich tragen - welche Form das auch annehmen mag." Aus: Eric Pearl: "„The Reconnection. Heilung durch Rückverbindung“ (The Reconnection: Heal Others, Heal Yourself 2001) Teil III Anwendung der Heilung durch Reconnection. 22: Was ist Heilung? Was ist eine erfolgreiche Heilung? Seite 296 8. Auflage KOHA 2013 Siehe ZITATE: Eine Geschichte aus dem alten China - Der alte Mann und sein Pferd >>> Laotse / Es gibt einen Geist, der bestand >>> Alles ist nur Übergang >>> James Hillman / Vom Gehen zu dem, was bleibt >>> Erwin Schrödinger / Denn das, was ist >>> Elisabeth Kübler-Ross / Wenn die Zeit reif ist >>> Ein Kind – was ist das? >>> Paracelsus / Der Mensch ist das Buch >>> Meister Eckhart / Die Menschen sollen >>> Carl du Prel / Der Mensch als Doppelwesen >>> Antoine de Saint-Exupéry / Man sieht nur mit dem Herzen >>> Volker Fintelmann / Lüge und Illusion >>> Frederic Chopin / In mir klingt ein Lied >>> Siehe auch LEISTUNGEN: 6. Additive Krebstherapie >>>
"Lebensabend und Lebensnacht" Das Geschäft mit dem Sterben Günther Loewit (b.1958) Österreichischer Arzt, Autor "Das, was wir bisher als den "Lebensabend" kannten - den Zeitraum zwischen dem Ende der Erwerbstätigkeit und dem Ende des Lebens -, kann heutzutage durch das ungewöhnliche Wort "Lebensnacht" ergänzt werden - ein neuer Lebensabschnitt, den die moderne lebenserhaltende und zugleich - verachtende Medizin dem menschlichen Dasein hinzugefügt hat. Der Tod kann durch ständige Reparatur des jeweils schwächsten Organs fast beliebig verschoben werden. Wenn der Körper eigentlich sterben würde, die Medizin es ihm aber nicht erlaubt, dann beginnt die Lebensnacht, jene Zeit, die ein Patient, mit stark sedativ und schmerzlindernd wirkenden Medikamenten versorgt, im Bett wundliegend, an diverse Schläuche angeschlossen verbringt, bis der Tod ihn erlöst. Dieser Zeitraum wird mit den fortschreitenden Möglichkeiten der Medizin zunehmend länger und aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen auch immer häufiger. Denn immer mehr scheint ein chronisch schlechtes Gewissen den älteren Menschen gegenüber mit dem Ermöglichen einer längeren Lebenszeit ausgeglichen zu werden. Der althergebrachte und ungenaue Begriff der Altersschwäche verbietet sich von selbst. Immer mehr greise Patienten verlangen eine Vorsorge- oder Gesundenuntersuchung. 90-jährige Patienten werden von übereifrigen Hausärzten oder auf Druck der Angehörigen zu Fahrradergometrien geschickt, sind dabei aber nicht mehr imstande, das Untersuchungsfahrrad zu besteigen. Dickdarm- und Magenspiegelungen werden von Kindern und Enkelkindern der Erkrankten bis knapp vor deren Tod verlangt, in der Hoffnung herauszufinden, warum der Patient nicht mehr essen kann. Und bis zum letzten Moment soll jeder Schaden behoben, sollen Operationen an Augen, Prostata oder Gelenken vorgenommen werden - gleichzeitig sind noch nie so viele Menschen im unmittelbaren Anschluss an eine letzte Operation verstorben, wie es in unseren Tagen der Fall ist. Aber allen gemeinsamen Bemühungen von Patienten, Angehörigen und Ärzten zum Trotz gehen menschliche Leben irgendwann einfach zu Ende. Gegen den Willen des Gesundheitssystems. Gegen den Willen der modernen Medizin. Denn der Satz "Da muss man ja noch was machen können" begleitet das Sterben bis zum letzten Atemzug. Angehörige fordern immer öfter die Reanimation von Todkranken, die eben verschieden sind. Und wehe einem alten Menschen, der darum bittet, in Ruhe sterben zu dürfen. Sofort finden sicht gut meinende Angehörige, die ihm klarmachen, dass Sterben nicht in Frage kommt, weil sie selbst in einer Welt groß geworden sind, in der es keinen Tod mehr gibt. Weil sie mit dem Vorgang des Sterbens nicht zurechtkommen können. Während früher zu Hause geboren und gestorben wurde, verschwinden diese markanten Lebenspunkte immer mehr aus dem persönlichen Erfahrungsschatz des Einzelnen. Eine Gesellschaft verlernt das Sterben. Und in Entsprechung zur aussterbenden Hausgeburt wird auch der "Haustod" immer seltener. Ebenso, wie der Beginn des Lebens schmerzfrei, risikoarm und steril mittels Kaiserschnitt stattfindet, wird das Ende des Lebens mit Hightech-Medizin bis zum letzten Atemzug in das Krankenhaus oder eine spezialisierte Sterbeeinrichtung verschoben. Die moderne Medizin hat in ihrer Funktion als Religionsersatz ein Problem mit dem Leben nach dem Tod. Sie kann es schlicht und einfach nicht bieten. Daher muss sie alles unternehmen, um das Leben so lange wie möglich zu erhalten. Doch wenn man sich die medizinischen Möglichkeiten, Leben zu verlängern, genauer vor Augen führt, muss einem der Tod wieder als Erlösung erscheinen. Herr X. ist 82 Jahre alt. Seit längerer Zeit empfiehlt sein Augenarzt eine Kataraktoperation an beiden Augen - ein Eingriff gegen Grauen Star, bei dem die trübe Linse durch ein Kunststoffimplantat ersetzt wird -, da der Patient sonst dauerhaft erblinden könnte. Und weil Herr X. nicht erblinden möchte, stimmt er dem Vorschlag des Augenfacharztes zu. Herr X. ist darüber hinaus durch eine hochgradige Abnützung beider Hüftgelenke stark gehbehindert, zu einer Hüftendoprothese hat er sich aber noch nicht durchringen können, da bei der endoprothetischen Versorgung seines rechten Knies Komplikationen aufgetreten sind. Jeder Arztbesuch ist seither beschwerlich. Im Rahmen der vom Spital geforderten vorbereitenden Untersuchung für die Augen-OP (Lungenröntgen, Labor, EKG, internistische Untersuchung) wird vom Internisten ein hochgradiger Verschluss der rechten Halsarterie festgestellt. Als Zufallsbefund. Jetzt hat die Operation der Halsarterie Vorrang, da schlecht zu sehen nicht so schlimm ist wie ein möglicher Schlaganfall. Neue Termine, neue Untersuchungen, die ganze Prozedur von vorne, da die Befunde nicht älter als 14 Tage sein dürfen. Aber immerhin im selben Spital. Da Herr X. für die neue Operation eine Vollnarkose benötigt (für die Augenoperation hätte eine Lokalanästhesie genügt!), werden diesmal gründlichere Untersuchungen durchgeführt, wobei diesmal unter anderen neuen Befunden eine koronare Herzerkrankung konstatiert werden muss, die, vom Patienten unbemerkt, ein Ausmaß angenommen hat, das eine Bypass-Operation unausweichlich erscheinen lässt. Herr X. wird nunmehr auch dem Herzchirurgen vorgestellt. Diesmal allerdings in einem Schwerpunktkrankenhaus. Seine Gattin, die Kinder und wer gerade Zeit hat, begleiten Herrn X. zu jedem Termin, geduldig und fürsorglich, denn alleine wären ihm die Strapazen zu groß. Manchmal äußert der alte Mann den Wunsch zu sterben. Niemand versteht diesen Wunsch.
So werden innerhalb der nächsten sechs Wochen zuerst die dringende Halsschlagader und bald darauf das ebenso dringliche Herzproblem operativ in Angriff genommen. Herr X. übersteht beide Eingriffe technisch gesehen sehr gut. Die Ärzte loben ihn und sind zufrieden. Allerdings kommt Herr X. nach der Herzoperation nicht mehr richtig auf die schmerzenden Beine. Er muss gestützt beziehungsweise in einem Rollstuhl transportiert werden. Durch die mangelnde Bewegung kommt es zu Wasseransammlungen in den Beinen. Weitere Arztbesuche, neue Tabletten, Magenbeschwerden und eine nicht enden wollende Kette von Schwierigkeiten sind die Folge. Das seit Jahren bestehende Prostataproblem wird immer drängender. Ein Dauerkatheter muss gesetzt werden. Der Allgemeinzustand von Herrn X. verschlechtert sich laufend. Immer häufiger verbringt Herr X. Stunde für Stunde seiner verbleib- enden Lebenszeit im Bett. Seit der Herzoperation darf davon ausgegangen werden, das sein herz gut arbeitet und das auch noch lange tun wird. Durch das lange Liegen wird Herr X. wund. Zuerst ist es nur eine kleine Druckstelle im Kreuzbereich, die sich aber trotz entsprechender Bemühungen der jetzt regelmäßig ins Haus kommenden mobilen Krankenschwester vergrößert und vertieft. Die Wunde stinkt schrecklich und Herr X. beteuert seiner Familie gegenüber immer öfter, dass er lieber sterben möchte, als seinen eigenen Verfall weiter beobachten und erleben zu müssen. Er bekommt eine Windel, weil er den Weg zum Leibstuhl nicht mehr bewältigen kann. Die Schmerzen an den wunden Fersen und der tiefen Wunde im Kreuzbereich werden immer unerträglicher. Immer wieder wird er ins Spital gebracht, wo er Antibiotika und Infusionen bekommt. Alle fünf Wochen wird der Katheter gewechselt. Jedes Mal, wenn Herr X. nach Hause kommt, ist sein Zustand noch schlechter. Er wird gefüttert und beteuert täglich, sterben zu wollen. Sterbehilfe ist aber in fast allen europäischen Ländern verboten und kommt daher nicht in Frage. Auf einer Schmerzambulanz, wohin die verzweifelte Familie Herrn X. mit dem Sanitätskraftwagen bringen lässt, werden dem Patienten weitere Schmerz- und Beruhigungsmedikamente verordnet. Mehrere Antidepressiva sind darunter. Herr X. lebt noch sehr lange, sein operiertes Herz erlaubt ein gnädiges Sterben nicht. Noch nicht. Wenn herzkranke Patienten mit immer besseren Medikamenten und verfeinerten Operationstechniken länger am Leben gehalten werden können, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie später einmal an der Alzheimer-Demenz erkranken. Und nicht nur das. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Häufigkeit von Krebs- oder sonstigen Erkrankungen in den nächsten Jahrzehnten nicht zunehmen wird, so wird es durch die gesteigerte Lebenserwartung doch deutlich mehr kranke Menschen geben. Die ihrerseits aber wieder mit besseren Methoden behandelt werden können und damit auch wieder für Gelenksprothesen und Kataraktoperationen in Frage kommen. Eine in sich geschlossene Logikkette, die ein System der medizinischen Altersversorgung, das Geld und Lebensfreude vernichtet, am quälenden und qualvollen Leben erhält. Und zugleich die umsatzgewaltige Gesundheitsindustrie. Vielleicht werden Sozialökonomen bald analog den bisherigen "Blasen" im Finanzsystem die "Gesundheitsblase" konstatieren. Laut der Unternehmungsberatung Roland Berger hat der österreichische Gesundheitsmarkt 2009 erstmals ein Volumen von 35 Milliarden Euro erreicht. Lapidar heißt es in der Aussendung weiter: Bis 2020 sollen es 70 Milliarden Euro sein. In diesem Zusammenhang werden Worte sie "steigendes Gesundheitsbewusstsein" und "krisenfester Markt" verwendet. Wer die benötigten Milliarden zur Verfügung stellen soll, wird allerdings nicht erwähnt. Dass immer weniger junge Menschen für immer mehr alte werden arbeiten müssen, ebenfall nicht. Krisenfest ist das Gesundheitsgeschäft allemal. Weil ein rasant wachsender Markt mit steigender Zahl von Produkten und Möglichkeiten auch gleich die neuen ethischen und moralischen Normen festlegt: Der juridische Begriff der "unterlassenen Hilfeleistung" [§ 95 StGB] etwa verändert seine Bedeutung natürlich mit der zunehmenden Zahl möglicher Hilfeleistungen. Und schon der 2006 verstorbene Nobelpreisträger Milton Friedmann [1912-2006, US-amerikanischer Ökonom] bezeichnete Gesundheitssysteme als die "Schwarzen Löcher" der Volkswirtschaften, in denen unendliche finanzielle Ressourcen ohne effektiven Nutzen für die Gesellschaft vernichtet werden." Aus: Günther Loewit: „Der ohnmächtige Arzt. Hinter den Kulissen des Gesundheitssystems“ Kapitel: Das Leben als Wirtschaftsgut. Unterkapitel: Das Geschäft mit dem Sterben. Lebensabend und Lebensnacht. pp 76-81. HAYMON 2010. www.guenther-loewit.at/ [Ergänzungen] "Wäre der Tod nicht, es würde keiner das Leben schätzen. Man hätte vielleicht nicht einmal einen Namen dafür." Jakob Bosshart (1862-1924) Schweizer Erzähler Links: www.palliativedrugs.com/ Tiroler Hospiz Gemeinschaft Stille Geburt OPG Österreichische Palliativgesellschaft Hospice Care Palliative Care Services Bereavement Grief Services Center to Advance Palliative Care Providing Program Assistance Home Page Association for Palliative Medicine Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. www.palliativ-portal.de/ Schweizerische Gesellschaft für Palliative Care American Academy of Hospice and Palliative Medicine Homepage The National Council for Palliative Care Palliative Care Australia ÖGGG Österreichische Gesellschaft f. Geriatrie und Gerontologie Lebenswelt Heim, Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs DGG Deutsche Gesellschaft für Geriatrie SGG Schweizerische Gesellschaft für Gerontologie UEMS Geriatrics in EU BGS British Geriatrics Society IAGG International Association of Gerontology & Geriatrics AGS The American Geriatrics Society IPA International Psychogeriatric Association OEGIAIM Österreichische Gesellschaft f. internistische u. allgemeine Intensivmedizin DGIIN Deutsche Gesellschaft f.internistische Intensiv- u. Notfallmedizin Initiative for Pediatric Palliative Care (IPPC) Curriculum Salzburger Akademie für Palliative Care Koordination Palliativbetreuung Steiermark Hospiz Österreich Arbeitsgemeinschaft Elisabeth Kübler-Ross American Hospice Foundation Forum Medizin Ethik Dr. Michael Peintinger www.patientenverfuegung.or.at/ www.patientenanwalt.com/ihre-rechte/patientenverfuegung.html Patientenverfügung Hospiz Österreich pdf >>> www.oegsbarrierefrei.at/videotext.asp?cid=41&vid=1236 Vertretungsnetz - Patientenanwaltschaft Österreich www.tirol.gv.at/patientenvertretung www.tirol.gv.at/themen/gesundheit/patientenvertretung/patientenverfgung/ www.justiz.gv.at/ Vorsorgevollmacht pdf >>> Widerspruch gegen die gesetzliche Vertretungsbefugnis nächster Angehöriger (§ 284d ABGB) pdf >>> Trauerhilfe - Thanatologie - Verstorbenenversorgung - Österreich Verein Kuratorium Bestattung www.bestattungsverein.at/ Leichen-und Bestattungsgesetz Tirol: www.2minus1.at/recht-gesetz/leichen-und-bestattungsgesetz-tirol "Die offene Aufbahrung des Verstorbenen zu Hause ermöglicht den Angehörigen, Nachbarn und Freunden die "intime"Gelegenheit, einen letzten Blick auf den "Toten" zu werfen und auf ganz privat-persönliche Weise endgültig von ihm Abschied zu nehmen. Diese Ehrenbezeugung, die ihm dabei noch vor seiner Bestattung zu teil wird, ist eine erstrebenswerte moderne Form der heutigen Totenwache. Einmal noch von Angesicht zu Angesicht. Man kann dabei den Verstorbenen noch berühren, seinen ganz privaten Abschied von ihm nehmen und einen letzten Blick auf das gewohnt-geliebte Gesicht werfen. So wird aus der vagen Todes-Vorstellung eine anfassbare Realität, und deren Akzeptanz ist der erste Schritt bei der Trauerbewältigung." Alles ist nur Übergang >>> www.urnentoepferei.de/ Bestattungs-Lexikon Unschwarz FL Traueranzeige - AT Traueranzeige Tiroler Tageszeitung ASPETOS Trauer-Netzwerk AUT www.kuratorium-bestattung.at/ Bestattungsverfügung pdf >>> Bestatter.AT Fachverband der Bestattung AUT Naturbestattung - AT Bestattung Kröll Mayrhofen www.puetz-roth.de/Das-Haus-der-menschlichen-Begleitung.aspx Informationen zu Nahtoderfahrungen Sterbeforschung Bernhard Jakoby BRD Netzwerk Nahtod-Erfahrung e.V. BRD IANDS International Association for Near-Death Studies USA NDERF Near Death Experience Research Foundation "Mein Schatz, bitte reg dich nicht auf. Sterben wird das Letzte sein, was ich tun werde." Groucho Marx (1890-1977) US-amerikanischer Schauspieler & Entertainer Aus: Manfred Stelzig: „Krank ohne Befund – Eine Anklageschrift“ Seite 232 ECOWIN 2013 Die "Marx Brothers" - eine weltberühmte US-amerikanische Komikertruppe: Chico (Leonard Marx, 22. März 1887 – 11. Oktober 1961) Harpo (Adolph Arthur Marx, 23. November 1888 – 28. September 1964) Groucho (Julius Henry Marx, 2. Oktober 1890 – 19. August 1977) Gummo (Milton Marx, 23. Oktober 1892 – 21. April 1977) Zeppo (Herbert Marx, 25. Februar 1901 – 29. November 1979)
"Wenn wir unsere Vergänglichkeit akzeptieren, wenn wir unsere Anhaftung an den Dingen, so wie sie sind, loslassen, dann öffnen wir uns zur Gnade. Wenn wir ruhig sein können im Bewusstsein unseres Sterbens, wenn wir den Mut haben, sogar ins Gesicht eines Kindes zu schauen und zu sagen: "Diese Blume, auch sie wird welken und nicht mehr sein", wenn wir die Nähe des Todes fühlen können und seine Berechtigung genau wie die Berechtigung der Geburt einsehen, dann werden wir übergesiedelt sein zu jenem entfernten Ufer, wo der Tod uns keine Angst mehr machen kann, wo wir das Maß des Ewigen, das für uns in diesem Leben bereitsteht, erfahren können." Philip Simmons (1957-2002 ALS) ALS=Amyotrophe Lateralsklerose "Learning to Fall: Recording the Blessings of an Imperfect Life" BANTAM 2003 Ludwig Hirsch (28. Februar 1946 - † 24. November 2011) Österreichischer Liedermacher und Schauspieler Komm großer schwarzer Vogel, komm jetzt! Schau, das Fenster ist weit offen, Schau, I hab' Dir Zucker aufs Fensterbrett g'straht. Komm großer schwarzer Vogel, komm zu mir! Spann' Deine weiten, sanften Flügel aus und leg's auf meine Fieberaugen! Bitte, hol' mi weg von da! Und dann fliegen miar auffi, mitten in den Himmel eini, in a neiche Zeit, in a neiche Welt. Und I werd' singen, I werd' lachen, I werd' "des gibt's net", schrei'n, weil I werd' auf amol kapieren worum sich alles dreht. Komm großer schwarzer Vogel, hilf mir doch! Press' Deinen feuchten, kalten Schnabel auf mei Wunde, auf mei haße Stirn! Komm großer schwarzer Vogel, jetzt wär's grad günstig! Die anderen da im Zimmer schlafen fest und wenn wir ganz leise san, heart uns die Schwester net? Bitte, hol mich weg von da! Und dann fliegen wir auffi, mitten in Himmel eini, in a neiche Zeit, in a neiche Welt. Und I werd' singen, I werd' lachen, I werd' "des gibt's net", schrei'n, weil I werd' auf amol kapieren worum sich alles dreht. Ja, großer schwarzer Vogel, endlich! I hab' Di gar nit einikuman g'hört, wie lautlos Du fliegst mein Gott, wie schön Du bist! Auf geht's, großer schwarzer Vogel, auf geht's! Baba, ihr meine Lieben daham! Du, mein Mädal, Mama, baba! Bitte, vergesst's mi net! Auf geht's, mitten in Himmel eini, net traurig sein, ist ka Grund zum traurig sein! Na I werd' singen, I werd' lachen, I werd' "es gibt's net" schrei'n. I werd' endlich kapieren, I werd' glücklich sein! Ja I werd' singen und I werd' lachen und I werd' "des gibt's net" schrei'n. I werd' endlich kapieren, I werd' glücklich sein! I werd' endlich kapieren, I werd' endlich glücklich sein! (1993) www.youtube.com/watch?v=CgY5oM_R70E Your Long Journey by Robert Plant (b.1948) & Alison Krauss (b.1971) Album: Raising Sand 2007 Writers: Arthel Lane Doc Watson (1923-2012), Rosa Lee Watson God's given us years of happiness here Now we must part And as the angels come and call for you The pains of grief tug at my heart Oh my darling My darling My heart breaks as you take your long journey Oh the days will be empty The nights so long without you my love And when god calls for you I'm left alone But we will meet in heaven above Oh my darling My darling My heart breaks as you take your long journey Fond memories I'll keep of happy ways That on earth we trot And when I come we will walk hand in hand As one in heaven in the family of god Oh my darling My darling My heart breaks as you take your long journey www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=cTkbSWbfiGk&NR=1
Siehe: Simone de Beauvoir unter Allgemeinmedizin & angewandte Geriatrie >>> Killing the Blues by Robert Plant (b.1948) & Alison Krauss (b.1971) Album: Raising Sand 2007 Writer: Roly Jon Salley (b.1949) Leaves were falling ... Just like embers In colors red and gold they set us on fire Burning just like a moonbeam ... in our eyes Somebody said they saw me Swinging the world by the tail Bouncing over a white cloud. Killing the Blues Now I am guilty of something I hope you never do because there is nothing Sadder than losing ... yourself in love Somebody said they saw me Swinging the world by the tail Bouncing over a white cloud. Killing the Blues Now, you ask me ... Just to leave you To go out on my own and get what I need to You want me to find ... what I've already had Somebody said they saw me Swinging the world by the tail Bouncing over a white cloud. Killing the Blues Somebody said they saw me Swinging the world by the tail Bouncing over a white cloud. Killing the Blues www.youtube.com/watch?v=acX_2zkA0KA&feature=related "Ich weiß, daß ich bald sterben werde, zu lange schon war ich auf dieser Welt zu Gast, auf diesem Flecken, diesem Stückchen Erde, das du, mein Gott, wenn es dich gibt, mir gabst. Was bleibt von all dem, was (das) ich tat und lebte? Nur eine Kleinigkeit: Ein Mensch fand statt. Ein Mensch, der weiß, daß er nun sterben werde und müde ist und sagt: ich hab es satt. Fast schon so alt wie, dieses mein Jahrhundert der Flammenmeere, Mörder, Folterungen, der Volksverderber und der Volksverächter, geliebt, gehaßt, gefürchtet und bewundert. So nehmt, ihr Freunde (o Brüder), eine Hand voll Erde und gebt sie mir zum Abschied auf den Weg. Ich weiß, daß ich bald sterben werde. Ein Gast nimmt leise seinen Hut und geht." Hans Sahl (1902-1993) Deutscher Literatur-, Film-, Theaterkritiker Antifaschistischer Schriftsteller, Übersetzer, Kulturkorrespondent Vertreter der deutschen Exilliteratur Aus: Ella Lingens, Peter Michael Lingens: "Gefangene der Angst: Ein Leben im Zeichen des Widerstandes" Vorwort des Heraus- gebers S.31. Deutike Verlag 2.Auflage 2003
Literatur:
Der Aufstieg des ICH zur Transzendenz [1] "... Der Übergang in eine höhere Sphäre wird dadurch verständlich, wenn man sich vorstellt, dass die äußerste Struktur (Hülle, Kosha, Schale) sich auflöst, die äußerste Schale oder Hülle abgelegt wird. So wird das ICH immer freier von Ballast, von hemmenden Schwingungen mit niedrigen Frequenzen, bis es sich von allem befreit hat, bis das ICH als Person ganz ICH, d.h. es SELBST sein kann. Die inneren Strukturen des ICH's bringen die Gottesorientierung in sich zum Vorschein, deren Ziel die Vereinigung des göttlichen Kerns in uns mit Gott ist, nach dem das ICH alle äußeren Hüllen aufgelöst und in sich absorbiert hat." [1] Es sollte eine große soziale Aufgabe sein, allen Menschen ein menschenwürdiges, individuelles und natürliches Sterben zu ermöglichen - bzw. zu sichern." [1] "Das Leben das ich Selbst gewählt ..." "Ehe ich in dieses Erdenleben kam, ward mir gezeigt, wie ich es leben würde: Da war die Kümmernis, da war der Gram, da war das Elend und die Leidensbürde. Da war das Laster, das mich packen sollte, da war der Irrtum, der gefangen nahm, Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte, da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham. Doch da waren auch die Freuden jener Tage, die voller Licht und schöner Träume sind, wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage, und überall der Quell der Gaben rinnt. Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden, die Seligkeit des Losgelösten schenkt, wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden als Auserwählter hoher Geister denkt. Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute, mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel. Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute, mir ward gezeigt die Helfertat der Engel. Und als ich so mein künftig Leben schaute, da hört' ein Wesen ich die Frage tun, ob ich dies zu leben mich getraute, denn der Entscheidung Stunde schlüge nun. Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme - "Dies ist das Leben, das ich leben will!" gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme. und nahm auf mich mein neues Schicksal still. So ward ich geboren in diese Welt, so war's als ich ins neue Leben trat. Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt, denn ungeboren hab' ich es bejaht." [3] Verfasser unbekannt Reinkarnation - Wiederfleischwerdung - Wiederverkörperung - in welcher Form existiert das ICH-Bewusstsein weiter? Das ICH als Mensch, im Zwischenzustand (Bardo), als wiederverkörperter Mensch [1] "Alles ist erledigt, alles ist vollzogen, dass ICH fand den Weg zurück zum Ur-Sprung, von wo es stammt. Es kehrt zurück von den Individualitäten, die spannungsbeladene Polarität ist endlich aufgehoben, es kehrt zum harmonischen EINS zurück ... Wenn nun aber nicht alle Proben [Herausforderungen] eines in der Materie inkarnierten Menschen bestanden wurden, so muss er eine weitere Chance wahrnehmen, um diesen Entwicklungsprozess weiterzuführen, d.h. sich "im Fleische" inkarnieren. So bleibt ein solches ICH nach dem Tode mit allen nichtmateriellen Wesensgliedern bestehen, um sich dann auf der Erde weiterentwickeln zu können ... Es folgt die Bildung einer neuen Spitze des Trichters durch Frequenzreduktion (Verlangsamung), welche wieder in die materielle Ebene (α-Ebene) hinunterreicht. Wie viele Male findet dieser Prozess statt? Man weiß es nicht im voraus. Sicherlich aber so oft, bis die Trichterspitze die Materie durchdrungen hat und deshalb nicht mehr auf die Erde kommen muss ..." [1] Die Entwicklung des ICH - durch gelöste Aufgaben auf bestimmten Ebenen - auch ohne Körper [1] "Es ist eine allgemeine Vermutung, dass das menschliche ICH ein vom Gottesprinzipin in Abstand geratenes, sich entfernt habendes, von Gott abgefallenes, vom Himmel gestürztes Bewusstsein ist - wie die verschiedenen theologischen Richtungen dies bezeichnen. Warum ist es so? Wir wissen es nicht - wir Menschen werden es nie zu wissen bekommen. Deshalb sollen wir auch nicht viel Energie und Zeit verlieren, diese Frage zu stellen und uns mit den möglichen menschlichen Theorien zu beschäftigen. Was man nie wissen kann, kann man durch Glauben erahnen ... Ich akzeptiere einfach, dass es so ist: Wir (d.h. unser ICH) müssen vom gottesfernsten Punkt - vom Schwingungsfeld der Materie - unsere Laufbahn starten und den schwierigen Weg der Entwicklung antreten. Der Weg ist für uns alle immer anders, individuell. Deshalb sind und bleiben wir für immer die "Suchenden". Die Rückkehr ist aber mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Das göttliche ICH, das in allen Menschen präsent ist, soll sich von der tiefsten, d.h. von der Gott entferntesten Situation oder Schwingungsebene langsam immer weiter auf ein höheres Schwingungsfeld hinaufarbeiten und so Gott nähern. Es muß sich also auf allen Ebenen bewähren ..." [1] CIELA (Zillertaler Mundart Rock Band, seit 1989): " Hol Mi O' " aus Album "OBAHELLE" 2018 www.youtube.com/watch?v=nT14eb1bsLw&list=PLJlTDDJGsss LuO4wEYjZoffUIFLbk1Gqh&index=15 Mehrfache Struktur = Wesensglieder = Bestandteile des Menschen [1] 7-Teilung des "ICH-Trichters" (F) I. Materie (α) = SOMA = welche statisch ist II. Leben (β) = BIOS = welche dynamisch lebt und wahrnimmt |