In Memoriam
Dr. med. Erich Smolnig
(1903 - 1995)
Allgemeinmediziner und Facharzt für Radiologie
A-9021 Klagenfurt/Kärnten, Bahnhofstraße 67

Buch:
Die Demaskierung des Krebsproblems“
Carinthia Verlag 1979

„Bei Abschluss des Werkes liegt ein weiter dornenvoller Weg voll Enttäuschungen, Verfolgungen und Demütigungen hinter mir. Ich habe mich schonungslos eingesetzt. Es wurden ungezählte Opfer an Freizeit und Erholung gebracht und damit meine Gesundheit untergraben. Es wurden auch in nicht mehr zu verantwortendem Ausmaß familiäre und wirtschaftliche Interessen vernachlässigt. Nur die felsenfeste Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein und durch meine Arbeit der Wissenschaft und damit meinen Mitmenschen dienen zu können, gab mir die Kraft und den Mut, auch noch das letzte und keineswegs geringe Risiko, die Herausgabe dieses Buches, zu übernehmen.

Ich habe vor Jahrzehnten in einem einsamen, damals dem Verkehr noch unerschlossenen Gebirgstal, auf einsamen Posten meine ärztliche Laufbahn als einfacher „Doktor der gesamten Heilkunde“ begonnen und werde sie wieder auf einsamen Posten als einfacher „Doktor der gesamten Heilkunde“ beenden, derzeit noch als Röntgenologe wirtschaftlich von Ärzten abhängig, durch Arroganz gedemütigt, in meinem Streben nach wissenschaftlicher Wahrheit angefeindet, verspottet, boykottiert, diskriminiert und disziplinär verfolgt.

So kann ich daher meinen Lesern keine klingenden Titel, keine Ehrenzeichen, keine Publicity anbieten, sondern nur jahrzehntelange ärztliche Erfahrung, erworben in ehrlicher ununterbrochener, schwerster praktischer und wissenschaftlicher Tätigkeit, und die felsenfeste, gut begründete ehrliche Überzeugung, gestützt auf fundamentale Erkenntnisse und fundamentale Experimente, erworben, durchgeführt und mitgeteilt von einer Unzahl von Forschern in aller Welt, dass meine Auffassung von Krebs real ist und der eingeschlagene weg zu Erfolgen führen wird.“…

Der von mir gezogene und bewiesene Schluss der genetischen Abstammung der Krebszelle von der Urzelle und der eines Atavismus, ausgelöst durch cancerogen bedingte Enthemmung der Repressorgene der codierten Erbanlagen der Urzelle, musste ihm (Prof. Dr. Otto Warburg) versagt bleiben, weil die Zeit, dies zu erkennen, einfach noch nicht reif war ...

Atavismus: ( lat. atavus = Vorfahre, Urahne) wird ein Rückfall in überholte Verhaltensweisen oder das Auftreten von anatomischen Merkmalen bei Organismen bezeichnet, die eigentlich für ihre Urahnen typisch waren. „Rückfall in primitive Wachtstumsgewohnheiten“

Auch ging meine Überlegung direkt intuitiv von der Urzelle aus. Die Atavismustheorie wurde von dieser Annahme aufgerollt. Die volle Kenntnis von Prof. Warburgs Ansicht über Krebs wurde mir erst sehr spät im Laufe des Literaturstudiums bekannt.

So gelangte … jene Textstelle
in meine Hände, deren Wortlaut geradezu den Grundstein zu einer „genetischen Theorie“ und zum phylogenetischen (stammesgeschichtlichen) Verständnis des Phänomens Krebs legt …

Prof. Warburg sagte bei seinem Vortrag anlässlich der Verleihung des Paul-Ehrlich-Preises 1962 in Frankfurt/Main wörtlich:



„Man kann Krebs durch Teer [1]
erzeugen,
aber Teer
ist nicht die Ursache des Krebses.

Man kann Krebs durch Virusarten erzeugen,
aber Virusarten
sind nicht die Ursache des Krebses.

Es kann nicht anders sein,
als dass alle
diese verschiedenen Agentien
etwas auslösen,
das in den normalen Körperzellen
bereits fertig vorgebildet vorliegt“


Prof. Dr. Otto Heinrich Warburg
(1883-1970 Berlin)
Deutscher Biochemiker, Arzt und Physiologe
1923 Entdeckung, dass die Krebszellen ihre notwendige Energie aus der anaeroben Glykolyse („Gärung“) gewinnen.

1931 Nobelpreis für „die Entdeckung der Natur und der Funktion des Atmungsferments (COX, Komplex IV)“

[1] Richard von Volkmann (1830-89, dtsch. Chirurg): "Ober Theer- und Rußkrebs" 1875
Perciaval Pott (1714-88, engl. Chirurg): Hodenkrebs bei Schornsteinfegern 1775
"Chirurgical Observations Relative to the Cataract, the Polypus of the Nose, the Cancer of the Scrotum,
the Different Kinds of Ruptures, and the Modification of the Toes and Feet." London: Hawes; 1775



Es war vor etwa 750 bis 800 Millionen Jahren, als einzelne tierische Einzeller [hoch-entwickelte Eukaryonten (alle Lebewesen mit Zellkern und Zellmembran), Protisten (eukaryotische, ein- bis wenigzellige Lebewesen)] ihr räuberisches, aggressives Dasein aufgaben und durch Zusammenschluss zu gutartigen Mehrzellern innerhalb einer Interessensgemeinschaft wurden … Eudorina (Geißelkugel-Grünalge), Pandorina (Grünalge), Volvox (Grünalge), Neopilina (napfschneckenähnliches Tier), Triops cancriformis (Kiemenfußkrebs) und Nautilus (Perlboote, sog. Kopffüßler), die sogenannten „lebenden Fossilien“, zeigen uns, wie es geschah. Nicht durch Eliminierung der Erbmasse der Urzelle, sondern durch ihre Repression (Hemmung) wurde aus einem räuberischen Einzeller eine soziale gutartige Mehrzelle. Die Kontrolle der genetischen Aktivität wird aber durch die Repressorgene bzw. deren Produkte ausgeübt ...

Krebs ist daher keine Mutation! Es entstehen keine neuen Eigenschaften, die Erbanlagen sind unverändert erhalten. Es handelt sich vielmehr um eine Wiederbelebung alter archaischer Potenzen, ausgelöst durch cancerogenbedingte Deletion
(Bruchstückverlust) von Repressorgenen oder um eine Repressionsmusterverschiebung. Krebs ist daher im Prinzip reversibel, und das bedeutet Revolution für unsere Therapie ...

Denkmodell des Urzellen-Erbanlagen-Atavismus … Sie
(Diese Krebstheorie) deckt die gemeinsame Ursache aller Malignome auf und erfüllt demnach alle Voraussetzungen, die international für eine echte wahre Krebstheorie gefordert werden ...

27 moderne, zeitgemäße Krebstheorien, die mir bekannt sind, vermögen die Fragen „Was ist Krebs?
Was steckt denn tatsächlich dahinter?
Was ist das eigentliche Wesen des Krebses“ nicht zu beantworten …

Warum kann Krebs, quer durch alle Organismen, vom Elefanten bis zur Pflanze, aber auch bei Schmetterlingen und Fischen ausgelöst werden?
Warum ist er universal?
Was ist die gemeinsame Ursache aller Malignome?
Warum können die verschiedensten Energien und Stoffe Krebs auslösen? ...

Man muss sich also fragen, kommt es etwa gar nicht auf die Art der Cancerogene, sondern auf die Antwort der Zelle an?
Also auf die Reactio und nicht auf die Actio? ...

Das Denkmodell des Urzellen-Erbanalgen-Atavismus … versucht Licht in diese dunklen Probleme zu bringen …

Die Entstehung der Erde wird ziemlich einheitlich mit 4,5 Milliarden, die der Biogenese (Entstehung des Lebens von Zoologen, Botanikern, Biologen und Paläontologen mit 4 Milliarden Jahren vor unserer Zeit angenommen …

Die ersten Zellen führten ja ein räuberisches Leben, ernährten sich durch Phagozytose (Fressen) und schreckten auch nicht vor Kannibalismus zurück, wenn Mangel an Nahrung sie dazu zwang. Kaum am Leben, waren sie auf dem besten Weg, sich selbst wieder auszurotten … ihre Vermehrung und ihr Wachstum erfolgte vollkommen unkontrolliert und hemmungslos … Sie waren dabei teilungsfreudig, amöboid beweglich und erfreuten sich ewiger Jugend, sie waren potentiell unsterblich. Wegen Fehlens von Sauerstoff in der Uratmosphäre erfolgte ihre Energieversorgung ausschließlich durch Gärung
(anaerob), durch Glykolyse, und somit durch Spaltung …

Als Urzelle, in meiner Hypothese verstehe ich einerseits die tierischen, also chloroplastenlosen Einzeller (Protisten), aus denen sich nach Zusammenschluss zu Mehrzellern alle tierischen Organismen und wir Menschen entwickelt haben, andererseits die pflanzlichen Protisten, die zur Entwicklung der Pflanzenwelt führten … Beide waren hoch organisiert und uralt … ihre Entwicklung über 3 Milliarden Jahre benötigte …

Als diese
(Entwicklung zum Mehrzeller) vor 750 bis 800 Millionen begann, mussten sie, gezwungen durch Repressorgene und nunmehr vorhandene Kontakthemmung und Haftfähigkeit ihre ganze Freiheit und Ungebundenheit, ihr unkontrolliertes Wachstum und ihren ungehemmten Teilungsrhythmus, ihr räuberisches Glück, ihre ewige Jugend und potentielle Sterblichkeit aufgeben und sich zu Geweben mit bestimmten aufgaben ordnen und daher ihre Nachbarn durch Kontakthemmung achten und ihr asoziales, egoistisches Verhalten zu Gunsten eines bürgerlichen Wohlverhaltens aufgeben. Aber ihr drei Milliarden Jahre alter räuberischer Urinstinkt und Freiheitsdrang, also ihre Urerbanlagen, können nur durch dauernde Repressorkontrolle in Zaum gehalten werden. Denn alle lebenswichtigen Erfahrungen werden gehemmt, blockiert, in der der DNA gespeichert, an die Nachfahren als Erbanlage weitergegeben … Wir alle tragen die Spuren dessen in uns, was vor 4 Milliarden Jahren sich auf Erden ereignet hat … Fallen aber die Repressorgene bzw. ihre Produkte aus irgendeinem Grunde aus, dann muss es zu schweren Veränderungen im Zellgefüge kommen …

Zusammenfassend sind es neun/dreizehn neue revolutionäre Eigenschaften, die Krebszellen von Normalzellen unterscheiden können.
(Lichtmikroskopisch)

  1. Verlust der Kontakthemmung (Zelle benimmt sich wie ein Einzeller)
  2. Verminderte bis fehlende Haftfähigkeit (Einzeller besitzen keine Haftfähigkeit)
  3. Auflockerung der Umgebung
  4. Auftreten amöboider Beweglichkeit (wie ein Einzeller)
  5. Beschleunigte Zellteilung – Mitose (Teilungsrhythmus gleicht dem eines Einzellers)
  6. Unkontrolliertes, zielloses, ungerichtetes Wachstum (wie bei Einzellern)
  7. Gesteigerter Gärungsstoffwechsel (anaerobe Glykolyse) (Urzelle ein Anaerobier)
  8. Aggressivität - Aktive Gewebszerstörung (nur animalische Einzeller sind aggressiv!)
  9. Potentielle Unsterblichkeit (wie die Einzeller sie besitzen und die Urzelle sie hatte)
  10. Universalität: Das ist die Fähigkeit, sich in den Organzellen aller Organismen dieser Erde entwickeln zu können.
  1. Bildung von Trophoblasten ähnlichen Abschirmglykoproteinen an den Membranen der Krebszelle, verwandt mit dem menschlichen Chorion-Gonadotropin (HCG)
  2. Gesteigerter Hydroxylaminmetabolismus
  3. Elektrolytverschiebungen (aus Zelle: Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen; in Zelle: Natrium)

Es wäre aber unrichtig zu glauben, dass diese Eigenschaften der Krebszelle bei jeder Krebslinie immer vollständig nachweisbar wären und dass nur die oben aufgezählten Eigenschaften die Krebszelle von einer Normalzelle unterscheiden …



„Mit dem,
was über Krebs
geschrieben wurde,
kann man
ganze Bibliotheken füllen,
der Inhalt hat aber
auf einer Visitenkarte Platz“

August Karl Gustav Bier
(1861 - 1949)
Deutscher Chirurg und Naturheilkundler
Trotzdem er kein Homöopath war, hat er viel für die Homöopathie geleistet.
Erfinder der Spinal-(Lumbal-)anästhesie 1898, des Schröpfglases mit Saugglocke (Ball)
und des Stahlhelms (I. Weltkrieg)
Als weit über die Landesgrenzen bekannter Chirurg wagte er den Ausspruch:
„Die Chirurgie ist das Eingeständnis für das Versagen der Medizin“
Als 1928 Ferdinand Sauerbruch (1875-1951), als Nachfolger Biers an die Berliner
Uni-Klinik berufen wurde, kursierte unter den Studenten der Spruch:
"Wer etwas erleben will geht zu Sauerbruch,
wer etwas lernen will geht zu Bier."



Die Mutationstheorie (1928), vor etwa 50 Jahren von Herrn Prof. Dr. Karl Heinrich Bauer (1890-1978, Heidelberg) entwickelt, fasst Krebs als eine durch Cancerogene ausgelöste Erbänderung (somatische Mutation) eines einzigen Gens, eines wachstumsregulierenden Gens einer somatischen Zelle, auf.

Auch heute noch spielt diese, fast als denknotwendig angesehene Theorie eine führende Rolle, wenngleich ein experimenteller Beweis für sie noch immer aussteht. Trotzdem übt sie mit dem Dogma „Krebs ist irreversibel“ einen nachhaltigen Einfluss auf die Therapie aus. Denn ein irreversibler Krebs kann nach dieser Lehre nur durch Verfahren, die ihn vernichten, geheilt werden.

Die Tatsache aber, dass gewisse Krebseigentümlichkeiten bei der Begründung der Theorie keine Berücksichtigung fanden, weil sie entweder zum Teil bisher unbekannt waren oder sich durch diese Theorie nicht erklären ließen und andererseits auch neue wichtige Experimente erst in den letzten Jahren durchgeführt, aber auch grundlegende Überlegungen über das Wesen des biologischen Phänomens „Mutation“ selbst nicht angestellt wurden, haben die Grundlagen der Mutationstheorie schwer erschüttert. Insbesondere hat die Tatsache, das es neben der Virustheorie noch eine dritte Möglichkeit der Krebsentstehung (Atavismus-Theorie) gibt und dass durch eine Repressionsmusterverschiebung vererbbare neue Eigenschaften ohne Änderung der eigentlichen Erbmasse entstehen können, die Existenzberechtigung der Mutationstheorie ernstlich in Frage gestellt …

Herr Prof. Dr. Joshua Lederberg
[1925-2008, US Mikrobiologe u. Genetiker, Nobelpreis 1958 “ Entdeckungen über genetische Neukombinationen und Organisation des genetischen Materials bei Bakterien durch virale Transduktion (Bakteriophagen, 1951)“] …ein für allemal, den Zufalls- und Lotteriecharakter der Mutation, des biologischen Phänomens „Mutation“, bewiesen …

Also nicht Mutation-Selektionen allein waren es, die die Evolution zur Eucyte sprunghaft vorantrieben, sondern „Symbiosen“ mit blaugrünen Algen und atmenden Bakterien (Mitochondrien) … durch Verbrennung (Oxydation) von Nährmolekülen … zehnfach gesteigerten Energiemenge … ging Entwicklung zügig weiter. Trotzdem blieb es aber unerklärlich und unbegreiflich, wie es möglich war, dass, nachdem die Entwicklung bis zur Eucyte so lähmend langsam, viele Milliarden Jahre, also überaus lange Zeiträume, beanspruchte, sich die ungeheure Vielfalt von Organismen, einschließlich des Spitzenproduktes “Mensch“, in nur 750 bis 800 Millionen Jahren entwickeln konnte …

Es waren also wieder nicht die Mutation und Selektion allein, die die Evolution sprunghaft vorantrieben, sondern Viren
(Bakteriophagen) durch die virale Transduktion (siehe oben Prof. Dr. Joshua Lederberg).

Aber jetzt, da man nicht weiß, was tatsächlich hinter Krebs steckt, was das eigentliche Wesen des Krebses ist, soll die Mutation sogar imstande sein, ohne Selektion und ohne alle oben aufgezählten biologischen Evolutionsmechanismen schlagartig eine komplexe neue Zellrasse durch Zufall zu erfinden, … Bei aller wissenschaftlichen Gründlichkeit und Phantasie, das ist denn doch nicht gut möglich. Diese Leistung könnte niemals das biologische Phänomen Mutation, sondern nur ein anderer biologischer Mechanismus, der bisher nicht in Betracht gezogen wurde, wie die Deletion von Repressorgenen, die inaktive Gene kontrollieren, oder eine Repressionsmusterverschiebung, ohne chemische Veränderung der Erbmasse, allein durch Enthemmung bzw. Wiederbelebung alter, archaischer Potenzen, also durch Rückfall von Zellen in den Urzustand unkontrollierten Wachstums, vollbringen …

Abschließend wollen wir uns die Frage stellen „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich 20 verschiedene (biologische) Aminosäuren durch bloßen Zufall zu einer Kette mit 104 Gliedern in exakt derselben Reihenfolge zusammenfügen, wie sie beim menschlichen Cytochrom C vorliegt?“

Die Antwort lautet: 1:20104. Das heißt in der Sprache des alltags, niemals! …

Wenn man aber mit dieser Frage und Antwort beweisen will, dass Leben auf unserer Erde niemals durch Zufall hätte entstehen können, dann stellt man das Problem, das die Natur seinerzeit lösen musste, in einem entscheidenden Punkt auf den Kopf. “Die Natur hat niemals vor der Aufgabe gestanden, etwas, was es schon gab – etwa eine bestimmte Aminosäurensequenz -, noch einmal in allen Einzelheiten durch Zufall exakt wiederentstehen zu lassen“.

Gerade aber diese Aufgabe, vor der die Natur bei der Entwicklung des Lebens niemals gestanden ist, soll bei der Transformation einer Normalzelle zur Krebszelle von dem Zufalls- und Lotteriephänomen „Mutation“ … nicht nur bei einer, sondern sicher bei mehreren bestimmten, einem Carcinom zukommenden Aminosäuresequenzen schlagartig, noch dazu bei allen Organismen der Erde, durch Zufall gelöst werden können? Das ist völlig ausgeschlossen, es beweist eindeutig die Absudität der Mutationstheorie …

Wodurch Krebs ausgelöst werden kann, ist genügend erforscht. Es ist aber nicht allgemein bekannt, dass nur 4-biologische Mechanismen vorstellbar sind, die die Entstehung der Krebszelleneigenschaften biologisch-logisch erklären können.

1) Die Normalzelle erfindet oder erlernt sie mit Hilfe des blinden Zufalls- und Lotteriephänomens „Mutation“ …

2) Oder sie entstehen an den Ribosomen der Wirtszelle durch Transkription und Translation … unter Kontrolle einer fremden, durch Viren integrierten Erbmasse … Virus- bzw. Onkogenvirustheorie.

3) Oder sie entstehen durch Wiederbelebung alter, archaischer Potenzen, ausgelöst durch cancerogenbedingte Enthemmung der Erbanlagen der Urzelle, die in den Kernen aller Organzellen … reprimiert gespeichert sind … Atavismus Theorie.

4) Oder durch genetisch unverträgliche „incompatible“ Kreuzungen (Bastardierungen) … genetische Krebshypothese nach Prof. Dr. Karlson ...

Krebs ist demnach ein Atavismus … Die Eigenschaften der Krebszelle müssen daher auch die Eigenschaften der Urzelle zwangsweise widerspiegeln …Sowenig zwischen einer Nierenzelle und einer Leberzelle, die sich beide aus einer undifferenzierten Embryonalzelle entwickelt haben, eine Mutation vorliegt, sowenig braucht zwischen einer Häpatomzelle und einer Leberzelle eine Mutation vorzuliegen, es sind nur andere Gene aktiv bzw. es sind andere reprimiert …


Wir besitzen eben in unserer Erbmasse evolutionsbedingt nicht nur aktive, sondern auch inaktive Gene …

Die reale Chance für die Entstehung einer Krebszelle durch Mutation können daher weiterhin durch die Formel
1:10 -16 bis 1:10 -10 für ein Gen
bzw. 1:(10-10)n bis 1:(10-16)n für mehrere Gene, also als vollkommen unrealisierbar, ausgedrückt werden ...

Aus der Tatsache, dass Viren Tumoren
(virusbedingte Tiertumoren, Burkitt-Lymphm und Nasopharynx-Carcinom beim Menschen) induzieren können, kann doch nicht der bindende Schluss gezogen werden, dass die Transformation der Wirtszelle zur Krebszelle unter Kontrolle von Informationen codiert im Erbgut der Viren erfolgt. Dieser Trugschluss wäre auch nur solange möglich … also in Unkenntnis der Atavismus-Hypothese … Viren haben daher mit den neoplastischen Eigenschaften einer Krebszelle überhaupt nichts zu tun, sie sind nur, wie alle anderen Carcinogene, „Driver“, „Starter“, also auslösende Moment …

Gewiss ruht in allen unseren somatischen Zellen eine Zeitbombe, von der wir nicht wissen, ob und wann sie explodiert. Es ist dies aber nicht ein virales Genom, sondern die stammesgeschichtlich gespeicherte, codierte, gehemmte Erbanlage der Urzelle, die als Turmorgenom anzusehen ist und deren Existenz experimentell bewiesen werden kann.
(Etiology of Cancer as studied in the Platfish-Swordtail System by Annerose Anders and Fritz Anders, Biochimica et Biophysica Acta, 516 (1978), Seiten 61-95)…

Gäbe es keine reprimierten Erbanlagen der Urzelle, dann gäbe es auch keine Erkrankung, die wir “Krebs” nennen …

Die Homologie der Krebszelleigenschaften, quer durch alle Organismen … beweißt, dass sie eine gemeinsame phylogenetische Wurzel haben müssen ... es werden nur alte, archaische latente Potenzen reaktiviert … durch Ausfall von Repressorgenen … oder durch eine Genrepressionsmusterverschiebung (aktive und inaktive Gene, die nach einer Schablone (Repressionsmuster) gesteuert werden ...

Es handelt sich daher bei krebs um keine Mutation … Es fehlen der Krebszelle nur Gene bzw. ihre Produkte (Antineoproteine), die die Normalzelle besitzt … Krebs ist daher grundsätzlich reversibel und nicht irreversibel! ... weil die chemische Struktur der DNA unverändert geblieben ist …Reversibilität konnte nachgewiesen werden bei Nicotiana-Tumoren
(Tabakpflanzen-Tumore), Mäuseteratomen, Neuroblastomen, Krötentumoren und Polyoma (Polyoma Virus) transformierten Zellen …

Prof. Dr. Otto Neunhoeffer
(1904-1998, dtsch. Chemiker) kann durch chemische Analysen nachweisen, dass Krebskranke im Harn pathologisch vermehrt Hydroxylaminverbindungen (NH2OH, mutagen) ausscheiden., die durch Stoffwechselentgleisungen entstehen. Sie sind einer der gefährlichsten endogenen Krebsnoxen ... Durch die Hydroxylamingruppenbestimmungen im Harn eine Normalisierung des Stoffwechsels eindeutig nachgewiesen werden kann ...

“Die Tumorzelle ist in der Regel mit einer Mukoid-Schicht umgeben, die die Erkennbarkeit ihrer Membranantigene verhindert … und informierte Lymphozyten … Makrophagen inaktivieren oder blenden kann. Letzteres wurde erst kürzlich von Nobelpreisträger Francois Jacob
(siehe unten) veröffentlicht ... aus dem Sonderdruck „Der Deutsche Arzt“, Heft 9/1975 … Ausführungen des Sekretärs der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Tumortherapie, des Internisten und Onkologen Dr. Hans Nieper (1928-1998) in seinem Beitrag „Nicht-toxische Langzeittherapie verlangt stärkere Beteiligung des Hausarztes“ …

Prof. Burzynski
(Stanislaw B., b.1943) berichtete im April 1976, dass es ihm gelungen sei, mit aus Harn gewonnenen niedermolekularen Peptiden bei Leucaemie-, aber auch bei Osteosarcom- und He-La-Zellen (Cervix Ca Zellen von Henrietta Lacks, 1920-51) in vitro 97prozentigen Wachstumsstopp zu erzielen … Ähnliches gelang auch Herrn Prof. Dr. Moser, Graz, mit aus praemetastatischen Lymphknoten, aber auch aus Fischen gewonnenen Hydrolysaten mit etwas weniger spektakulären Ergebnissen (26, Moser, Wiener Med. Wochenschfrift). Prof. Burzynski (www.burzynskiclinic.com/) isolierte aber aus diesen Hemmstoffen die Antineoplastone und das Antineoplaston A, mit denen er bereits bei den ersten Therapieversuchen überzeugende Erfolge erzielen konnte …

Wäre die Tumorzelle eine irreversible Mutation, dann wäre es A. Cantarow sich in einem überzeugenderen Prozentsatz gelungen, mit Tumor-DNA Normalzellen in Krebszellen zu transformieren. Das war aber nicht der Fall …

In seiner Schrift „Die Stoffwechselbehandlung der Krebserkrankung“ sagt K.O. Herrmann 1958: „Die Therapie der Krebserkrankung ist systematisch auf die Wiederherstellung der normalen Zellatmung gerichtet. Experimentell ist die Grundlage für diese neue Therapie dadurch geschaffen, dass Paul Gerhard Seeger
(1903-91) Mitte der dreißiger Jahre die Krebszelle durch Steigerung der Atmungsfermentleistung wieder in eine Normalzelle verwandeln konnte“ (H.Jung, Krebs und Lebenshaltung im Licht der Zellatmung, München 1957, Banaschewski Verlag). Dies deckt sich mit den Beobachtungen amerikanischer Forscher, die bei Gewebezüchtungen die spontane Umwandlung bösartiger in gutarti Zellen beobachtet haben (nach H. u. R.

Lettre) …

Wenn eine Tumorzelle wirklich nur „umprogrammiert“ wurde, dann müsste auch aus dem Zellkern einer Tumorzelle, wenn man ihn in eine Eizelle verpflanzt, wieder ein normaler Frosch entstehen?
„R.C. McKinnel hat solche Experimente gemacht und gleichfalls normale, lebenstüchtige Kaulquappen erhalten … Die Omnipotenz des Tumorgenoms war daher unbestreitbar deutlich geworden. Der Verlust eines Regulators oder auch eines Rezeptors für einen solchen könnte daher mit einer echten Mutation beschrieben werden. Aber eben so gut ließe sich der Verlust „nur“ mit einer Veränderung des Repressionsmusters, also mit einer Umprogrammierung, erklären, das meinen Sie wohl? Ich würde vielleicht sogar sagen wollen, bevorzugt sollt man an eine Verschiebung des Repressionsmusters denken und nicht an eine Mutation!“ …

Die Atavismus-Theorie hingegen
[Warum sollten nicht die Krebszellen eine pluralistische Gesellschaft sein …durch ganz verschiedene Ursachen … aus ganz verschiedenen Regulationsfeldern … sich nach ihrer eigenen Fasson weiterentwickeln?] erweist sich als die einzige, als die wahre, echte Krebstheorie. Sie vermag die gemeinsame Ursache aller Malignome aufzudecken., die Universalität des Krebses und die Ursache der Krebszelleigenschaften zu erklären und schafft damit die Grundlagen für eine kausale Therapie…


der Evolution für die Entwicklung der Organismen nur 750 bis 800 Millionen Jahre zur Verfügung standen ... Es waren deshalb „Konstruktionsschwächen“, wie die unterbliebene Eliminierung der Erbanlagen der Urzelle, durchaus möglich … für sie (die Evolution) gar keine zwingende Notwendikgeit gegeben war, weil das Phänomen „Krebs“ durch viele hundert Millionen Jahre das Leben gar nicht bedrohte … für eine natürliche Auslese durchaus zweckmäßig war … Es reichte die naturgegebene Absicherung völlig aus ... das „Tumorgenom“ war durch Repressorgene genügend beherrscht. Jetzt aber … seit etwa 200 Jahren … Krebs durch Überzivilisation … zunehmende Umweltverschmutzung … Denaturierung der Nahrung … gegebene Gefährdung der Repressorgene …

Definition des Phänomens „Krebs“:

„Es handelt sich bei Krebs um einen Rückfall (Atavismus) von Organzellen in den Urzustand unkontrollierten Wachstums, d.h. ein gutartiger Mehrzeller benimmt sich plötzlich weitgehend wie ein gefräßiger tierischer Einzeller, aus dem er sich stammesgeschichtlich entwickelt hat – ausgelöst durch carcinogenbedingte Enthemmung der Erbanlagen der Urzelle, die in den Kernen der Organzellen, quer durch alle Organismen gehemmt, codiert (verschlüsselt) gespeichert sind. Krebs ist daher keine Mutation, er ist kein Erbsprung, es entstehen keine neuen Eigenschaften, die Erbanlagen sind vollkommen unverändert erhalten. Er entsteht vielmehr durch Wiederbelebung latenter (ruhender), archaischer (uralter) Potenzen (Kräfte). Krebs ist daher nicht irreversibel, sondern im Prinzip reversibel, rückwandelbar"

Mit dieser Theorie aber lassen sich die eingangs aufgeworfenen Fragen biologisch-logisch restlos beantworten:

1) Die gemeinsame Ursache aller Malignome ist die Enthemmung und dadurch bedingte Reaktivierung der Erbanlagen der Urzelle, die in den Kernen aller Organzellen quer durch alle Organismen der Erde, als Tumorgenom, reprimiert (unterdrückt, zurückgedrängt), gespeichert sind.

2) Die Eigenschaften der Krebszelle und die Eigenschaften der Urzelle sind homolog, sie haben eine gemeinsame phylogenetische (stammesgeschichtliche) Wurzel. Die Eigenschaften der Krebszelle müssen daher die Eigenschaften der Urzelle widerspiegeln.

3) Die Universalität des Krebses ergibt sich aber aus der Abstammung aller Lebewesen von der Urzelle von selbst.

4) Für die Entstehung der Krebszelleneigenschaften ist deshalb nicht die „Actio der Cancerogene“, sondern die „Reactio der Zellen“ maßgebend ...

Quelle: Erich Smolnig (1903-95, Dr. med. , FA f. Radiologie, Klagenfurt, Bahnhofst.67): „Die Demaskierung des Krebsproblems – Des Rätsels Lösung und ihre revolutionären Folgen für Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung“ CARINTHIA Klagenfurt 1979


Siehe auch:

Bernie Siegel / Krebs - Denken - Fühlen - Essen >>>
Juliane Sacher / Keine Panik bei Tumorerkrankungen
>>>

Karl Kraus / Wie es einer Patientin oder einem Patienten wirklich geht >>>
Lawrence LeShan / Die Welt der Krebspatienten >>>

Karl Popper / Über die Zukunft>>>
Julius Hackethal / Die Krebskrankheit >>>
Bernie Siegel / Krebs >>>
Wilhelm Reich / Die Krebsgeschwulst >>>
Elida Evans / Krebs >>>

Alexander Solschenizyn / Krebsstation >>>
In Memoriam Josef Issels / Ganzheitliche Krebstherapie >>>
Werner Schneyder / Krebs - Eine Nacherzählung >>>
Volker Fintelmann / Lüge und Illusion >>>
Frederic Chopin / In mir klingt ein Lied >>>




Einige theoretische Erkenntnisse und Definitionen der Tumor-Genetik,

Molekularbiologie und Biochemie


Gen
Ist ein Abschnitt auf der Desoxyribonukleinsäure (DNA, „Trägerin der Erbinformation“), der die Grundinformationen zur Herstellung einer biologisch aktiven Ribonukleinsäure (RNA) enthält. Bei diesem Herstellungsprozess (Transkription) wird eine Negativkopie in Form der RNA hergestellt. Es gibt verschiedene RNAs, die bekannteste ist die mRNA (Boten-RNA, messenger-RNA), von der während der Translation (Übertragung, Übersetzung) ein Protein übersetzt wird. Dieses Protein übernimmt im Körper eine ganz spezifische Funktion, die auch als Merkmal bezeichnet werden kann. Allgemein werden Gene daher als „Erbanlage“ oder „Erbfaktor“ bezeichnet, da sie die Träger von Erbinformation sind, die durch Reproduktion an die Nachkommen weitergegeben werden. Die Expression, das heißt die Ausprägung oder der Aktivitätszustand eines Gens, ist in jeder Zelle genau reguliert. Die Erforschung des Aufbaus und der Funktion und Vererbung von Genen ist Gegenstand der Genetik. Die Erforschung der Gesamtheit aller Gene eines Organismus (des Genoms, „Erbgut eines Lebewesens“) ist Sache der Genomik. Genomgröße des Menschen: 3x 10 9 Basenpaare (~22.300 Gene, Gendichte: 10 Gene pro Millionen Basenpaare)

Repressor-Gene
sind DNA-Abschnitte, die für Repressoren codieren.
Bei der Aktivierung eines Gens werden die zugehörigen Repressoren durch einen spezifischen Effektor abgeschaltet, bei der Repression [Hemmung eines die Genexpression regulierenden Operons durch Repressionsfaktoren (Repressoren)] werden sie aktiviert.

Repressor bezeichnet in der Genetik ein DNA-bindendes Regulator-Protein, welches an den Operator (siehe unten Operon) bindet und damit die Bindung der RNA-Polymerase an den Promoter blockiert, wodurch die Transkription des Gens (oder Operons) verhindert wird. Der Repressor wird von einem Regulatorgen codiert und kann durch verschiedene Signalstoffe aktiviert oder deaktiviert werden.

Repressoren spielen eine wichtige Rolle bei der Genregulation:

  • Bei der Substratinduktion wirkt das Substrat, des vom Strukturgen codierten Enzyms, als Effektor auf den Repressor, der damit deaktiviert wird und somit auch die Expression der Enzyms und der Abbau des Substrats wird möglich (Beispiel: Lactose-Operon bei Escherichia coli).
  • Im Falle der Produktrepression aktiviert das Produkt, welches von dem Operon codiert wird, den Repressor, sodass eine übermäßige Expression des Produkts verhindert wird (Beispiel: Tryptophan-Operon bei E. coli).


Operon
ist eine Funktionseinheit auf der DNA von Prokaryoten (zelluläre Lebewesen, welche keinen Zellkern besitzen; Bakterien und Archaeen), bestehend aus Promoter, Operator und (Struktur-)Genen, die ein oder mehrere Proteine codieren. Je nach Operon können verschiedene von der Zelle aufgenommene oder in der Zelle gebildete Stoffe (Repressormoleküle) mit dem Operator in Wechselwirkung treten und dadurch die Transkription der Gene im Operon an- oder abschalten. Auf diese Weise wird die Synthese der betreffenden Proteine (Translation) aktiviert oder gehemmt.

Operon-Modell der Genregulation
wurde 1961 von den französischen Wissenschaftlern François Jacob (geb. 1920, Mediziner, Physiologe und Genetiker) und Jacques Lucien Monod (1910-76, Biochemiker) anhand des lac-Operons von E. coli entwickelt. Das Lactose-Operon (lac-Operon) ist ein Operon, das beim Abbau von Lactose in Bakterien wie z.B. Escherichia coli eine wichtige Rolle spielt. Für ihre Arbeiten auf diesem Gebiet erhielten sie 1965 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Operons spielen auch eine wichtige Rolle in der Gentechnik. Durch Einführung gewünschter Gene in ein Operon kann man sie unter die Kontrolle des Operators stellen und z.B. im Falle des lac-Operons durch Zugabe von Lactose gezielt aktivieren.

Onkogene (wörtlich „Krebs-Gene“)
sind Teile des Erbgutes einer Zelle, die den Übergang vom normalen Wachstumsverhalten der Zelle zu ungebremstem Tumorwachstum fördern. Das „gen“ in Onkogen wird hier nicht, wie in den Worten karzinogen oder mutagen, im Sinne von „erzeugend“ oder „fördernd“ benutzt, sondern leitet sich direkt von dem Wort „Gen als Teil des Erbgutes“ ab.

Protoonkogene
Onkogene entstehen durch Veränderungen von Gensequenzen (Mutationen der „Basenfolge“ die für das normale Zellwachstum, die Zellteilung und die Zelldifferenzierung eine Rolle spielen. Diese so genannten Protoonkogene sind Vorstufen von Onkogenen und werden durch schädliche Einflüsse (Radioaktivität, chemische Substanzen oder Viren) in die krebserzeugende Form verwandelt.

Es sind heute mehr als 100 (2004) Protoonkogene bekannt. Potentielle Protoonkogene sind alle Zellteilungs-Kontrollgene.

Protoonkogene werden anhand der durch sie kodierten Proteine in mehrere Gruppen eingeteilt
:

  • Wachstumsfaktoren
  • Wachstumsfaktor-Rezeptoren
  • G-Proteine (Guaninnucleotide-bindendes Protein), z. B. von den Ras-Protoonkogenen kodiert
  • Nichtrezeptor-Proteinkinasen, zum Beispiel Tyrosinkinasen, Serin-/Threoninkinasen
  • nukleäre Transkriptionsfaktoren
  • tumorspezifische Chromosomenaberrationen
  • Onkogene aus Viren, wie tax, das Onkogen von HTLV-I, HTLV-II und das Bovine Leukose-Virus (BLV)


Protoonkogene sind normale Gene, die in jeder Zelle vorkommen und Proteine kodieren, die Wachstum, Teilung und Differenzierung einer Zelle kontrollieren und steuern. Viele Komponenten, die das Wachstum einer Zelle beeinflussen, können als Protoonkogene angesehen werden.

Mutiert ein solches Gen, kommt es im häufigsten Fall zu einem Funktionsverlust, die Zellteilung wird nicht mehr gefördert und die Zelle kann sich nicht mehr teilen.

Meist zieht das den programmierten Zelltod, die sogenannte Apoptose, nach sich, was für den Organismus kein Problem darstellt, da sich normalerweise genügend andere teilbare Zellen in der Nachbarschaft befinden.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass durch die Mutation des Protoonkogens die Zellteilung gefördert wird. Es kann passieren, dass durch Chromosomenumlagerungen ein Wachstumsgen unter den Einfluss eines Promoters gerät, der normalerweise stark aktivierend wirkt. So sind z. B. die Promoter der Immunglobuline in der Lage, Protoonkogene zu Onkogenen zu aktivieren und damit zur Entstehung von Tumoren beizutragen.

Tumorsuppressorgen
bezeichnet ein Gen, welches für Proteine kodiert, die den Zellzyklus kontrollieren und damit die Wahrscheinlichkeit senkt, dass eine Zelle zu einer Tumorzelle mutieren kann. Gene, die für Proteine kodieren, die die Apoptose ("programmierter Zelltod") bewirken können, werden ebenfalls zu den Tumorsuppressorgenen gezählt.

Eine Mutation oder Deletion dieser Gene erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Tumorbildung. In diesem Sinne haben Tumorsuppressorgene eine vergleichbare Auswirkung bei Mutationen wie Proto-Onkogene.

Die Funktionen dieser DNA-Abschnitte lassen sich im Folgenden gliedern:

Unterdrückung der Genexpression von Wachstumsfaktoren, daraus resultierende Hemmung des Zellzyklus und somit keine weitere Zellteilung. Anhalten des Zellzyklus falls die DNA geschädigt ist. Falls der Schaden sich als reversibel erweist, erfolgt ein Fortfahren des Zellzyklus. Falls ein irreversibler DNA-Schaden vorliegt leitet das besagte Gen die Apoptose der Zelle ein um den Organismen vor Schäden durch die potentielle Tumorzelle zu bewahren. Manche an der Zelladhäsion beteiligte Proteine hindern Tumorzellen an der Streuung im Körper, und hemmen die Bildung von Metastasen.

Beispiele sind:

  • P16: Diese Proteinfamilie hemmt die CDKs (Cyclinabhängige Kinasen: Proteine, die an der Steuerung des Zellzyklus mitwirken) und verhindert so einen Übertritt von der G1 zur S-Phase des Zellzyklus.
  • P27: Dieses Protein kontrolliert den Übergang von G0 zur G1-Phase des Zellzyklus und verhindert diesen, wenn es vermehrt gebildet wird. Sowohl von Viren befallene Zellen fördern über einen Gewebemediator (TGF-ß) die P27 Bildung, als auch benachbarte Zellen bei der "Kontaktinhibition".
  • Das RB-Protein (Retinoplastoma Protein, Netzhauttumor) umschließt normalerweise schalenartig den Transkriptionsfaktor E2F, welcher zur Einleitung der S-Phase zwingend gebraucht wird. Durch Phosphorylierung öffnet sich nach und nach die Hülle und der Transkripionsfaktor wird "frei gelassen". In Tumorzellen ist das Gen für das RB-Protein in über 60% der Fälle mutiert. Die Regulation (also der Phosphorylierungsmechanismus) des Rb-Proteins ist sogar in jeder Tumorzelle in irgendeiner Weise gestört.
  • Das P53-Protein: Dieses Protein sorgt dafür, dass sich eine Zelle nur dann teilt, wenn ihr Erbgut auch intakt ist.

Dies ist bei einer Tumorzelle natürlich nicht der Fall. Dann zeigt das P53-Protein seine zwei Hauptwirkungen:

1)
den Zellzyklus-Arrest, und bei irreperablen Schäden

2)
die Einleitung der Apoptose.

Auch das Gen für dieses Protein ist in fast jeder Tumorzelle mutiert.

Quelle:
Roland Scholz (b.1934, Arzt, Prof. f. Physiologische Chemie, Physikalische Biochemie, Zellbiologie Uni München): „Lernbuch in Einzeldarstellungen – Medizinische Biochemie „Kapitel 13: Karzinogenese, Kapitel 14: Alkohol-Stoffwechsel“ ZUCKSCHWERDT VERLAG MÜNCHEN 2004




Gene können sich nicht selbstständig an- oder abschalten. Wissenschaftlicher ausgedrückt:
Gene sind nicht "selbst-emergent"
; ihre Aktivität muss durch ihre Umgebung ausgelöst werden.


Obwohl diese Tatsache schon länger bekannt war, rückten die konventionellen Wissenschaftler keinen Deut von ihrem genetischen Dogma ("Die Gene bestimmen unser Leben") ab und ignorierten die neuen Erkenntnisse. In meiner Probevorlesung im Rahmen meiner Bewerbung für die Stanford University (Kalifornien) beschuldigte ich die versammelte Fakultät ... viele anerkannte Genetiker-, sie seien nicht viel besser als religiöse Fundamentalisten, wenn sie sich an ein Dogma klammerten, obwohl es Beweise für das Gegenteil gäbe... Doch meine Erkenntnisse über die Mechanismen der Neuen Biologie waren wohl provokativ und interessant genug, um mir die Stelle zu verschaffen ... der Leiter der Pathologie Prof. Dr. Klaus Bensch ermutigte mich, meine Ideen an geklonten Humanzellen zu überprüfen. Zur allgemeinen Überraschung bestätigten die Experimente genau diese alternative Sicht der Biologie, die ich postuliert hatte. 1991 und 1992 veröffentlichte ich zwei Arbeiten über meine Forschungsergebnisse...

Die Epigenetik, die Wissenschaft von den molekularen Mechanismen, mit denen die Umgebung die Genaktivität steuert, ist heutzutage einer der aktivsten Bereiche der Forschung ... ich glaube die Zellen lehren uns nicht nur etwas über die Mechanismen des Lebens, sondern zeigen uns auch, wie wir ein reiches, erfülltes Leben führen können ... als Zellbiologe kann ich Ihnen versichern ... Sie eine kooperative Gemeinschaft aus ungefähr 50 Billionen einzelligen Mitgliedern bilden... das menschliche Wesen einfach das Ergebnis eines "kollektiven Amöben-Bewußtseins"... unser Menschsein die grundlegenden Charakteristika der zellulären Gemeinschaft widerspiegelt ... wir nicht die Opfer unserer Gene sind, sondern die Meister unseres Schicksals sind ..."


Aus:Bruce H. Lipton, Ph.D. "Intelligente Zellen - Wie Erfahrungen unsere Gene steuern" (Biology of Beliefs 2006) KOHA VERLAG 3.Auflage 2007




"Nachdem durch die DNA Klonierungstechnik gezielte Gen Vergleiche möglich geworden waren, stellte sich heraus, dass bestimmte Viren (Retroviren), die das Tumorwachstum auslösen können, nach der Umsetzung ihrer Information in das Wirtsgenom ähnliche oder übereinstimmende (homologe) Gene bilden, wie sie auch normalerweise in der DNA der Akzeptorzelle (Empfängerzelle) vorkommen.

Diese gleich-codierten DNA-Abschnitte sind der Dreh- und Angelpunkt genetischer Tumorinduktion, wird vermutet. Sie werden v-onc-Gene bzw. c-onc-Gene genannt, je nachdem, ob sie vom viralen Donor (Spender) oder von der normalen Empfängercelle stammen.

Onkogene
(Krebsgene) gelten infolgedessen als völlig normale, ja für die Zellteilung unbedingt notwendige und lebenswichtige DNA-Sequenzen (Gen-Abschnitte). Im Normalfall werden sie streng reguliert, so dass ihre Produkte nützliche Zellfunktionen ausüben.

Tödlich wird aber deren Übermaß:
Sobald die Onkogene durch Ankopplung an Promotoren (Analagestellen für die RNA-Polymerase) oder gar Enhancer (Wechselwirkungen zur Beschleunigung der Transkription) in unnatürlicher Weise immer wieder eingeschaltet werden, entstehen ihre Produkte in viel stärkerer Konzentration. Dies scheint ein wesentlicher Schritt in der Ursachenkette übermäßiger Zellproliferation zu sein (Genproduktdosis-Theorie der Kanzerogenese)."


Quelle: Fritz Albert Popp: „Biophotonen – Neue Horizonte in der Medizin – Von den Grundlagen zur Biophotonik“ Seite 135; 3.überarbeitete u. erweiterte Auflage, HAUG 2006 (1983)



Aus: Der epigenetische Mechanismus: Hirnforschung und Genetik - Molekulare Spuren kindlicher Gewalterfahrungen 31.Juli 2011 FAZ.NET

www.faz.net/artikel/C30783/hirnforschung-und-genetik-molekulare-spuren-kindlicher-gewalterfahrungen-30151917.html

"Gene steuern nicht nur, sie werden auch gesteuert ... Vielmehr unterliegen Gene zahlreichen Einflüssen, die ihre Aktivität in hohem Maße regulieren ... durch Beobachtungen der neurobiologischen Forschung deutlich gemacht ...

Geistige Tätigkeit, aber auch Gefühle und Erlebnisse in zwischenmenschlichen Beziehungen haben im Gehirn biologische Veränderungen [Synapsenbildung] zu Folge ... Ereignisse, Erlebnisse und Lebensstile die Aktivität von Genen steuern und im Gehirn Strukturen verändern ... alles was wir lernen, erfahren und erleben, vollzieht sich im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Zwischenmenschliche Beziehungserfahrungen und das, was sie sowohl an Emotionen als auch an Lernerfahrungen mit sich bringen, werden in Nervenzell-Netzwerken des Gehirns gespeichert ... Diese Zusammenhänge haben hohe gesundheitliche Relevanz. Da das Gehirn zahlreiche Körperfunktionen steuert, sollten uns Studien nicht verwundern, die wissenschaftlich belegen, dass Depressionen z.B. das Risiko erhöhen, herzkrank zu werden, und dass sich für Patienten, die bereits unter einer Herzkrankheit leiden, durch eine Depression das Sterberisiko massiv erhöht ... In den USA weisen ... der Nobelpreisträger [2000] Eric Kandel [b.1929 Wien] daraufhin, dass die neuen Entdeckungen über die Verbindung zwischen "mind" (Geist) und "brain" (Gehirn) ein Umdenken in der Medizin erfordern. Da alles, was wir geistig tun, seelisch fühlen und in Beziehungen gestalten, seinen Niederschlag in körperlichen Strukturen findet, macht, wie es Thure von Uexküll [1908-2004] auszudrücken pflegt, eine Medizin für "Körper ohne Seele" ebenso wenig Sinn wie eine Psychologie für "Seelen ohne Körper"... Im Frühjahr 2000 wurde im Rahmen des Human Genome Project die Entschlüsselung der Gesamtheit menschlicher Gene ... des Genoms, abgeschlossen ... Schlussfolgerungen ... wurden immer kühner ... andererseits zeigte sich, dass sich die Kenntnisse über Genetik in der Bevölkerung ... auf dem Stand des Augustinerpaters Gregor Johann Mendel (1822-1884) befinden, des Urvaters und Begründers der Erblehre ... Gene ... Merkmale der biologischen Grundausstattung eines Organismus ... an die Nachkommen weitergegeben ...

Bei der Funktion der Gene sind jedoch zwei Aspekte zu berücksichtigen:
... der "Text" eines Gens ..."DNA-Sequenz"... Dieser "Text ist in einem Lebewesen ein für alle Mal festgelegt, er geht auch in die Erbfolge ein ... der andere Aspekt, der die Regulation der Genaktivität [Epigenetik] betrifft, für sämtliche gesundheitsrelevante Körperfunktionen weitaus wichtiger ... Die Regulation der Genaktivität unterliegt in hohem Maße situativen Einflüssen und wird überwiegend nicht vererbt. Sie richtet sich nach den aktuellen Umgebungsbedingungen, sowohl nach jenen der einzelnen Körperzelle als auch nach denen des gesamten Organismus ... Erst in jüngster Zeit wurde außerdem entdeckt, dass individuelle Erfahrungen im Organismus Reaktionsmuster ausbilden können, die einen Einfluss auf die Regulation der Genaktivität in zukünftigen Situationen haben ... Durch die Umwandlung sozialer Beziehungen in biologische Signale übt das Gehirn nicht nur Einfluss auf zahlreiche Körperfunktionen aus, vielmehr verändert es unter dem Einfluss der von ihm selbst erzeugten biologischen Signale seine eigene Mirkostruktur. Leon Eisenberg [1922-2009] ... sprach deshalb ... von der "sozialen Konstruktion des menschlichen Gehirns" ... Gene führen also kein auf sich gestelltes "autistisches" Eigenleben.

Organismus und Umwelt, Gene und ihre Umgebung bilden eine "Einheit des Überlebens", wie es der Biologe, Verhaltensforscher und Philosoph Gregory Bateson [1904-1980] ausdrückte. Die Frage "Gene oder Umwelt", über die auch heute noch begeistert gestritten wird, ist daher unsinnig. Beide funktionieren nur gemeinsam ... Wir selbst wirken durch die Gestaltung unserer zwischenmenschlichen Beziehungen entscheidend daran mit, was sich biologisch in uns abspielt ... ergiebt eine neue Dimension der Verantwortung."

Quelle: Joachim Bauer (b.1951, dtsch. Internist, Psychotherapeut,Psychiater, Molekular-Neurobiolge): „Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern“ 16. Auflage PIPER 2010 (2004)