"Ärzte
sollten sich nicht zur
Exekutive (1)
einer Programm-Medizin
machen
lassen,
nur um
kommerzielle Interessen
zu
realisieren – und auch ...
zum
Nichtwissen stehen."
Aus: AEGIS IMPULS 3.Quartal 2007 Nr.31, 8.Jahrgang,
Ein Forum für Impfproblematik
und neue Wege in Gesundheit, Medizin und Gesellschaft. Artikel „Die
klassische homöopathische Praxis von Impfschäden“ Teil I,
Seite 30-46,
von Dr.med. Rolf Kron, Leonhardstraße 17a, D-86916 Kaufering
Exekutive: "vollziehende Gewalt"
Prof. Dr.med. Jörg Dietrich Hoppe
(1940-2011)
Präsident der Deutschen Bundesärztekammer (1999-2011) und des
Deutschen Ärztetages, zugleich Präsident der
Ärztekammer Nordrhein.
Jörg-Dietrich Hoppe wurde am 24. Oktober 1940 in
Thorn/Weichsel als Sohn eines Studiendirektors geboren.Als Kind musste er
mit
den Eltern aus der Heimat fliehen und besuchte nach der Volksschule das St.
Michael-Gymnasium in Münstereifel,
später das humanistische Gymnasium in
Köln-Mülheim. Anschließend studierte er Medizin an der Universität zu Köln.
1968
erhielt Hoppe seine ärztliche Approbation; 1975 wurde er Facharzt für Pathologie
sowie Arzt für Allgemeinmedizin.
Er war dann als Oberarzt am Pathologischen
Institut der Städtischen Krankenanstalten Solingen tätig. Seit 1982 ist Hoppe
Chefarzt des Instituts für Pathologie der Krankenhaus Düren GmbH. Als
Lehrbeauftragter unterrichtet er seit 1987
am Institut für Rechtsmedizin der
Universität zu Köln,
seit 1994 ist er Honorarprofessor an der Medizinischen
Fakultät.
*****
"Es gab gewisse Zeiten, wo materielle Zuwendungen für
manche Kollegen sehr
attraktiv waren und ihre Wirkung taten. Wes Brot ich
ess, des Lied ich sing.
Die Ärzte müssen wieder lernen, selber zu denken und
sich zu schützen
vor dem primär wirtschaftlichen Interessen dienenden
Gedanken-
netzwerk der [Pharma-] Industrie.
Meine Kritik an den
herrschenden Verordnungsgewohnheiten und
Vermarktungspraktiken für
Antidepressiva hat sich erst langsam ent-
wickelt. Vor allem in meinem neuen
Amt (1) wurde ich zunehmend
mit den Werbestrategien und
Manipulationsversuchen, aber auch
den Zulassungspraktiken der
pharmazeutischen Industrie vertraut.
Hinzu kam meine jahrzehntelange,
teilweise auch ernüchternde
Erfahrung mit der medikamentösen Behandlung
depressiver
Patienten, die häufig nicht die erwarteten Erfolge brachte."
Dr.med. Bruno
Müller- Oerlinghausen
(b.1936)
Deutscher Facharzt für Pharmakologie, Toxikologie
u. Klinische Pharmakologie,
mit Arbeitsschwerpunkt Psychopharmakologie. Er
ist emeritierter Professor
an der Freien Universität Berlin. Er ist als ordentliches
und Ehrenmitglied
für die (1) "Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft"
tätig -
www.akdae.de, ZITATE:
Josef Zehentbauer: Der Seelenvogel
>>>
Aus: Peter Ansari, Sabine Ansari: „Unglück auf Rezept
- Die Antidepressiva-Lüge und ihre Folgen“
Pharmaskandale. Wie die
Pharmaindustrie die Ärzte beeinflusst S.140, 138f, Vorwort Prof.em.
Dr.med. Bruno
Müller- Oerlinghausen, Klett-Cotta 2016, www.depression-heute.de
*****
"Beim Projekt
E- [Elektronisch kontrollierte] Medikation
ist die Rechnung wieder einmal ohne den Wirt gemacht worden.
Der Wirt ist hier die Individualität jedes einzelnen Menschen - und die meist
sträflich unterschätzte Wirkung, die die menschliche Psyche
im Heilungsprozess besitzt ... Die E-Medikation ist nur ein kleiner Teil des
viel größeren Projekts der elektronischen Gesundheitsakte
ELGA
(Elektronische Lebensbegleitende Gesundheitsakte). Obwohl
vergleichbare Projekte in anderen Ländern wie z.B. Deutschland und England
wegen horrender Kosten und nicht nachweisbarem Nutzen auf Eis gelegt wurden,
hält die österreichische Politik unbeirrbar an ELGA fest.
Bei genauerer Betrachtung scheint das
Interesse an diesem Monsterprojekt unter anderem von der
IT- [Informationstechnik]
Industrie aus-
gegangen zu sein. Sie wäre wohl der größte finanzielle Nutznießer einer
flächendeckenden, allumfassenden elektronischen Gesundheitsakte.
Doch auch die Sozialversicherungen und die anderen Geldgeber im
Gesundheitssystem, die sich eine bessere Kontrolle von Ärzten,
Patienten, Leistungen und Kosten erwarten, würden davon profitieren. So beteuert
der Gesundheitsminister [Dr.med. Alois Stöger,
b. 1960, seit Dezember 2008 österreichischer Minister für Gesundheit (SPÖ)]
gebetsmühlenartig, dass mit ELGA kostspielige
Doppelbefunde endgültig der Vergangenheit angehören würden.
So kann aber nur
ein medizinischer Laie denken, denn die Kosten von Doppelbefunden
sind im Vergleich zu den Kosten von ELGA geradezu lächerlich.
Und Doppelbefunde haben schon viele Menschenleben gerettet. Vor allem geht es
aber um Kontrolle.
Kontrolle und Macht. Machterhalt. Die ärztliche Freiheit ist ohnehin auf ein
Minimum eingeschränkt.
Mit E-Medikation und ELGA können nun letzte Lücken gestopft werden.
Wenn alle Patientendaten elektronisch immer und überall verfüg- und
kontrollierbar wären, könnte auch die Einhaltung von
völlig realitätsfremden Verschreibungsregeln des Hauptverbandes - abseits der
ärztlichen Verantwortung - besser überwacht
und kontrolliert werden ... Die elektronische Gesundheitsakte wird von ihren
Erfindern mit gewaltigem medialen Aufwand
als Allheilmittel gegen die Krankheiten des Gesundheitssystems angepriesen ...
Neben dem Kostenfaktor ist vor allem
die Frage des Datenschutzes bei ELGA nach wie vor ungelöst. Wo immer
Daten gesammelt und gespeichert werden,
kann und wird es zu missbräuchlicher Verwendung dieser Aufzeichnungen kommen
...
Beim Projekt ELGA sollen letztendlich rund 100.000 Terminals berechtigt sein,
Einblick in die über jeden Patienten elektronisch gespeicherten Daten zu nehmen.
www.bmg.gv.at
Das ist selbst weniger kritischen
Betrachtern unheimlich. Es liegt auf der Hand,
dass das Datenmaterial von
Sozialversicherungen, Pensionsversicherungen und
anderen staatlichen und
wirtschaftsnahen Institutionen zur
Gesundheitsplanung
und Kostenoptimierung verwendet werden wird ...
Das Ende für die ärztliche Schweigepflicht
ist schon längst gekommen.
Wir erleben zurzeit einen Niedergang der
Arzt-Patient-Beziehung.
Ärzte werden durch elektronische Abläufe bestenfalls eingeengt, oft aber auch
ersetzt.
Der Traum aller Machthaber. Die elektronische Beichte. Der totale Ein- und
Überblick.
Aber viel schlimmer wirkt sich der "gläserne Patient"
für jeden einzelnen Staatsbürger selber aus:
Durch ELGA wird noch mehr
ärztliche Zeit vom Patientenkontakt abgezogen und
für bürokratische Tätigkeiten
verwendet werden, als es ohnehin schon der Fall ist. Denn Ärzte sollen
sich, so die Planungen, erst dann
mit dem physischen Patienten beschäftigen, wenn sie ausreichend Einblick in die
elektronische Krankenakte
genommen haben. Zudem wird sich jeder Patient fragen müssen, welche intimen
gesundheitsrelevanten Fakten -
etwa den Konsum von Cannabis, Alkohol und Zigaretten - er seinem Arzt noch
anvertrauen kann, wenn er weiß,
dass diese Informationen dauerhaft gespeichert werden. Für die ärztliche
Einschätzung von Beschwerden
und die weitere Behandlung ist ein Wissen um diese Fakten aber oftmals
unerlässlich.
Und auch wenn versprochen wird, dass Angaben über Größe und Gewicht, Diagnosen
und verschriebene Medikamente,
Alkohol und Nikotinkonsum und vieles mehr nur anonymisiert und verschlüsselt
weiterverarbeitet werden, weiß doch
jeder IT- [Informationstechnik] Insider, wie einfach der Missbrauch dieser
sensiblen Daten erfolgen kann.
Und die Versicherungen werden sich das von kritiklosen Ärzten willfährig
zusammengetragene Material sehr wohl genauer
anschauen und entsprechende Korrekturen im System vornehmen. Dass diese in
erster Linie zum Nutzen der Versicherer
und nur in zweiter Linie zu jenem der Patienten ausfallen werden, liegt auf der
Hand.
Falls aber dem Patienten, wie es angedacht ist, ein
Mitbestimmungsrecht beim gespeicherten Inhalt seiner eigenen Akte
eingeräumt wird, könnte die Gesundheitsakte schnell ad absurdum geführt werden.
Wenn Patienten beginnen, z.B. bestimmte
Allergien oder Krankheiten wie Hepatitis oder Aids aus der Akte streichen zu
lassen, wird die elektronische Gesundheitsakte
sehr schnell zu einem Bumerang, der sowohl den Patienten selbst als auch den
Ärzten erheblichen Schaden zufügen kann.
Dass das Anamnesegespräch selbst oft schon Teil
der Therapie ist,
will keiner der Verantwortlichen begreifen.
Aus: Günther Loewit (b.1958,
Österreichischer Arzt): „Wie viel Medizin überlebt der Mensch?“
Kapitel: Moderne
Medizin - entmenschlichte Medizin?
Der elektronisch-gläserne Patient.
Auszugsweise aus Seite 156 u. 159-164. HAYMON 2.Auflkage 2013 www.guenther-loewit.at/,
[Meine Ergänzungen]
www.bmg.gv.at
www.hausaerzteverband.at/
www.elga.gv.at/
*******
John Virapen
(b.1943)
PhD - Psychologie, ehemaliger Eli Lilly Geschäftsführer Schweden
schreibt in seinem Buch
„Nebenwirkung Tod – Korruption in der Pharma-Industrie.
Ein Ex-Manager packt
aus“
MAZARUNI 4. Auflage 2008,
auf Seite 227-232",
im Kapitel 20:
"Desinformation
im Wartezimmer"
"Experten des Kölner Instituts für Evidenzbasierte
Medizin [1] analysierten
175 Broschüren und
Werbeprospekte mit 520 konkreten
medizinischen Aussagen.
Diese Broschüren stammten
von renommierten Firmen
wie Aventis, Bristol-Myers Squibb und Pfizer,
waren an Ärzte in
Nordrhein-Westfalen verteilt
und von diesen in ihren Wartezimmern
ausgelegt
worden.
In 94% der Publikationen fanden die Kölner Forscher
unbelegte, irreführende
oder sogar falsche
Produktinformationen [2]."
[1] Siehe EbM unter
INFOS: Statistik Glossar & Allerlei
>>>
[2] Quellen:
http://www.naturalnews.com/z001895.html und Arznei Telegramm vom 13. II.
2004:
"Wie korrekt sind Werbeprospekte?"
http://www.arzneitelegramm.de/zeit/0402_i.php3;
Dr. Annette Tuffs (Heidelberg): "Only 6% of drug advertising material is
supported by evidence" BMJ 28.II.2004; 328: 485
Helen Prosser, Solomon Almonda, Tom Walley (England): "Influences on GPs’
decision to prescribe new drugs.
The importance of who says what" Family Practice 2003 Vol. 20, No. 1, 61-68
Ashley Wazana. "Physicians and the Pharmaceutical Industry. Is a Gift Ever Just
a Gift?" JAMA 19.I.2000;283:373-380.
Siehe auch ZITATE: "Weiterführende Literatur
unter Josef Zehentbauer: Der Seelenvogel
>>>
"Entschuldigen Sie, aber bei 94% unbelegter, irreführender oder sogar falscher
Informationen
kann man nicht mehr von einem
Versehen sprechen.
Es kann einem doch nicht unterlaufen, dass fast alles, was
man sagt, falsch und unwahr ist.
Ich würde es pure Absicht nennen.
Und nun liegen also diese offensichtlich völlig
desinformierenden Broschüren
beim Arzt herum -
ja, weiß er es denn nicht besser?
Spielt hier mangelnde Sachkenntnis die
Hauptrolle oder vielleicht doch Loyalität
gegenüber den spendablen
Pharmaunternehmen?
Und war er noch skeptisch, weil es sich doch um
eine Verkaufsbroschüre handelt -
so mag man doch
nicht glauben, dass dort
wirklich nichts Gescheites, geschweige denn Wahres, zu finden ist.
Und
schließlich liegen die Hefte und Broschüren ja in der Praxis eines Arztes aus,
des studierten Mannes.
So falsch kann das nicht sein.
Zudem vertraue ich ihm ja. Ihm und seiner
Kompetenz.
Er ist vielleicht der Hausarzt der ganzen Familie.
Und wenn ich nicht ihm vertrauen kann - wem dann?
Es ist nicht leicht zu zweifeln, wenn es um so
persönliche Dinge, um ein Leiden oder um die Gesundheit
eines Angehörigen geht,
wie man sie (vielleicht) nur mit seinem Arzt bespricht.
Man findet sich also
in einer Situation, in der man quasi
dazu verdammt ist zu
vertrauen.
Und der Pharmavertreter reibt sich die Hände.
Neben den Hochglanzbroschüren wird auch mit hausbacken
aussehenden,
schlecht kopierten Zetteln versucht,
Informationen an die
Patienten heranzutragen,
die zum Beispiel der Kinderarzt eines Freundes in
seiner Praxis austeilt.
Es geht dabei um Zusatzimpfungen, die keine Kassenleistung darstellen.
Noch nicht.
In dieser Fotokopie sind folgende Worte und
Wortgruppen unterstrichen:
Zusatzimpfung für Ihren Sohn L.V. Pneumokokken
lebensgefährliche Pneumokokken werden
leicht übertragen ... gute Gründe,
gerade auch alle anderen Kinder zu schützen
...
Risiko um das Dreifache erhöht ...
Geschwisterkinder gefährden ... speziell
für Kinder ...
wirksam und gut
verträglich ... keine Kassenleistung ... Bitte sprechen Sie uns
an ...
Zunächst wird über eine Gefahr "informiert.
Selbstverständlich im Superlativ: sie ist nicht weniger als lebensgefährlich.
Zudem überträgt sie sich so einfach,
dass es eigentlich verwundert,
warum nicht
alle schon daran gestorben sind.
Gewarnt wird besonders
vor dem Schutzraum
Familie:
Die Geschwister können sich gegenseitig anstecken.
Der Wirkstoff hingegen ist völlig unproblematisch
und die Lebensgefahr
aus der Welt,
wenn man ihn einnimmt.
Allerdings: die Kassen sind zu blöd, derartig einfache Zusammenhänge zu
begreifen.
Daher werden Sie, die verängstigten und doch in der Verantwortung stehenden
Eltern,
aufgefordert,
den Säckel aufzumachen. Bitte machen Sie sich frei!
Machen
Sie den Säckel einmal gaaaanz weit auf ...
so ist's gut ... brav ...
Was würden Sie tun?
Natürlich würden Sie Ihren Geldbeutel
öffnen.
Lebensgefahr mit nur 84 Euro von Ihrem Kind abwenden?
Geschenkt!
Und im Zweifelsfall haben Sie einfach
nur 84 Euro zum Fenster hinausgeworfen.
Der Missbrauch von Vertrauensverhältnissen ist ein grundlegender
Mechanismus
zur Erzeugung von Profit
im Geschäft mit der Krankheit. Im
Besonderen
im Geschäft mit der Angst vor Krankheit.
Und in dem Geschäft,
eigentlich normale Phänomene zur Krankheit zu erklären.
Im Kern handelt es sich um das Vertrauen des Patienten
zum Arzt sowie,
in
der Erweiterung,
um das Vertrauen des Patienten in die Medizin.
Und hier
im Besonderen um
ein Vertrauen in
die Hersteller von Medikamenten.
Dazu
gehört das Vertrauen des Bürgers in die staatlichen Organe,
die mit den
nötigen Ressourcen
und dem nötigen Know-how ausgestattet sind,
um neue
Wirkstoffe auf ihr Wirk- und Gefährdungspotential
hin zu überprüfen -
und welche
die Macht haben (sollten), den Pharmagiganten die Stirn
zu bieten
und einen
Wirkstoff gegebenenfalls nicht für den hiesigen Markt zuzulassen.
Hauptbeschäftigung der Pharmaindustrie ist
es,
an all diesen Schnittstellen Einfluss zu nehmen.
Mittel dazu ist die Bestechung.
Die wiederum auch eine Sache des
Vertrauens ist:
Der, der nimmt und der, der gibt,
sie sitzen in demselben
Boot.
An vertraulicher Behandlung haben beide Seiten Interesse.
Deshalb ist der Korruption so schwer von außen beizukommen.
Deshalb packe ich aus ...
Wen dem so ist, ... dann macht es meine Memoiren nur umso wertvoller.
Denn ich
bin ein Kronzeuge dieser strategischer Korruption ...
Es gibt einiges, das Sie tun können, um sich
selbst und Ihre Angehörigen
vor unsinnigen
und gefährlichen Medikamenten zu schützen.
Sammeln Sie vor allem Informationen
aus unterschiedlichen Quellen"...
*******
Prof. Dr. Peter Yoda
(Pseudonym)
„Ein medizinischer Insider packt aus – Ein
Dokumentarroman“
SENSEI 2007 ISBN 978-3-932576-72-0
schreibt im Kapitel
"Ein ganz normaler Samstagnachmittag
im Club"
(Seite 105)
..."Wir saßen, wie fast an jedem Samstag, vereint in der Bibliothek und
diskutierten verschiedene Themen.
Auf der Tagesordnung stand auch das Thema: „Unveröffentlichte Krebsstudien".
Dr. Thomas, ebenfalls ein Arzt, erzählte uns von Veröffentlichungen z. B. im
Lancet Magazin,
aus denen hervorging, dass ungefähr ein Drittel aller Krebsstudien gar nicht
veröffentlicht werden.
Da die meisten Studien von Medikamenten-Herstellern finanziert werden,
sondern diese natürlich auch aus, was veröffentlicht wird und was nicht.
Dr. Thomas ging dann noch einen Schritt weiter und zeigte uns Dokumente über Studien,
die sich in drei Gruppen einteilen ließen:
1. Studien, bei denen nach wenigen Tagen/Wochen klar war, wie negativ
diese sind,
die aber trotzdem weitergeführt wurden
2. Studien, die nie veröffentlicht wurden, obwohl eine Veröffentlichung geplant
war
3.
Studien, die nur dazu dienten, nachzuweisen, dass ein Medikament
besser
abschneidet als ein anderes"...
..."Welche Ausmaße das Ganze inzwischen angenommen hat, konnte man z. B. im
Frühjahr 2006 sehen,
als das Magazin Lancet zugeben musste, dass die Krebsstudie des finnischen
Krebsforschers
John Sudbo [b. 1961, norwegischer Zahnarzt, Arzt und medizinischer Forscher
im
Radiumhospital in Oslo]
mit fast 1.000 Patienten komplett nur in dessen
anscheinend verwirrtem Gehirn
stattgefunden hat
und alle
schon veröffentlichten Daten [38 Studien] erfunden waren.
Was den Lesern nicht mitgeteilt
wurde, war,
WIE es denn zu solch einer Veröffentlichung kommen konnte
bzw. welches System
dahinter steckt.
Dies wird dem lesenden Arzt natürlich auch zukünftig nicht mitgeteilt,
da sonst
ja alle finanziellen Strukturen
zusammenbrechen würden -
und wer will das schon?
Interessant waren auch die Ausführungen von Thomas zum Thema Ethikkommission.
Er konnte hier sehr schön aufzeigen, wie ethisch das Ganze überhaupt
funktioniert.
Dieselben Personen, die heute eine Studie beantragen, sitzen dann morgen
in der
Zulassungskommission.
So bleibt gewährleistet, dass eine kleine Gruppe
von Menschen bestimmt,
was in der Onkologie ethisch ist und was nicht.
Obwohl jedem klar ist, wem das Ganze eigentlich dient, gibt es logischerweise
kein Aufbäumen
gegen diese Struktur, denn dieselben Menschen bestimmen
nicht nur, wer in der
Kommission sitzt,
sondern auch noch, wie
das Genehmigungsverfahren abzulaufen hat.
Irgendwie hat mich alles an die Politiker in Berlin erinnert, die die Einzigen
sind,
die das Parteifinanzierungsgesetz abschaffen könnten,
damit man sie nicht mehr
bestechen kann.
Doch auch hier gilt -
diejenigen, die es ändern könnten, sind systembedingt
genau die Personen,
die es niemals ändern wollen, weil ja gerade sie am meisten davon
profitieren.
Ein perfektes System!
Politikern ist jedoch leider nicht bewusst, dass auch sie morgen die
Leidtragenden
ihrer eigenen Arbeit sein werden, denn es soll ja auch Politiker mit Krebs
oder anderen chronischen Krankheiten geben.
Die Frage, die sich heute stellt, ist eigentlich nicht mehr,
wie viele
Studien gefälscht sind, sondern eher,
ob es eigentlich noch unabhängige Studien gibt.
Im Grunde genommen werden im 21. Jahrhundert annähernd alle Studien
von Firmen
gesponsert,
oder wie man heutzutage sagt:
Drittmittel finanziert.
Die Frage muss also lauten, welche Studie wird wirklich
noch unabhängig
durchgeführt?
Hier muss man sagen, es gibt eigentlich seit Jahrzehnten
so gut wie keine mehr,
zumindest nicht in der Onkologie.
Ihnen muss bewusst sein, dass alle Krebsmedikamente aufgrund solcher
„unabhängiger" Studien
eine Zulassung bekommen. Weder den meisten Ärzten noch den Patienten ist dies
auch
nur annähernd bewusst,
und so werden auch zukünftig zahlungskräftige Pharmakonzerne
bestimmen,
welche Medikamente in der Onkologie eingesetzt werden.
Die einzige Chance, hier auszubrechen, kann nur von den Patienten ausgehen,
im
Sinne von: „Nein danke, Herr Doktor."
Genau deshalb hoffe ich auch, dass dieses Buch von möglichst vielen Patienten
gelesen wird,
um zu verstehen, warum Onkologen permanent Therapien verschreiben,
die nur denen
helfen, die sie verkaufen.
Dass sich viele meiner Kollegen ändern und eines Tages einen Aufstand
organisieren werden,
daran glaube ich nicht. Nein, die Revolution kann nur von Patienten ausgehen,
die
diesen Aberwitz
nicht mehr mitmachen und mit ihrem Beispiel vielen anderen
zeigen, welche erfolgreich
gangbaren Wege es außerhalb dieses kranken Systems gibt"...
..."Nach dem genaueren Studium der Daten werden Sie sich oftmals auch fragen,
wie es sein kann, dass
Medikamente, wie extrem giftige Chemotherapeutika, eine Zulassung erhalten haben
und es wird Ihnen
außerdem auffallen, dass die inhaltlich gleichen Studien in verschiedenen
Ländern oftmals zu recht
unterschiedlichen Ergebnissen geführt haben.
Haben Amerikaner also doch andere
Krebszellen als
Deutsche?
Oder warum führen Östrogenblocker bei Engländerinnen zu anderen
Ergebnissen
als bei
holländischen Frauen?
Sie müssen auf jeden Fall kein Arzt sein, sondern
benötigen nur einen
einigermaßen
logischen Verstand, um selbst herauszufinden, welche Missstände es
hier gibt.
Ich kann Ihnen nur anraten, nehmen Sie sich einmal die Zeit und machen Sie
selbst
diese relativ
einfache Übung. Und sollten Sie selbst eine Studie machen wollen,
dann empfehle
ich Ihnen
den nachfolgenden Ratschlag von Thomas.
„Ich möchte Ihnen an einem (zugegeben bewusst drastischen) Beispiel aufzeigen,
wie man heute Studien macht.
Angenommen, ich wäre ein Sockenverkäufer und möchte zukünftig den Markt
der „Socken tragenden Krebspatienten" in meine
Verkaufsüberlegungen
einbinden,
dann würde ich folgende Studie veranlassen:
Alle Männer mit Prostatakrebs werden darauf hin untersucht, welche
Farben deren Socken haben.
Was immer ich hier untersuche, eine Gruppe wird auf jeden Fall besser
abschneiden als die andere.
Angenommen in der Gruppe mit blauen Socken
haben 6 % überlebt
und in der Gruppe mit grauen Socken nur 4 %.
Für meine Werbung (natürlich nur Hochglanz-Papier und die Studie wird den
Ärzten
erstmals in einem 5-Sterne-Hotel vorgeführt) würde dies bedeuten:
Blaue Socken führen zu einer
Verbesserung der Überlebenszeit von 50 %.
DANACH benötigt man dann noch einen Wissenschaftler, der jetzt erklärt,
WARUM die Träger blauer Socken länger leben.
So könnte man z. B. sagen, dass blaue Socken im Wellenbereich von 400-500nm
strahlen,
und neueste Forschungen aus den USA (hört sich immer gut an) ganz klar zeigen,
dass Prostatakrebszellen, die man im Labor mit dieser Wellenlänge bestrahlt,
schneller
zerstört werden konnten.
Nicht vergessen darf man dann noch den Satz:
Diese Forschungen müssen natürlich noch intensiviert werden,
aber die ersten Ergebnisse sind so viel versprechend, dass wir hoffen
dürfen, in 3-4 Jahren optimale „Krebssocken" auf den Markt bringen zu können.
Das wirklich Verrückte daran ist, dass man weder die Forschungen, noch die
Daten,
noch die Schlüsse daraus für solch eine Studie fälschen müsste,
denn alles Gesagte wäre sogar wahr"...
Was Sie jetzt vielleicht für ein total überzogenes Beispiel von Dr. Thomas
halten, ist in Wahrheit genau
das, was Krebspatienten seit Jahrzehnten erzählt wird, ausgetauscht werden
nur die Socken mit
Chemotherapien, Bestrahlungen, Hormon- oder Angiogeneseblockern.
Gerade Hormonblocker sind ein schönes Beispiel hierfür.
Die Firma Astra Zeneca hat seit 2002 erreicht, dass in der onkologischen Welt
bei Brustkrebs
fast nicht mehr darüber diskutiert wird, ob eine Frau Hormonblocker einnehmen
soll oder nicht,
sondern nur noch ob Tamoxifen oder Arimidex.
Dafür werden dann große Studien wie die ATAC Studie
(ATAC = Arimidex oder Tamoxifen allein
oder in Kombination) gemacht, an der fast
10.000 Frauen
an 381 Kliniken in 21 Ländern
teilgenommen haben.
Haben Sie das Prinzip schon verstanden?
Frauen mit Brustkrebs haben also die Wahl
zwischen Tamoxifen, Arimidex
oder der Kombination von Tamoxifen und Arimidex.
Also das erinnert ein bisschen an die Auswahl der Automarken in der ehemaligen
DDR.
Dort durfte man auch auswählen, ob man einen Trabi oder Lada fahren wollte.
Dass es weltweit auch noch Firmen wie Porsche oder BMW gibt, wurde einfach
ignoriert,
weil es eben nicht in das sozialistische Weltbild passte.
Genauso passt es heute nicht in das Weltbild, dass Trabi-Medikamente
vor allem den Aktionären dienen und nicht Millionen von Frauen.
Da Astra Zeneca ja beide Socken, Entschuldigung, beide Östrogenblocker
produziert,
gibt es hier natürlich nur einen Gewinner.
Und ganz zufällig kam als Ergebnis der ATAC
Studie heraus, dass es bestimmte Altersgruppen gibt,
bei denen das eine Medikament besser wirkt als das andere, dafür später jedoch
...
den Rest dieser weltweiten Volksverdummung von Brustkrebspatientinnen
erspare
ich Ihnen.
Mir geht es auch nicht darum, eine Firma wie Astra Zeneca schlecht zu machen,
denn wir könnten hier genauso ein anderes Präparat wie z. B. Herceptin von
Roche
oder XY von YX hernehmen, mit dem zukünftig noch viel dreister Geld aus den
Taschen armer Brustkrebspatientinnen gezogen werden wird.
Ich hoffe jedoch sehr, dass Sie das System verstanden haben,
welches hinter all
diesen Studien steckt und dass Sie in der Lage sind,
mit Ihrem Wissen auf solche,
wie Eric Berne [1910-70, US Arzt,
Psychiater] sagen würde:
„Spiele der Erwachsenen", hoffentlich
nicht mehr hereinzufallen."...