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MIKROBIOM
Mikrobiologische Therapie
Selbstheilung mit Bakterien
Selbstregulationskräfte der Bakterien im Körper Darmbakterien der Schlüssel für die Gesundheit
Schleimhaut-Mikrobiom-Gesundheit
Mikrobiom-Resilienz ("Rückstellkraft"
des "angeschlagenen" Mikrobioms)
Symbiontenlenkung
SYNBIOTIKUM - SYNBIOTIKA "Eine Mischung aus lebenden Mikroorganismen
und Substrat(en), die selektiv von Wirtsmikroorganismen verwendet werden
und dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen bringen.“
Prä- u. Probiotika Gabe

Mikroorganismen - Baumeister, "Gesundheitserreger", Grundlage unseres Lebens und unserer Gesundheit.
Der Mensch als bewohnter Raum, als Kommunikationssystem zwischen seinen
Zellen und den Mikroorganismen. Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse - Neurogastroenterologie
Die Mikrobe Mensch!
GUT MICROBIOTA FOR HEALTH by ESNM
European Society for Neurogastroenterology and Motility
https://www.gutmicrobiotaforhealth.com/
NIH Human Microbiome Project
https://hmpdacc.org/
The Sonnenburg Lab - https://sonnenburglab.stanford.edu/
Department of Microbiology and Immunology Stanford University/CA
Unser Forschungsprogramm zielt darauf ab, die grundlegenden Prinzipien aufzuklären, die die Interaktionen innerhalb der Darmmikrobiota
und zwischen der Mikrobiota und dem Wirt bestimmen. Insbesondere untersuchen wir die Auswirkungen von Störungen der Darmumgebung,
wie z. B. Veränderungen der Ernährung, der Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft, der Exposition gegenüber Krankheitserregern,
des Genotyps des Wirts und auf die Mikrobiota ausgerichteter kleiner Moleküle. Um diese Ziele zu verfolgen, untersuchen wir keimfreie [gnoto-
biotische] Mäuse, die mit vereinfachten Modellmikrobengemeinschaften besiedelt sind, wenden systemische Ansätze an und verwenden genetische
Werkzeuge für den Wirt und die Mikroben, um mechanistische Einblicke in emergente Eigenschaften des Wirt-Mikroben-Superorganismus zu gewinnen.
Microbe Wiki - Mikrobiologie am Kenyon College in "Gambier Hill", Ohio
https://microbewiki.kenyon.edu/index.php/MicrobeWiki
OpenBiome in Somerville, Massachusetts - Fecal microbiota transplant (FMT) - Stuhltransplantation
https://openbiome.org/
"Die Mirobielle Revolution
Dr. Anne Katharina Zschocke - D-53947 Nettersheim-Tondorf
Wir stehen als westlich geprägte Menschen
mitten in einer (mikrobiologischen) Revolution ["Umwälzung, Veränderung"],
einer Revolution, die für die meisten unbemerkt verläuft, die aber unsere Sicht
auf die Welt und uns Menschen völlig verändern und unser Bild von Krankheit
und Medizin vollkommen umwandeln wird - nämlich die wissenschaftlich
nachgewiesene Einsicht:
Bakterien
sind die Grundlage unsers Lebens und unserer Gesundheit.
Was bislang nur
von wenigen Menschen gelebt und oft genug belächelt oder abgelehnt wurde, was
bloß in "alternativ" genannten Therapieformen, Ernährungsratschlägen und
Naturheilverfahren eine Nische fand, erlangt auf einmal den Rang von
Zukunftsmedizin:
Unsere Bakterienbesiedelung ist der Schlüssel
zu Heilung, und zwar
von Krankheiten, die man bis vor kurzem als unheilbar betrachtete, als
"Zivilisationskrankheiten" bezeichnete oder als "ungeklärt" und deren Auftreten
oft genug für die Betroffenen ein lebenslanges Leidenb edeutete.
Lebensmittelunverträglichkleiten und Diabetes,
Übergewicht, Reizdarm und Hauterkrankungen, Autismus, Alzheimer und
Bluthochdruck - die Liste der Erkrankungen, die jetzt mit unserer
Bakterinflora in Zusammenhang gebracht werden, wird länger, je länger ihre
Bezüge zu Mikro- organismen erforscht werden. Und dies geschieht schnell.
Weltweit werden die Bakterien des Menschen in immer mehr Forschungsinstituten
in den Mittelpunkt des Interesses gestellt. Von Entzündungen über
Stoffwechselstörungen bis zu psychischen Erkrankungen. Auf einmal eröffnen sich
völlig ungeahnte Therapieansätze in der akademischen Medizin mit großer
Hoffnung auf Heilung. Und erfreulich ist: Diese Heilung entspringt keinen
menschengemachten Konzepten synthetischer Art, sie ist in Wirklichkeit
eine Rückkehr zur Natur.
Sie ist
ein staunendes Erkennen von Beziehungen
innerhalb unseres Organismus und
eine Korrektur unseres bisherigen Denkens und
Handelns ...
Wenn sie
[die
mikrobiologische Revolution]
klug fortgeführt wird, wird sie zu einer Sternstunde der Menschheit werden
mit einem respektvollen Blick auf
die bereits Millionen Jahre andauernde
Verbindung von Mikrobe und Mensch,
und sie wird einen anmaßenden Griff der Menschen nach den Sternen beenden.
Anders als politische Revolutionen bringt sie nicht Unruhe aus friedlichen
Zeiten, sondern führt aus wachsendem Konflikt zu friedlicher Koexistenz,
Frieden und Heilung. Sie verläuft ohne Gewalt, aber mit großer Verwunderung
und beendet Mord und Totschlag, die seit dem vorletzten Jahrhundert
medizinisches Programm gewesen sind:
die systematische Tötung von
Bakterien, auch in unserem eigenen Körper.
Mit den aufsehenerregenden neuen Erkenntnissen, die wir in den vergangenen
Jahren zur menschlichen Bakterien- besiedelung erlangt haben, kehren wir
uns:
von einer Feindschaft gegen Einzeller zu einem neuen
Miteinander, in dem wir sie als diejenigen Lebewesen anerkennen, die uns ein
gesundes Leben überhaupt erst ermöglichen.
Gerechtigkeit wird wiederhergestellt. Und das
Schöne daran ist: Wir können alle dabei gewinnen - mehr Gesundheit, mehr Wohl-
befinden, Geldersparnis, ein grundlegend besseres Leben.
Mit den neuen Erkenntnissen zu unseren Darmbakterien [Teil des Mikrobioms]
wandelt sich das Bild, das wir von Bakterien haben, grundlegend, und
rückblickend müssen wir uns eingestehen, dass
wir über hundert Jahre
lang dem Fehlurteil aufgesessen sind, Bakterien seien für uns in erster Linie
Krankheitserreger, sie seien gefährlich und der Körper müsse sich davor
schützen ..."
Aus: Dr. Anne Katharine Zschocke:
„Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der
Mikrobiom-Forschung“ 1. Die Entdeckung des Mirkobioms. Die mikrobielle
Revolution Seite 11-13. Knaur MensSana 2014 http://dr-zschocke.de www.darmbakterien-buch.de www.darmbakterien-buch.de [Meine Ergänzungen]
Anna Strunecka (Autismus Forscherin Prag): "Gastrointestinal disorders and autism sprectrum disorders: a causal link or secondary consequence?"
In "Cellular and Molecular Biology of Autism Spectrum Disorders" Benthan
Science Publishers 2010, S. 82-99
("Autismus mit funktionellen Verdauungsproblemen [~ 84%], rezidivierenden
Durchfällen und Bauchkoliken") Jane E. Libbey, Thayne L Sweeten , William M Mcmahon , Robert S Fujinami: "Autistic disorder and viral infections" J NeuroVirology 2005
11(1): S.1-10 Andrew Jeremy Wakefield (brit. Gastroenterologe): "Waging War on the Autistic Child: The Arizona 5 and the Legacy of Baron von Munchausen" Skyhorse Publishing 2012
www.safeminds.org "USA-weite Initiative von Eltern Autismus-kranker Kinder"
www.vaxxedthemovie.com
Siehe Zitate:
Edward
Jenner / Impfung - Einen furchtbaren Fehler
>>>
Andrew J. Wakefield et al. study: "Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia,
non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children" Lancet
1997 Fiona Godlee: "Wakefield’s article linking MMR vaccine and autism was fraudulent" BMJ 2011; 342:c7452
(Retracted)
Tom
Verstraeten et al.: "Safety of Thimerosal-Containing Vaccines: A Two-Phased Study of Computerized Health Maintenance Organization Databases" Pediatrics
2003; 112(5): S. 1039-1048. "Daten von mehr als 400.000 Kindern auszuwerten und
auf eine mögliche Verbindung von Impfungen mit neurologischen
Entwicklungsstörungen zu untersuchen ...
Bei Babys, die im ersten Lebensmonat
Quecksilber-haltige Impfungen bekommen hatten - die übrigens immer auch
Aluminium enthielten, doch das war nicht Gegenstand der Untersuchung -, ergab
sich im Vergleich zu Kindern, die im ersten Monat nicht geimpft wurden, ein
mehr als 7-fach höheres Autismusrisiko ...
Tom Verstraeten erklärte den geschockten [Simpsonwood-Meeting-] Anwesenden
[im Juni 2000, in
Atlanta/Georgia], dass es einen signifikanten und linearen
Zusammenhang zwischen der Quecksilberbelastung und den Entwicklungs-
störungen gab. Für jedes Mikrogramm
Thimersal [Quecksilber], das die Babys abbekommen hatten, stieg das
Krankheitsrisiko um 0,7 %.
Am deutlichsten war der Trend für Sprachentwicklungsstörungen, gefolgt von
ADHS ... und Autismus ... Das Protokoll der Sitzung ... enthält noch viele
weitere ähnlich erschreckende Äußerungen ... Die Verantwortlichen der
wichtigsten Gesundheitsbehörden überlegten nicht etwa, wie Kinder geschützt
werden können vor negativen [Impf-] Einflüssen. Sie berieten, wie sie den
Ruf der Impfungen schützen könnten - und natürlich auch ihren eigenen ...
Es dauerte mehr als 3 Jahre, bis die
Studie von Tom Verstraeten und Kollegen
[2000, am Simsonwood Meeting präsentiert!] schließlich im angesehenen
Fachjournal Pediatrics [2003] veröffentlicht wurde. Und
scheinbar war statistisch doch noch Einiges möglich gewesen:
Denn als sie
das Licht der internatio- nalen Fachwelt erblickte, waren keine alamierenden
Zahlen oder signifikanten Zusammenhänge mehr zu erkennen; bloß ein paar
kleine regionale Irritationen bei "nervösen Ticks" und "Sprachverzögerung",
die mit Nachfolgestudien abgeklärt werden sollten. Für Autismus und ADHS war
die Entwarnung absolut ...
die im Nachhinein veränderte und statistisch umgepolte Studie
...
Im August 2014
wandte sich William Thompson [Angestellter der CDC] über das
Anwaltsbüro Morgan Verkamp [u.a. Anwalt Kevin Barry Esq. (AA)] ... mit einem schockierenden Statement an die Öffentlichkeit:
Er gab zu, er und andere in der
CDC hätten in ihren Studien betrogen, Daten unterschlagen und Resultate gefälscht, um Impfungen von dem Ruf freizuwaschen, sie könnten etwas mit der
grassierenden Autismus Epidemie [Autismus USA: 1 : 68 Kinder,
Buben: 1 : 42; laut www.lernen-mit-autismus.de: Europa: 1 : 160]
zu
tun haben
... An Studien zum Zusammenhang von MMR [MasernMumpsRöteln] und Autismus war
Thompson persönlich beteiligt. Diese Studien, erklärt er, waren gedacht als
Antwort auf die Wakefield-Diskussion [MMR-Impfung ein möglicher Auslöser
für Autismus? Retracted Wakefield et al. study: "Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children" Lancet 1997] und den Vertrauensverlust in die Sicherheit der
Impfungen. Dummerweise ergab sich
bei der Auswertung ein signifikant höheres
Autismusrisiko für Jungen afroamerikanischer Herkunft, die - entsprechend dem
offiziellen Impfplan - im Alter unter drei Jahren gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft wurden.
"Das war ein Resultat, das wir nicht erwartet hatten, und es wurde
endlos darüber diskutiert, wie wir das wieder loswerden." Schließlich,
erklärt Thompson, hätten sie
eine Gruppe von [Studien-] Teilnehmern und deren Daten einfach aus dem
Protokoll gestrichen - womit das Ergebnis nicht mehr auffällig war.
"Ich war Komplize", gesteht Thompson zerknirscht. "Wir haben
niemandem von den signifikanten Resuldaten erzählt. Wenn ich jetzt Familien mit autistischen Kindern treffe, dann fühle ich eine riesengroße Scham. Denn ich
habe möglicherweise dazu beigetragen" ...
Für
uns Normalsterblichen ist diese Form der Hörigkeit natürlich ein Desaster:
Unsere Gesellschaft hat diese Instanzen eigens dafür eingerichtet und
finanziert, um die bestmögliche Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Und die üben ihre Kontrollfunktion nicht aus. Sei es, weil ihre führenden Kader
durch und durch korrupt sind, sei es, weil "nicht sein kann, was nicht sein
darf" - im Prinzip führt es auf dasselbe hinaus:
die Unfähigkeit, ein aktuelles Problem zu erkennen,
Ursachen voruteilsfrei aufzuklären und einer bestmöglichen Lösung zuzuführen
... Anfang 2015 fragte die deutsche Filmemacherin
Natalie Beer den
ehemaligen Präsidenten der WAO (World Autism Organisation),
Paul Shattock (~40
Jahre in der Autismusforschung tätig), der gerade sein Amt an seine
Nachfolgerin [Isabel Bayonas] übergeben hat, warum es ... zum Thema Impfungen
keine kritischen Studienansätze gebe? "Wohl vor allem deshalb,
weil die Leute Angst haben, was sie finden könnten", antwortete
Paul Shattock mit entwaffnender Offenkeit. "Jeder andere Risikofaktor
wäre längst untersucht worden. Aber weil es sich um Impfungen handelt,
schrecken alle zurück: 'Das ist heilig, und es ist uns in keiner Weise erlaubt,
das Vertauen der Menschen in Impfungen aufs Spiel zu setzen'. So denken die
Leute, und so läuft das ab."" Aus: Bert Ehgartner: "Die Hygienefalle - Schluss mit dem
Krieg gegen Viren und Bakterien" 5.7. Kontroverse
um die Masern-Mumps-Röteln-Impfung. Der Fall Wakefield. Die "westliche Krankheit" S.153. 5.8. Das CDC-Komplott. Die [skandalösen] Papiere von Simpsonwood S.
156f, Die Behörde gibt Entwarnung S. 158, 5.8. Ein Insider [William Thompson Transcripts:
Shocking Revelations by the CDC Whistleblower 2014] packt aus S.159f.
Studien als Propaganda-Material S.162f, 5.9. Das unkontrollierte System
S.166f, Patientenvertreter [Paul Shattock ] mit Interessenskonflikt S.168f Ennsthaler 2015
(AA) RA Kevin Barry Esq.: "Vaccine Whistleblower: Exposing Autism Research Fraud at the CDC"
Foreword by Robert Francis Kennedy, Jr., Preface by Dr. Boyd E. Haley ["Die
Vorwürfe von Dr. William Thompson sind so gravierend, dass die Frage der
Sicherheit von Impfungen vollständig neu geprüft werden muss!"]. Skyhorse Publishing 2015
[RA K. B. fasst die Aussagen von William Thompson in diesem Buch zusammen!]
www.autismhelpforyou.com/HG%2520IN%2520VACCINES%2520-%2520Simpsonwood%2520-%2520Internet%2520File.pdf
Kreesten Meldgaard Madsen et al.: 1.) "Thimerosal and the occurrence of autism: negative ecological evidence from Danish population-based data" Pediatrics 2003 ;112(3 Pt 1):604-6 2.) "A Population-Based Study of Measles, Mumps, and Rubella Vaccination and Autism" N Engl J Med 2002; 347:1477-1482
(Zwei CDC finanzierte Dänische Studien, die wegen ihres mangelhaften Designs
heftig kritisiert werden! Der dänische CDC Kontaktmann Prof. Poul Thorsen, von
der Universität von Aarhus, als ein gesuchter Betrüger! (2004 -2010) Siehe
http://oig.hhs.gov/fraud/fugitives/profiles.asp: "From approximately February 2004 until February 2010, Poul Thorsen executed a
scheme to steal grant money awarded by the Centers for Disease Control and
Prevention (CDC) ... Thorsen is currently in Denmark and is awaiting extradition to the United States" Quellen:
Inernet u. Bert Ehgartner: "Die Hygienefalle" 5.9.
Das unkontrollierte System S.165 Ennstthaler 2015
Warren Jones, Ami Klin: "Attention to eyes is present but in decline in 2–6-month-old infants later diagnosed with autism" Nature 2013 Dec 19;504(7480):427-31 Marcus Autism Center, Children's Healthcare of Atlanta, Georgia, USA ZITATE:
Edward Jenner/Impfung - Einen furchtbaren Fehler:
"Wir brauchen uns nicht zu verteidigen"
>>>
Alfred Rockenschaub/Gebären ohne Aberglauben
>>>
"Stillen mit Mikroben
fürs Baby"
Die Bedeutung der
frühkindlichen Darmgesundheit pdf
>>>
Aus: www.meindfp.at/proxy/resource/dynasite/mm/mm004/DFP_Darmgesundheit.pdf
Gestörtes Darmmilieu
- Reizdarm - Irritable Bowel Syndrome - Mikrobiom Mangelsyndrom
- Mikrobiom-Überforderung - Mikrobiomschock
>>>
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Mensch und Mikroben stellen eine symbiontische
Lebensgemeinschaft dar.
Die „normale“ Mikroflora des Menschen
(Microbiota) enthält auch
opportunistische Krankheitserreger (sog. „Schmarotzer“),
mit
welchen der Mensch fortwährend und innig zusammenlebt,
die normalerweise
unter Kontrolle neutraler,
kommensaler (ernährungsgemeinschaftlicher)
und mutualistischer
(artgemeinschaftlicher) Mikroorganismen stehen
und
daher ihre Krankheitserregenden Eigenschaften
nicht entfalten können.
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Symbiose [1879, Anton Heinrich de Bary (1831-1888)]:
„Das fortwährende und innige Zusammenleben ungleichnamiger
Organismen.“
Mikrobiota = die verschiedenen Mikrobenarten,
die sich abhängig vom Milieu, indem sie leben, vermehren.
Deren Vermehrungs-/Verdopplungszeiten liegen in einem Bereich von 20 bis 40 Minuten.
Jede Ernährungsweise (Mischkost, betont pflanzliche-, betont fleischliche-Kost)
auch Schwangerschaft, Geburt und Stillen, Distress
("Überlastungsstress", "Konfliktstress", "zerstörerischer Stress") u.a., bringt unweigerlich
einen irgendwie gearteten Einfluss auf die
Mikrobiota mit sich.
"Für Zucker vermehren sich zuckerverdauende,
für Fett fettverdauende, für die Eiweiße eiweißverdauende Mikroben,
für alles gibt es passende Mikroben, auch multibegabte und flexible.
Für Metalle sind mehr diese zuständig, für Ballaststoffe jene, für
Pestizidneutralisierung andere als für Quecksilberentgiftung und für
Konservierungs-, Aroma- und Farbstoffe. Wohl dem, der von allen
benötigten Mikroben ein ausreichendes Team im Bauch beisammenhat. Hier
leuchtet ein, warum eine Verarmung an Mirkobenarten im Darm immer
eine geringere Verträglichkeit und Flexibilität gegenüber Speisen mit
sich bringt. Unser mikrobielles Netzwerk [Mikrobiom] ist wie eine
Klaviatur, auf der unsere Nahrung spielt. Es stellt seine
Zusammensetzung kurzfristig nach Beadarf um ... Mikroben und Mensch
haben im Laufe ihrer gemeinsamen Entwicklungsgeschichte ihr
Miteinander so entwickelt, dass es einen Spielraum für Nahrung gibt,
in dem das Mikrobiom verschiedenes Essen [1] toleriert. Dieser Spielraum
wird durch die Stabilität des Mikrobioms begrenzt. Bei Mikrobenmangel
ist er klein, und geringe Schwankungen führen bereits dazu, dass das
Miteinander dekompensiert. Je nach der Ausgangssituation bleibt es
bei zu großen Abweichungen erhalten oder nicht. Dabei ist das
Mikrobiom auf perfekte Art an das angepasst, was Natur und Kultur uns in
Tausenden von Jahren als Lebensmittel entwickelt haben. Was es
hingegen nicht kennt, nicht braucht und nicht verträgt, ist, was in
den letzten Jahrzehnten künstlich hinzuerfunden wurde ..."
Aus: Anne Katharina Zschocke: "Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse
aus der Mikrobiom-Forschung" 7. Es geht um die Wurst. Ernährung als Mikrobiomschock. Seite 214f
[Meine Ergänzungen]
[1] Lawrence A. David et al. (2014): "Diet rapidly and reproducibly alters the human gut microbiome"
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3957428/
Kirsty Brown et al. (2012): "Diet-Induced Dysbiosis of the Intestinal Microbiota and the Effects on
Immunity and Disease" "Die Ernährung spielt eine dominierende Rolle bei der Formung der Darmmikrobiota
und eine Veränderung wichtiger Populationen [sog. Schlüsselpopulationen] eine gesunde Darmmikrobiota
in eine krankheitsauslösende Einheit verwandeln kann." www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3448089/
Stadien der mikrobiellen Besiedlung des Darms
von Säuglingen und Kindern

Abb. (bearbeitet) aus: Marie Claire Arrieta et al. (2014): "The intestinal microbiome in early life:
health and disease" www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4155789/
Helena Mrt Parracho et al. (2005): "Differences between the gut microflora of children with autistic spectrum disorders and
that of healthy children" (Clostridien spp./PPA!) www.microbiologyresearch.org/content/journal/jmm/10.1099/jmm.0.46101-0
Richard H. Sandler et al. (2000): "Short-term benefit from oral vancomycin treatment of regressive-onset autism"
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/088307380001500701
Sydney M. Finegold (1921-2018) ,,, Ellen Bolte et al. (2002): "Gastrointestinal microflora studies in late-onset autism"
https://academic.oup.com/cid/article/35/Supplement_1/S6/445849?login=false (Clostridien spp./PPA Proprionsäure erhöht!)
UNI of Guelph/Ontario (13.07.2012): "Gut Bacteria May Hold Key to Autism" (Patient:: Andrew Bolte/Autism 1994,
Mother: Ellen Bolte) https://news.uoguelph.ca/2012/07/gut-bacteria-may-hold-key-to-autism/
Derrick F. Macfabe (2012): "Short-chain fatty acid fermentation products of the gut microbiome: implications in autism spectrum disorders"
"Propionsäure (PPA) und die damit verwandten kurzkettigen Fettsäuren (SCFA's) sind Fermentationsprodukte von [Autism Spectrum Disorder-]
ASD-assoziierten Bakterien (Clostridia, Bacteriodetes, Desulfovibrio)." www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3747729/
Elaine Y. Hsiao et al.(2013): "Microbiota modulate behavioral and physiological abnormalities associated with neurodevelopmental
disorders" (4-EPS/4-Ethylphenylsulfate!) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3897394/
Cecilia Giulivi et al.(2010): "Mitochondrial dysfunction in autism" (red.lymphatische NADH-Oxidase-Aktivität!,
vermehrter mitochondrialer oxidativer Stress!) www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3915058/
Mikrobiom
- "Unser unsichtbares, systemimmanentes Mikrobengemeinschaftsorgan"
[~2,5kg]
- bezeichnet die
"Gesamtheit aller den Menschen besiedelnden
Mikroorganismen [Mikrobiota] mitsamt ihrem genetischen Gut"
[Gesamtheit bakterieller Gene in und auf
unserem Körper/Humanmikrobiomprojekt (HMP): ~ 4,4 Mill.].
Damit werden primär die Darmbakterien -
Darmflora/Schleimhautflora
- in
Verbindung gebracht, aber auch alle Mikroorganismen, die auf der Haut
-
Hautflora
-leben.
"Nun musste man
sich bei der Forschung an unseren Mitbewohnern nicht mehr mit
Kulturen in Petrischalen und dem allgegenwärtigen Sauerstoff
herumschlagen. Dem HMP [Humanmikrobiomprojekt] genügten Mittel in
Höhe von 170 Millionen Dollar und fünf Jahre, um 1000-mal so viel DNA zu
entschlüsseln wie im HGP [Humangenomprojekt:
DNA-/Gensequenzierung:
Bestimmung der Nukleotid-Abfolge
in einem DNA Molekül] - und das von Mikroben aus 18 verschiedenen
Habitaten [Lebensbereichen] in unserem Körper. Es sollte zu einer
sehr viel umfassenderen Studie der Gene werden, die einen Menschen
ausmachen - und zwar der menschlichen [~21.000 Gene]
und der
mikrobiellen [~ 4,4, Mill] ... und doch sollten wir durch das HMP mehr
darüber erfahren,
was es bedeutet, ein Mensch zu sein, als es aus
unserem eigenen Genom jemals möglich gewesen wäre ... Für
[die sehr wichtigen] Mikroben sind
wir ein Garten Eden ... Eigentlich wissen wir schon seit etlichen
Jahrzehnten, dass wir aus der Anwesenheit von Mikroben in unserem
Körper den einen oder anderen Nutzen ziehen: Sie synthetisieren einige
für uns essentielle Vitamine und bauen zähe Pflanzenfasern ab.
Das wahre Ausmaß der Wechselwirkungen zwischen unseren und ihren Zellen
kennen wir allerdings erst seit Kurzem, denn erst Ende der 1990er
Jahre gelangen Mikrobiologen unter Einsatz neuer molekularbiologischer
Verfahren entscheidende Entdeckungen über unsere seltsame Beziehung zum
Mikrobiom. Die DNA-Sequenzierung [der 16S (ribosomale)
rDNA-Gene] erlaubt es uns, die
anwesenden Mikroben genau zu identifizieren und in die Hirarchie des
Baums des Lebens einzuordnenen ... Insbesondere zur Beantwortung von
Fragen, was die Mikroben eigentlich tun, verwenden wir häufig ...
keimfreie (gnotobiotische) Mäuse ... Was es ausmacht, ein Mikrobiom
zu besitzen oder nicht, lässt sich nun am Vergleich der sterilen Mäuse
mit normalen Vergleichstieren mit der vollen Bandbreite an Mikroben genau bestimmen ... Dem von den nationalen Gesundheitsinstituten der
Vereinigten Staaten betriebenen Humanmikrobiomprojekt [HMP] verdanken
wir die Einsicht, dass unsere Gesundheit und unsere Zufriedenheit
entscheidend von unseren Mikroben abhängen ... Wir sind von unseren
Mikroben abhängig; ohne sie wären wir nur ein Bruchteil unserer
selbst.
Was bedeutet es also, nur zu zehn Prozent
Mensch zu sein?"
[AC] Alanna
Collen: "Die Stille Macht der Mikroben" ("10% Human") 2015
Der Begriff Mikrobiom wurde 2001 vom Nobelpreisträger (1958: für
die Entdeckungen über genetische Neukombinationen bei Bakterien)
Joshua Lederberg (1925 - 2008 New
York), einem US-amerikanischen Molekularbiologen und Genetiker geprägt.
Er behauptete, nach Beendigung des Humangenomprojekts [= HGP
1990-2003 John Craig Venter et al.; Humangenetik: Das entschlüsellte Genom (Erbgut, Gene) des Menschen: ca. 23.000 Gene =
3,27 × 109 Purin-
(Guanin, Adenin) u. Pyrimidin- (Cytosin, Thymin, Uracil) Basen- paare], dass auch die
"Mikroflora des
Menschen" berücksichtigt werden müsse
[Epigenetik: alle Vorgänge, die unabhängig von der Basenfolge auf
den Genen bei der Vererbung eine Rolle spielen; wie "Mikrobiom",
"Umwelteinflüsse", "Substratangebote" (Nährmedium), "pH",
"Ballaststoffe" usw.], da diese
"Teil des menschlichen
Stoffwechselsystems"
sei und daher maßgeblichen
"Einfluss auf den Menschen" habe.
Dr. Anne Katharina Zschocke schreibt 2014 dazu
in ihrem Buch "Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit"
[s.u] "Ein Mikrobiom entsteht - Ein neues Organ - Da ist es also,
unser neu entdecktes Organ: Es ist unsichtbar, aber wiegt etwa zwei
Kilogramm. Wir fühlen es nicht, aber ohne es hätten wir kein Gefühl. Es
bewegt sich ständig, doch das bekommen wir nicht mit. Jedenfalls
wissen wir noch nicht genau, woran wir es merken sollen. Ist es gesund,
fühlen wir uns wohl. Wenn wir uns nciht wohl fühlen, mag dies an seinem
Zustand liegen. Den allerdings erkennen wir noch nicht. Das Mikrobiom
gibt uns noch Rätsel auf. Es ist Neuland, auf dem sich Altbekanntes
erst langsam zu einem anderen Bild zusammenfügt ... [S.41]
Die Regulation der Bakteriengene geschieht im
Zusammenwirken mit der Umwelt und ist durch verschiedense Wirkstoffe auslösbar.
Das zeigt, warum das Humangenomprojekt (HGP) nicht erfolgreich sein
konnte:
Die lebendige Wirklichkeit ist erheblich vielschichtiger, als die
lineare Aufreihung von Basenpaaren zu einer DNA ... [S.
26]
Was bedeutet dies alles für uns? Ziemlich Gewaltiges: Es stellt unser
bisheriges gültiges Menschenbild gänzlich auf den Kopf. Wir hielten
uns für eigenständige Wesen, die weitgehend unabhängig von der Umwelt in
unserer weltlichen Umgebung leben, und
stellen jetzt fest, dass wir
in Wirklichkeit lebendiger Teil eines großen Ganzen sind: nämlich innig verwoben mit der universellen mikrobiellen Welt ... Je
gesünder es [das Mikrobiom] ist, desto gesünder sind wir." [S.35f]
"Es ist nicht verwunderlich, dass das erste Lebewesen, dessen Gene im
Jahre 1995 vollständig sequenziert wurden ein Bakterium [Haemophilus
influenzae/J. Craig Venter u. Hamilton O. Smith] war. Schließlich sind
Bakterien die Lebewesen mit dem kleinsten Gengut.
Man kannte nun die Basenfolge in seinem genetischen Material, jedenfalls
in dieser Mikrobe im Moment der Bestimmung. Nur:
Eine wirklich relevante Aussage war das nicht.
Bakterien können untereinander jederzeit beliebig Gene austauschen,
E. coli enthält beispiels- weise regelmäßig etwa 15 Prozent
Gene von anderen Bakterien, da konnten die Gene in einem anderen
Bakterium derselben Art oder desselben Bakteriums zu einem anderen
Zeitpunkt auch anders aussehen. Bakterien zu benennen ist, wie in einen
Bach zu greifen, um eine Welle zu untersuchen.
Mikroorganismen, also Wesen, die wir mit bloßem Auge
nicht sehen, präzise zu benennen ist bereits, seit man sie kennt,
eine große Schwierigkeit. Man benötigt eine angemessene [mikroskopische]
Vergrößerung, um sie überhaupt zu erkennen. Dabei lassen sie sich
beispielsweise nach ihrer Form unterscheiden. Außerdem unterscheidet man
verschiedene bio- chemische Merkmale oder unterschiedliche
Stoffwechselleistungen, eine unterschiedliche Zusammensetzung der
Zellwand oder verschiedene Oberflächenstrukturen. Dies alles sagt
aber noch nichts über ihre Aktivitäten aus.
Als man schließlich genetische Techniken [Gen-Sequestrierung] entwickelt
hatte, versuchte man Bakterien anhand ihrer Gene zu klassifizieren.
Doch auch dies blieb zunächst unbefriedigend, weill
ganz verschieden klassifizierte Bakterien sich auf einmal als gentisch
ähnlich entpuppten. E. coli als harmloser Darmbewohner undd
Shigella, die an der bakteriellen Ruhr beteiligt ist, haben zu
100 Prozent die gleiche DNA, obwohl sie völlig verschiedene Wirkungen
im Darm zeigen.
Bei Einzellern handelte es sich also eher um
einen Genpoll, um viele Gene, verteilt
auf lauter Einzeller, unter denen sie je nach
den Umständen austauschbar sind. Man
wurde geradezu genötigt, von Bakterien anders zu denken als von
Individuen wie Katz und Maus, Zebrafink und Regenbogenforelle. Dies
gestaltete sich naturgemäß schwierig.
Als das Humangenomprojekt begann, erwartete man aufgrund der komplexen
Erscheinung des menschlichen Körpers, weit über hunderttausend
verschieden menschliche Gene zu finden. Nachdem das Projekt
abgeschlossen war, wurde man jedoch mit der ernüchternden Tatsache
konfrontiert, dass sich die Zahl der Gene in menschlichen Chromosomen
gerade einmal auf gut 20.000 belief, unwesentlich mehr als beim Genom
der Maus.
Wie konnte dies möglich sein? Der Mensch: so komplex wie eine Maus? Der Mensch
hatte sich in seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung weit übernommen.
Wie konnte es sein, dass ein so hoch
entwickeltes Lebewesen mit derart komplexen Abläufen bloß so wenig
Gene besitzt? Ist der Homo sapiens gar nicht die Krone der Schöpfung?
Die Antwort fand sich im Unerwarteten und
lautete:
Wir verdanken unsere Komplexität den
Genen der in uns lebenden Bakterien [dem Mikrobiom].
Sie enthalten die fehlende Anzahl, etwa hundertmal so viele wie die auf
unseren menschlichen Chromosomen. Wir sind ein Team. Neben seinen zelleigenen Genen besitzt
der Mensch die Gene von den Billionen Bakterien, die in und auf
seinem Körper leben. Sie sind es, die
Organentwicklungen bewirken und Verdauung und Verhalten ssteuern,
die das Immunsystem bewegen und vieles mehr.
Sie sind an allen wichtigen
Körperfunktionen beteiligt: an Stoffwechsel und an Muskelaktivitäten,
Hormonhaushalt, Gehirnfunktion und Nervensystem
... wir sind ein lebendiges Miteinander von Mikroben und
Körperzellen, und ohne diese Bakterien ist der Mensch nichts ... WWir
stehen durch
die Bakterien in uns im großen
Zusammenhang aller Mikroben der Erdeund
tragen in uns eine Art
[unsichtbares] Organ, das wir bislang
als solsches nicht erkannt hatten: die Gesamtheit aller Bakterien
mmitsamt ihrem genetischen Gut, mit ihren Stoffwechselaktivitäten, ihrer
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Mit ihrer Fähigkeit, sich
untereinander über alles Mögliche auszutauschen, und mit allem, was wir
noch nicht kennen ...
"MIKROBIOM"
... die akademisch wissenschaftliche Bestätigung dafür, dass wir
Menschen Beziehungswesen sind. Dass wir untrennbar mit den
Kleinstlebewesen dieser Welt verbunden und aufeinander angewiesen
sind, uns gemeinsam entwickeln, und
dass nur in einem gesunden Miteinander gesundes Leben gedeihen kann.
Diese zu Bescheidenheit anregende Gewissheit muss die Gesellschaft
jetzt erst mal verdauen [und dann unbedingt aufnehmen] ... Für unsere
Gesundheit ist nicht nur wichtig, dass wir mit Bakterien in und auf unserem Körper zusammenleben und welche es sind, sondern auch, was diese Bakterein,
unsere Körperzellen und beide im Kontakt miteinander gerade tun ...
Es gibt als ob beim Vorhandensein
derselben Gene verschiedene Ausprägungen, und es existiert eine
Veränderung in der Vererbung ohne Änderung der Gene
... beispielsweise durch plötzlich veränderte Umweltbedingungen [auch
im Darm] ... Wie wir die Bedingungen in unserer Umwelt schaffen, prägen
sich vorhandene genetische Informationen aus oder nicht ... Es geht
um Beziehung. Nicht Bakterien allein, nicht der menschliche Körper
allein, vielmehr die Gesamtheit macht Gesundheit aus. Genauer gesagt:
Der Kontakt von außen kommender Bakterien mit den uns innewohnenden
Bakterien und
beider Kontakt zu unseren Körperzellen
sind
die physische Grundlage unseres Seins..."
Aus: Dr. Anne Katharine Zschocke: „Darmbakterien als Schlüssel zur
Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung“ 1. Die
Entdeckung des Mirkobioms. Wir verdanken unser Leben den Bakterien Seite
18-21. Epigenetik, EHEC und das Leben im Darm S. 23f, 26, 28. Aus
Bakterein"flora" wird "Mikrobiom" Seite 35f. 3. Ein Mikrobiom entsteht.
Ein neues Organ Seite 41 Knaur MensSana 2014
http://dr-zschocke.de www.darmbakterien-buch.de [Meine
Ergänzungen]
[AC]
Alanna Collen: „Die stille Macht der Mikroben: Wie wir die kraftvollsten Gesundmacher bei der Arbeit unterstützen können“ („10% Human: How Your Body's Microbes Hold the Key to Health and Happiness“ Harper 2015)
Vorwort: Geheilt S. 19f, 25ff, 34 RIEMAN Verlag 2015
a) E. Jiménez , L. Fernández, M.L. Marín,
R. Martín, J.M. Odriozola, C. Nueno-Palop, A. Narbad, M. Olivares, J.
Xaus, J.M. Rodríguez: "Isolation of commensal bacteria from umbilical cord
blood of healthy neonates born by cesarean section" Curr Microbiol. 2005
Oct;51(4):270-4 Wir sind also im Mutterleib
nicht steril, wie bisher - seit 1900 -
behauptet, sondern bekommen die Bakterienflora schon präpartal aus dem
mütterlichen Blut via Nabelschnur übertragen. Es wäre von den
damaligen Wissenschaftlern seriöser gewesen, nicht "absolutistisch" zu
behaupten, dass der Foetus sich unter sterilen Bedingungen
entwickelt, sondern wissenschaftskritisch zuzugeben, dass "Wir mit den
derzeitigen (damaligen) mikrobiologischen Methoden keine Keime
nachweisen können (konnten)".
b) C. Bearfield, E.S. Davenport,
V. Sivapathasundaram, R.P. Allaker RP: "Possible association between amniotic
fluid micro-organism infection and microflora in the mouth" BJOG 2002
May;109(5):527-33. "Ob das erhöhte Risiko für eine Fehlgeburt mit der
Art und Zahl der Bakterien im Fruchtwasser zusammenhängt oder direkt ein
gestörtes Mikrobiom ursächlich ist, wissen wir noch nicht. Es würde
aber einleuchten, dass ein Kind nicht gesund heranwächst, wenn es
Bakterien dazu braucht, die bei einem gestörten mütterlichen Mikroiom
fehlen. Bakterien sind schließlich in vielerlei Hinsicht an der
Schwangerschaft beteiligt. So gibt es bakterielle Stoffwechselprodukte,
die die Prostaglandin- sysnthese fördern. Prostaglandin ist das
Hormon, das die Wehen einleitet. Und das Immunsystem kann auf Bakterien
mittels Eiweißen reagieren, die
ebenfalls Wehen auslösen und zu einer frühzeitigen Geburt führen können
..." [AKZ S.50]
c) Ljubomir Petricevic, Konrad J.
Domig, Franz Josef Nierscher, Iris Krondorfer, Cathrin Janitschek,
Wolfgang Kneifel, Herbert Kiss.: "Characterisation of the oral,
vaginal and rectal Lactobacillus flora in healthy pregnant and
postmenopausal women" Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2012
Jan;160(1):93-9 (Wiener Studie). "Unsere Darmflora bestimme demnach auch
die Scheidenflora mit, was bedeuten würde, dass man sie durch eine
Mikrobiomänderung im Darm ändern könne." [AKZ .S52]
Alastair Crisp, Chiara Boschetti, Malcolm Perry, Alan Tunnacliffe, Gos Micklem: "Expression of multiple horizontally acquired genes is a hallmark
of both vertebrate and invertebrate genomes" Genome Biol. 2015 Mar 13;16:50
"Die britischen Forscher griffen das Thema "Horizontaler (Lateraler)
Gentransfer (HGT, LGT) erneut auf und konnten auf weit umfangreichere Genom-Datenbanken zurückgreifen,
als Wissen- schaftler zuvor in einer
Studie zum Humangenom (2001: 113 HGT-Gene). Sie verglichen die Genome
(Gesamtheit der Gene) von 12 Fruchtfliegenarten, 4 verschiedenen Fadenwürmern und 10 Primatenspezies, darunter Schimpansen und der Mensch.
Dabei verglichen sie deren Gene mit Erbanlagen von Mikroorganismen.
33 neue HGT-Gene konnten sie nachweisen. Alastair Crisp sagt: "Überraschenderweise ist der horizontale Gentransfer keineswegs selten, und es scheint,
als habe er zur Evolution vieler, möglicherweise sogar aller Tiere beigetragen. Das heißt, dass wir unsere Vorstellung von Evolution überdenken müssen."
Horizontaler Gentransfer (HGT) = lateraler
Gentransfer (LGT) beschreibt eine Übertragung von Genen (Erbmaterial), die nicht entlang der Abstammungslinie
(wie z.B: von Mikrobe auf Mensch) erfolgt. Im Gegensatz dazu erfolgt der
vertikale Gentransfer von Vorfahren zu den Nachkommen
[Eltern auf Kind].
Quellen: http://www.genomebiology.com/2015/16/1/50,
www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gentransfer-mensch-uebernahm-zahlreiche-gene-von-bakterien-a-1023395.html
ZITATE:
Edward Jenner/Impfung - Einen
furchtbaren Fehler: "Wir brauchen uns nicht zu verteidigen"
>>>
Ein internationales Team von Wissenschaftlern [1] entdeckte anhand
verschiedener Darmmilieus - "Human
Microbiome Project" -, bei Personen aus 4-verschiedenen
europäischen Ländern und aus der Literatur von Japanern und
Amerikanern [insgesamt 33 Probanden!], dass es "nur"
3-grundlegende Entero-Typen (nicht Nation- und Kontinent
spezifisch!) geben soll, die man
unterscheiden könne -
"Künstliches Konstrukt von 3-Enterotypen".
Maßgeblich sei die Gruppe der Bakterien, die bei einem Menschen am
häufigsten im Darm angesiedelt ist:
Bacteroides, Prevotella oder Ruminococcus.
Die Zugehörigkeit zu einer Bakteriengruppe hat Folgen für die
Effektivität der Energiegewinnung
und die
Bildung von Vitaminen.
Menschen, die dem Entero-Typ 1 (Bacteroides:
obligat anaerobe, pleomorphe, gramnegative Stäbchenbakterien)
angehören, scheinen die lebensnotwendige Energie verstärkt aus
Kohlenhydraten und Proteinen zu gewinnen.
Sie bilden bevorzugt die B-Vitamine Biotin, Vitamin B2 (Riboflavin) und
Pantothensäure (B5).
Beim
Entero-Typ 2 (Prevotella: obligat anaerobe, gramnegative
Stäbchen; früher zu den Bacteroides spp gezählt)
überwiegt der Abbau von Zucker-Protein-Komplexen [Muzinabbau] in der
Darmschleimhaut sowie
die Bildung von Vitamin B1 (Thiamin) und Folsäure (Vitamin B9).
Der
Entero-Typ 3 (am häufigsten; Ruminococcus: obligat
anaerobe kugelige bis ovale Kokken, in Paaren oder Ketten angeordnet)
nutzt ebenfalls den Abbau von Schleimhaut- Proteinen [Muzinabbau], dabei
sind die entstehenden Zuckermoleküle besonders effektiv.
Erstaunlich für die Forscher war,
dass diese drei Arten unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit,
dem Heimatland und der Ernährung zu finden sind. Die Forscher hatten die
Darmflora von Personen aus vier europäischen Ländern (Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien)
untersucht und mit Proben aus Asien (Japan) und den USA verglichen. Möglicherweise kann die Bakterienart der Darmflora erklären, warum die
Wirkungen von Medikamenten und Nährstoffen bei Menschen
unterschiedlich sind.

[1]
Manimozhiyan Arumugam, Jeroen Raes, Eric Pelletier et al: "Enterotypes
of the human gut microbiome"
Nature 473, Pages: 174–180. Date published: 12 May 2011;
www.embl.de
"Dies alles macht deutlich, wie
schwierig es ist, auf dem Wege labortechnischer Untersuchungen ["Human
Microbiome Project"] zur wahren Erkenntnis des Mikrobioms zu kommen.
Statistisch analysierte Daten von Gensequenzen aus dem Stuhl können
von der Realität einer lebenden Person ziemlich weit entfernt sein. So
sagen die Forscher am Schluss ihrer Studie [1] ganz
deutlich, dass es sich schließlich um Stuhlanalysen handele, die keine
Aussage über das Miteinander in der Schleimhaut [Mikroben
Teamwork] zulassen. Und sie äußern
sich selbst kritisch darüber, dass die Zahl der verschiedenen Gen-
sequenzen pro Person zwischen 53 und 295 weit auseinanderliegt, also
unabhängig von einerr
Artenvielfalt [Biodiversität] die
genetische Vielfalt im Stuhl eines Menschen
sehr unterschiedlich ausgebildet sein kann. Zu den Ernährungsgewohn-
heiten der Probanden wurden keine Zusammenhänge untersucht. Ganz
abgesehen davon sagt das Vorhandensein von Genen im Stuhl noch nichts
über ihre Aktivität aus. Die Informationen sind da, aber ob und wann sie
abgelesen werden, ist damit noch nicht gesagt [Epigenetik].
Interessant an den Ergebnissen dieser Studie [1] ist der Nachweis, dass
Bakterien offensichtlich in Gruppen gemeinsam wirken und dass es gewissee
Stoffwecheselteams im Darm gibt, die
gemeinsam Aufgaben in der Ernährung erfüllen als Ausdruck des vernetzten
und kommunizierenden Miteinanders. Man könnte jetzt untersuchen, wie
die unterschiedlichen Gruppen [Entero-Typ 1, -Typ 2, -Typ3] ihrerseits
zusammen- arbeiten. Da alle Funktionsgruppen [Energiebildung,
Vitaminbildung] in allen Enterotypen vorkamen, nur unterschiedlich
ausgeprägt, wäre eine interessante Fragestellung: Wie flexibel ist
die Verzahnung oder wie weit wirken diese Gruppen getrennt? Und wer
oder was bestimmt, welcher Anteil ausgeprägt wird? Kann es sein, dass ein
Mikrobiomschock [Ernähr-
ung, Fasten, Überessen, Vergiftung, Blutmangel, Operation,
Schockereignisse, Schwangerschaftskomplikationen, anti- biotische
Substanzen (in Human-, Veterinärmedizin, Antibiotika als
Mastbeschleuniger) usw.] das Gesamtsystem im Darm so sprengt, dass inselartig
voneinander getrennte Bakteriengruppen innerhalb des Darms
sozusagen jede
"ihr Ding", ihren Stoffwechsel machen, ohne noch als
Gesamtheit wirken zu können? Oder dass einzelne Bakterienteams schlichtweg außer Gefecht gesetzt werden?
Die Studienergebnisse wurden stattdessen medial hochgepriesen ... So
bedient
das künstliche Konstrukt von drei Enterotypen
[2], welche im Körper die Nahrungsverwertung bestimmen, die Sehnsucht
des Menschen, dieses ungreifbaren Wuselns von Mikroben in uns selbst
Herr zu werden, indem man es klassifiziert, kategorisiert und
schließlich kontrolliert. Schon wird der Enterotyp zur Entschuldigung
für Übergewicht genommen und in Ernährungsratgebern erwähnt.
Die Darmmikroben lächeln sicher gnädig darüber
..."
Aus: Anne Katharina Zschocke: „Darmbakterien
als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der
Mikrobiom-Forschung“
7. Es geht um die Wurst. Stuhl- und Schleimhautmikroben. Seite 210-212,
2007 [Meine Ergänzungen]
[2] Jack A. Gilbert et al.: "Meeting report for the 1st skin microbiota
workshop, boulder, CO October 15-16 2012" SIGS 2014
Taichi A. Suzuki, Michael Worobey: "Geographical variation of human gut
microbial composition" Biology Letters 2014
S.Y. Huh et al.: "Delivery by caesarean section and risk of obesity in
preschool age children: a prospective cohort study"
Archives of Disease in Childhood (Arch Dis Child) 2012 Jul;97(7):610-6
David LA et al.: "Diet rapidly and reproducibly alters the human gut
microbiome" Nature 2014 Jan 23;505(7484):559-63
Die Wiederherstellung des "natürlich und
gesunden" Darmmilieus
ist das "einfache" Wirkprinzip der Mikrobiologischen
Therapie.
|
Die „Gesundheitserregenden“
Eigenschaften ausgewählter Bakterienstämme werden therapeutisch
genutzt, um das "Abwehrsystem" und die Darmflora zu regulieren.
"Vielfalt im friedlichen Miteinander,
in Kommunikation und Kooperation
ist das tatsächliche Erfolgsrezept
in der Natur"
Anne
Katharina Zschocke
„EM - Die
Effektiven Mikroorganismen: Bakterien als Ursprung und Wegweiser alles
Lebendigen.
Mikroorganismen verstehen und praktisch anwenden“ AT Verlag 2012
http://dr-zschocke.de/
www.darmbakterien-buch.de
"Die Beseitigung von
Kleinstlebewesen [Mikroben], sei es durch Antibiotika oder durch
Desinfktion, und die Vorstellung, ohne sie könnten wir in "unserer Welt"
ungestörter und gesünder leben, ist vielleicht der
größte Irrtum des vergangenen Jahrhunderts ... Um in der Zukunft
wieder Heilung zu finden, sind wir auf ein würdiges Miteinander in
unserer Kommunikation mit den Mikroorganismen angewiesen"
"Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit
Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung" 9. Wenn sich das
Mikrobiom erschreckt. Die fehlgedeutete Mikrobenwelt. Seite 296 KNAUR
2014
"Die Zusammensetzung des Mikrobioms
unterliegt, abhängig von den Lebensgewohnheiten, aber auch vom
Lebensalter, bestimmten Änderungen. In den ersten drei Lebensjahren
entwickelt sich, mit der zunehmenden Diversifizierung der Ernährung,
auch die Diversität [Vielfalt der Mikroorganismus Arten] des
menschlichen Mikrobioms. Interessant ist, dass Italiener jeglichen
Alters etwa zwei- bis dreimal so viele Bifidobakterien im Darm haben wie
andere Europäer – ein Befund, der weniger genetisch als vielmehr
durch die Art der zugeführten Nahrung erklärbar ist. Bestimmte
Erkrankungen, z.B. Schlaganfälle, können aus bisher noch
nicht geklärten Gründen zu einer Dysbiose, meist einer Verarmung der
Diversität des Mikrobioms, führen. Ähnliche Phänomene sind bei betagtenn
Insassen von
Pflegeheimen, aber auch beii
Patienten mit
entzündlichen Darmerkrankungen [Colitis ulcerosa, Mb. Crohn,
Zoeliakie/Sprue] bekannt. Eine Reduktion der Biodiversität
[Artenvielfalt] begünstigt die Besiedelung des Darms mit pathogenen
Erregern wie z.B. Clostridium difficile und wirft ein neues Schlaglicht
auf die nosokomialen Voraus- setzungen solcher Infektionen [auf "im
Krankenhaus erworbener Infektionen"]. Neu ist
auch die Erkenntnis, dass Vitamin D die Sekretion
antibiotisch wirksamer Peptide wie Cathelicidine, Defensine oder
Calprotectinim Darm anregt und damit die Zusammensetzung des
Mikrobioms moduliert. Eine Störung dieser Mechanismen könnte z.B. der
Entwicklung eines M. Crohn Vorschub leisten, welcher in sonnigen
Gegenden mit wenigen Ausnahmen seltener vorkommt, was für die Colitis
ulcerosa hingegen nicht bekannt ist ..."
Aus: Dr. Ingrid Novotna, Dr. Arnold Puri: "Was
essen? Belastende intestinale Probleme werden von den Betroffenen oft
als Nahrungsmittel-Unverträglichkeit interpretiert. Viele Patienten
meiden dann unnötigerweise eine Reihe von Lebensmitteln." DFP
Allgemeinmedizin medizin. Seite 18f, ärztemagazin 7/2015
"Jede
Ernährungsweise
[Diät = Lebensweise]
bringt unweigerlich einen irgendwie gearteten
Einfluss auf die Mikrobiota
mit sich. Dabei kann eine ausgewählte Nahrungszusammenstellung bei einem Menschen wahre Wunder bewirken
und ihn von Pfunden [Kilos] und Krankheiten befreien, dieselbe Diät bei jemand anderem jedoch gar nichts nutzen.
Dies hängt vom
Zustand des Mikrobioms
ab. Weiß man aber vorher nicht, in welchem Zustand es ist - und das kann
man im Einzelnen gar nicht genau wissen -, und weiß man nicht, wie eine
bestimmte Diät auf welche Mikroben wirkt, ist das Ergebnis
unvorhersehbar. Es gibt ja genau
deshalb unzählige verschiedene Diäten, weil es unzählige Menschen
gibt, deren Darm unter- schiedliche Bedürfnisse hat,
insbesondere, wenn er einmal aus dem Lot geraten ist. Daher ist es
unmöglich, eine bestimmte Diät als die für jeden allheilende Wunderkur
und der Weisheit letzten Schluss zu empfehlen
...
Solange die Darmbakterien fehlen und unterversorgt sind, können diese
Diäten nicht wirken, und sobald Ihre Mikrobenflora wieder stimmt,
brauchen Sie diese Maßnahmen nicht mehr.
Sie wissen selbst am besten, was Ihnen schmeckt und guttut ...
Denn was geschieht bei diesem Diätenwahn?
Man lebt nach Vorschrift. Was auch immer an inneren Impulsen
auftaucht, wird unterdrückt und einem Korsett von Restriktionen
unterworfen, das den gesamten Essensplan von außen bestimmt.
Wie wirkt das auf den Darm?
Richtig: Es versetzt ihn in Stress und unter Druck. Das ist das
Gegenteil dessen, wessen ein heilungsbedürftiges Mikrobiom bedarf. Unser
Darm möchte in genussvoller Entspannung ernährt sein und nicht in
innerem Widerstand in einer ausgetüftelten Diätkur
..."
Aus: Anne Katharina Zschocke: „Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung“ 7. Es geht um die Wurst.
Ernährung als Mikrobiomschock Seite 217f, 2007 [Meine Ergänzungen]

"Die
moderne Industrienahrung unterscheidet sich gravierend von
traditioneller Nahrung.
Bei der Herstellung traditioneller Nahrung von Müttern, Vätern,
Köchinnen und Köchen geht es in erster Linie darum,
dass sie schmeckt und bekömmlich ist. In manchen Weltgegenden wie etwa
China kommt noch ein umfangreiches
überliefertes Wissen über die gesundheitlichen Vorzüge der
Nahrungsmittel und Zubereitungsformen hinzu.
Bei der industriell hergestellten Nahrung kommt es in erster Linie
darauf an, dass die Produkte lange halten.
Für die Verlängerung des so genannten "Shelf Life" im
Supermarkt (zu Deutsch etwa: die Lebensdauer im Regal)
werden von den Food-Fabriken für die Nahrung bestimmte Zutaten und
Zubereitungsweisen gewählt, die gravierende
Auswirkungen auf die Bakterienfamilien im Darm [Darm-Immun-System,
viszerales Gehirn (ENS)] und ihre Aktivitäten
haben. Lange haltbar sind beispielsweise Zucker und Mehl - doch sie
erhöhen offenbar die Gefahren für den Darm.
Nach einerr italienischen Untersuchung
mit 3336 Krebspatienten und 3526 Gesunden stieg bei jenen, die besonders
viele
Weißmehlprodukte wie Pasta, Pizza, Brot und Reis gegessen hatten, das
Risiko für Enddarmkrebs um 30 %,
Magen- und Dickdarmkrebs um 50 %, Schilddrüsenkrebs gar um 100%. Auch
die zahlreichen Zusatzstoffe, die zur
Verlängerung des Regallebens der Produkte eingesetzt werden, können das
Darmmilieu beeinflussen.
Am Darm kommt kein Zusatzstoff vorbei ... Diese Zusatzstoffe [E493,
E494, E470, E476, E421, E966, E953, E412, E466-
E469, E407, E220-E228, E620-E625, E951] führen dazu, dass sich bestimmte
aggressive Bakterien munter vermehren,
die den Darm angreifen - und sogar bei Ölbohrfirmen gefürchtet sind,
weil sie die Pipelines anfressen ... Die Folge ist, unter anderem,
das "Leaky-Gut-Syndrome" [Verlust der
Mucosabarriere, erhöhte Darmpermeabilität], der durchlöcherte Darm.
[Dem Leaky Gut geht immer eine Schädigung der die Darmepithelzellen
(Enterozyten) bedeckenden Schleimschicht voraus, die von der Qualität
des Mikrobioms abhängt.] Wenn aber der Darm durchlöchert ist, können
Krankheitserreger, Schadstoffe, Allergene ungehindert in den Körper
dringen - und auch schädliche Opiate, die bei Autisten zu den charakter-
istischen Symptomen führen. Selbst Hyperaktivität kann durch den
löchrigen Darm befördert werden, weil die auslösenden Allergene sich
leichter [im Körper] verbreiten können ...
Kopfhirn [ZNS] undd Darmhirn [ENS] stehen in ständigem
Austausch, interessieren sich für die gleichen Sachverhalte,
regen sich über die gleichen Ereignisse auf, freuen sich auch
gleichzeitig und leiden gemeinsam. So können äußere
Umstände, Gefühlslagen, Erfahrungen die Darmtätigkeit [Durchfall,
Magenkrämpfe, Reizdarmsyndrom, Blutungen, Übelkeit,
Erbrechen] beeinflussen. Selbst in der Nacht reißt der Kontakt nicht ab:
Der Darm träumt mit. Parallel zu den nächtlichen
Gehirnwellen in 90-Minuten-Abständen, in denen das Auge schnelle
Bewegungen vollführt (Rapid-Eye-Movements, REM), bewegt
sich auch der Darm, in kurz aufwallenden, schnellen Muskelbewegungen ...
Wenn dort unten Unordnung herrscht, leidet oben
auch der Geist, und wenn mit den grauen Zellen im Kopf etwas nicht
stimmt, dann nimmt das auch den Bruder im Bauch mit.
Ist das Hirn droben geschädigt, zeigen sich merkwürdigerweise auch
Schäden im Darm. Bei Alzheimer- und Parkinson-Patienten,
bei denen bekanntlich wesentliche Gehirnfunktionen gestört sind, fanden
sich die gleichen Typen von Gewebeschäden im Bauch,
jene Plaques und Neurofibrillen, die sich im geschädigten Gehirn zeigen.
Manche Mediziner hoffen schon auf eine Frühdiagnose
von Demenz - durch Darmbeschau. Auch bei BSE, dem Rinderwahn, ist der
Darm extrem befallen. Bei Autismus ist der Darm
ebenfalls betroffen: Viele Patienten leiden an chronischer Verstopfung,
an Entzündungen oder auffälligen Zellveränderungen in der Darm-
schleimhaut. Auch bei hyperaktiven Kindern zweigten sich oft
Entzündungen im Darm oder erhöhtes Wachstum von Lymphgewebe,
was auf eine allergische Reaktion hindeutet Umgekehrt schlagen Probleme
im Verdauungstrakt auch aufs Gemüt: 40 % der Reizdarmpatienten
leiden an Angsterkrankungen, manche gar an Panikstörungen. Mit Morbus
Crohn, einer chronischen [Dünn-] Darmentzündung, gehen ebenfalls
oft seelische Probleme einher - und eine Psychotherapie bessert oft auch
das Brennen im Bauch. Psychopharmaka wirken häufig auch auf den Darm.
Das in Amerika verbreitete Antidepressivum Prozac [Fluoxetin] etwa führt
bei einem Viertel der Patienten zu Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung.
Auch Drogen wie Heroin oder Morphium docken an die Opiatrezeptoren des
Verdauungstrakts an - und verursachen ebenfalls Verstopfung
[Obstipation].
Ein Migränemittel beruhigt auch überaktive Eingeweide, Betäubungsmittel
können Entzündungen im Darmtrakt in Schach halten. Das erste Medikament
gegen die Volkskrankheit Reizdarm ist eigentlich eine Psychodroge, wurde
ursprünglich als Medikament gegen Angst entwickelt. Wenn die [psycho-
emotionale] Anspannung nachlässt, beruhigt sich auch der Bauch."
Aus: Hans Ulrich Grimm
(b.1955, dtsch. Journalist, Autor): „Die Ernährungslüge. Wie uns die
Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt“
Kapitel 9. Organ des Jahres. Unterkapitel: Das Darmhirn: Der Bauch denkt
mit. Auszugsweise aus Seite 229-234. KNAUR 2011 (2003)
Zu E-Nummern: http://das-ist-drin.de/glossar/e-nummern/

„Your Gut Has a Mind of
Its Own - The Second Brain - A Groundbreaking New Understanding
of Nervous Disorders of the Stomach and Intestine“ Harper Perennial 2003
(1999)
Prof. Michael d.
Gershonnn (b.1936)
US-amerikanischer Anatom, Patho- und Zellularbiologe
Pionier der Neuro-Gastroentrologie
ENS - Enterales Nervensystem - Bauchhirn
(ca. 100 Millionen Neurone)
Die
Mikrobiom-Darm-Gehirn Achse
"MGBA - Microbiota-GutBrain-Axis"
"Darm-Hirn-Achse" hat man
die Nervenverbindungen genannt, die zwischen dem Gehirn und dem Bauch vermitteln und die dazu führen, dass wir als ein Mensch
leben, als eine Wesenheit, die in
einem Fließgleichgewicht befindlich immerzu damit beschäftigt ist,
Reize aus Geist und Seele, der Umgebung und dem Körper miteinander in
Einklang zu bringen. Damit das
gelingt, enden an der dem Blut zugewandten Unterseite der
Darmepithelzellen Nerven, die über die Zelle Informationen
entgegennehmen über das, was "oben" in Schleimhaut und Darminnerem so
geschieht. Über den Vagusnerv [Parasympthikus] leiten sie diese ins
Gehirn sowie gleichzeitig in andere Regionen des Körpers weiter. Der
Mensch als Ganzes wird über die Vorgänge im Darm informiert, kein
Brötchen, keine Wurst, keine Limonade und kein Antibiotikum kann
unge"sehen" durch unseren Körper wandern. Immer isst der gesamte
Organismus mit ... Im Gehirn werden alle Signale aus dem Bauch
koordiniert und mit Gefühlen, Erinnerungen, Ideen und Vorstellungen
verknüpft. Das sind plastische Vorgänge, die sich einprägen und auch
wieder ändern können. Vom Gehirn aus kehren Reflexe wieder in den
Darm zurück. Man kennt inzwischen eine ganze Hierarchie von
Reflexbögen, die den Darm mit den verschiedenen Ebenen des Körpers in
Rückkoppelungs- schleifen verbinden: jeweils eine innerhalb des
Darms, eine vom Darm zu Nervenknoten (Ganglien) im Bauch und zurück,
eine zum Rückenmark und zurück, eine weitere zum Kleinhirn und zurück,
noch eine weitere zum Mittelhirn und zurück und schließlich eine in
die Großhirnrinde [Cortex], in der es wiederum Verknüpfugen zum
Hypothalamus und zur Hirnanhangsdrüse [Hypophyse] gibt ... Es besteht
also eine lebhafte Botenstoffunterhaltung [> 25 Neurotransmitter,
Neuropeptide, Nervenhormone, Darm-Plastizität] im Darm. All dies wird ins ZNS
[Zentralnervensystem, Gehirn] gemeldet. Von dort kehren regulierende Impulse wieder zurück, und das Hormonsystem wird eingebunden. ENS
[Darm-, Enterisches Nervensystem], vegetative Nerven, Nervenhormone
und Immunsystem sind auf diese hochkomplexe Weise verbunden und werden
über das ZNS koordiniert. Einflüsse oder Mängel in jedem der vier
Systeme können die anderen beeinträchtigen und für ein
Ungleichgewicht im Körper sorgen ..."
Aus: Anne Katharina Zschocke: „Darmbakterien
als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der
Mikrobiom-Forschung“
8. Bauchgehirn und Kopfgefühle. Essen hält Leib und Seele zusammen. Seite 246-248,
252. KNAUR 2007 [Meine Ergänzungen]
Anastasia I. Petra et al.: "Gut-Microbiota-Brain Axis and Its Effect on Neuropsychiatric Disorders With Suspected Immune Dysregulation" Clin Ther. 2015 May 1;37(5):984-95
Daniel b. Horton et al.: "Antibiotic Exposure and Juvenile Idiopathic Arthritis: A Case-Control Study" Pediatrics. 2015 Aug;136(2):e333-43
Christian Jakobsen et al.: "Paediatric inflammatory bowel disease during a 44-year period in Copenhagen County: occurrence, course and prognosis – a population-based study from the Danish Crohn Colitis Database" Eur J of Gastroenterol and Hepatol 2009; 21(11): S. 1291-1301
Anders Hviid et al.: "Antibiotic use and inflammatory bowel diseases in childhood" Gut 2011;60:49-54
"Der
"Magen-Darm-Trakt"
kommuniziert mit dem
"Gehirn"
[sog. Mikrobiom- Darm-Gehirn-Achse] über 4
verschiedene Informationskanäle:
1. Signale des Darmmikrobioms [Darmbakterien]
2.
Darmhormone
3.
Immunbotenstoffe - Cytokine
4.
Sensorische Neurone
[Darm-Gehirn/ENS: Auerbach-, Meissner Plexus]
5.
Functional lymphatic vessels lining the dural sinuses
[1]
"Missing link für direkten Kontakt zwischen
Immun- und Nervensystem: Peridurale Lymphgefäße entlang der duralen Gehirn-Sinus ermöglichen den immunkompetenten Zellen
einen direkten Zugang zu Gehirn u. Rückenmark "
Sensorische Neurone = Nervenzellen, die Informationen aus der internen und externen Umwelt empfangen und die Signale an das Zentralnervensystem
(ZNS) weiterleiten.
(Plexus submucosus = Meissner Pl.; Plexus myentericus =
Auerbach Pl.)
[1] Antoine Louveau, Igor Smirnov, Timothy J. Keyes, Jacob D. Eccles, Sherin J. Rouhani, J. David Peske, Noel C. Derecki, David Castle, James W. Mandell, Kevin S. Lee, Tajie H. Harri, Jonathan Kipnis: "Structural and functional features of central nervous system lymphatic vessels" Nature 2015; 523: S. 337–341

Die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms wird beeinflusst durch ♦ Ernährung
♦ Darminfektion, Darmentzündung und Reizdarmsyndrom ♦ Fettleibigkeit und Mangelernährung
♦ Stress
Andererseits hat das Darm-Mikrobiom Auswirkungen auf
♦ Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel und Körpergewicht ♦ Immunsystem
♦ Schmerz und Stressanfälligkeit ♦ Emotionalität, Stimmungslage, Lernen und Gedächtnis
Aus:
www.gehirnforschung.at/project/die-darm-gehirn-achse/
(01.07.2015) Univ.-Prof. Dr. Peter Holzer
- Experimentelle Neurogastroenterologie Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie Forschungseinheit für Translationale Neurogastroenterologie Medizinische Universität Graz
Universitätsplatz 4, A-8010 Graz

Aus: Dr.Thomas Ellwanger: "Stress: Auslöser chronischer Erkrankungen - Behandlungsoptionen"
Online Kongress des AMT-Arbeitskreis für Mikrobiologische Therapie: "Mikrobiota und Psycho-
neuroimmunologie - Revolutionieren Bakterien die Medizin?"
Sonntag
20.11.2016 http://amt-herborn.de/amt
Siehe
"silent inflammation"
(Barry Sears) LEISTUNGEN: Neuraltherapie und Zahn-Störfelder und FDOK/NICO - Silent Inflammation & MAPS >>>
Jennifer F. Culhane, Virginia Rauh, Kelly Farley McCollum, Vijaya K. Hogan, Kathy Agnew, Pathik D. Wadhwa:
"Maternal stress is associated with bacterial vaginosis in human pregnancy" Matern Child Health J. 2001 Jun;5(2):127-34
Timothy G. Dinan, John F. Cryan: "Regulation of the stress response by the gut microbiota: implications for psych-
oneuroendocrinology" Psychoneuroendocrinology 2012 Sep;37(9):1369-78
Peter C. Konturek,Yurdagül Zopf: "Gut microbiome and psyche: paradigm shift in the concept of brain-gut axis" MMW Fortschr Med. 2016 May 25;158 Suppl 4:12-6
Darmflora - Microbiota des Darms in Zahlen
1. Darmbakterien stellen 60% der
Stuhlmasse
2. Die Microbiota besteht aus 1013bis
1014Bakterien
(zehnmal [bis hundertmal] mehr als Körperzellen)
3. Sie umfasst 2 Millionen Gene (150 Mal
mehr DNA als der Mensch besitzt) sowie 800 Spezies (7000 Subtypen)
4. Hauptklassen: Firmicutes (gram +),
Bacteroidetes (gam -)
5. >90% Anaerobier [Mikroorganismen, die in Sauerstoff-freiem Milieu
leben]
Aus: www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/
probiotika-was-leisten-die-bakterien.html Dr. Carola Gessner, 14.5.2013
Carlotta De Filippoa et al (2010): "Impact of
diet in shaping gut microbiota revealed by a comparative study in
children from Europe [Florenz] and rural Africa [Burkina Faso]" PNAS
USA. 2010 Aug 17;107(33):14691-6
"94,2 % der in beiden Gruppen (Kinder Burkina Faso, Kinder Florenz) zu
findenden Bakterien, zu den vier größten u. üblichen Bakteriengruppen
-
Actinebakterien, Bacteroides, Firmicutes,
Proteobakterien -
im mensch- lichen Darm gehören. Deutlich unterschiedlich waren leider
jedoch, deren Verhältnisse untereinander sowie ihre Mannigfaltigkeit
und Fülle. Reichtum und Vielfalt der Darmbakterien bei den Kindern aus
Burkina Faso und erheblicher Mangel der Vielfalt bei Kindern
aus Florenz." http://www.pnas.org/content/107/33/14691.full.pdf [Meine Ergänzungen]
"Das
Leben auf dem Menschen birgt größere Geheimnisse als der dichteste
Urwald. Viele der Viren und Bakterien auf unserem Körper sind noch
gar nicht entdeckt, obgleich die Suche mit neuartigen Nachweismethoden
auf vollen Touren läuft. Inzwischen ist es möglich, das komplette Erbgut eines Organismus, sein
Genom, zu identifizieren.
Bei Bakterien und anderen Kleinstlebewesen geht das besonders schnell. Und so sind Forscher in der ganzen Welt gerade dabei, die Genome von
Hunderten Bakterien auszulesen, die in und auf dem Menschen leben. Auf
diese Weise erfassen sie erstmals die Gesamtheit aller Genome
unserer Besiedler: das Mikrobiom des Menschen. Das
Projekt liefert überraschende Erkenntnisse: Was das Erbgut angeht, hat
der Mensch nicht viel zu melden. Homo sapiens [Der weise verstehende Mensch] verfügt über ungefähr 20.000 Gene - das Erbgut
unserer Gefährten [Mikroben] jedoch besteht zusammengenommen aus 100 Mal so
vielen Genen [~2 Mill.]. Wir sind ein Mosaik von Millionen
bakteriellen Genomen, die gemeinsam mit unserem humanen Genom arbeiten. Die
bakteriellen und menschlichen Erbanlagen bilden eine
artübergreifende Einheit, die unseren Körper und unsere Seele maßgeblich
beeinflusst: unser Metagenom ... Bisher dachten wir, das Erbgut
bekämen wir nur von unseren Eltern. Die Gene erhält ein Mensch zu
gleichen Teilen [je 23 Chromosomen] von Mutter und Vater.
Bloß: Für den bakteriellen Anteil des
Metagenoms gilt das nicht. Seine Bakterien und damit natürlich die
Bakteriengene erhält ein Baby zum überwältigenden Teil von der
Mutter ... Allerdings kann die mütterliche Linie unterbrochen werden.
Kinder, die per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden, haben eine
andere Besiedler-Struktur als Geschwister, die den Weg durch den
Geburtskanal [Vagina] genommen haben. Sie werden nicht von Bakterien aus
dem mütterlichen Schoß angeimpft [besiedelt], sondern von
Hautbakterien ... Wir können unsere Darmbakterien [Mikrobiom]
unterstützen, indem wir uns ausgewogen ernähren. Mit der Nahrung
können wir nämlich beeinflussen, aus welchen Bakterien sich das
Mikrobiom im Darm zusam- mensetzt. Je reichhaltiger der Speiseplan,
desto artenreicher ist es. Die Darmflora eines Neugeborenen bildet sich
in den erstenLebens- tagen. Ein Baby, das gestillt wird, ist zunächst
fast nur von Bifidobakterien besiedelt. Sobald sich der Speiseplan
erweitert, wird die Darm- flora des Kindes vielgestaltiger und jener
eines Erwachsenen immer ähnlicher. Und wer viel Fleisch isst, der hat
beispielsweise mehr Bacteroides-Arten, aber weniger
Laktobazillen als jemand, der viele Ballaststoffe zu sich nimmt ... Im
Darm bilden sie [die Mikroben] ein Organ, das mit einem Gewicht von
etwa zwei Kilogramm schwerer ist als unser Gehirn und eine
größere biochemische Aktivität hat als die Leber ... Die Fäzes
[Stuhl, Kot] bestehen zu einem guten Drittel aus Bakterien. Doch wachsen
im Darm immer so viele neue Exemplare heran, um die Abgänge
auszugleichen. Wehe aber, wenn wir leichtfertig Antibiotika einnehmen
oder uns einseitig ernähren. Dann wird die Balance gestört."
Aus: Jörg Blech: "Leben auf dem Menschen.
Warum Billionen von Bakterien gut für unsere Gesundheit sind" Kapitel
1: Niemals allein. Die Enttarnung der Untermieter. Seite 15. Im Darm
tobt das Leben. Seite 34f Kapitel 8: Das Comeback der Mikrobenjäger.
Ein Weltbund von Forschern erkundet den Lebensraum Mensch. Seite
162f. FISCHER 2015 [Meine Ergänzungen]
Canadian Medical Association Journal (11.02.2013): "Infant gut microbiota influenced by cesarean section and
breastfeeding practices; may impact long-term health" www.sciencedaily.com/releases/2013/02/130211134842.htm
www.sciencedaily.com/search/?keyword=infant+gut+microbiota#gsc.tab=0&gsc.q=infant%20gut%20microbiota&gsc.page=1
Faktencheck Gesundheit (hg, So 30.06.2024): "Faktencheck Kaiserschnitt" In Deutschland kommt fast jedes dritte Kind per
Kaiserschnitt auf die Welt [2010]. Betrachtet man die Kaiserschnittraten der einzelnen Kreise, gibt es enorme Unterschiede.
Sie schwanken zwischen 17 und 51 Prozent, variieren somit um das Dreifache."
https://faktencheck-gesundheit.de/de/faktenchecks/kaiserschnitt/ergebnis-ueberblick/
"Die Menscheit macht nur einen winzigen Klecks aus in der massiv bakteriellen Welt.
Das ist eine Tatsache, an die wir uns erst gewöhnen müssen. [...] Die jeweiligen Bezeichnungen
für diese Bakterien [Microbiota] sind weniger wichtig als die Erkenntnis, dass die Ausgangspopulationen
der Mikroben bei KAISERSCHNITTKINDERN nicht dieselben sind, die sich in Hunderttausenden und
mehr Jahren der Menschheitsentwicklung herausgeschält haben ["Hautkeime" versus Lactobacillus
und Bifidobacterium spp.]."
Prof. Dr. med. Martin J. Blaser
[1]
Prof. of Medicine
and Prof. of Microbiology
Chairman Department of Medicine
New York University School of Medicine
Aus: Bert Ehgartner: "Die Hygienefalle: Schluss mit dem Krieg gegen Viren und Bakterien"
1. Die Welt vor uns 1.1. Planet der Mikroben Seite 15 Ennsthaler 2015
[1] Martin J. Blaser: "Missing Microbes: How the Overuse of Antibiotics Is Fueling Our Modern Plagues"
Henry Holt and Company 2014
Schematische Darstellung des
Magen-Darm-Traktes
Mikrobielle
Besiedlung des menschlichen Verdauungstraktes
nach
H. HAENEL und J. BENDIG, 1975;
G. L. SIMON und S. L. GORBACH, 1982
KBE
= Koloniebildende Einheit ("Keimzahl"),
bezeichnet ein oder mehrere vermehrungsfähige Mikroorganismen,
die bei der Kultivierung zur Bildung einer einzelnen Kolonie führen.
Magen u. Duodenum: ~101-103 KBE/ml Jejunum und
Ileum: ~104-108 KBE/ml Kolon: ~1010-1012 KBE/ml

Der gesamte Verdauungstrakt- "von Mund bis After" -
ist mit ca. 300 m2 - 500 m2 Oberfläche das größte Wahrnehmungsorgan
in unserem Körper, besitzt ca. 100 Millionen Nervenzellen zur
autonomen Eigenorganisation (Bauchgehirn) und enthält >5600 [1]
verschiedene Arten oder zumindest Stämme von Bakterien, das sind
zusammen etwa
1014 (~100 Billionen) lebende
Keime. Davon sind ca. 99% anaerobe Bakterien und nur ca. 1% aerobe Bakterien.
Prof. Dr. med. Martin A. Storr (Starnberg 2020): "Die Mikrobiota und Darmerkrankungen"
https://de.drfalkpharma.com/fileadmin/FP_DE/sonstig/pdf/Microbiota_Darmerkrankungen.pdf

Aus: Gero Beckmann, Andreas Rüffer:
„Mikroökologie des Darmes“ Seite 13, Abbildung 9. SCHLÜTERSCHE Verlag 2000
Mahendra Mariadassou
et al.: "Microbial ecosystems are dominated by specialist taxa" Ecology Letters 2015
Taxon (biologische Ordnung): eine als systematische Einheit erkannte/bezeichnete Gruppe von Lebewesen.
Nach Antibiotika Gabe: Die Mikroökologie des Menschen - die Darmflora auf Monate verändert
[1] Les Dethlefsen, S. Huse, M.L. Sogin, and D. A. Relman
(Nov. 18, 2008): "The pervasive effects of an antibiotic on the human
gut microbiota, as revealed by deep 16S rRNA sequencing" PLoS Biology
Vol. 6, No. 11, e280 doi:10.1371/ journal.pbio.0060280
"Es
gibt erst wenige Studien [Stand 2014], die die genauen
Auswirkungen von
Antibiotika auf das Mikrobiom erforschen.
In jeder zeigten die Ergebnisse Veränderungen der Mikrobiota.
Diese geschieht bei einer Antibiotikatherapie prinzipiell
überall
im Körper, da die Wirkmenge, die angereichert werden muss, um
bestimmte Bakterien, beispielsweise in der Blase, zu töten, groß
genug sein muss und es dann nicht nur dort, sondern im ganzen Organismus
wirkt. Nach einer kurzen Gabe kommt es beim Erwachsenen nach einigen
Wochen bis Monaten zu einer Rückkehr in der Zusammensetzung der großen
Gruppen. Eine mögliche Erholung dauert jedoch bei den verschiedenen
Arten und Stämmen unterschiedlich lange, und nicht alle kehren
tatsächlich in der ursprünglichen Unterart wieder zu ihrer Ausgangsichte
zurück. Selbst wenn sie es tun, haben sie dabei womöglich
nicht ihre ursprünglichen
Stoffwechseleigenschaften, ihre Enzymaktivität, ihr
Kommunikationsvermögen und ihr Gemeinschaftsverhalten
beibehalten. Es kann also etliche Monate nach einer
Antibiotikabehandlung dergestalt zu einer Erholung des Mikrobioms
gekommen sein, dass alle Bakterienstämme wieder vertreten sind, ihre
Unterarten sich jedoch verändert haben können, und zwar in jeglichen
ihrer Eigen- schaften, einschließlich Resistenzwentwicklung.
Voraussetzung für eine Wiederherstellung ist, dass überhaupt
ausreichende Restbestände der zuvor im
Darm lebenden Bakterien überlebten. Mikrobiologen der Stanford
University in Kalifornien [1] untersuchten den Stuhl von Patienten,
die das Antibiotikum Ciprofloxacin [Chinolon, Gyrasehemmer] erhalten
hatten. Ein Drittel der Bakterienstämme im Darm wurden sofort in
Vielfalt, Dichte und dem Gleichmaß ihres Zusammenwirkens vermindert.
Ein Großteil der Anpassungsbakterien hatte sich nach vier Wochen wieder
eingerichtet, etliche Arten erholten sich bis zum Ende der Studie nach
sechs Monaten nicht."
Aus: Anne Katharina Zschocke: „Darmbakterien
als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der
Mikrobiom-Forschung“ 9. Wenn sich das Mikrobiom erschreckt. Die
Elastizität des gesunden Mikrobioms Seite 306f. KNAUR 2007 [Meine
Ergänzungen]
Im Kontrast dazu besteht ein erwachsener
Mensch mit ca. 70 kg Körpergewicht aus ungefährr 1012 Körperzellen;
es kommen also auf 1 Körperzelle 100 Keime.
"Offensichtlich sind neben den Keimen noch
andere Faktoren im Spiel,
die mit darüber entscheiden, ob ein Erreger den Wirtsorganismus krank
macht oder nicht. Ob also beispielsweise ein Kind Scharlach bekommt,
hängt weniger davon ab, ob es mit einem anderen scharlachkranken Kind
Kontakt hatte, sondern vielmehr davon, ob durch Veränderungen des
inneren Milieus bereits vorhandene oder auch aufgenommene Keime
aggressiv werden können. Anders ausgedrückt:
Nicht die Erreger
machen den Organismus krank, sondern ein kranker, aus der Balance
geratener Organismus macht harmlose Erreger aggressiv."
Aus: Andreas Diemer (deutscher Arzt, Diplom Physiker): „Die fünf Dimensionen der Quantenheilung“
Seite 155. MensSana 2011
"Regulatorprotein Zonulin - Ein Serummarker zur Quantifizierung
der Darmpermeabilität - Leaky Gut Syndrom"
pdf
>>>
Dr. Volker von Baehr - Institut für Medizinische Diagnostik Berlin (IMD)
www.imd-berlin.de/; www.inflammatio.de
Alesio Fasano (01.01.2011): "Zonulin and its regulation of intestinal barrier function:
the biological door to inflammation, autoimmunity, and cancer"
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21248165/

"Leaky gut und Darm-assoziierte Entzündung" pdf
>>>
Dr. Volker von Baehr - Institut für Medizinische Diagnostik Berlin (IMD) www.imd-berlin.de
www.inflammatio.de, Aus: www.inflammatio.de/fileadmin/user_upload/inflammatio/Online_
Fortbildungen/2017/2017_09_27_Darmimmunsystem_und_leaky_gut_ST.pdf
Wesentliche
Funktionen der Darmflora Ihre Bedeutung für den menschlichen Organismus

Aus: Mathias Oldhaver, Wolfgang Spiller: „Probiotika in der naturheilkundlichen Therapie.
Einsatzbereiche – Diagnosen – Therapien“ EUBIOTIKA Verlag 2015
Jürgen Schulze, Ulrich Sonnenborn, Tobias Ölschläger, Wolfgang Kruis:
"Probiotika: Mikroökologie, Mikrobiologie, Qualität, Sicherheit
und gesundheitliche Effekte" Hippokrates 2008
What you need to know about probiotics: 1. What is a probiotic? 2. Why are probiotics beneficial to your health?
3. Are all the probiotics the same?: www.gutmicrobiotaforhealth.com/what-you-need-to-know-about-probiotics/
Andreu Prados (31.05.2021): "Beyond living microbes: scientists provide a definition of postbiotics" Neben lebenden Mikroorganismen
können auch unbelebte Mikroorganismen und ihre Bestandteile einen gesundheitlichen Nutzen für den Wirt haben. Ein Expertengremium unter
der Schirmherrschaft der International Scientific Association for Probiotics and Prebiotics (ISAPP) aktualisiert die Definition und
den Umfang von Postbiotika. www.gutmicrobiotaforhealth.com/beyond-living-microbes-scientists-provide-
a-definition-of-postbiotics/?search=skin
Eigenschaften eines gesunden Mikrobioms - Gesunde Darmflora
♦ Das
Mikrobiom setzt sich aus einer Vielzahl [Diversität] verschiedener
Bakterienstämme zusammen.
♦ Es gibt innerhalb des Darms
verschiedene Schichten von Bakteriengesellschaften: direkt auf den
Epithelzellen, im unteren Bereich der Schleimschicht, in deren Mitte,
auf der Schleimschicht und im Speisebrei [Chymus] - sowie Bakterien,
die ziwschen den verschiedenen Schichten vermitteln.
♦ Bakterien kommunizieren als Einzelne, als Stämme und als Gruppen
mittels Botenstoffen, Genaustausch und auf anderen Wegen
untereinander - und mit den Enterozyten, Becherzellen, Nervenzellen
und weiteren Epithelzellen in der Darmschleimhaut.
♦ Darmbakterien regulieren das Immunsystem [MALT = Mucosa Associated
Lymphoid Tissue, „Schleimhaut assoz- iiertes lymphatisches Gewebe“, GALT
= Gut Associated Lymphoid Tissue, "Darm assoziiertes lymphatische Gewebe].
♦ Bakterien sind miteinander in Aktivitätsgemeinschaften vernetzt.
♦ Diese Vernetzung führt zu einander ergänzenden Stoffwechselprozessen.
♦ Dadurch potenzieren sich die Einzeleigenschaften der verschiedenen
[Bakterien-] Stämme.
♦ Je mehr
verschiedene [Bakterien-] Stämme vorkommen, desto stabiler ist das
System.
♦ Die Bakterien vermehren sich abhängig von der Nahrungszufuhr und dem
Zustand des Mikrobioms.
♦ Das Milieu
wird durch Durchblutung, Speisebrei, Säuregrad [pH], Nervenimpulse,
Hormone
und andere Körpereigenschaften gestaltet.
♦ Bakterien sorgen für die Bildung der
Schleimschicht.
♦ Bakterien ernähren durch Fettsäuren [Essig-, Propion-, Buttersäure]
die [Darm-] Epithelzellen.
♦
Bakterienstoffwechsel der Nahrung stellt die Endphase der Verdaung vor
dem Stoffwechsel in die Zelle dar.
♦ Bakterien
aus dem Darm gelangen in den gesamten Körper.
♦ Das Mikrobiom ist einem Rhythmus unterworfen, der dem wechselnden
Nahrungsangebot entspricht.
♦ Jeder Mensch lebt mit einem individuellen Mikrobiom, es ist
unverwechselbar.
♦ Die Darmschleimhaut [Mucosa] spiegelt als innere Grenzfläche
seelisch-geistig-körperliche Erfahrungen mit äußeren Grenzen wider.
♦ Das Mikrobiom reagiert elastisch auf Einflüsse und reguliert diese so,
dass es möglichst erhalten bleibt.
♦ Bakterien passen sich Veränderungen an mit dem Ziel, die
Mikrobiom-Darm-Einheit zu erhalten.
♦ Übersteigt eine Wirkung auf das Mikrobiom seine Toleranzbreite, zum
Beispiel durch Chemikalien, Nährstoff- oder Durchblutungsmangel,
extreme Einseitigkeit, Antibiose [Antibiotika] oder Ähnliches, kommt es zum
Mikrobiomschock. Seine innere
Struktur wird gesprengt, und es kehrt danach nicht wieder in seine
Ausgangsverfassung zurück.
♦ Ein
Mikrobiomschock hat weitreichende Folgen für die Gesundheit, die alle Organsysteme
betreffen können.
♦ Ein Mikrobiom braucht a) eine artgemäße Ernährung b) eine gesunde
Lebensführung und c) die Zufuhr lebensfördender Bakterien ..."
Aus: Dr. Anne Katharine Zschocke: „Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit -
Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung“ 10. Der Schlüssel zur Heilung
S.328-330, Knaur MensSana 2014
Dr. David Perlmutter (b.1954, amerik. FA f. Neurologie u. Ernährungsmedizin), Kristin Loberg (Co-Autor),
Imke Brodersen (Übersetzer): "Scheißschlau: Wie eine gesunde Darmflora unser Hirn fit hält" ("Brain Maker:
The Power of Gut Microbes to Heal and Protect Your Brain - for Life" Yellow Kite 2015) Teil I: Hundert Milliarden
Freundschaftsanfragen, Teil II: Aufruhr im Darm, Teil III: Die Kur für die grauen Zellen, Goldmann Verlag
3.Auflage 2018 (2016 Mosaik Verlag)
ZITATE: Virginia Satir: Wer bin
ich wirklichh
>>>
[Strg]+[F]: "Der Darm als Spiegel persönlicher Ordnung"
ZITATE: Alfred Rockenschaubb: Gebären ohne Aberglauben
>>>
[Strg]+[F]: "Stillen mit Mikroben fürs Baby"

"Die meisten Menschen
haben
Angst vor Bakterien. Woher kommt
diese Angst? Ist sie berechtigt? Auf die Frage
"Was fällt Ihnen spontan zum Wort "Bakterien" ein?"
antwortet niemand mit: "Ich bin unendlich dankbar dafür, dass
Bakterien den Nahrungspflanzen Wachstum ermöglichen, Tiere leben
lassen, Abfälle abbauen, mein Immunsystem "triggern", meine Haut
schützen, die Luft reinigen, meine Speise verdauen, mir den Weg zum
Geistigen ebnen und unentwegt dem Leben auf unserer Erde dienen. Ich
verspeise jeden Tag ein paar für meine Gesundheit" Meistens heißt es
eher: "Bakterien verursachen Krankheiten.
Sie sind gefährlich."....
Der Begriff
"Bakterien"
weckt Emotionen in uns, und zwar zuerst einmal Gefühle, Bilder und
Gedanken von Krankheit, Bedrohung und Tod ... Sobald uns bewusst
geworden ist, wie einseitig und ungerecht unsere herkömmliche Sicht
auf die Mikrowelt ist, befreien wir uns auch aus der Angst vor ihr. Es
gibt weder "gute" noch "schlechte" Bakterien, keine "nützlichen" oder
"gefährlichen" und schon gar keine "bösen", denn Bosheit setzt die
Freiheit einer Entscheidung voraus, die ein der Moral fähiges, vernunftbegabtes Wesen wie der Mensch fällen kann,
Mikroorganismen aber nicht. Bakterienn sindd. Sie existieren.
Sie erfüllen unglaubliche Aufgaben in grandioser Vielfalt in
grenzenlosen, Jahrmilliardenalten Lebensweisen und bewundernswerter Anpassungsfähigkeit.
Wir werden ihnen nicht gerecht, wenn wir
menschliche Urteile auf sie projizieren.
Doch warum haben wir vor Bakterien
Angst? Haben wir sie selbst als bedrohlich erfahren? Nicht Krankheiten,
wohlgemerkt, sondern die Mikroben selbst? Nein. Wir haben es in sie hineingedeutet.
In erster Linie haben wir diese Ansichtt übernommen. Irgendwer
hat es uns gesagt, und wir haben es geglaubt. Wer auch immer dies war,
hat es ebenfalls von irgendwem übernommen. Und dieser auch. Und
irgendwann kommt niemand mehr auf die Idee, diese Ansicht zu
hinterfragen. Tatsächlich ist es aber ein Vorurteil, vor dessen
Hintergrund wir unsere Erlebnisse sehen und sie scheinbar bestätigt
finden. Da Bakterien zu klein sind, als dass wir sie mit bloßem Auge
erkennen können, und da sie selbst schlecht gegen unsere Projektionen
protestieren können, ist es ein Leichtes, bei Vorurteilen zu bleiben. Werden wir krank, behaupten wir, wir hätten
uns "angesteckt". Die Bakterien seien schuld ...
Wäre das Prinzip von Erkrankung durch
Ansteckung in der Weise gegeben, wie man es uns glauben machen will,
wären wir alle ständig krank und die Menschheit längst ausgestorben.
Solch eine Ansicht ist eher ein überliefertes
Gerüst unserer Hilflosigkeit und Unwissenheit. Wir definieren uns dieses bestimmte Verhältnis zu Bakterien, was uns scheinbar Halt gibt
und die Illusion, den Umgang mit ihnen zu kennen. Indem sie uns
angeblich krank machen, wurden die Bakterien vornehmlich in unseren
Köpfen zu Krankheitserregern und rufen dort die eigentliche
gefährlichste ansteckende Krankheit unserer Zivilisation hervor, eine
Krankheit, die zahlenmäßig ständig zunimmt, durch besondere
Ereignisse ausgelöst werden kann, häufig einen chronischen Verlauf
nimmt, durch Medienkonsum verschlimmert wird, hochgradig ansteckend ist
und leicht übertragbar. Die schwer behandelbar ist und unbehandelt
zum Tode führt: weder Tuberkulose noch Krebs, nicht multipler Sklerose
oder Aids, sondern - die
ANGST ... Das Wort "Angst" leitet sich vonn
"bedrängend,
einschnürend" ab, woraus auch das Wortt
"eng"
gebildet wird. Angst tritt immer dann auf, wenn die Weite fehlt. Ein
Mensch der Angst hat, projiziert in die Zukunft eine Ursache, deren
Auswirkung er in der Gegenwart erfährt. Gleichzeitig erinnert er sich
an Schreckliches in der Vergangenheit. Leben wir hingegen in der
Gegenwart, lässt sich in ihr eine Ursache sehen, deren Auswirkung in
der Zukunft erfahren wird. Wir können gegebenenfalls handeln und
fühlen uns vertrauensvoll im Strom des Lebens eingewoben ... Wir haben
vor so vielem und so tiefgründig Angst, dass diese in der heutigen
Gesellschaft bereits als normal gilt und jemand, der vertrauensvoll
lebt, schon fast mit Skepsis beäugt wird ...
Aus der Psychologie wissen wir, dass die
Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses mit der Angst
steigt, die wir genau davor haben. Unsere Angst lädt unsere Gedanken
daran derart mit Energie auf, dass diese das gefürchtete Erlebnis
geradezu anzieht [Selbsterfüllende Prophezeiung]. Umgekehrt helfen
uns Vertrauen und Gelassenheit dabei, das leben gut zu bewältigen ...
Mit Bakterien ist es ähnlich. Wenn wir vor ihnen
davonrennen, indem wir sie bekämpfen, laufen sie uns als resistent
gewordene Stämme nach. Zusammenarbeit mit ihnen und Vertrauen in die
Weisheit der Natur helfen uns, einer Begegnung mit Bakterien gelassen
entgegenzusehen und sie wie unsere lieben Haustiere zu betrachten.
Dann sind sie uns die größten Helfer. Tatsächlich machen Menschen, die
mit Effektiven Mikroorganismen arbeiten, die Erfahrung, dass sie die
Angst vor "ansteckenden" Krankheiten verlieren, weil sie wissen,
wie sehr eine ausgeglichene Bakterienflora der Gesundheit hilft.
Woher stammt dann die allgemeine Angst vor
Bakterien? Sie speist sich aus:
►
erstens
Unwissenheitt
►
zweitens
historisch bedingten Missverständnissen
und
►
drittens der
Einseitigkeit in der Art und Weise, die
Welt zu betrachten
..."
Aus:
Anne Katharina Zschocke: „EM - Die Effektiven Mikroorganismen: Bakterien
als Ursprung und Wegweiser alles Lebendigen. Mikroorganismen verstehen
und praktisch anwenden“ Kapitel: Mikrobe und Mensch - Eine
"mikrophilosophische" Vorbemerkung: Warum wir Angst haben. Auszugsweise
aus Seite 25-27. AT Verlag 2012, http://dr-zschocke.de/
Korthals M, Ege M, Lick S, von Mutius E,
Bauer J.: "Occurrence of Listeria spp. in mattress dust of farm children
in Bavaria" Environ Res. 2008 Jul;107(3):299-304 "Ergebnis: Der
gesundheitsschädliche Keim [Listeria monocytogenes] fand sich in 28 %
der Tierstall-Proben, und sogar in 60 Prozent der Proben aus
Matratzenstaub. „Fast 2/3 der untersuchten Bauernhof-Kinder hatten
also Listerien in ihren Betten“, fasst Prof. Johann Bauer zusammen.
Offensichtlich sind sie also dauerhaft Keimen ausgesetzt, die
einerseits als gesundheitsgefährdend gelten, andererseits aber
vielleicht die Allergieanfälligkeit der Landkinder im Vergleich zu
Gleichaltrigen aus der Stadt senken" Aus:
www.wzw.tum.de/index.php?id=185&L=0&tx_ttnews%5Btt_news%5D=159
Elio Riboli et al.: "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC):
study populations and data collection" Public Health Nutr. 2002 Dec;5(6B):1113-24 http://epic.iarc.fr
"Prof. Dr. Martin J. Blaser [1] hat in der
Zwischenzeit mit einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Experimente die
Verdienste und Vorteile von
Helicobacter pylori [bis 1989: GCLO =
"Gastric Campylobacter Like Organism" genannt] erkundet. Menschen ohne
diese Bakterien haben beispielsweise ein mehr als doppelt so hohes
Risiko, an Refluxösophagitis (GERD) zu erkranken, einer besonders
mühsamen entzündlichen Form von Sodbrennen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Weitere Untersuchungen zeigten, dass
Helicobacter sehr anfällig auf Antibiotika in der Kindheit ist: Manchmal
genügen ein bis zwei Kuren gegen Mittelohr- oder Halsentzündung, und die
Bakterien sind für immer verschwunden ... Blaser fand weitere Zusammenhänge: So beeinflussten die Magenbakterien auch die gesamte Umgebung und
förderten die Bildung regulierender T-Tellen [Treg], ähnlich wie die
Würmer in den Studien von Maria Yazdanbakhsh [siehe folgend], und sie reduzierten
drastisch das Asthma Risiko. "Diese Dynamik, die wir zufällig
entdeckt haben, wird wohl auch auf viele andere Arten von Bakterien
zutreffen, von denen wir noch nicht einmal richtig wissen, dass es sie
gibt." ... Es ist ein Riesenproblem der Wissenschaft, sagt
Blaser, dass viele Krankheitsbeziehungen so offensichtlich scheinen.
Weil ein bestimmtes Bakterium bei einer Krankheit an einem Ort
gefunden wird, gehen wir sofort davon aus, dass es diese Krankheit
verursacht. Doch die Verknüpfung kann auch zufällig sein - eine
simple Assoziation [Korrelation] ist noch kein Beweis für die
Ursächlichkeit. "Man weiß, dass Leute, die Banken ausrauben,
häufiger rauchen als der Durchschnitt der Bevölkerung", bringt er
einen originellen Vergleich. "Das heißt aber noch lange nicht,
dass das Rauchen sie dazu treibt, Banken auszurauben. Es könnte auch
bedeuten, dass Bankraub ein ziemlich stressiger Job ist, und sie so
versuchen, dem Stress beizukommen" ... International wurde das
einstige Dogma, dass Magenprobleme die Folge von Stress waren, von
einem neuen Dogma abgelöst: dass es sich um eine simple
Bakterieninfektion handelt, der mit Antibiotika ziemlich easy beizukom-
men ist [Barry James Marshall und John Robin Warren erhielten für ihre
Arbeiten 2005 den Nobelpreis]. Dass in der Folge chronische Verläufe
von Sodbrennen [GERD] häufiger wurden, war kein besonders auffälliges
Problem. Zumal die Pharmaindustrie eine ganze Reihe neuer,
Säure-unterdückender Medikamente [PPI =
Protonenpumpen-Hemmer/Inhibitoren] auf den Markt brachte, die zu
internationalen Bestsellern wurden ..."
Aus: Bert Ehgartner: "Die Hygienefalle - Schluss mit dem Krieg gegen Viren und Bakterien" 4. Großangriff auf das Mikrobiom 4.2. Das rätselhafte Magenbakterium.
Kein Nachteil ohne Vorteil. Seite 90f Zufällige Zusammenhänge
[Korrelation ist nicht gleich Kausalität!] Seite 91 Ennsthaler 2015 [1] Martin J. Blaser, Yu Chen, Joan Reibman: "Does Helicobacter pylori protect against asthma and allergy?" Gut 2008;57:561-567
"Ohne Helicobacter pylori hat der Mensch ein höheres Risiko, Übergewicht, Allergien, Zöliakie, Schlaganfall und Tuberkuloseaktivierung zu erleiden. Kinder haben ein höheres Risiko an Asthma zu erkranken."
Jakob Stokholm et al.: "Antibiotic use during pregnancy alters the commensal vaginal microbiota" Clin Microbiol Infect. 2014 Jul;20(7):629-35
Markus J. Ege, Melanie Mayer, Anne-Cécile Normand, Jon Genuneit, William OCM
Cookson, Charlotte Braun-Fahrländer, Dick Heederik, Renaud Piarroux, Erika von Mutius, for the GABRIELA Transregio 22 Study Group:
"Exposure to Environmental Microorganisms and Childhood Asthma" NEJM
2011; 364:701-709
"Kinder, die durch
das Aufwachsen auf einem Bauernhof einer höhreren Vielfalt von
Mikroorganismen ausgesetzt sind, haben ein geringeres Risko an Asthma, Heuschnupfen und anderen Allergien
zu erkranken!
- Schlussfolgerung: Gar zu viel Hygiene beim Aufwachsen, ist
ungesund."
"....
Ab in den Kuhstall? Jeder Schule einen Therapiebauernhof?
Das könnte noch manchen
pädagogischen Nebeneffekt haben. Dann wüssten die Kinder nicht nur, dass
Kühe braun, bunt, schwaz-weiß, aber nicht lila sind, dass
Schweine nicht nur Steaks, sondern schnufflige Rüsseltiere sind und dasss
Hühner frei im Boden scharren wollen
und gefüttert werden müssen, bevor sie Eier legen können. Die Kinder
hätten obendrein eine gesündere Mikrobenversorgung. Und in Anbetracht
von derzeit über acht Millionen Asthmakranken und
medikamentenbedürftigen Menschen [in der BRD] würde
den Krankenkassen dabei eine erhebliche Menge Kosten eingespart ..."
Aus: Dr. Anne
Katharine Zschocke: „Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit -
Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung“ 3. Wir sind nicht immus! Asthmafrei dank
Matratzenmikroben Seite 79, Knaur MensSana 2014
David P. Strachan: "Hay fever, hygiene, and
household size" BMJ. 1989 Nov 18; 299(6710): 1259–1260
(sog."Hygiene-Hypothese" = "Alte-Freunde-(Mikrobiota)-Hypothese") Erika von Mutius et al.: 1. "Prevalence of
asthma and atopy in two areas of West and East Germany." Am J Respir
Crit Care Med 1994; 149: S. 358-364 2. "Increasing prevalence of hay
fever and atopy among children in Leipzig, East Germany" 1998; 351: s.
862–866 Mark Holbreich et al.: "Amish children living in northern
Indiana have a very low prevalence of allergic sensitization" J Allergy Clin Immunol. 2012;129(6): 1671-1673
Yenny Djuardi, Taniawati Supali, Heri Wibowo, Yvonne CM Kruize, Serge A. Versteeg, Ronald van Ree, Erliyani Sartono, Maria Yazdanbakhsh: "The development of TH2 responses from infancy to 4 years of age and atopic sensitization in areas endemic for helminth infections" Allergy Asthma Clin Immunol. 2013 Apr 8;9(1):13
Aprilianto E. Wiria, Firdaus Hamid, Linda J. Wammes, Margaretta A. Prasetyani, Olaf M. Dekkers, Linda May, Maria M. M. Kaisar, Jaco J. Verweij, Bruno Guigas, Felix Partono, Erliyani Sartono, Taniawati Supali , Maria Yazdanbakhsh , Johannes W. A. Smit: "Infection with Soil-Transmitted Helminths Is Associated with Increased Insulin Sensitivity" PLoS One. 2015 Jun 10;10(6):e0127746
"Neben dem STALLSTAUB fand
Erika
von Mutius noch einen zweiten ebenso wichtigen Schutzfaktor auf dem
Bauernhof: frische unbehandelte ROHMILCH. Auch sie enthält offenbar
eine ganz besondere Mischung nützlicher Keime. Und dieser Schutz kann -
im Gegensatz zu Staub - gut exportiert werden. In den Studien zeigte
sich, dass auch Nichtbauern und -bäuerinnen signifikant weniger
Allergien hatten, wenn im Fragebogen angekreuzt war, dass sie
regelmäßig Rohmilch von einem Bauernhof oder im Naturkostladen kauften
... Anstatt die darin enthaltene lebendige Mikroflora zu schätzen,
wird ihnen mit allerlei Technik auf den Leib gerückt ... Das bunte
Keimgemisch, das früher die Rohmilch bestimmte, wird immer artenärmer
... Doch einen Beweis dafür, dass ultrahocherhitzte (bis 150 Grad) und
sterilisierte Milch gesünder ist als Rohmilch, haben die forschenden
Vertreter der Hygiene nie erbracht."
Aus: Bert Ehgartner: "Die Hygienefalle -
Schluss mit dem Krieg gegen
Viren und Bakterien" 2. Der Verlust der alten Freunde 2.7 Lebendige
Milch S. 44-46. Ennsthaler 2015

Bei welchen Erkrankungen ist eine
Mikrobiologische Therapie sinnvoll?
„Gute Bakterien“
(Milchsäurebakterien, Bifidusbakterien usw.) wirken regulierend auf das
Immunsystem. Diese werden sowohl eingesetzt bei Krankheiten bei denen
Abwehrschwächen im Vordergrund stehen (immer wiederkehrende Infekte,
Pilzerkrankungen und andere) als auch bei Allergien, bei denen das
Abwehrsystem "übertrieben" arbeitet.
Neben der Behandlung akuter Infekte sind es vor allem chronische oder
chronisch rezidivierende (immer wiederkehrende)
Erkrankungen, bei denen eine Mikrobiologische Therapie durchgeführt
wird:
Atopisches Ekzem (Neurodermitis) Pollinosis (Heuschnupfen) Asthma
bronchiale Urtikaria (Nesselfieber) Abszesse und Furunkel
Infekte der Atemwege (Mandelentzündung,
Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis und andere) Meteorismus
(Blähungen), Diarrhoe (Durchfall), Obstipation (Verstopfung)
Colon irritabile
- Reizdarmsyndrom - Mikrobiom Mangelsyndromm
>>>
Pilzerkrankungen (Scheidenpilz, Hautpilz,
Candida Besiedlung des Darmes)
Additiv bei
Krebskrankheit/Chemo-/Strahlentherapie (Stärkung des MALT = Mucosa Associated Lymphoid Tissue, Schleimhaut assoziierten
Immunsystems)
"Die kurzkettigen gesättigten Fettsäuren [SCFA - Short Chain Fatty Acids], allen voran das Butyrat (Buttersäure, 4:0),
kommen im Milchfett und daher auch in Butter und Sahne vor. Eine weitere wichtige Quelle ist die große "Wohngemeinschaft"
in unseren Eingeweiden [OGI - Oro-Gastro-Intestinaltrakt]: Unsere Darmbakterien [Mikrobiota] stellen aus pflanzlichen Ballaststoffen
Butyrat [(Buttersäure), auch Acetat (Essigsäure) und Propionat (Proprionsäure). Das Verhältnis dieser SCFA zueinander hängt von
der "Vielfalt" (Diversität) der Darmbakterien (Mikrobiota) und auch von der "persönlichen Ernährung" ab!] her. Es [Butyrat] schützt und nährt
die Zellen der Darmschleimhaut [Enterozyten] und konnte zumindest in Laborexperimenten die Krebsentwicklung hemmen. Ist es nicht schön:
Wir essen unverdauliche [Faser-] Ballaststoffe und unsere Mitbewohner im Darm [Mikrobiom] machen daraus nahrhafte und schützende Fette
[SCFA]. Wenn das kein gutes Beispiel für eine gelungene Symbiose ["gesunde u. produktive Lebensgemeinschaft"] ist."
Aus:
Nicolai Worm, Ulrike
Gonder: „Mehr Fett! - Warum wir mehr Fett brauchen, um gesund und
schlank zu sein – Liebeserklärung an einen zu unrecht verteufelten
Nährstoff“ Mehr Fett gegen Krebs. Welche
Fette? - Gesättigte Fettsäuren: Verkannte Hilfen. Seite 167. SYSTEMED 2.
Auflage 2010.
Frühe
Infekte im Kleinkindes-und Kindesalter als
wichtiges "Training des Immunsystems" und "möglicher Schutz gegen
Krebs": Melvin F. Greaves: "Infection, immune responses and the
aetiology of childhood leukaemia" Nature Reviews Cancer 2006; 6(3): S.
193–203 Jiun-Nong Ling et al.: "Risk of leukaemia in children infected with enterovirus: a nationwide, retrospective,
population-based, Taiwanese-registry, cohort study" The Lancet Oncology 2015 16(13): S.1335–1343 Christopher J. Stewart,
Nadim J. Ajami, Jacqueline L. O’Brien, Diane S. Hutchinson, Daniel P. Smith, Matthew C. Wong, Matthew C. Ross, Richard E. Lloyd,
HarshaVardhan, Doddapaneni, Ginger A. Metcalf, Donna Muzny, Richard A. Gibbs, Tommi Vatanen, Curtis Huttenhower, Ramnik J. Xavier, Marian
Rewers, William Hagopian, Jorma Toppari, Anette-G. Ziegler, Jin-Xiong She, Beena Akolkar, Ake Lernmark, Heikki Hyoty, Kendra Vehik,
Jeffrey P. Krischer, Joseph F. Petrosino: "Temporal development of the gut microbiome in early childhood from the Environmental
Determinants of Diabetes in the Young (TEDDY) study." Nature. 2018 Oct;562(7728):583-588
Siehe auch ZITATE: Bernie Siegel: Krebs
>>>
|
„Mikroben sind die
Indikatoren
für lebendige Substanz,
biologische Wertigkeit,
Zelltauglichkeit,
Nahrungswert,
Gesundheit eines Organismus,
Tauglichkeit eines jeden Nährsubstrates,
jeder Garten- oder Ackererde.“
„Wir müssen bereit
sein,
uns über die unvorstellbare Kraft
der kleinen Lebewesen zu informieren
und uns zusammen mit ihnen
in der Biosphäre (Luft, Wasser, Erde) einrichten.“
Herwig Pommeresche
(b.1938 in Hamburg)
Lebt seit 1974 in Norwegen. Studium der Architektur an der
Universität Hannover. Erwerbstätigkeit als Architekt in
Norwegen.
Später Zusatzausbildung zum Diplom-Permakultur-Designer und
-lehrer
(bei Prof. Declan Kennedy). Permakultur-Lehrtätigkeit unter
anderem an der Universität Oslo. Autor und
Teilselbstversorger
(traditionelles bäuerliches Handwerk, Gartenbau,
Kleintierhaltung).
|
Die verschiedenen Bakterien haben
unterschiedliche Wirkungen.
So bewerkstelligen E. coli und Enterokokken eine
intensive Regulierung des Immunsystems.
Milchsäurebakterien, wie Bifidobakterien oder
Laktobazillen hingegen wirken vor allem regulierend
auf das Milieu des Darmes ein und normalisieren dort die Zusammensetzung
der Darmflora.
Hinzu kommt, dass die Wirkungsweise von E. coli und Enterokokken
variiert, je nachdem
ob die Bakterien in lebender oder abgetöteter Form zugeführt werden.
Schließlich entscheidet auch die Herkunft der therapeutisch eingesetzten
Bakterienstämme über den Einfluss auf das Abwehrsystem: so wirken
Präparate aus körpereigenen E.coli - Bakterien des
Patienten (Autovaccine, "Autovakzine") auf eine ganz besonders individuelle und sehr intensive Weise regulierend auf das
Immunsystem.

Aus: Gero Beckmann, Andreas Rüffer: „Mikroökologie des Darmes“ Seite 3,
Abbildung 3. SCHLÜTERSCHE Verlag 2000
"Darmschleimhaut
[Mucosa] meint dabei immer
das gesamte Miteinander:
Die [Darm-]
Epithelzellen (7) [Enterozyten mit Bürstensaum (Microvilli) und deren schützenden Schleimhülle - Glykokalix], die dicht
aneinanderliegen, unter einander durchh
Kittleisten (8)
[tight junctions] verbunden, darüber die Schicht auss
Bakterien (1) und
Schleim
(2), der übergeht in den darüber vorbeiströmenden Speisebrei [Chymus]. Der
Schleim (2) ist gesunderweise eine geschlossene Decke, in der die
Bakterien
(1) sich nach den jeweiligen Umständen ansiedeln und als
Biofilm
[Schleimschicht, in der die Mikroorganismen eingebettet sind]]dafür
sorgen, dass der Stoffaustausch zwischen Darm- innerem [Extrinische
Barriere] und der jenseits der Epithelzellen fließenden Lymphe, Blut und
Nerven [Intrinsische Barriere] geordnet ablaufen kann. Ist dies nicht
der Fall, ist eine Nahrungsunverträglichkeit unvermeidlich. Zur
Blutseite setzen sich unter den Darmepithel- zellen eine dünne
Bindegewebs- [Lamina propria ] und darunter eine feine Muskelschicht
[Lamina muscularis mucosae] fort, darunter befinden sich Blutgefäße,
Nervenfasern und -knötchen (10), Lympfgewebe und Lymphzellen. Vom
Darminneren zum übrigen Körper besteht also ein in mehreren Lagen
geschichtetes feinstrukuriertes dynamisches Gewebe. Nach "außen", was
das Darminnere dastellt, besteht dieses wie gesagt aus
Schleim
(2).
Bisherige Lehrbücher schrieben ihm bereits einee
mechanische Schutzfunktion
zu, als Abschirmung von Säuren oder zum "besseren Gleiten" des
Speisebreis, als ein biochemisches oder mechanisches Substrat.
Durch die neue
Mikrobenforschung entsteht jedoch eine ganz andere, viel lebendigere
Bedeutung: Der
Schleim
(2) wird als wesentlicher Aspekt für denn
Mikrobiomerhalt und als
Existenzgrundlage
für das gesunde
Miteinander von Bakterien und Körperzellen
entdeckt. Sein Fehlen ist für viele der mit einem geschwächten Mikrobiom
zusammenhängenden Erkrankungen ursächlich.
Schleim (2) besteht aus einer zähen durchsichtigen Masse mit einem
strukturgebenden Molekül namens
Muzin.
Es hat seinen Namen vom lateinischen mucus für "Schleim" und
ist namensgebend für "Mucosa", die Fachbezeichnung für
Darmschleimhaut.
Muzin
ist eine Verknüpfung von Zucker und Eiweiß, ein sogenanntes
Glycoprotein, und zwar dergestallt, dass eine lange Zuckerkette an
dieses angeknüpft ist. Er kann sehr viele Wassermoleküle an sich binden,
so wie ein Häufchen Zucker, das in einem feuchten Raum liegt, Wasser
anzieht. Dies sorgt für die ständige Feuchtigkeit des Schleims.
Produziert wirdd
Muzin in besonderen Drüsenzellen innerhalb der [Darm-] Epithelzellschicht, denn
Becher- zellen, die sich in fast allen Schleimhäuten der
Verdauungsorgane befinden, und in zunehmender Dichte zum Darmaus-
gang hin. Und was man nicht ahnte:
An der Schleimbildung ist ein neuentdecktes Mikrobenduo maßgeblich
beteiligt:
Akkermansia muciniphila
[2004
(1); Antoon
Akkermans (1940-2006)] dessen Name übersetzt "Freundin des Muzins"
heißt, und Faecalibacterium prausnitzii [Otto Prausnitz (1876-1963)] ... Während sie Muzin
verdaut, löst
Akkermansia
Signale aus, die in den Becherzellen der Schleimhaut Synthese und
Abgabe von Muzin anregen. Sie sorgt dadurch für einen ständig üppigen
Nachfluss von Muzin aus den Drüsen in die Schleimschichta und somit für
eine dauerhafte dichte und lückenlose Deckung der Zelloberflächen mit
Schleim ... Durch die Zersetzung des Muzins ... werden kleinere
Moleküle frei, Oligo- saccharide und [Essig- u.] Propionsäure beispielsweise, und in seine Umgebung abgegeben. Dort wartett
Faecalibacterium prausnitzii nur darauf, mit ihnen gefüttert zu werden ...
Faecalibacterium
ist dasjenige Bakterium im Darm, das in bedeut- ender Menge
Buttersäure abgibt.
"Buttersäure"
klingt nicht nur
nahrhaft, sie ist es auch, sie ist nämlich der
Hauptenergielieferant für unsere Darmepithelzellen
... Allerdings nur bei einem funktionierenden Mikrobiom. Fehlt dieses,
fehlt auch Buttersäure, und das gesunde Miteinander in der
Nährstoffversorgung ist gestört - sowohl für die Mikroben wie auch für
die Menschenzelle. Das Miteinander von Akkermansia und
Faecalibacterium hat mann
"muconutritiven Regelkreis"
genannt
und bereits ein mikro- biologisches Diagnoseverfahren dafür
entwickelt, als Erstes im Jahre 2013 im Institut für Mikroökologie
Herborn [- www.mikrooek.de -]. Aus der Analyse der Bakteriendichte
der Bakterienpartner und ihrem Verhältnis untereinander lassen sich
bei Darmbeschwerden der Zustand der Schleimhaut und das Risiko einer
Darmerkrankung ablesen ...
Mikroorganismen sind also für die Aktivität der Muzinausscheidung und
die Dicke unserer Schleimschicht im Darm existentiell notwendig.
Sobald sie dort fehlen, bekommen wir ein gesundheitliches Problem. Neben Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten spielen die Muzin
umsetzenden Bakterien, wie man inzwischen nachgewiesen hat,
bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen [CED],
Übergewicht und bei Diabetes eine Rolle, und man hat
beii Alzheimer-Kranken keine Faekalibakterien im Darm mehr
gefunden ..."
Aus. Anne Katharina Zschocke: „Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung“
4. Bedrängnis im Bauch. Das Schleimhautmikroben-Duo. Seite101-105. Knaur 2014 [Meine Ergänzungen]
(1) Muriel Derrien, Elaine E. Vaughan, Caroline M. Plugg, Willem M. de Vos (2004): "Akkermansia muciniphila gen. nov., sp. nov.,
a hunman intestinal mucin-degrading bacterium" Int. J. Syst. Evol. Microbiol. 54: 1469-76
"Akkermansia is a genus in the phylum Verrucomicrobia" www.wageningenur.nl/en/show/Akkermansia-muciniphila-research.htm
Siobhan F. Clarke et al. (2014): "Exercise and associated dietary extremes impact on gut microbial diversity" https://gut.bmj.com/content/63/12/1913

"Der Schleim, der die Epithelzellen bedeckt, bildet eine konsistente, zweigeteilte Schicht aus innerem und äußerem Mukus
entlang der Innenflächen des Darms. Viele Bakterien haben Mechanismen entwickelt, mithilfe derer sie am Schleim haften.
Die schleimkolonisierende Flora kann vor pathogenen Erregern schützen, indem sie die Bindungsstellen besetzt. Ein wichtiger
Vertreter der Mikroflora ist Akkermansia muciniphila.
Das Bakterium baut das Muzin ab und produziert dabei Essigsäure,
Propionsäure und Oligosaccharide. Die Stoffe dienen als Nährsubstrat für das Bakteriumm
Faecalibacterium prausnitzii,
das daraus Buttersäure produziert - die Hauptenergiequelle des Darmepithels [sog. mukonutritive Mikrobiota]."
Bild und Text aus: www.mikrooek.de/fuer-aerzte-und-therapeuten/unsere-diagnostik/unklare-abdominalbeschwerden/kyberkompaktpro/
"Man darf das bisherige Konzept "ein Krankheitsymptom - ein Medikament" nicht einfach auf Kleinstlebewesen übertragen. Ein
Mikrobiomschock ist
Ausdruck eines gestörten Miteinanders
und nicht ein simples Fehlen oder Anderslaufen von etwas. Es ist lebendig, und daher geht es darum, dieses
lebendige Miteinander von Mikroorganismen unter- einander und
mit allen Epithelzellen
wiederherzustellen ... Mikroorganismen überall auf der Erde
leben immer in einer vernetzten Gemeinschaft. Ist diese Gemeinschaft
ge- oder zerstört, braucht die Heilung [mikrobielle Teams für] den Wiederaufbau der
[Mikrobiom-Darm-ENS-Gehirn-] Gemeinschaft ...
Wo bilden sich
Mikrobenteams? Man findet sie immer dort, wo sie die Zeit hatten, in
einem Substrat langsam zusammenzuwachsen. Das ist natürlicherweise im Zusammenhang für die Ernährung der Fall,
1. wenn Bodenbakterien bei
Pflanzen das Wurzelwachstum mitbewirkt haben und diese Bakterien mit
Nahrungs- pflanzen aufgenommen werden, 2. wenn Nahrungsmittel durch
Mikroorganismen zu Lebensmitteln fermentiert werden oder 3.
wenn eine geeignete Mikrobenmischung in geeignetem Medium und auf
geeignete Weise als eine Bakterien- gemeinschft fermentiert wurde ...
Nahrung aus Böden ... von denen man weiß, dass auch ihre
Mikrobenflora bewusst und harmonisch gepflegt wird. Das ist bei
biologisch arbeitender Land- und Gartenwirtschaft der Fall ...
Für
alle Probiotika ["Mikroben für das Leben"] gilt, dass sie überwiegend
dann eine vielseitige Wiederbelebung im Darm ermöglichen, wenn sie mit Bakteriennahrung kombiniert
werden. Sich schlecht zu ernähren und als Zugabe Probiotika zu
schlucken hat keinen Sinn ... Ein in seinen gesunden Rhythmen, seiner
Zellgesundheit und mikrobieller Vielseitigkeit [Diversität]
pulsierender Darm ist unabdingbar für das gesamte Wohlbefinden ...
Bisher war man therapeutisch darauf aus,
etwas im Körper durch gezielte Eingriffe zu verändern, und zwar
möglichst vollständig unter menschlicher Kontrolle. Das ist mit
Probiotika nicht möglich. Setzt man ein Mikrobenteam [Probiotikum,
Symbionten] zur Heilung ein, tritt man als Mensch hinter die Mikroben
zurück und räumt ihnen das Können ein, die Gesundheit mittels
Kommunikation aller Zellen eigenständig wiederherzustellen ... Nicht
wir Menschen müssen heilen, sondern es tun diejenigen Wesen, die seit
Milliarden von Jahren, lange bevor es uns gab, diesen Planeten gestaltet
haben und auch unser Leben auf der Erde erst ermöglichen ...
Bakterien sind der eigentliche Schlüssel zum
Sein ..."
Aus: Dr. Anne Katharine Zschocke: 1. „Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit - Neueste Erkenntnisse
aus der Mikrobiom-Forschung“ 10. Der Schlüssel zur Heilung. Bakterien können heilen
S. 350. Probiotika S. 352, 355f. Effektive Mikrobenteams S. 360f, Knaur
Mens- Sana 2014 2.„Natürlich heilen mit Bakterien: Gesund mit Leib und Seele“ AT Verlag 3. Auflage 2018 (2016) [Meine Ergänzungen] ENS: Enterales-/Darm Nervensystem
Ferdinand Hoff: Fieber-Selbstheilungskraft
>>>
Alfred Rockenschaub: Gebären ohne Aberglauben
>>>
Gestörtes Darmmilieu - Reizdarm
>>>
LINKS
Eine gesunde Darmflora Dr.Wolz BRD
AMT Arbeitskreis
Mikrobiologische Therapie Herborn BRD
Mikroökologie Labor Dres. Hauss BRD
www.effectivemicro-organisms.co.uk/
www.mikrooek.de/
www.embl.de/
www.gehirnforschung.at/project/die-darm-gehirn-achse/
www.vbio.de/
www.slowfood-wien.at/
www.slowfood.com/
www.embio.it/
www.neurogastro.de/
www.esnm.eu/
www.motilitysociety.org/
www.gutmicrobiotawatch.org/
www.gutmicrobiotaforhealth.com/en/home/
http://hmpdacc.org/
www.human-microbiome.org/
www.intestinal-microbiota.de/
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„Die Natur arbeitet
ungemein langsam. Aus diesem Grunde ist es auch unmöglich, die sich in ihr abspielenden Vorgänge
im Wege des kurzen Laboratoriumsversuches zu erfassen, weil auch
die richtigen Voraussetzungen fehlen“
Viktor Schauberger
(1885-1958)
Österreichischer Förster und Erfinder
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EM's
- Effektive Mikroorganismen
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Der japanische Professor für Landwirtschaftt
Teruo Higa (geb.1941)
hat in 20-jähriger Forschung eine Mischung von Mikroorganismen
entwickelt,
die sich in vielen Bereichen unseres Lebens als große Hilfe erweisen.
Diagramm - Wirkmechanismen der EM
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Wikipedia - Teruo Higa
www.palaterra.eu/
www.sonnenerde.at/sonnenerde-terra-preta.81.htm
www.umwelt-lebensberatung.de
www.effectivemicro-organisms.co.uk/
www.emater.de
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