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Der Kobold
  
  In einem Häuschen, sozusagen
  (Den ersten Stock bewohnt der Magen),
  In einem Häuschen war's nicht richtig,
  Darinnen spukt' und tobte tüchtig
  Ein Kobold, wie ein wildes Bübchen,
  Vom Keller bis zum Oberstübchen.
  
  Fürwahr, es war ein bös Getös.
  Der Hausherr wird zuletzt nervös,
  Und als ein desperater Mann
  Steckt er kurzweg sein Häuschen an
  Und baut ein Haus sich anderswo
  Und meint, da ging es ihm nicht so.
  
  Allein, da sieht er sich betrogen.
  Der Kobold ist mit umgezogen
  Und macht Spektakel und Rumor
  Viel ärger noch als wie zuvor.
  
  "Ha", rief der Mann,
"wer bist du, sprich?"
  Der Kobold lacht:
"Ich bin dein Ich!"
  
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  Heinrich Christian 
  Wilhelm Busch
  (1832-1908)
  Humoristischer Dichter und Zeichner
  
  1865 Max und Moritz
  1867 Hans Huckebein, der Unglücksrabe
  1870 Der heilige Antonius von Padua
  1872 Die fromme Helene
  1884 Maler Klecksel u.v.a
  
  Siehe auch:
  Johann Wolfgang von Goethe / In den 
  Wissenschaften 
         
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  Kobold: Ein Begriff 
  für Haus- und Naturgeist. "Innere Widersacher", "Innerer Feind", "Innere Quälgeist", "Böses Ich"
  Der Kobold ist ein Hausgeist, der das Haus schützt, aber seine Bewohner gerne 
  neckt, allerdings ohne Schaden anzurichten.
  Er kann zum Beispiel in Form einer Feder erscheinen, die einem im Schlaf auf 
  die Nase fällt und so ein Niesen verursacht.
  Im Erzgebirge erscheint er tagsüber als zurückgezogen im Haus lebende schwarze 
  Katze,
  während er nachts als drachenähnliches Wesen aus dem Schornstein fährt,
  um seinem Besitzer Geld zuzutragen. Besitzer von Kobolden werden daher oft 
  wohlhabend,
  können jedoch nicht sterben, bevor sie den Kobold an eine andere Person 
  abgegeben haben.
  (Aus: WIKI)