"Issels gehört zu den zahlreichen Ärzten,
die Krebs als eine
Erkrankung des Gesamtorganismus
betrachten.
Er geht davon aus, dass ein gesunder Körper trotz schädigender
Einflüsse keinen Krebs bekommt.
Deshalb müssten - neben der unerlässlichen Beseitigung des Tumors -
auch jene Krankheitsursachen
ausgeschaltet werden, "die das Zusammenbrechen der Abwehrkräfte und
damit die Tumorbildung bewirkt
beziehungsweise nicht verhindert haben".
Seit mehr als dreißig Jahren wendet er deshalb bei seinen Patienten
neben Operation, Bestrahlung
und Chemotherapie auch eine "ganzheitliche interne immunologische
Krebstherapie" an.
Issels' Theorie, sein "Konzept", wie er es nennt, ist insofern
besonders radikal,
als es eine scharfe gedankliche Trennung macht zwischen der
Krebsgeschwulst (Tumor)
und der Krebserkrankung als "inneren Ursachen" des Tumors.
Die Krebserkrankung ist für Issels also nicht der Tumor,
sondern die
Voraussetzung
für die Bildung des Tumors.
Dieser ist nur das Spätsymptom der
eigentlichen
- sich lange vorher entwickelnden - Krebserkrankung.
Mit diesem Konzept, das Issels schon
1953 formuliert hatte,
als die offizielle Lehrmeinung
noch jegliche "innere" Ursachen des
Krebses vehement ablehnte,
war
eine der Hauptursachen der Kontroverse gegeben,
die wenige Jahre
danach über Issels hereinbrach.
"Nach Ansicht der offiziellen Lehrmedizin ist Krebs ein zunächst
lokales Leiden,
das folglich auch nur durch lokal wirksame Waffen wie Operation und
Bestrahlung
ausgerottet
werden könne"
sagt Issels.
Im Gegensatz dazu bekämpft er den Krebs nicht durch einzelne,
nur auf
den Tumor gezielte
(und deshalb auch statistisch leichter zu überprüfende) Maßnahmen,
sondern durch eine Kombinationstherapie.
Dies dürfte der zweite Grund dafür sein, dass Issels vom Establishment
abgelehnt wird,
denn als "wissenschaftlich gesichert" gilt die Wirkung eines
Medikaments nur dann,
wenn sie in einer kontrollierten, randomisierten, klinischen
Einzelstudie statistisch nachgewiesen wurde.
Besteht ein Medikament diesen Test nicht, wird es nicht weiter
verwendet,
obwohl es vielleicht in Kombination mit anderen Präparaten sehr wohl
wirken würde."
Aus:
Dr. med. Christian Bachmann (b.1948,
Studium d. Medizin u. Biologie,
Schweizer Wissenschaftsjournalist, Redakteur, Lektor):
„Die Krebs Mafia Intrigen und Millionengeschäfte mit einer Krankheit“
Seite 249/50. FISCHER 1983
„Wie schon Prof. Dr. Werner Zabel
[1894-1978] forderte mich auch Prof. Dr. Carl Blumensaat [1900-1970]
auf,
meine Erfahrungen schriftlich niederzulegen. Ich tat dies neben
meiner Arbeit in der Klinik,
die eigentlich bereits meine Kräfte voll beanspruchte.
Andererseits fand auch ich es
wichtig, aus der Atmosphäre der Verdächtigungen, Vermutungen
und unqualifizierten - oft mich auch geradezu heroisierenden -
Berichte in der Laienpresse
durch eigene, klar und unmissverständlich dargelegte Gedanken und
Fakten herauszutreten.
Es wurde eine Monographie, in
welcher ich 1953 unter dem Titel "Grundlagen und Richtlinien für
eine
Interne
Krebstherapie" meine dem Leser inzwischen bereits dargelegten
Auffassungen,
sowohl vor dem Hintergrund
medizingeschichtlicher Zusammenhänge als auch mit dem Ausblick
auf
therapeutische Entwicklungsmöglichkeiten,
nieder schrieb.
Ich
stellte die Schrift unter das Motto:
"Das eigentliche Krebsproblem ist das Problem
des inkurablen Tumors"
Aus: Dr.med. Josef Issels: "Mein Kampf gegen den Krebs - Erinnerungen
eines Arztes"
Seite 142, Ullstein Sachbuch 1983 (1981).
[ lat. incurabilis: unheilbar]
|
www.whale.to/cancer/issels.html
www.issels.com/
Dr. med. Josef Maria Issels
(21. November
1907 in Mönchengladbach
- 11. Februar 1998 Kalifornien/USA)
war ein bedeutender deutscher Arzt, - wirkte in der "Ringbergklinik"
(bis 1973) in Rottach-Egern am Tegernsee
und von Ende 1976 bis Ende
1979 in der "Klinik für Ganzheitsmedizin GmbH" in Bad Wiessee am
Tegernsee
-
der durch eine von ihm entwickelte
komplementär-medizinische Krebstherapie -
„Die Ganzheitliche interne Krebstherapie“ - Issels-Therapie,
bekannt wurde
und dadurch weltweit
eine große Kontroverse unter Ärzten und Medizinern auslöste.
Quo vadis, medice?
pdf
>>>
Historische
Entwicklung der komplementären Krebstherapie
pdf
>>>
von Dr. Dr. Erich Dieter
Hager
... Am 6. Mai 1951 war ich (Josef Issels) wiederum nach Holland gerufen worden.
Die bevorstehende Begegnung sollte eine entscheidende Wende in meinem
Leben herbeiführen.
Davon konnte ich natürlich nichts ahnen, als ich in ein schönes
Villenviertel von Den Haag einfuhr.
Die Unterlagen des Kranken waren mir bereits in Mönchengladbach
zugegangen.
Schon vor sechs Jahren
(1945)
war bei ihm
[Karl Gischler (1896-1951) Generaldirektor
der Van-Ommeren-Reederei]
ein
Prostatakarzinom entdeckt worden. Namhafte Krebsspezialisten in
Europa und Übersee
hatten ihn operiert,
bestrahlt und ihn mit Hormone
behandelt. Der Prozess war so über längere Zeit
aufgehalten worden.
Nun wartete der Patient, der bis zur Verschlimmerung seines Zustandes
als Generaldirektor
die große Van-Ommeren-Reederei
geleitet hatte, auf seinen Tod.
Er hatte Metastasen im ganzen
Knochensystem, vor allem in der Wirbelsäule,
und war dadurch am
Aufstehen und Gehen sehr behindert und darum meist bettlägerig.
Als ich ankam, hatte er sich soeben mit einem amerikanischen und einem
englischen Spezialisten,
Professoren ihres Fachs, mehrere Stunden
beraten. Der eine hatte für weitere Bestrahlung plädiert,
der andere
wollte die Hormonbehandlung fortsetzen. Beide waren für eine operative
Nervendurchtrennung,
um das Schmerzempfinden auszuschalten.
Karl Gischler
(1896-1951), eine Persönlichkeit
und ein Mann von bewundernswerter Selbstbeherrschung,
fragte mich, als
die beiden Herren das Haus verlassen hatten:
"Sie werden mir wohl kaum helfen können,
weil die Sache schon so weit
fortgeschritten ist. Aber Ihre Auffassung möchte ich hören, denn man
hat mir
von Ihren Behandlungsresultaten berichtet." Ich war
etwas verlegen.
Besonders auffallend waren die stark ausgebildeten
Brüste des Mannes; sie waren die Folge einer überlangen und
hohen
Hormonbehandlung, die bei Prostatakrebs oft empfohlen wird. Da sie mit
gegengeschlechtlichen Hormonen
durchgeführt wird, können die
unnatürlichen Folgen nicht ausbleiben. Ich weiß, dass in manchen
Fällen
damit eine Verlangsamung des Tumorwachstums zu erreichen ist,
aber es ist ganz offensichtlich,
dass diese gegengeschlechtliche
Hormonbehandlung nicht der Natur gemäß ist.
Und die fatale Knochenmetastasierung ist damit auch nur vorübergehend aufzuhalten.
Ich entwickelte dem Kranken mein Konzept,
das ich inzwischen aufgrund meiner dazu gewonnenen
Erfahrung weiter
verbessert hatte. Auch bei der
internen Behandlung des Krebses
war es einschließlich
der Phase der Milieuverschlechterung und damit
der Voraussetzung für die Schädigung der Abwehrpotenz
des gesamten
Organismus identisch mit der Behandlung jeglicher chronischer
Erkrankung.
Ich hatte begreifen
gelernt, dass das Warten auf die wissenschaftliche Entdeckung,
wie und
wodurch die erste Krebszelle im Körper entsteht, für die kausale
Therapie des bei Beginn
der Behandlung längst von Milliarden
Krebszellen besetzten Organismus völlig unentbehrlich war.
Ich sah die Aufgabe der internen Therapie vorerst nur darin, in jene
Grenzzone vorzustoßen,
in der die erlöschende Abwehrkraft des
Organismus nicht mehr imstande ist,
die bösartig umgeschlagenen Zellen
zu erkennen,
sie abzubauen und somit ihre chaotische Vermehrung zu
verhindern.
Nicht die Entstehung der ersten Krebszelle, sondern der Mechanismus
ihrer Zerstörung
musste für mich im Mittelpunkt stehen!
So, wie sich im Organismus ein bestimmtes Milieu entwickeln kann,
das
für die Ausbildung chronischer Krankheiten verschiedenster Art optimal
ist,
so bildet sich, vorausgesetzt es besteht eine
"Krebsbereitschaft",
dieses Milieu zu einem spezifischen "Tumormilieu"
um, in welchem die beteiligten Mikroben
und Zellen optimale
Entwicklungsbedingungen vorfinden.
Aber auch in einem solchen Tumormilieu können die entarteten Zellen
nur dann gedeihen
und sich unheilvoll vermehren, wenn die gleichzeitig
verminderte Abwehrkraft
die Wiederherstellung
eines gesunden
Gleichgewichtes nicht mehr gewährleistet.
Erst dann ist die Phase der
Geschwulstbildungsfähigkeit erreicht.
Diese Entwicklung kann durch
irgendeinen auslösenden Faktor - körperlichen oder seelischen Stress,
Trauma, geballte Zuführung krebserregender Stoffe - beschleunigt
werden und das Krebsgeschehen
so aus der latenten, kaum diagnostisch
erkennbaren, in die manifeste Phase
der erfassbaren Tumorausbildung
überleiten.
Nachdem ich Karl Gischler meine Theorie
und Therapie erklärt hatte, ließ er mich nach wenigen Stunden
mitteilen, dass er entschlossen und bereit sei, nach Deutschland zu
kommen.
Am 18.Mai 1951 wurde der sechsundfünfzigjährige
Schiffsmagnat in ein kleines Privatzimmer
des
St.-Marien-Krankenhauses in Hehn eingewiesen.
Es war nicht die
beste Zeit
dieses kleinen Krankenhauses.
... musste erkennen, dass das
Landkrankenhaus in Hehn die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit
bereits
weit überschritten hatte. Es waren keine angenehmen Stunden, in denen
ich diese Einsicht gewann ...
...Die Therapie bei Karl Gischler gestaltete sich als äußerst
schwierig.
Er war ja bereits in Holland im wahrsten Sinn des Wortes "ausbehandelt"
gewesen.
Überdies hatte er schon seit Monaten so
hohe Dosen Morphium gegen seine Schmerzen bekommen,
dass die
Aktivierung seiner Selbstheilungskräfte weitgehend blockiert war.
Zeigt sich der Organismus zu keiner natürlichen Reaktion mehr
fähig,
müssen die ärztlichen Bemühungen vergeblich bleiben. An manchen
Tagen schien es,
als ob der Patient endlich auf die
Kombinationstherapie ansprechen würde,
die begrenzten Reaktionen
führten aber dann zu einem raschen Rückfall,
den er in seinem
hochgradig reduziertem Zustand kaum noch verarbeiten konnte.
Dabei
ertrug er sein Leiden und die meist quälenden Schmerzen mit einer
höchste Bewunderung
abfordernden Haltung. Er nahm Anteil an den
Vorgängen in seiner Umgebung,
er vertiefte sich in Probleme,
die an
ihn herangetragen wurden...
... "Sie sollten aus diesem Haus heraus
...
Hier sabotiert man Ihre Arbeit. Sie müssten eine eigene Klinik
haben!"
Eine eigene Klinik war ein unerfüllbarer
Traum...
... Ich erhielt ein Schreiben von der Krankenhausverwaltung, in dem mir
ohne Umschweife untersagt wurde,
"weiterhin Krebskranke aufzunehmen
und zu behandeln..."
... In meiner Ohnmacht und
Ratlosigkeit ersuchte ich nochmals den Medizinalrat in Düsseldorf
(MR. Dr. med.Ewald
Gerfeldt, 1891-1979) um Hilfe
... Mit mir
sprach aber nun nicht mehr ein Mann,
der noch unter dem Eindruck des
damals Erlebten stand, als er sah, dass Kranke selbst
in terminalen
Stadien noch positiven Wandel ihres Befindens erleben konnten - es
sprach
ein Beauftragter des Systems:
"Geben Sie auf, Herr Issels! Ihre Methoden
stehen im Gegensatz zur Schule.
Wenn Sie weitermachen, wird man Sie vernichten!"
... Als ich ihn fragte, was
ich mit meinen unheilbaren Patienten denn tun sollte, antwortete er
mir:
"Schicken Sie sie nach hause. Sie werden ja
ohnehin sterben."
Das war das Ende. Es müssen
wohl Tränen der Resignation in meinen Augen gestanden haben,
als ich,
nach Hehn zurückgekehrt, in das Zimmer von Gischler trat. Er, der
Schwerkranke,
richtet mich auf,
obwohl ihm deutlich das Ausmaß seiner
ständigen Schmerzen anzumerken war.
Kühl, wie ein Holländer sein kann,
das dazu noch Kaufmann ist, fragte er mich:
"Was soll das denn kosten?"
Ich verstand ihn nicht. Man konnte doch keinen Beamten
bestechen ...
"Was kostet eine Klinik? Sie zu pachten?
Einzurichten? Zu betreiben?" ...
Karl Gischler sah
mich an und sagte ohne Emotion:
"Sie werden
das Geld haben! Ich sorge dafür. Suchen Sie einen geeigneten Platz!
...
Tun sie es bald! Ich möchte es noch erleben ..."
... Durch meine anstrengende Praxis
und das ständige Herumreisen war ich total erschöpft. ...
... beschloss ich, an meinem geliebten Tegernsee, den ich seit
Ewigkeiten nicht mehr hatte besuchen können,
ein Wochenende auszuspannen. Freunde dort gaben Irmengard (Ehefrau I,
geb. Lindner) einen Hinweis:
Der Eigentümer eines schlecht gehenden Hotels suche einen neuen
Pächter ...
Ohne weiteres Zögern unterschrieb ich einen Pachtvertrag für das
Ringberg-Hotel in Rotach-Egern ...
Am 15.Sptember 1951 übernahm ich die Leitung des Ringberg
Hotels in Rottach-Egern ...
Quelle:
http://postales24.de/
Karl Gischler ließ sich durch das Haus ... nun Ringberg
Klinik ... tragen und war amüsiert
über meine kaufmännische Ahnungslosigkeit ...
Nach drei Monaten war der Umbau abgeschlossen.
Die beiden Stationen waren voll belegt, und es gab schon längere
Wartezeiten für viele,
die sich zur Aufnahme angemeldet hatten ...
Sein eigenes Leben
(Karl Gischler)
verfiel zusehends. Er starb am
6. Dezember 1951.
Noch auf dem Totenbett tat er alles, um mich zu
ermutigen. Er hatte sein Vermächtnis,
das er mir in den letzten
Gesprächen mitteilte, seiner Frau diktiert,
die es mir nach seinem
Tode übergeben hat:
"Sie können mir nicht mehr helfen. Es ist zu
spät.
Ebenso wie es für viele andere zu spät sein wird, die nicht
rechtzeitig kommen.
Aber Sie dürfen sich dadurch nicht beirren lassen.
Ich habe mir ein Bild machen können, mit welchen Gegnern Sie es zu tun
haben,
und ich kann mir auch vorstellen, dass Sie noch schlimmen
Zeiten entgegengehen.
Aber Sie müssen kämpfen - mit den einzigen Mitteln, die Ihnen zur
Verfügung stehen:
Ihre Behandlungserfolge sind die beste Waffe.
Geben sie
niemals auf! Das müssen Sie mir versprechen.
Sie sind auf dem richtigen Wege.
In der Klinik, die wir gemeinsam
aufgebaut haben,
wird es Hilfe für jeden Menschen geben, die als unheilbar abgestempelt
sind.
Und dies ist das Entscheidende: Sie werden Ihre Erfolge dort haben,
wo so viele vor Ihnen aufgegeben haben."
...
Aus: Dr.med. Josef Issels:
"Mein Kampf gegen den Krebs - Erinnerungen
eines Arztes"
Ullstein Sachbuch 1983 (1981)
"Was hindert die orthodoxe Schule nun eigentlich,
Issels anzuerkennen?
Warum
müssen stets Irrtümer und Fehldiagnosen
der Pathologen,
Gynäkologen vorliegen
oder sogar
irrtümliche Bestrahlungen
der Göttinger Frauenklinik,
um die Diagnose Krebs
bei den geheilten
Fällen verneinen zu können?“
Dr. Norbert Kückelmann
(b.1930)
Verteidiger im II. Issels Prozess
(Rechtsanwalt und Filmemacher)
|
Am Vormittag des 15.September 1960 hielt ein grüner Streifenwagen der Bayerischen Landpolizei
vor der Ringberg Klinik. Zwei
Kriminalbeamte in Zivil sprachen bei Issels vor
und überreichten ihm
einen Haftbefehl, in dem
er des Betruges
und der fahrlässigen Tötung von Patienten
verdächtigt wurde.
"Tatsache war, dass
ausnahmslos jeder Patient - wie auch seine Angehörigen -
mehrmals,
und nicht zuletzt in meinen regelmäßigen Vorträgen, über die folgenden
Sachverhalte aufgeklärt wurde.
Erstens machte ich sie mit der Diagnose Krebs vertraut, die
ihnen meist bis dahin zu ihrem Nachteil
vorenthalten worden war. Diese mangelnde Information war deshalb von
Nachteil für die Patienten,
weil das Nichtwissen um die Diagnose oft dazu führte, dass notwendige
und tatsächlich zur Verfügung
stehende Behandlungsmaßnahmen nicht durchgeführt wurden. Dann
erläuterte ich dem Patienten, dass kein Arzt -
vor allem bei der Natur dieser Krankheit - ein Heilungsversprechen
abgeben könne. Es gehe aber bei der
internen Therapie für Inkurable darum, die nach aller Erfahrung auch
Patienten mit "infauster" Prognose
offen stehende Chance zu ergreifen, in wochenlanger Behandlung
den Krankheitsprozess zur Verlangsamung
und, wenn möglich, danach zum Stillstand zu bringen. Erst wenn sich
dies erreichen ließe, würden sich
Möglichkeiten eröffnen, das Krebsgeschehen weiterhin günstig zu
beeinflussen, so dass es zur Verkleinerung
und vollständigen Rückbildung von Tumoren kommen könne. Das haben wir
an den verschiedensten Krebsformen
und nicht selten auch nach "aussichtslos" erscheinenden Stadien
beobachten können. Bevor man aber von
Heilung sprechen dürfe, müssten in jedem Falle erst fünf Jahre
rezidivfrei verstreichen."
Aus: Dr.med. Josef Issels: "Mein Kampf gegen den Krebs - Erinnerungen
eines Arztes"
Seite 185f
Ullstein Sachbuch 1983 (1981).
[lat. incurabilis: unheilbar; lat. infaustus: ungünstig]
Issels saß drei Monate in Untersuchungshaft - vom 15.IX - 16.XII 1960,
und die Klinik musste, am 26.XI 1960 schließen.
"Man hatte mich [in der
Gefängniszelle der Münchner Haftanstalt Stadelheim]
davor bewahrt zu erfahren, dass mancher der Patienten von Angehörigen
so rasch wie möglich
aus der "Betrügerklinik" vor den Händen des "Scharlatans" in
Sicherheit gebracht worden war - "natürlich"
ohne die fälligen Rechnungen beglichen zu haben, wodurch die Bezahlung
des Personals, der Medikamente
und anderer Verpflichtungen ernsthaft gefährdet wurde ...
Meine Rechtsanwälte hatten das eigentliche Ziel der Aktion erkannt,
als sie mir rieten:
"Schließen Sie Ihre Klinik. Vorher lässt man Sie garantiert nicht
hinaus."
Das war der Punkt. Um meine Therapie auszuschalten, musste die Klinik
ruiniert werden.
Um meine Klinik vernichten zu können, musste ich verhaftet werden.
Verhaften konnte man mich nicht
wegen "Kunstfehlern" oder "fahrlässiger Tötung". Es mussten folglich
Betrugsdelikte konstruiert und damit
Flucht und Verdunkelungsgefahr begründet werden. Es ging nicht um
Delikte!
Es ging um die Therapie, "um diese ganze Richtung". Meine Widersacher
im Vorstand
meiner eigenen Standesvertretung schienen triumphieren zu können: Ich
sah keine Möglichkeit mehr,
den Klinikbetrieb aufrechtzuerhalten, und verfügte deshalb die
Schließung der Klinik.
Wie um das Maß voll zu machen, verklagten mich daraufhin Mitarbeiter
auf monatelange Weiterzahlung
ihrer Bezüge, da ich in der Tat langfristige Verträge mit ihnen
abgeschlossen hatte.
Auch durch diese bitteren stunden musste ich hindurch ...
Plötzlich, [...] begann
Staatsanwalt Dr. Leo Parsch mich zu verhören. Er war sehr korrekt, ja
ich empfand ihn
durchaus als sympathisch. Die siebenstündigen Sitzungen wurden auf
zehn Tage verteilt.
Jedes Wort wurde aufgezeichnet. Am Ende umfasste meine Aussage 178
Seiten.
Es gab Tage, da platzten die teils grotesken Verdächtigungen und aus
Gerüchten
gespeisten Vorwürfe gegen mich wie Seifenblasen ...
Aber meine seelische Belastung wuchs. Tage und Wochen war ich für
"Verbrechen" eingekerkert,
für das es keine Begründung gab. Der Staatsanwalt schien weiterhin
keine besondere Eile an den Tag zu legen,
damit die Angelegenheit vor Gericht verhandelt werden konnte."
[Quelle: ebenda Seite 193ff]
..."Dazu wurden Gerüchte und
Unterstellungen ungeprüft von meiner eigenen Standesvertretung
gepflegt
- um es höflich auszudrücken - und zur Basis offiziöser
[halbamtlicher] Mitteilungen und Warnungen gemacht.
Monate stiller Vorarbeit waren vonnöten, um Verdachtsgründe gegen mich
aufzubauen, die sich später
unter meist blamablen Vorzeichen für die Urheber als gegenstandslos
erweisen sollten.
Einer der stillen Materialsammler war Dr. Sch., der ebenfalls zu den
leitenden Medizinalfunktionären Oberbayerns
gehörte. Er gab sich als mein Freund aus und vertraute mir in
vorgerückter Stunde beim Alkohol an, dass man
mein "gesamtes Vorleben geprüft" und herausgefunden hätte, dass ich
"eine verdammt weiße Weste" habe.
Dabei hätte ich mich eigentlich bereits fragen müssen, was meinen
"Freund" zur Prüfung meiner "Weste"
veranlasst haben könnte? Wenige Tage nach meiner Verhaftung hatte er
die Stirn, Isa mit heuchlerischem Erstaunen,
zu fragen, weshalb ich wohl verhaftet sei? Die Strategie - zumindest
interessierter Standesvertreter -, den ungeliebten "Außenseiter"
gänzlich außerhalb des ehrenwerten Standes zu placieren, ihm das
"Handwerk zu legen", wurde mir bald klar.
Professor Dr. Walther Büngeler [1900-1987] zum Beispiel, Direktor des
Pathologischen Institutes der Universität München
und Generalsekretär des Deutschen Zentralausschusses für
Krebsbekämpfung und Krebsforschung - ein Mann,
den ich vor dem Prozess nie und nachher nie wieder gesehen und der
meine Klinik und meine Arbeit nie in Augenschein
genommen hatte -, scheint hinter den Kulissen besonderen Eifer an den
Tag gelegt zu haben,
mich schon vor Ingangkommen des Prozesses zu isolieren. Prof. Büngeler
war es auch, der Professor Grote,
den Präsidenten der "Therapiewoche" in Karlsruhe, über die
unbewiesenen Behauptungen des Dr. Teicher informierte,
für die dieser im Auftrag der Bayrischen Ärztekammer "Material"
gesammelt hat. Er stellte sie als stichhaltig dar
und trug damit dazu bei, dass ich das Hauptreferat dieser Tagung ... nicht halten durfte. Obwohl mir der Grund
für diese persönliche Verfolgungskampagne bis heute verborgen
geblieben ist, setzte Professor Büngeler
weiterhin alles daran, mich nicht nur ärztlich auszuschalten, sondern
mich auch wirtschaftlich zu vernichten:
Isa war es gegen Ende meiner Untersuchungshaft gelungen, den drohenden
Ruin meiner Existenz wenigstens vorläufig
dadurch abzuwenden, dass die Klinik von der Arbeitsgemeinschaft für
Krebsbekämpfung des Landes Nordrhein-Westfalen
unter eigener ärztlicher Leitung mit hundertfünfzig Krebspatienten zur
Nachbehandlung belegt wurde. Der zunächst für
drei Jahre abgeschlossene Vertrag konnte von mir kurz nach der
Entlassung aus Stadelheim gegengezeichnet
und damit rechtsgültig werden. Er allein ermöglichte mir die
Finanzierung der hohen Kosten, die für meine völlige Rehabilitierung
erforderlich waren. Dies wurde natürlich auch denjenigen bekannt, die
an meiner totalen Vernichtung interessiert waren."...
[Quelle: ebenda Seite 200f]
Am Mittwoch, dem 14.Juni 1961, um 9 Uhr, begann der I. Prozess.
..."Gegen Ende der Beweisaufnahme
entbrannte ein heftiger Streit zwischen den Sachverständigen. Endlich
wagte es ein angesehener Arzt
und Forscher, gegen die leichtfertige und niemals beweisbare
Behauptung anzugehen, mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit
sei eine Lebenserhaltung oder -verlängerung eines bestimmten
Krebskranken durch Operation zu erzielen. Prof. [Hans] Leicher
[1898-1989],
Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität
Mainz, bestätigte vor Gericht, dass sich nachträglich niemals "mit an
Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit" die Frage beantworten ließ,
ob sich das Leben krebskranker Patienten, die gestorben sind,
durch
eine Operation hätte verlängern lassen. Er widersprach damit dem
Sachverständigen Professor Dr. [Max] Schwarz aus Tübingen,
der die
Überlebenschance des an Kehlkopfkrebs erkrankten Patienten Richard V.
als "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit"
positiv
beurteilt hatte, falls er sich einer Operation unterzogen hätte,
anstatt zu Issels zu gehen. Bei einer Gegenüberstellung mit Prof.
Leicher
bezeichnet jetzt Prof. Schwarz seine von ihm im Protokoll
festgehaltene Behauptung "mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit" als "Irrtum".
Er habe nur von einer "großen Wahrscheinlichkeit" gesprochen ...
So hatte wenige Tage vor Beendigung der Beweisaufnahme der achtzig
Jahre alte, seinerzeit in Düsseldorf tätige Kieferchirurg
Prof. [Dr. August] Lindemann [1880-1970] in einer längeren
Zeugenaussage zum Ausdruck gebracht, dass mir "eine gewaltige
seelische Kraft"
innewohnen müsse, dass ich mich dieser Aufgabe über
Jahre hinweg überhaupt habe unterziehen können. Dieser sachverständige
Zeuge,
der selbst etwa 6000 Geschwulstkrankheiten beobachtet und 2300
Tumorkranke selbst operiert hatte, sagte über mich:
"Er hat nach bestem Wissen und Gewissen
gehandelt. Seine Methode war zielbewusst, und er muss von ihrer
Wirkung
überzeugt gewesen sein. Ein Arzt ist verpflichtet, alle ihm gut
scheinenden Mittel anzuwenden."
Als besonders lobenswert bezeichnet es Prof. Lindemann, dass ich mich
als einziger Chef einer deutschen Klinik der unrettbaren
Geschwulstkranken angenommen hatte. Prof. Lindemann entlastete mich
auch mit der Feststellung:
"Es gibt unheilbare Fälle nach der Operation,
und es gibt Geschwülste, die man überhaupt nicht
chirurgisch behandeln
kann.
Kein Chirurg könnte sagen, dass er jemanden geheilt hätte."
Und dieser prominente Zeuge zitierte seinen verstorbenen Lehrer
[Ernst
Ferdinand] Sauerbruch [1875-1951]:
"Der Chirurg entfernt den Krankheitsherd, aber
nicht die Krankheit."
Den guten Willen, den Arbeitseifer und auch ein gewisses
Sendungsbewusstsein
bestätigten mir im Gerichtssaal auch andere Mediziner ...
Mein Hauptverteidiger [RA Dr. Alfred]
Seidl [1911-1993] erklärte zu Beginn seines Plädoyers, dass allein die
Verteidigung über
500 Zuschriften aus der Öffentlichkeit erhalten habe, aus denen
absolut eindeutig die Meinung zugunsten des hier Angeklagten
herauszulesen sei. Es stelle sich die Frage, ob
ich nicht das Opfer einer Konspiration geworden sei, eines
Kesseltreibens gegen mich,
da ich es gewagt habe, als erster in Deutschland eine Krebsklinik
außerhalb der streng umrissenen Schulmedizin zu errichten.
Seidl forderte das Gericht eindringlich auf, den Darlegungen der gegen
mich aufgetretenen Sachverständigen mit der größten Zurückhaltung
zu begegnen. Es sei völlig irreal und während des Prozesses widerlegt
worden, dass ich unter allen Umständen
gegen Operation und Bestrahlung
Krebskranker sei ..."
[Quelle: ebenda Seite 219,
221, 222]
Am Montag, dem 31.
Juli 1961, um 15 Uhr begann Präsident Dr. Claus Seibert
[vorsitzender Richter]
mit der Verkündigung des Urteils.
"Die Anklage des Betrugs war in keinem
einzigen Falle durchgedrungen. Bei der Beurteilung der Fälle
vermeintlich fahrlässiger Tötung
war das Gericht jedoch zu der Ansicht gelangt, dass die betreffenden
Patienten lediglich "gezaudert", nicht aber eine Operation
grundsätzlich abgelehnt hätten. Aus dieser Erwägung war ich in drei
fällen der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden worden.
Das Urteil: ein Jahr
Gefängnis!
Das Vor-Urteil war nunmehr gesprochen. Ich
hörte die Urteilsverkündigung mit Erschütterung ohne äußere Bewegung
an.
Ich konnte keine der Schuldbegründungen für gerecht, sie folglich auch
nicht für akzeptabel halten. Die wirklich ruinöse "Bestrafung" war
mir längst zuteil geworden: durch meine ungerechtfertigte Inhaftierung
und die dadurch erzwungene Schließung der Ringberg-Klinik
stand ich bereits vor Verkündigung der juristischen
Schuldzumessung auf den Trümmern meiner Existenz. Nun sollte der
Schuldspruch
auch meine persönliche Ehre ruinieren. Meine Rechtsanwälte [Dr.
Alfred] Seidl und [Dr. Kurt] Kirstein legten unverzüglich Revision
beim Bundesgerichtshof ein. Damit wurde dieser Spruch zum
Zwischen-Urteil relativiert ... Ich hatte mir geschworen
nicht
wieder zu praktizieren,
bis der Makel dieses Urteils gänzlich von mir genommen war.
Ich wollte Gerechtigkeit und darum völlige Rehabilitierung ...
Es ist öffentlich untersucht worden, ob
die Rechtsprechenden Richter nicht Gefangene ihrer eigenen Vorurteile
werden mussten ...
Im angesehen Berliner Ärzteblatt las man als Meinung der um
Objektivität bemühten Kollegenschaft:
"... Der von der Strafkammer getroffenen feinen Unterscheidung
zwischen "Operationsverweigerern" und "Operationszauderern" können wir
nicht folge: wer, von Facharzt zu Facharzt, von Universitätsklinik zu
Universitätsklinik eilend ... immer wieder mit der Notwendigkeit einer
Operation konfrontiert wird und sich dann nicht zur Operation
entschließt "zaudert" nicht mehr, er verweigert den
chirurgischen Eingriff ...
Die juristische Maxime des Münchener Landesgerichts läuft im Grundsatz
darauf hinaus, dass es den Arzt belastet, wenn sein therapeutischer
Rat am Widerstand des Patienten scheitert! Was soll der Arzt denn nach
Ansicht der Strafkammer mit einem Patienten tun,
der die Operation
verweigert? Soll er ihn fallen lassen? Soll er ihm das kreatürliche
Recht auf Hilfe deshalb verweigern,
weil er den allein Aussicht versprechenden Weg der Operation ablehnt? ... Für diese Aufgegebenen
aber, das sollte man dem
von der Münchener Strafkammer wegen
Fahrlässigkeit Verurteilten hoch anrechnen, war die Ringberg-Klinik
eine Zuflucht ..."
[Quelle: ebenda Seite 224,
225]
Am 3. Mai 1962
wurde mein Einspruch vor dem Bundesrichter,
Senatspräsident Dr. Hans Geyer, verhandelt.
"Nach einem Tag des juristischen Argumentierens hob der erste
Strafsenat das Erteil des Münchener Landesgerichts auf und ordnete
ein erneutes Verfahren an. Bundesanwalt Dr. [Max] Kohlhaas, anerkannt
als einer der fähigsten Köpfe der Justiz, hatte bemängelt,
"die Feststellung des Münchener Gerichts für das Urteil reichen nicht
aus" ... Für den erneut aufzunehmenden Prozess
gab der Bundesgerichtshof klare Hinweise: Ein Arzt begeht nicht allein
schon deshalb einen Kunstfehler, weil er ein bestimmtes Heilverfahren
anwendet oder dessen Anwendung unterlässt. Der Bundesgerichtshof
bestand darauf, dass diesmal auf die "Wirksamkeit der Heilweise
des Dr. Issels" sorgfältig eingegangen wird ... Es war ein
besonderer Glücksumstand, dem damals fünfunddreißigjährigen,
ideenreichen,
energischen
und hochbegabten Juristen Dr. Norbert
Kückelmann zu begegnen ... Kückelmann entwarf eine gut durchdachte
und effektive Arbeitsstrategie
zur Vorbereitung des
Wiederaufnahmeverfahrens ... Ich musste ihm noch medizinische
Sachverständige benennen ...
im wissenschaftlichen
Rang selbstverständlich den zu erwartenden
Gutachtern ebenbürtig ... Vor allem sollten sie aber den Gutachtern
der Schulmedizin
gegenüber den Vorzug haben, dass sie sich nicht
durch dogmatisch vor gefasste Meinungen einengen ließen ...
In Rottach verbrachte ich mit Isa Wochen und Monate in den
Klinikarchiven ... Die Arbeit lohnte sich. Wir stellten zum
Beispiel fest, dass
seit Bestehen der Ringberg-Klinik 3401 Patienten behandelt worden
waren. 2971 davon, das sind 87 Prozent, waren von anderen Ärzten
als unheilbar aufgegeben worden. In 370 Fällen (=11%) wurde eine
Nachbehandlung erfolgreich operierter oder bestrahlter Patienten
angewandt. Weitere 60 Patienten in noch operablem Zustand, das sind
rund 1,5%, waren ausgesprochene Operationsgegner gewesen ...
Ich hatte jedoch 49 von diesen 60 von der Notwendigkeit einer
Operation überzeugen können. Es blieben also 11 Operationsverweigerer
...
Das sind 0,2% aller in meiner Klinik behandelten Krebskranken. Der
anerkannte Durchschnitt von Operationsverweigerern bei anderen
Kliniken
wird mit 1% beziffert."
[Quelle: ebenda Seite
225,226,227]
Am 29.Oktober. 1964 begann der II. Prozess.
Auf diesen Tag habe ich drei
Jahre warten müssen.
"Wiederum war der Sitzungssaal 28 der
Schauplatz der Handlung. Nur die Zusammensetzung der Richterbank hatte
sich verändert:
Der Präsident, Landesgerichtsdirektor Dr. [Karl] Göppner, wurde von
den Richtern Huber und Pöll und zwei Laienrichtern flankiert.
Staatsanwalt [Dr. Karl] Rüth ... vertrat die Anklage ... Da die
Aussagen der Gutachter fraglos in diesem Prozess eine noch
bedeutendere
Rolle als in der ersten Instanz spielen würden, gab Kückelmann dem
Gericht zunächst die Möglichkeit, Einblick in die Hintergründe zu
nehmen,
vor denen meine Anklage überhaupt gesehen werden musste, nämlich, dass
sowohl von der Bayerischen Landesärztekammer wie vom
Deutschen Zentralausschuss für Krebsbekämpfung und dessen bayerischer
Arbeitsgemeinschaft ein Kesseltreiben gegen mich mit dem Ziel
veranstaltet wurde, mich als Arzt unmöglich zu machen und vor Gericht
zu ziehen ... Die Sachverständigen [Prof. Dr. Peter Stoll (1916-1993),
Doz. Dr. Bodo Manstein (1911-1977), Prof. Dr. Leo Savnik] mussten
zugeben: "Es lässt sich nicht ausschließen, dass die Therapie des
Angeklagten auch auf das Karzinom selbst eine direkte günstige
Auswirkung hat." Abschließend sagte der Sachverständige Manstein:
"Wenn hier Heilerfolge festgestellt werden, die sich nicht erklären
lassen, so müssen wir sie zu erklären versuchen, denn wir müssen
zufrieden sein, wenn wir eine neue Richtung finden, die erfolgreich
ist, und wir müssen der Ganzheitsmedizin eine Chance geben ..."
[Quelle: ebenda Seite 229,230, 234]
Die "Gutachtertage" wurden auf
Montag, den 10. November 1964 und die folgenden Tage
terminiert.
"Insgesamt hatte die Verteidigung Fälle
von Zervikal-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs, von Brustkrebs,
Gehirntumoren, Lungenkrebs,
Krebs der Wirbelsäule, des Rektums, der Hoden, des Magens, der
Schilddrüse, ein Rückgratsarkom, ein Sarkom des Beines,
den Fall eines Lymphsarkoms
bei einem Kind und einen Fall von Hodgkinscher Krankheit
vorgestellt. Fünf Sachverständige der Verteidigung
hatten
zu den Fällen ausgesagt und die Wirksamkeit der internen Therapie
bestätigt. Die Anklage hatte vergeblich versucht, mit der Prominenz
des Krebs-Establishments zu kontern ... Dr. Kurt Kirstein hielt zuerst
ein bewegendes Plädoyer [Schlussrede meines Verteidigers] ... und
schloss
mit der zum Gericht gewandten Beschwörung: "Sie haben die Möglichkeit,
wieder gut zu machen, darum geben sie Issels die menschliche
und ärztliche Ehre zurück" ... Dr. Norbert Kückelmann stellte sein
Plädoyer unter die Worte Emile Zolas: "Die Wahrheit ist im Kommen, und
nichts
kann sie aufhalten ... Die Behauptungen der Anklage, damals wie
jetzt, seien in Bausch und Bogen zusammengebrochen ... Als er
zusammenfassend
aus allem den Schluss formulierte, es könne überhaupt
nur Freispruch wegen erwiesener Unschuld möglich sein,
brach im Gerichtssaal ostentativer Beifall aus. Er wiederholte sich
mit gleicher Vehemenz, als ich mein Schlusswort gesprochen hatte.
Es endete: "Oft habe ich mich nach dem Zweck
dieses Prozesses gefragt - jetzt glaube ich doch seinen
schicksalhaften Sinn zu erkennen,
der mir selbst diese vier Jahre nicht verloren erscheinen lässt, den
Sinn, dass - ausgelöst durch den schonungslosen Meinungsaustausch -
eine fruchtbare Diskussion ihren Anfang nehmen wird, dass nach
Überwindung einer veralteten Auffassung ein neuer Weg frei wird
für Therapie und Forschung zum Wohle unserer Krebskranken."
Quelle: ebenda Seite 244, 246f]
Am 9.Dezember 1964
endete der "Krebsprozess
des Jahrhunderts"
- im Berliner Ärzteblatt Nr.1/1965 wurde
er als "Krebskongress" apostrophiert -
mit dem Freispruch - am Freitag, den 11.12.1964 -
in allen Punkten der Anklage
und der vollen Rehabilitation von Dr. med. Josef Issels.
Entscheidend beeindruckt war das Gericht von der Vorstellung
34
geheilter Patienten
sowie von den
positiven Äußerungen verschiedener
Experten,
unter denen vor allem Prof. Dr. med. Werner ZABEL (1894-1978, Onkologe)
durch sein berühmt
gewordenes Gutachten hervorstach.
Nach dem Prozess bat ich die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung
des Landes Nordrhein-Westfalen,
mir zum frühestmöglichen Termin meine Klinik wieder zur eigenen
Verfügung zu stellen.
Am 15. September 1965 begann ich erneut
mit meiner Arbeit als Chefarzt der Ringberg-Klinik.
Am 25. Jänner 1971 schreibt
Josef Issels:
"Die
unverminderten Anfeindungen, der ständige Lärm um mich, ergäben doch
überhaupt keinen Sinn,
wenn ich durch meine Arbeit nicht vermutlich an etwas Grundsätzlichem
rührte, das meine Gegner
zwar mehr oder weniger deutlich erkennen, keinesfalls aber zuzugeben
bereit sind.
Die wahrhaft großen Chirurgen, später auch Radiologen konnten es sich
leisten, einzugestehen, dass ihre
perfekt gehandhabten Waffen allein niemals die Antwort auf die
Krebsfrage zu geben imstande waren.
Niemand von ihnen minderte damit sein Können oder sein Ansehen. Die
anderen fanden es zu allen Zeiten leichter,
im großen Chor mitzuheulen, oft auch ihn anzuführen, wenn
vermeintliche Gefahr für ihre Disziplin
oder gar für ihren Broterwerb
drohte.
Niemanden dürfte es leicht fallen, zuzugeben, dass einer
lebenslang ausgeübten Beschäftigung
die kreative Leistung versagt blieb. Besonders in hohen Positionen mit
größerem Überblick dürfte die Erkenntnis,
dass man sich im Kreise oder auf eine Sackgasse zu bewegt,
deprimierend sein.
Und dies scheint mit speziell in der Onkologie weltweit der Fall zu
sein.
Diese nicht eingestandene Frustration könnte vielleicht einer der
Gründe dafür sein, dass man nicht nur mich,
sondern Hunderte von Ärzten bekämpft, die den Unheilbaren zu helfen
suchen und vielen auch wirkliche Hilfe bringen.
Meinetwegen - wie Professor [Hans] Schulten [1899-1965, Internist,
Köln] pointiert formulierte -
auch mit einer "falschen Therapie". Dabei käme es allerdings auf den
Blickwinkel und auf das Ergebnis an.
Es war gewiss höchste Zeit, diese unsinnigen Kämpfe einzustellen,
Zeit, dogmatische Positionen aufzugeben,
eine gemeinsame Basis zu
finden und sich - wie zum Beispiel Professor [John] Anderson
[1921-2002, King' s College
Hospital London] - an die praktische Arbeit zu begeben, um die
deprimierenden Heilziffern durch Wiederholung
und Vervollkommnung der
der ganzheitlichen Krebstherapie sukzessiv zu verbessern. Alles
weitere würde sich dann
durch die Eigendynamik einer grundsätzlichen Bereitschaft und ständig
sich ausbreitender Aktion ergeben.
Aber würden die Besucher [ein Englisches Wissenschaftler Team]
wirklich fair und objektiv sein und die von der BBC
und Professor Anderson eindeutig recherchierten Heilfälle anerkennen?
Oder würden sie die gleiche Taktik einschlagen,
wie ich sie von den Vertretern des Establishments während des
Prozesses erleben musste?"
Aus: Dr.med. Josef Issels: "Mein Kampf gegen den Krebs - Erinnerungen
eines Arztes"
Kapitel 15. Schweigsame
Gäste: Seite 283f, Ullstein Sachbuch 1983 (1981)
Am 30.September 1973
schloss Dr.med. Josef Issels für immer die Pforten seiner
unter so vielfältigen Schwierigkeiten geführten Ringberg Klinik.
"Die
Hauptaufgabe des Arztes besteht darin, günstige Bedingungen zu
schaffen,
so dass die natürlichen Kräfte im Körper zu Harmonie gelangen
und ihn wieder gesunden lassen."
Dr.med.
Josef Issels
ebenda Seite 299
Aufgrund jahrelanger
Beobachtungen am Krankenbett hat Josef Issels 1952,
basierend auf der "Vielfalt und deren verwickelten Zusammenspiel" von
Krebs auslösenden Faktoren,
ein "Ganzheitskonzept",
bestehend aus der "Arbeitshypothese über die
Krebs-Entstehung" und
die "Kombinationstherapie des Krebses",
entwickelt.
"Indem ich die pathogenetischen (krankmachenden) Faktoren
chronologisch ordnete, unterschied ich fünf Phasen,
die sich nacheinander entwickeln und beim voll ausgebildeten
Krankheitsbild gleichzeitig nebeneinander vorhanden sind.
Die ersten drei Phasen verlaufen für Patient und Arzt meist unbemerkt.
Erst mit dem Erscheinen des Tumors in der vierten Phase
wird die Krankheit Krebs erkennbar. Die fünfte Phase bezeichnet dann
die Symptome, die erst durch den oder die manifesten Tumoren
ausgelöst werden können... Auf dieser Hypothese aufbauend, habe ich
1952 die Kombinationstherapie des Krebses entwickelt,
die aus zwei logistischen Programmen besteht:
1. aus einer ganzheitlichen kausalen "Basisbehandlung",
die darauf abzielt, die Kausalfaktoren und Zweitschäden zu
eliminieren, die Milieu
bestimmenden und abwehrkompetenten Systeme bzw. Funktionen zu
regenerieren und damit das Immunsystem zu normalisieren.
2. aus einer symptomatischen, gegen den Tumor sich richtenden
"Lokaltherapie".
Diese beiden Programme haben grundverschiedene Aufgaben. Sie können
einander nicht ersetzen, sondern müssen sich immer ergänzen.
Alle Bestrebungen, die Abwehrmechanismen zu regenerieren, haben im
Rahmen dieser Kombinationsbehandlung dasselbe Gewicht wie
die Bekämpfung des Tumors.
Die unter 1. erwähnte unspezifische Basistherapie,
die in der
heutigen konventionellen Krebstherapie völlig fehlt, umfasst:
A. Die Eliminierung aller Kausalfaktoren, so der Kopfherde, wie Zahn-,
Kiefer- und Tonsillenherde, der abnormen Darmflora, der Störfelder,
der Dyslokation der Wirbel (im Hinblick auf segmentäre neurovegetative
Irritationen), der Fehl- bzw. Mangelernährung, der physikalischen
und
chemischen exogenen Faktoren, sowie - last not least - der Traumata
und Dysharmonien auf geistig-seelischem Gebiet.
B. Desensibilisierung des durch Kausalfaktoren sensibilisierten
Organismus durch die Injektion von Vakzinen aus beherdeten Zähnen,
Mandeln
und pathogenen Kolikeimen und Hämolysaten aus dem Blut des Patienten.
C. Behandlung der Zweitschäden, der Stoffwechselstörung, der gestörten
Kanalisation (Entgiftungsvorgänge) und der daraus entstehenden
Abwehrschwäche
durch allgemeine Maßnahmen wie: Überwärmungs- und Fiebertherapie,
Sauerstoff-Ozon-Therapie, Enzym-, Neural- und
Organtherapie
sowie eine
den individuellen Erfordernissen angepasste Substitution.
Diese Basistherapie ist eine Langzeittherapie, die ohne toxische
Nebenwirkungen ist und über Monate durchgeführt werden kann und
sollte, um eine
echte Regeneration der Abwehr zu erreichen. Die auf
den Tumor gerichteten Therapiemaßnahmen wie Operation, Chemotherapie
und Bestrahlung
können je nach Indikation und entsprechend den neuesten Erkenntnissen
in die Basistherapie eingebaut werden, ebenso die Anwendung
von Immunotherapeutika, wie Antigen und Antikörper.
Die Beobachtung am
Krankenbett zeigt, dass sogar in fortgeschrittenen Stadien der
Krebserkrankung noch eine Immunreaktion erreicht werden kann,
die zur vollständigen Tumorremission führt, da die Basistherapie die
Immunlage des Körpers und somit die Wirksamkeit verabfolgter
Tumorantigene
zu verbessern scheint. Dies mag erklären, dass Versuche mit alleiniger
Anwendung von Tumorantigenen ohne Basistherapie in manchen
Krebszentren
nicht den Erfolg erbrachten, den wir in Verbindung mit der
Basistherapie beobachten konnten. Diese vermeidbaren Misserfolge
führten dann zu
irrtümlichen Aussagen wie: Tumoren über einer bestimmten Größenordnung
seien immunologisch nicht zu beeinflussen.
Die Bedeutung der Basistherapie geht auch aus der Beobachtung hervor,
dass sie oft Immunparalysen, die durch Intoxikation vorgetäuscht
waren,
in wenigen Tagen zu beseitigen und eine ausreichende Immunantwort zu
erzielen vermochte.
Wir erlebten auch immer wieder, dass durch
Herdsanierung, vor allem
Zahnsanierung und Tonsillektomie oder durch aktive Fiebertherapie,
nicht nur eine
Blockade der neuro-humoralen
Steuerorgane durchbrochen, sondern auch
die für die Therapie ungünstige (vagotone) in eine günstige (sympathicotone)
Reaktionslage umgekehrt wurde. Erst danach konnte ein verbessertes
Ansprechen auf Antigene erzielt werden ..."
Issels Graphik/Hypothese über die Krebsentstehung (1953)
pdf
>>>
"Prä- und postnatale
"Kausal Faktoren" exogener und endogener Herkunft =
Phase I erzeugen auf Grund ihrer
mutativen, toxischen, sensibilisierenden
und neuralen Wirksamkeit via Transit-Mesenchym "Zweit-Schäden" =
Phase II, so u. a. eine Dysfunktion
der neuro-humoralen Steuerorgane, eine
Verminderung der Entgiftungs- und Ausscheidungspotenz (Kanalisation),
eine daraus resultierende Störung der "Kanalisation" sowie eine
funktionelle
Schädigung der Abwehrorgane. Im Gefolge dieser Zweit-Schäden
entwickelt sich eine "Omnipotenz für chronische
Krankheiten", welche charakterisiert ist durch
eine zunächst unspezifische Störung des "Inneren Milieus" und eine
fortschreitende Verminderung der Abwehrpotenz. Unter bestimmten
Voraussetzungen
können sich diese Störungen in besonderer Weise akzentuieren. Die
primär unspezifische Milieu-Störung kann
allmählich zum spezifischen "Tumor-Milieu"
entgleisen und die Abwehrpotenz gleichzeitig so sehr vermindert
werden, dass sich schließlich eine
"Immun-Paralyse" bzw. "Abwehr-Schwäche"
ergibt.
Mit dieser Phase III sind alle
Vorbedingungen einer latenten "Primären (humoralen)
Präcancerose" (bzw. einer "Carcinogenen
Diathese") erfüllt.
Unter ihrem Einfluss kann sich dann an irgendeinem "Locus minoris
resistentiae" eine "Sekundäre (lokale)
Präcancerose" entwickeln.
"Auslösende Faktoren" können diese
latente carcinogene Diathese in eine manifeste
"Geschwulstbildungsfähigkeit" verwandeln, wodurch dann die
"Tumor-Bildung" = Phase IV - sei
dies nun in Form primärer oder sekundärer Manifestationen oder auch
einer Systemerkrankung - in Gang gesetzt wird,
die sich schließlich durch lokale und allgemeine
Krankheitserscheinungen, die "Tumor-Symptome"
= Phase V, bemerkbar macht. Mit
der Manifestation
des Tumors tritt das Krebsgeschehen aus der Latenz in die sichtbare
Phase. Das "Lokalistische Konzept"
umfasst nur die Phasen IV und
V.
Demnach ist der Tumor die Ursache für die Krebskrankheit, die
aus den Tumorbedingten Symptomen entsteht. Das
"Ganzheitskonzept" betrachtet
die latenten Phasen I - III als die Krebskrankheit, in der wir die
Ursache für jede Tumorbildung als Symptom sehen müssen.
[S.325]
Diese Hypothese vermag uns viele bisher strittige Fragen, auch der
Behandlung zu erklären. Sie lässt erkennen, dass dem plurikausalen
Geschehen
auch eine polyvalente Therapie entgegengesetzt werden muss, und
umreißt klar die Aufgaben der einzelnen Therapiemaßnahmen. Sie weist
uns den
Weg zu einer umfassenden interdisziplinären Zusammenarbeit. Auch zeigt
sie uns den fundamentalen Unterschied zwischen der lokalistischen und
der
ganzheitlichen Konzeption des Krebses auf. Das pathologische
Geschehen, welches über eine chronische Allgemeinerkrankung zu einer
spezifischen Geschwulstbildungsfähigkeit führt, wird in meiner
Konzeption bereits als "Krebskrankheit" bezeichnet."
Im Sommer 1981 wurde Josef Issels als Experte in die "Kommission
für unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung"
des
Gesundheitsministeriums berufen. Issels war jetzt mit den gleichen
Vertretern des Establishments
am selben Tisch, die ihn noch vor
wenigen Jahren
bei internationalen Kongressen ausgrenzten.
Ab 1985 war Josef Issels zunehmend in den USA tätig, zunächst
in Florida und später in Kalifornien,
wo er bis zu seinem Tod an der Max Gerson - Krebsklinik in Tijuana
(Mexiko) im Sinne seines
komplementär-medizinischen Therapiekonzepts
beratend tätig war.
Quo vadis, medice?
„Medicus curat, natura sanat – der Arzt behandelt, die Natur heilt.
Deshalb stimme ich meinen Feinden, Verfolgern und Kritikern zu:
Ich kann keinen Krebs heilen!
Ich schätze mich aber glücklich, dass es mir im Laufe meines langen
Arztlebens vergönnt war,
vielen Krebspatienten – die anderswo keine Aussicht auf Heilung mehr
fanden – geholfen zu haben,
ihre Lebenskräfte so wieder aufzubauen, dass ihre Natur das
Krankheitsgeschehen selbst zu überwinden
imstande war. In diesem Sinne an der Heilung von Menschen beteiligt zu
sein, hatte ich mir als Student
noch vage erträumt, und so habe ich ein Leben lang als erwachsener
Mann bewusst zu handeln getrachtet.
Vielleicht sind nicht zuletzt aus dieser leider unzeitgemäßen Haltung
so viele Anfeindungen,
Missverständnisse und meine weitgehende Isolierung zu erklären. Wir
wissen viel zuwenig
von dem tiefsten Wesen einer Erkrankung, wir sind viel zu grob und
ungenau sowohl in
der Verwendung von Begriffen als auch in der Anwendung von Therapien.
Wir wissen viel zuwenig von dem tiefsten Wesen einer Erkrankung, wir
sind viel zu grob und ungenau
sowohl in der Verwendung von Begriffen als auch in der Anwendung von
Therapien. Wir akzeptieren Begriffe,
die weltweit eine bestimmte Bedeutung gewonnen haben, ohne sie täglich
auf ihren eigentlichen Sinngehalt zu überprüfen.
Wir gewöhnen uns an therapeutische Maßnahmen, die sich durchgesetzt
haben, ohne täglich ihre wirkliche Berechtigung
oder Notwendigkeit nochmals abzufragen. Wir entfernen uns genau wie in
unserem zivilisatorischen Leben viel zu oft,
weil viel zu gedankenlos, von den Forderungen und Gesetzen der Natur.
Wir schmeicheln uns, sie zu beherrschen,
als ob nicht gerade dies der falscheste aller Impulse wäre. Wir beugen
uns die Natur nach unseren Einsichten
und sind noch erstaunt darüber, dass dies zu unnatürlichen Resultaten
führt.
Doch es führt inzwischen auch zu bemerkenswerten Reaktionen: In der
Medizin spricht man nun wieder
öfter von der Naturheilkunde, verschämt zwar, aber deutlicher
vernehmbar. Immerhin wird damit zugegeben,
dass es sich bei der apparate- und Pharmamedizin bereits weitgehend um
Un-Naturheilkunde handeln muss ...
Aber sollte der Arzt nicht immer ein Naturheilkundiger sein? Sollte er
nicht alles tun, um die natürlichen Vorgänge
im menschlichen Organismus zu begünstigen? Und sollte er sich nicht
stets äußerer Zurückhaltung befleißigen,
wenn er der Natur ungemäße Eingriffe am unversehrten Körper vornehmen
muss, um eventuell
eine akute Lebensbedrohung abwenden zu helfen? Ich fürchte, wir sind
vorerst weiter denn je
von diesen Grundnormen wahrhaft ärztlichen Verhaltens entfernt ..."
[ebenda S. 328-336]
Quo vadis, medice?
pdf
>>>
„ Abgesehen
davon, dass
niemand
bei Krebs
ein
Heilungsversprechen abgeben
kann,
weil die Prognose wegen des völlig individuellen Verlaufes
immer
ungewiss bleibt,
sollte es eigentlich einem jeden, der nicht absolut böswillig
und
damit keiner Argumentation zugänglich ist, deutlich sein,
dass bei
diesen schweren Krankheitsbildern, mit denen
meine Patienten zu mir
kamen, ein von vornherein
gegebenes "Versprechen" einer Heilung
geradezu absurd wäre."
Aus: Dr.med. Josef Issels: "Mein Kampf gegen den Krebs - Erinnerungen
eines Arztes"
Seite 160, Ullstein Sachbuch 1983 (1981)
|
In memoriam
Dr. med. Josef Issels
Rückschau
auf das Lebenswerk eines ärztlichen Reformators
Dr. med. Josef Issels starb am 11.2.98,
wenige Wochen
nach Vollendung des 90. Lebensjahres,
in seinem selbst gewählten
Exil Kalifornien an Lungenentzündung.
Mit Issels verliert die
deutsche Ärzteschaft eine ebenso geniale wie vorbildliche Persönlichkeit,
der man wie so manchem Protagonisten neuer Heilwege
bis heute Respekt
und Anerkennung
schuldig geblieben ist.
Issels vertrat als einer der ersten die Auffassung,
dass Krebs a priori in allen seinen Erscheinungsformen
und Stadien
eine Erkrankung des gesamten Organismus sei, entstanden aus dem Zusammenwirken
mannigfacher endogener
und exogener, den Menschen psychisch und physisch
schädigende Faktoren, und dass eine Besserung der unbefriedigenden
Heilerfolge nur nach systematischer Ausschaltung dieser Therapiehindernisse,
Wiederherstellung eines geordneten Stoffwechsels
und einer auch erst
dann optimal gelingenden Aktivierung der körpereigenen Abwehr-
und zellulären Repairfunktion zu erwarten sei.
Unterbleiben diese
Vorbedingungen jedoch, wie in der konventionellen Onkologie üblich,
so müssen auch die technisch perfektesten
Methoden der Geschwulstbeseitigung
oder -vernichtung unbefriedigend bleiben. Nur eine komplementäre, adjuvante und supportive
Ganzheitstherapie vermag, wie Issels hundertfach
zeigen konnte, die Zahl der Teil- und Vollremission zu steigern und
außerdem
die Angst der Gesunden vor der Krebskrankheit zu verringern.
Der medizinische Werdegang von Issels war schon früh
vom Kampf gegen Krebs geprägt. Glückliche Umstände
erlaubten ihm
1951 die Gründung und Eröffnung der Ringbergklinik
in Rottach-Egern am Tegernsee, in der Issels sein geniales Programm einer
komplexen immunologischen Behandlung Krebskranker und Krebsgefährdeter
im oben erwähnten Sinn verwirklichen konnte.
Dem dringenden Bedarf
einer solchen Institution entsprechend,
setzte sofort ein alsbald
lawinenartig anwachsender Zulauf
Geschwulstkranker beiderlei Geschlechts,
aller Altersstufen und Schweregrade ein. In der Mehrzahl waren unter
diesen jene,
die nach oft jahrelanger erfolgloser konventionell-klinischer
Behandlung als "inkurabel" zum Sterben nach Hause geschickt
und
allein gelassen worden waren. Für sie bedeutete die Ringbergklinik
Zuflucht und letzte Hoffnung
auf Rettung in aussichtsloser Situation.
Klinik und Mitarbeiterstab mussten erweitert
werden, Röntgenanlage und Zahnstation kamen hinzu, das Therapiekonzept
wurde
erfahrungsgemäß laufend verbessert. Die zunächst
vereinzelten Behandlungserfolge bei Schwer- und Schwerstkranken
wiederholten
sich. Mit seiner bereits 1953 herausgegebenen Schrift "Grundlagen
und Richtlinien für eine interne Krebstherapie"
sowie in
immer häufigeren Vorträgen und Veröffentlichungen in
den Fach- und Laienmedien informierte Issels die Öffentlichkeit
und die Ärzteschaft über die Notwendigkeit, die Durchführung
und die Erfolgschancen der von ihm initiierten Krebstherapie.
Er beabsichtigte
und erzielte damit eine beachtliche Verbesserung und Stabilisierung
der auf operative, radiologische und
chemotherapeutische Weise erreichbaren
Erfolge, ohne diese Methoden, deren er sich von Fall Zu Fall durchaus
bediente,
irgendwie gering zu schätzen.
Das IsseIs' sche Therapiekonzept war keine planlose
Polypragmasie, als die sie unsachliche Kritiker gelegentlich disqualifizierten,
sondern eine wohlüberlegte Kombination teils spezifischer, teils
unspezifischer Mittel und Methoden, wie sie damals in dieser Form
und Systematik noch nie gegen Krebs zur Anwendung gekommen war. Die
Reaktionen der Patienten wurden genau registriert und in
die korrekt
geführten Fieberkurven und Krankenjournale eingetragen. Auch
nach Beendigung oder Unterbrechung der stationären
Behandlung
blieb der Patient mit der Klinik in Verbindung, indem er das daheim
anweisungsmäßig weitergeführte Temperatur- und
Therapieblatt
von Zeit zu Zeit einschickte und daraufhin neue Anweisungen, sei es
zur Selbstbehandlung, sei es für die Betreuung
durch den Hausarzt,
zugeschickt bekam.
Der IsseIs' schen Informationsschrift von 1953 folgte
1959 ein objektiver Bericht des niederländischen Onkologen
Prof. Arie Gijsbertus Audier (Leiter des Krebsforschungsreferates am
Institut für Tropenmedizin der Universität Leiden/Holland)
über die Krankheitsverläufe von
252 Patienten mit
klinisch einwandfrei diagnostizierten und dokumentierten Malignomen,
die als „unheilbar“ deklariert in die Klinik gekommen
waren.
Unter der IsseIs' schen Kombinationstherapie erreichten 42 derselben,
d.h. 16,6%, die von der Lehrmedizin als Kriterium
der „Vollremission“
geforderte Überlebenszeit und Beschwerdefreiheit von 5 Jahren.
[Arie G. Audiers Studie erschien,
am 3.Oktober 1959 in der renommierten deutschen Zeitschrift "Die
Medizinische"]
Unter den zahlreichen Veröffentlichungen von Issels - eine Zusammenstellung
derselben
liegt dem Verfasser dieses Nachrufs vor -
sind die beiden
Hauptwerke hervorzuheben:
„Mehr Heilungen von Krebs“ 1972 und „Mein Kampf gegen den Krebs“ 1981.
Selbstverständlich blieben angesichts solcher
auf neuen Wegen und bis dahin
nicht erreichter Heilerfolge die kollegialen
Anfeindungen nicht aus.
Sie gipfelten in dem aus Bosheit, Denunziation
und falschen Anschuldigungen konstruierten,
von der
Bayerischen Ärztekammer unter ihrem damaligen
Präsidenten Severing inszenierten
„Jahrhundertprozess“,
der sich 4 Jahre (1960-64) durch mehrere Instanzen hinzog und zur
vorübergehenden
Schließung der Klinik führte.
1964 wurde Issels in allen
Anklagepunkten freigesprochen und voll rehabilitiert.
Dabei spielte
ein Gutachten des für seine ganzheitsmedizinische Einstellung
damals ebenfalls bekannten
Prof. Werner Zabel (1894-1978, Onkologe) eine entscheidende Rolle.
Es
war ein Sieg des Fortschritts über klein karierten, unduldsamen
Dogmatismus.
Wer das Glück hatte, als Mitarbeiter Issels
vorbildliche Disziplin, ärztlichen Blick, wissenschaftliche Genauigkeit,
therapeutische
Konsequenz, psychologisches Geschick und mitreißenden
Optimismus auch in kritischen Situationen zu erleben, dem bleiben
diese Eindrücke, menschlich und beruflich prägend, für
immer in Erinnerung.
Ermüdet vom Kampf gegen das Unverständnis
der Schulmedizin und die Windmühlen des Dogmas, aber nicht resignierend
zog sich Issels Mitte der achtziger Jahre in das ihm gesundheitlich
besser bekömmliche Florida zurück. Seine verwaiste Klinik
geriet in die Hände von Spekulanten, die glaubten, sich mit dem
Namen Issels eine goldene Nase verdienen zu können,
ihr damit
aber ein unrühmliches Ende bereiteten.
Issels selbst blieb nicht müßig und schuf
sich drüben einen neuen ärztlichen Freundeskreis. Vor einigen
Jahren übersiedelte er
nach Kalifornien, wo er bis kurz vor seinem
Tod an der Max Gerson (1881-1959 ) Krebsklinik in Tijuana im Sinne seines
Therapiekonzepts beratend
tätig war. Die Therapiekontrolle dieses Hospitals soll nunmehr
in eine prospektive Studie alternativer
Behandlungsmethoden des National
Institutes of Health in Washington eingebracht werden. Außerdem
gründete und verwaltete
Issels eine Stiftung, die der Forschung,
Förderung und Verbreitung der immunologischen Krebstherapien
dienen soll.
Wir können diesem hervorragenden Arzt und Forscher
nur dadurch unseren Dank und posthume Ehre erweisen,
indem wir
die
gezielte multifaktorielle Krebstherapie für immer als sein Verdienst
anerkennen und in ihrer jeweils zeitgemäßen Form
zum Segen
Tausender Kranker und Gefährdeter anwenden, gemäß
der uns von Issels hinterlassenen Forderung
und Verheißung "Mehr
Heilungen bei Krebs".
RIP
Requiescat in pace
Dr. med. Karl Windstosser
(1906 -2000)
"Deutscher Ganzheitsmediziner"
Issel's Freund und Weggefährte, Mitarbeiter in der Ringberg Klinik
"Die
Verhaltensforschung hat inzwischen aufgezeigt, wie weit man die
Ablehnung des so genannten Außenseiters
in der menschlichen Stammesgeschichte zurückverfolgen kann und welche
Funktion diesem Instinktverhalten ursprünglich
zukam. Manche Tiere töten ihren Artgenossen, wenn er sich durch ein
abweichendes Verhalten oder einen auffälligen Habitus
von der "Norm" entfernt. In der Natur dient dieses instinktive
Verhaltensmuster der Erhaltung der Art. Aber auch bei Naturvölkern
lassen sich ähnliche Phänomene beobachten, und der Rothaarige,
Schielende oder Bucklige ist bis auf unsere Tage, vor allem
bei Kindern, der Missachtung ausgesetzt. In den Hochkulturen gilt
die Aversion der Mehrheit jedoch zunehmend auch denen,
die sich im geistigen Bereich vom allgemein anerkannten oder offiziell
dekretierten Weltbild lösen und eigene Ideen entwickeln.
Der Ketzer im Mittelalter wie der Dissident [Systemkritiker] in der
Neuzeit stellen den überkommenen Konsensus in Frage, der
der Gesellschaft allein Sicherheit zu gewähren scheint. Diese
als Gefährdung empfundene Verhaltensweise wird von der
Gesellschaft mit Sanktionen bestraft. Dabei hat sich der ursprüngliche
Sinn des Verhaltensmusters aber inzwischen häufig ins
Gegenteil verkehrt. Die eigentliche Gefahr für die menschliche Spezies
geht längst nicht mehr von denen aus, die erstarrte
Dogmen zu überwinden trachten, sondern von jenen, die sie um jeden
Preis bewahren wollen, auch wenn dadurch
die Fähigkeit des Menschen, auf neue Bedrohungen angemessen zu
reagieren, verloren geht. Die Geschichte der Medizin
ist nur ein kleiner Teilbereich der menschlichen Geschichte. Aber sie
ist nicht gerade arm an Beispielen dafür, wie man -
ganz konkret - auf Kosten der eigenen Gattung an überholten Methoden
festhält. Der französische Prähistoriker Francois
Bordes [1919-1981] schrieb 1968, der Mensch wechselt eher seine
Gene als sein Verhalten, dieses ändere er nur
unter äußerster Bedrohung..."
Aus: Dr.med. Josef Issels: "Mein Kampf gegen den Krebs - Erinnerungen
eines Arztes"
Kapitel 16. Die Fronten
werden durchlässiger. Seite 305f, Ullstein Sachbuch 1983 (1981)
"Inzwischen ist durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt,
dass die Heilungschancen von Krebspatienten
sehr stark
von ihrer Einstellung zu der Krankheit beeinflusst
werden.
So fand eine britische Forschergruppe
[1],
dass bei Frauen mit operierten Brustkrebs,
die ihre Heilungschancen positiv beurteilten,
die Fünf-Jahres-Überlebensrate mehr als doppelt so groß war
als bei Patientinnen mit einer pessimistischen Einstellung."
Aus:
Dr. med. Christian Bachmann: „Die Krebs
Mafia Intrigen und Millionengeschäfte
mit einer Krankheit“ Seite 258.FISCHER 1983
[1] Steven Geer et
al: "Fighting
spirit ("Kämpfernaturen") in patients with cancer"
Lancet 8146, 785-787 (1979)
|
Siehe ZITATE:
Karl Kraus / Wie es einer Patientin oder einem Patienten wirklich geht
>>>
Lawrence LeShan / Die Welt der Krebspatienten
>>>
Karl Popper / Über die Zukunft >>>
Julius Hackethal / Die Krebskrankheit
>>>
Bernie Siegel / Krebs
>>>
Wilhelm Reich / Die Krebsgeschwulst
>>>
Elida Evans / Krebs
>>>
Alexander Solschenizyn / Krebsstation
>>>
In Memoriam Josef Issels / Ganzheitliche
Krebstherapie >>>
Werner Schneyder / Krebs - Eine Nacherzählung
>>>
David Servan Schreiber / Der Angst
die Spitze nehmen
>>>
Siehe INFOS:
Info für Ratsuchende / Die Illusion der Gewissheit
>>>
Denkrahmen der Logik
>>>
Statistik Glossar &
Allerlei
>>>
Siehe LEISTUNGEN:
Palliativmedizin
>>>
Additive Krebstherapie >>>
Literatur:
Josef Issels:
1)
„Ganzheitliches Konzept der Krebstherapie – Mit einem
Vorwort von Dr. Fritz Albert Popp“ VGM Essen 1985
2) „Mein Kampf gegen
den Krebs – Erinnerungen eines Arztes“ ULLSTEIN1983
3) „Mehr
Heilungen von Krebs“ HELFER 1982
4) „Grundlagen und Richtlinien
für eine interne Kebstherapie“ HIPPOKRATES 1953
5) „Cancer –A Second Opinion – The
classic book on integrative cancer Treatmnet – A Look at understanding,
controlling and curing cancer“
Avery Publishing Group 1999,
www.issels.com
6) "Immunotherapy in
Progressive Metastatic Cancer: A Fifteen Year Survival Follow Up"
Clinical Trials Journal, 7, No. 3, September 1970 London
Josef Issels wurde von Prof. Dr.
John Anderson (1921-2002), Former Head and Chair of the Department of
Medicine at King's College Hospital Medical School, University of
London, England,
hilfreich unterstützt, dass seine "wichtige" und
"einzigartig-tiefgründige Arbeit" veröffentlicht wird. Issels Arbeit
wurde von den renommierten Zeitschriften The Lancet und British
Medical Journal
im selben Jahr (1970) abgelehnt!)
Virtuelles Museum von Dr. med. Karl Windstosser:
www.windstosser.ch
Gordon Thomas
(b.1933, irischer Schriftsteller): „Cancer Doctor – The Biography of
Josef Issls, M.D.” republished by DANDELION BOOKS 2001
(1st
edition1972) ISBN 1-893302-18-0
Peter Newton Fenbow (brit. Soziologe, 1966/67 in Ringberg
Klinik Tegernsee: anoperiertes Osteo-Chondro-Sarkom des Beckens):
„A
Time to Heal – A personal testimony of Dr. Issels cancer treatment”
Souvenir Press London 1971
Veröffentlichungen von Dr .med.
Josef ISSELS in chronologischer Reihenfolge - Dr. med. Karl
Windstosser: Aus:
www.windstosser.ch/museum/persoenlichkeiten/dr_med_issler/veroeffentlichungen.html
1. Grundlagen und Richtlinien
für eine Interne Krebstherapie. Hippokrates-Verlag Marquardt & Cie,
Stuttgart, 1953.
2.
Können wir von der Chirurgie und der Bestrahlungs-Heilkunde die Lösung
des Krebs-Problems verlangen? Hippokrates, 10/1953.
3.
Ergebnisse und Erkenntnisse nach vierjähriger klinischinterner
Therapie beim inkurablen Krebs-Kranken. Hippokrates, 16/1954.
4.
Zur Ätiologie des Karzinoms. Der Landarzt, 35/1954.
5.
Einfluss von Krebs-Heilmitteln auf das Tumor-Geschehen. Ärztliche
Praxis, 21/1954.
6.
Über die Anwendbarkeit der Zellular-Therapie beim tumor- kranken
Menschen. Ärztliche Praxis, 43/1955.
7.
Karzinom - aus dem Blut-Eiweißbild ablesbar? Med. Monatsschrift,
11/1955.
8.
Gedanken zur Internen Behandlung von Tumor-Kranken. Hippokrates,
6/1956.
9.
Fokal-Infekt und Krebs. Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, -3/1956.
10.
Erfolgreicher Kampf gegen die Geißel der Menschheit. Europa, 1956.
11.
Welche Möglichkeiten bietet heute die biologisch-interne
Tumor-Therapie beim krebs-kranken Menschen? Arzneipflanzen-Therapie
und Ernährungs-Hygiene, Februar 1957.
12.
Die Rolle des Herdes im Rahmen der internen Geschwulst Behandlung. Die
Therapiewoche, 2/1958.
13.
Mit welcher speziellen Diät kann man bestrahlte bzw. operierte
Carcinom-Kranke nachbehandeln? Ärztliche Praxis, 11/1958.
14.
Auch den bisher unheilbar Krebs-Kranken steht die Wissenschaft nicht
mehr ratlos gegenüber. Lebensweiser, 26/1959.
15.
Angriff auf den Krebs durch Interne Therapie. Leben und Gesundheit,
9/1959.
16.
Interne Kombinations-Therapie des Krebses. Denkschrift für die
Deutsche Forschungsgemeinschaft in Bad Godesberg, Juni 1959.
16.
Einführung in die Interne Krebs-Therapie. Eigen-Verlag der
Ringberg-Klinik, 1959.
18.
Heilungen von bisher unheilbaren Krebs-Kranken durch interne
Krebs-Therapie. Kneipp-Blätter, 1/2/1960.
19.
Kampf dem Krebs. Reform-Rundschau, 5/1968.
20.
Die klinische Prüfung des CH 23, eines selektiv wirksamen
Malignostatikums pflanzlicher Herkunft. Erfahrungsheilkunde, 7/1968.
21.
Was müssen wir tun, um die Heilungschancen beim Krebs zu verbessern?
Vegetarisches Universum, 3/1968 und 1 - 9/1969.
22.
Interne Krebstherapie. Der Mensch und die Technik.
Technisch-wissenschaftliche Beilage der Süddeutschen Zeitung vom
5.3.1970.
23.
Die Ernährung des Krebskranken und Krebsgefährdeten. Sensen-Verlag,
Wien, 1970.
24.
Immunotherapy in progressive metastatic cancer. A fifteen year
survival follow-up. Clinical Trials Journal, London, 3/1970.
25.
Über die Interne Krebsbehandlung in der Ringberg-Klinik. Entgegnung
auf den Bericht der britischen Ärztegruppe. Helfer-Verlag E.Schwabe,
Bad Homburg 1971.
26.
Stellungnahme zum Report der britischen Ärztekommission über die
Therapie der Ringberg-Klinik. Krebsgeschehen, 1/1971
27.
Mehr Heilungen von Krebs. Zusammenfassung 20-Jähriger Erfahrung in der
internen Krebstherapie. Helfer-Verlag E.Schwabe, Bad Homburg, 1972.
28.
Cancer: A second opinion. Hodder and Stoughton, London, 1975.
29.
Mein Kampf gegen den Krebs. Memoiren. C. Bertelsmann-Verlag, München,
1981.
30.
Nachbehandlung des Krebskranken zur Regeneration der Abwehr.
Studien-Protokoll für das von dem Bundesminister für Jugend, Familie
und Gesundheit
ins Leben gerufene "Gesamtprogramm zur Krebsbekämpfung".
Gemeinschaftliche Veröffentlichungen:
31. ISSELS J., WINDSTOSSER, K.: Ganzheitstherapie - unsere wichtigste
Waffe im Kampf gegen den Krebs. Gesundes Leben, 4/1968.
32. ISSELS, J., WINDSTOSSER, K.: Ganzheitliche Interne Krebstherapie.
Erfahrungsheilkunde, 11/12/1968.
Vorträge und Seminare:
33. Therapeutische Richtlinien bei inoperablen malignen Tumoren.
5.Berchtesgadener Kurs für Ganzheitsmedizin 1952, Band 13 der
Schriftenreihe
für Ganzheitsmedizin (Referatenband), Hippokrates-Verlag Marquardt &
Cie, Stuttgart, 1953.
34. Klinische Erfahrungen mit der internen Tumortherapie. Tagung der
Gesellschaft der Ärzte für Erfahrungsheilkunde in Baden-Baden 1970.
35. Results of internal therapy of advanced cancer. Royal Medical
Society in Edinburgh 1971.
36. Cancer - wholebody approach and immunotherapy.
Sloan-Kettering-Institute in New York 1973 auf Einladung des damaligen
Direktors Robert Good.
37. Cancer - wholebody approach and immunotherapy. Graduate University
in Philadelphia 1973.
38. Cancer - wholebody approach and immunotherapy. Oxford University
Medical Society 1973.
39. Immunotherapy of cancer. Cancer Research Unit der McGill
University in Montreal 1974 auf Einladung des damaligen Direktors
Martin G. Lewis.
40. Aufgaben und Möglichkeiten einer ganzheitlich immunologischen
Krebstherapie im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit. Auf
Einladung der Medizinischen Gesellschaft des Saarlandes in Saarbrücken
1976.
41. Aufgaben und Möglichkeiten einer ganzheitlich immunologischen
Krebstherapie im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Krebskongress
in Baden-Baden 1976.
42. Ganzheitsschau und Immunotherapie des Krebses. Weltkongress für
Naturheilkunde in Florenz 1977.
43. Aufgaben und Möglichkeiten einer ganzheitlich immunologischen
Krebstherapie im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Fortbildungsveranstaltung der Bezirksärztekammer Rheinhessen und des
Ärztevereins Mainz auf deren Einladung 1977.
44. Cancer - wholebody approach and immunotherapy. Cancer Dialogue in
New York 1980.
45. Cancer - wholebody approach and immunotherapy. Schwedische
Gesellschaft für Biologische Medizin 1980.
46. Grenzen und Möglichkeiten der Krebstherapie heute. Gesundheitstag
in Hamburg 1981.
47. Ganzheitliches Vorgehen bei Krebs. Poster-Präsentation auf dem
Deutschen Krebskongress in München 1982.
48. Unkonventionelle Krebsmedizin. Universität Marburg 1983.
49. Ganzheitliches Konzept der Krebstherapie. Kongress des Zentrums
zur Dokumentation für Naturheilverfahren in Karlsruhe 1983.
50. Ist der unheilbar Krebskranke wirklich unheilbar?
Jubiläumskongress der Gesellschaft für Frischzelltherapie in München
1984.
51. Grundsätzliches zur internen Behandlung der Krebskrankheit.
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Onkologie in Baden-Baden 1984.
52. Ist die moderne Medizin noch Heilkunst? Ist der Unheilbare Opfer
einer Un-Heilkunst? Internationaler Kongress für Naturheilkunde in
Mainz 1984.
53. Unheilbar - Urteil oder Vorurteil? Volkshochschule der Stadt Lemgo
1984.
54. 30 Jahre Immuno-Therapie. Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr
in Hamburg 198
55. Unheilbar - Urteil oder Vorurteil? Ärztliche Gesellschaft für
Ozontherapie in Darmstadt 1984.
56. Unheilbar - Urteil oder Vorurteil? Weltbund zum Schutz des Lebens
in Bregenz 1984.
Relevante Veröffentlichungen anderweitiger Autoren in
chronologischer Reihenfolge:
57. AUDIER, A.G.: Immunotherapie metastasierender Malignome. Die
Medizinische, 40/1959.
58. ZABEL. W.: Hilfe für Krebskranke durch Hebung der Abwehrkraft.
Gutachtliche Äußerungen im Issels-Prozeß. Ref.in Der Wendepunkt,
1/1965,
Bircher-Benner Verlag, Erlenbach (Schweiz), und in Die interne
Krebstherapie und die Ernährung des Krebskranken, Bircher-Benner
Verlag, Bad Homburg, 1965.
59. ANTDERSON, J.: Gutachten über die Therapie der Issels-Klinik.
Krebsgeschehen, 1/1971.
60. DEPARTMENT OF HEALTH AND SOCIAL SECURITY: A Report on the
Treatment of Cancer at the Ringberg-Clinic. Her Majestyls Stationery,
London, 1971.
61. WINDSTOSSER, K.: Sind lokalpathologisch orientierte Onkologen
befähigt, die ganzheitlich interne Tumortherapie zu begutachten?
Homotoxin-Journal, 4/1971.
62. WARNING, H.: Ganzheitstherapie der Malignome nach Issels.
Gesellschaft der Ärzte für Erfahrungsheilkunde, Heidelberg, 1975.
Enthält Zitate zahlreicher ärztlicher Stellungnahmen zur
Issels-Therapie und zum Issels-Prozess, auch aus dem orthodoxen Lager.
63. GORDON THOMAS: Issels:The Biography of a Doctor. Hodder &
Stoughton, London, 1975.
64. GORDON THOMAS: Dr.Issels and his Revolutionary Cancer Treatment.
Peter M. Wyen, New York, 1975