| 
       
       
        
      
      
        
         
        
        Man muss das 
	  Wahre immer wiederholen, 
          weil auch der Irrtum um uns her 
          immer wieder gepredigt wird; 
          und zwar nicht nur von einzelnen, 
          sondern von der Masse. 
	   In Zeitungen und Enzyklopädien, 
            auf Schulen und Universitäten – 
            überall ist der Irrtum obenauf! 
	   Und es ist ihm wohl und behaglich – 
            im Gefühl der Majorität, 
            die auf seiner Seite ist. 
	   
	  Johann 
	  Wolfgang von Goethe 
            
        (1749-1832)  
            „Der berühmteste deutsche Dichter“ 
        In einem Brief an Johann Peter Eckermann (1792-1854) 
        Deutscher Dichter und enger Vertrauter von Goethe 
      
       
        
       
      "Es wird in den Wissenschaften 
	  dasjenige als Eigentum angesehen, 
      was man auf den Akademien überliefert 
	  erhalten und gelernt hat.
  
	  Kommt nun einer, 
	  der etwas Neues bringt, 
      das mit unserem Credo, 
      das wir seit Jahren nachbeten 
	  und wiederum anderen überliefern, 
      in Widerspruch steht 
      und es gar zu stürzen droht, 
	  so regt man alle Leidenschaften 
      gegen ihn auf und sucht ihn 
      auf alle Weise zu unterdrücken.
  
      Man sträubt sich 
	  dagegen, 
      wie man nur kann;
  man tut, als höre man nicht; 
	   man spricht darüber mit Geringschätzung, 
	  als wäre es nicht der Mühe wert, 
	  es nur anzusehen und zu untersuchen; 
	  und so kann eine neue Wahrheit lange warten, 
      bis sie sich Bahn macht."
  
	  Johann 
	  Wolfgang von Goethe 
      
	  
(1749 - 1832 in 
	  Weimar, geadelt 1782) 
      Dichter, Theaterleiter, 
	  Naturwissenschaftler, Kunsttheoretiker 
        
	   
	  Vertreter der Weimarer Klassik 
	  „Das „Viergestirn“ 
	  Zusammen mit 
	  Christoph Martin Wieland (1733-1813), 
	  Johann Gottfried von Herder (1744-1803) 
	  Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759-1804) 
	  in Weimar. 
        
	   
	  Sein Werk umfasst Gedichte, Dramen und Prosa-Literatur 
	  und naturwissenschaftliche Abhandlungen. 
	  Er gilt als bedeutendster deutscher Dichter und ist eine herausragende 
	  Persönlichkeit der Weltliteratur. 
	   
      www.odysseetheater.com/goethe/texte/texte.htm 
      
       
	  
 	  
	  
  
       
	  
	  
 	  
 	 "Zwei Seelen 
 	 [1] 
      
      wohnen, ach! in meiner Brust, 
	  Die eine will sich von der andern trennen; 
	  Die eine hält, in derber Liebeslust, 
	  Sich an die Welt mit klammernden Organen; 
	  Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (Staub) 
	  Zu den Gefilden hoher Ahnen ..." 
	  
      
	  
       
      
	  Faust I 
(1808) 
„Vor dem Tor“ 
	  Vers 1112 – 1117 
      
 
      
	  "Faust fühlt zutiefst und leidvoll die 
	  zwei Seelen in seiner Brust: "... die eine sehnt sich nach den Gefilden 
	  hoher Ahnen", die andere leiht ihr Ohr dem Mephisto, Abenteuer und 
	  Sensation im Treiben der Sinne begehrend. Doch er findet das Wesentliche 
	  nicht in der Welt von Gut und Böse. Es ist da nämlich kein einziger 
	  Augenblick, von dem er sagen könnte: 
      "Verweile doch, du bist so schön." Deswegen kann die Seele Fausts 
	  letztlich erlöst - geheilt - werden, geheilt von der 
      Unwissenheit und vom Tode. Anders ist es bei Wagner, dem Famulus, ihm 
	  fehlt noch der zusammenbindende Faden 
      einer ernsthaft strebenden Vernunft, die Ahnung vor der Schöpfung. Er 
	  verkörpert den vertrockneten, wissenschaftlichen 
      Streber; brav bemüht will er Meister und Publikum zu Gefallen sein, da er 
	  den Ruf der zwei Seelen noch nicht folgen kann 
      und deswegen gefangen liegt im Labyrinth der Oberflächlichkeiten, der 
	  Eitelkeiten, mit denen der Irrtum 
      (in der Rolle des Mephisto) auch den Faust fangen sollte. 
      Den Ausgang aus dem Labyrinth, der in der Mitte liegt, wird entdecken, wer 
	  - wie letztlich Faust - in Demut, 
      doch wohl bewusst, geführt durch die Stimme aus dem eigenen Herzen, den 
	  Augen der Seele, 
      die Suche nach innerlicher Lebenserfüllung anfängt. Und so beginnt sich 
      dann das große Ziel aller Heilkunde abzuzeichnen: Teil zu werden 
      mit dem Ewigen, das hinter der Bewegung ruht." 
	   
      
        
        Dr.med. Klaus Bielau 
        
	  
      Aus: „Wendezeit der Medizin – Zur Kunst der Selbstheilung“ 
        Kapitel: Goethe und die Heilkunst. Seite 116f 
      Verlag Zeitenwende 2010 
       
      
      
        
      
       
      
      
        
      
	  
Prof. em. Dr. Friedemann 
	  Schulz von Thun 
      (b.1944) 
      Deutscher Psychologe, Kommunikationswissenschaftler 
      
      
      www.schulz-von-thun.de/  
      
      www.cts-consultant.de/abschiedsvorlesung.html 
      
      
	  
	   
      Buch-Trilogie: „Miteinander reden: 1. Störungen und Klärungen. Allgemeine 
	  Psychologie der Kommunikation“ (1981), 
      „Miteinander reden: 2. Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. 
	  Differenzielle Psychologie der Kommunikation“ (1989), 
      „Miteinander reden: 3. Das „Innere Team“ und situationsgerechte 
	  Kommunikation. Kommunikation, Person, Situation“ (1998) 
      3 Bände. ROWOHLT Sonderausgabe 2011 
      
	  
 
	  
	  
"Anstatt von "Seelen" werde ich von "Mitgliedern des Inneren Teams" 
	  [1] sprechen, 
      um die Träger dieser Stimmen zu bezeichnen. Denn alles wird darauf 
	  ankommen, 
      ob und wie es gelingt, diese zunächst widerstrebenden Kräfte in eine 
	  Kooperation 
      zubringen, deren "Produkt" kraftvoller und angemessener sein wird, 
      als wenn nur eine Stimme allein das sagen hätte ... 
      
	  
	   
      
	  Die
	  inneren Mitglieder
	  [1] [Metapher mit Namen und Botschaft: z.B. "Die Hilfsbereite", "Die 
	  Intimitätsschützerin", "Die Nette", 
      Der Fürsorgliche, "Die Solidarische", "Die auf sich selbst Bedachte", "Die 
	  Eilige", "Die Hartherzige", "Der Mitfühlende", 
      "Die Misstrauische", "Das schlechte Gewissen", "Der Enttäuschte", "Die 
	  Brave" sog. Innere Pluralität] 
	  stehen (meist) nicht 
      unverbunden nebeneinander, sondern nehmen miteinander Kontakt auf [Innerer 
	  Dialog/Streit, Innere Uneinigkeit], 
      reden miteinander, gehen Beziehungen ein (innere 
	  Gruppendynamik). 
      
      
	  
	   
	  Je nachdem, welches "innere Betriebsklima" hier herrscht, werden wir 
	  unsere Kraft 
      im Bewältigen der inneren Verhältnisse verbrauchen oder für kraftvolles 
	  Handeln zur Verfügung haben. 
      Das Innere Team ist das Entwicklungsziel, der "zerstrittene Haufen" oft 
	  der reale Ausgangspunkt ... 
       
	  Die [inneren]
	  "Stimmen", die wir angesichts 
	  bestimmter Umstände wahrnehmen, haben in uns, so unterstellen wir, 
      einen Urheber, so wie jeder Text einen Autor hat. Die meist nonverbale 
	  Regung enthält ein Anliegen und lässt sich 
      in eine sprachliche Verlautbarung übersetzen, welche ihre Teilnahme am 
	  inneren Dialog erleichtert. 
      Die innere Botschaft kann mit Hilfe des Kommunikationsquadrats 
	  aufgeschlüsselt werden, 
      wobei ein dreifacher Adressat (entweder Oberhaupt, innerer Kollege oder 
	  äußeres Gegenüber) gemeint sein kann. 
      Das menschliche Seelenleben ist geprägt vom inneren Miteinander, 
	  Gegeneinander und Durcheinander dieser 
      teilnehmenden Botschafter, die wir potenziell als Mitglieder eines Inneren 
	  Teams ansprechen können und ihnen 
      damit eine positive Vision und Entwicklungsrichtung zuweisen. Diese 
	  Teilnehmer des Seelenlebens verrichten 
      sowohl Innendienst (als Teilnehmer des Selbstgesprächs und als Mitwirkende 
	  einer inneren Gruppendynamik) 
      als auch Außendienst (als Wortführer und Verhaltensagenten). Und sie 
	  treten, je nach Herausforderung, 
      in ganz unterschiedlicher Zusammensetzung und Mannschaftsaufstellung 
	  zusammen. 
      Es sind - in Analogie zum modernen Berufsleben - Projektgruppen ...  
	  
	   
       
      Die Anforderungen des Lebens und Überlebens haben (höchst 
	  widersprüchliche) Haltungen, Bereitschaften, 
      Motive und "Lebensphilosophien" hervorgebracht, die wir noch heute in uns 
	  wahrnehmen können - 
      die "inneren Stimmen" sind Echostimmen, sind zum Teil ein Widerhall der Weltgeschichte 
      und unserer Kulturgeschichte. Manche wiederum sind junge Ausgeburten eines 
	  modernen 
      und unseres persönlichen Lebenskontexts. Und manche Stimmen mögen 
	  historische Mischprodukte 
      aus Uralt und Brandneu sein, haben sich aufgrund einer gemeinsamen 
	  Affinität verschmolzen. 
      
      
	   
      Wie auch immer: Am 
	  "Konferenztisch unserer inneren Versammlung"
	  hat eine eigenartig pluralistische Runde 
      ["Innere Vielfalt und Gegensätzlichkeit"] Platz genommen: Da sitzt ein 
	  Alpha-Affe neben einem schüchternen Kleinkind, 
      ein rationaler Atheist neben einer bangen Seele vor Gott, ein Tierschützer 
	  und Vegetarier neben einem alten Raubtier, 
      ein alter Krieger neben einem Pazifisten, ein weiches, liebendes Herz 
	  neben einem hart gesottenen Haudegen. 
      Jeder verkörpert seine ureigene Wahrheit und hat auf seine Weise recht. - 
	  Alle sollen miteinander auskommen, 
      obwohl jeder nach Macht und Einfluss strebt. Alle müssen miteinander 
	  leben, obwohl sie einander nicht ausgesucht haben. 
      Alle müssen miteinander in Kontakt kommen und sich verständigen, obwohl 
	  sie häufig nicht dieselbe Sprache sprechen. 
      Alle sollen ein Team werden, obwohl sie oft zerstritten sind. All dies 
	  kann nur gelingen, wenn eine gute Führung koordinierend, 
      moderierend, teambildend "den Laden zusammenhält" ... 
       
      Bezeichnenderweise sagen wir "ich" 
	  und nicht "wir", trotz aller inneren Pluralität. 
      Das bedeutet, wir identifizieren uns mit jener Instanz, die über dem 
	  Ganzen steht und die Einheit stiftet. 
      Dieses übergeordnete Ich 
	  nimmt die Stimmen der inneren Mitglieder auf, jedenfalls soweit sie in 
	  Rufnähe gelangen, 
      und erkennt sie als Teile des Selbst an, jedenfalls als existent, wenn 
	  auch nicht immer als erwünscht. 
      Wenn es darum geht zu entscheiden, welche inneren Mitglieder sich in welcher Weise und in 
	  welcher Kombination 
      in Handlungen und Äußerungen verwirklichen sollen - mit anderen Worten: 
	  wenn es darum geht zu entscheiden, was nach außen dringt -,
      behält das Oberhaupt das letzte Wort, jedenfalls solange es Herr im eigenen Hause ist und nicht vor seelischen Teilkräften
      (vorübergehend oder endgültig) kapitulieren muss, die die "Herrschaft über 
	  die Seele übernommen" haben, 
      wie es bei Dostojewski im "Spieler" heißt ... 
	   
      Das Oberhaupt 
	  [unser wachsames Selbst n. Roberto Assagioli (1888-1974)] kann zu seinen 
	  [inneren] Mitgliedern 
      in zweierlei Weise in Kontakt treten. Durch bewusste 
	  und freiwillige Identifikation ["Es 
	  ist ein Teil von mir"] 
      macht es sich die seelische Qualität des Erwählten zu eigen, geht darin 
	  auf. "Geh da mal ganz hinein 
      in diese Wut", sagt zum Beispiel ein Therapeut zu einem 
	  Aggressionsgehemmten Klienten, sobald dieser 
      doch einmal ein wenig Wut in sich spürt. Oder wir sagen von uns selbst: 
	  "Ich habe mich da so richtig hineinplumpsen 
      lassen!" - und meinen vielleicht eine bestimmte Stimmung, der wir uns 
	  hingeben, statt dagegen anzugehen. 
      Solange diese Identifikation bewusst, wahlweise und 
	  vorübergehend vollzogen wird, ist sie ein wichtiger 
	  Vorgang 
      der Selbsterfahrung und der Integration innerer Außenseiter. Auch im 
	  Kontakt mit anderen Menschen kann es heilsam sein, 
      vorübergehend einmal einer [inneren] Stimme freien Lauf zu lassen, wohl 
	  wissend, dass sie nicht alle Aspekte des eigenen 
      Empfindens abdeckt. Wenn die Identifikation 
	  aber 
	  als unbewusste und chronische Verschmelzung 
	  vonstatten geht 
      oder wenn sich das Oberhaupt einer hartnäckigen 
	  Belagerung nicht erwehren kann, dann sind seine 
	  Führungsqualitäten 
      drastisch eingeschränkt, und die Chance zur [inneren] Teambildung ist 
	  gesunken. Durch den gegenläufigen Vorgang 
      der Disidentifikation (Abgrenzung) ["Es 
	  ist nur ein Teil von mir"] kann das Oberhaupt sich 
	  von solchen [inneren] Belagerern 
      wieder befreien und sich als eine übergeordnete, nicht verstrickte Instanz 
	  wieder finden, die den Gesamtüberblick wahrt 
      und zu den einzelnen Teammitgliedern aus einer gewissen Distanz 
	  freundlichen Kontakt aufnimmt. 
      Im gelungenen Wechsel von Identifikation und Abgrenzung 
	  [Disidentifikation] liegt ein Schlüsselprinzip 
      für den heilsamen Umgang mit sich selbst. 
      
      
	   
      
      "Wir werden beherrscht von allem, 
	  womit sich unser Selbst [Inneres Oberhaupt] identifiziert.
      Wir können alles beherrschen und kontrollieren, von dem wir uns 
	  disidentifizieren [abgrenzen]." 
      
	  [Seite 127] 
      Roberto Assagioli 
      (1888-1974) 
      "Psychosynthese" Reinbeck 1993 
       
      
      „Menschenführung 
	  beginnt bei mir selbst“ 
      Teamsteuerung heißt zunächst einmal, sich selbst steuern zu können 
      und einen klaren eigenen Standpunkt zu haben. 
      Wer mit sich selber einig geworden ist, kann der Welt mit vereinten 
	  Kräften 
      begegnen. Sie verleihen ihm die Ausstrahlung von Eindeutigkeit, 
	  Sicherheit, Ruhe, 
      Souveränität, Autorität und das damit verbundene Gewicht, die damit 
	  verbundene 
      Durchsetzungskraft. 
      
       
       
        
      
	  
Das 
	  metaphorische Modell des Inneren Teams mit Oberhaupt  
(unserem wachsamen Selbst 
	  - Vorsitzenden) 
      - Innere Ratsversammlung - 
      Innere Pluralität mit Innerer Uneinigkeit, Inneren Dialog/Streit und 
	  vehementer 
	  "Innerer 
	  Gruppendynamik" 
	  (Zeichnung Verena Hars Seite 33) 
       
      Da gibt es 
	  Stammspieler (Vorderleute), Antipoden (Gegenspieler/Hinterleute) und 
	  Verbannte, inneres Durcheinander und geordnetes Miteinander, da treten 
	    
      "Rebellen" auf den Plan, die zu ihrem Recht kommen wollen. Der innere 
	  Teamchef, der im Idealfall alle an einen Tisch holt und jeden zu Wort 
	  kommen lässt 
       
      
      Die 
	  Parallelitätsthese: Teams im Arbeits- und im Seelenleben 
       
      Nachdem die 
	  Metapher des Inneren Teams" erst einmal geboren war, entwickelte sie eine 
	  Erkenntnisspendende Kraft 
      und führte mir immer deutlicher vor Augen, welch verblüffende Parallelen 
	  sich zwischen der Gruppendynamik in Arbeitsteams [Arbeitswelt] 
      und der im seelischen Team [Innenwelt des Menschen, 
	  Seelenleben] ziehen lassen. Hier wie dort, draußen wie drinnen müssen Chef 
      und Team miteinander leben und auskommen... Hier wie dort ist der 
      Teamchef, das Oberhaupt, 
	  wie wir es nennen werden, gut beraten, 
      mit jedem seiner Mitarbeiter intensiven Kontakt aufzunehmen und jedem 
	  aufmerksam zuzuhören, wenn er sich, auch ungerufen, 
      zu Wort meldet. Nur wer sich wahrgenommen, gewürdigt und berücksichtigt 
	  fühlt, nur wer sein "Mitspracherecht" erfüllt sieht, 
      wird zum gelingen des Ganzen beitragen wollen und können, wird 
	  gegebenenfalls Kompromisslösungen mitragen. 
      Wer sich hingegen übergangen fühlt, unerhört bleibt, wird sich rächen, 
	  sich unerhört aufführen - wird sich womöglich 
      an der Gründung einer "Untergrundbewegung" beteiligen. Hier wie dort ist 
	  das Kräfteverhältnis und das Zusammenspiel 
      zwischen Chef und Untergebenen kompliziert und labil." (S.74) 
      
       
      Die Parallelen zwischen dem Äußeren Arbeitsteam und dem Inneren/seelischen 
	  Team: 
      ►Teamleiter/Oberhaupt 
	  und Team müssen miteinander auskommen. 
      ►Ein(en) schwachen(s) Chef/Oberhaupt wird man so leicht nicht los. 
      ►Langjährigen Mitarbeitern/Teammitgliedern kann schlecht gekündigt werden. 
      ►Ständige Streitereien lähmen und "rauben" Energiereserven. 
      
       
      Kommunikation mit doppelter Blickrichtung 
      Wichtig für beide Teamarten ist es, dass der Teamchef/das Oberhaupt mit 
	  jedem der beiden Kontakt hält, 
      denn nur wer sich gewürdigt fühlt, wird zum Gelingen beitragen wollen. Wer 
	  sich übergangen fühlt, wird sich "rächen". 
       Jede Führungskraft hat es daher mit zwei Teams zu tun: mit dem 
	  Arbeitsteam/Außenteam 
      (situativ-systemischer Kontext) und dem inneren, seelischen Team (innere 
	  Kontext). 
      Helm Stierlin (b.1926, dtsch. Psychiater) spricht vom 
	  "Individuum im System" und vom 
	  "System im Individuum". 
      Helm Stierlin:
      "Ich 
	  und die anderen. Psychotherapie in einer sich wandelnden Gesellschaft" 
	  Klett-Cotta 1994 
      Es kommt darauf an, beide Teams zu entwickeln. Jedes Team ist mehr als die 
	  Summe seiner Teile, es zeichnet sich
      durch das Zusammenspiel/die Interaktion von Mitgliedern unterschiedlicher 
	  Qualitäten und Kompetenzen aus. 
      
	   
      
Im sog. 
	  Innendienst 
      sind die Mitglieder des Inneren Teams Teilnehmer des 
	  Selbstgesprächs (sog. "Innere Stimmen") und Hervorbringer
      von Stimmungen, Gefühlen, Motiven und Gedanken; im sog. 
	  Außendienst Aktionsbeteiligte auf dem Spielfeld des Lebens, Wortführer,
      die in der zwischenmenschlichen Kommunikation den Ton angeben bzw. den 
	  Unterton hineinmischen. 
       
      Die von Menschen häufig genannten Erschwernisse der Inneren Kommunikation 
      lassen typologisch drei Grundformen erkennen: 
       
      -  
	    
	  Innerer 
	  Wirrwarr 
      - Dominanz der Lauten und Schnellen 
      -   
	  
      Inneres 
	  Gegeneinander 
       
      und sind in vielen Fällen gleichzeitig wirksam. 
      
      
      
       
      
      
      
      "Innere Ratsversammlung" 
      Die bewusste 
	  Zusammenkunft und Aussprache aller inneren Mitglieder, die sich zu der 
	  aufgeworfenen Frage melden, 
      unter der Leitung des Oberhaupts mit dem Ziel, eine Antwort zu 
	  (er-)finden, die auf einer inneren Vereinbarung basiert 
      und die adäquater und authentischer ist, als wenn nur ein Mitglied oder 
	  eine Clique von Mitgliedern 
      vorhanden gewesen wäre oder allein das Sagen gehabt hätte. 
      
       
      
      Ein 
      
      
      Beispiel: 
	  Fünf Innere Mitglieder, die sich zu Wort melden und sich zu einer Inneren 
	  Ratsversammlung zusammensetzen: 
       
      Der politisch Erwachte:"Großartig! Unbeding! 
      Das Nervenbündel:"Nein! Bloß nicht!" 
      Der Sozial-Gewissenhafte:"Ist das denn moralisch vertretbar?" 
      Der Habgierige:"Für mich muss etwas dabei herausspringen" 
      Der Skeptiker: "Ich mache mich doch zum Zirkuspferd!" 
       
       Wilhelm 
	  Busch: Der Kobold 
	  
      
       
      >>> 
      
       
      
      
      Fassen wir die Prinzipien zusammen, die uns im Umgang mit den inneren 
	  Widersachern/Kontrahenten leiten können: 
      
      
      Ein wesentlicher 
	  Teil der äußeren und inneren Teamentwicklung besteht in der 
	  Depolarisierung von Mitgliedern,
      d.h. das Aufheben der feindlichen Trennung gegensätzlicher Positionen. Für 
	  die produktive Streitkultur ist es unerlässlich, 
      dass sich alle Beteiligten als Träger wichtiger Prinzipien sehen lernen. 
       
      
      Die Konfliktbearbeitung geschieht in mehreren Schritten: 
       
      
	  1.
      Die Identifikation des 
	  Bösewichts/Kontrahenten (Quälgeists) macht aus der 
	  (oft nonverbal-mächtigen) 
      grauen Eminenz einen greifbaren Täter, der mit der Steckbriefmethode 
	  dingfest gemacht werden kann. 
       2. 
	  Monologische Selbstoffenbarung 
	  der Gegenspieler: Zunächst durch 
	  Identifikation ("Er ist ein Teil von mir"), 
      dann durch  Disidentifikation [Abgrenzung] ("Er ist nur ein Teil von mir") befreit sich das 
	  Oberhaupt aus der Belagerung
      und gewinnt an Steuerungsfähigkeit. 
	   
      3. Auseinandersetzung, Versöhnung 
	  und teilweise Akzeptierung: Statt einer weiteren 
	  Bekämpfung des Bösewichts wird seine Funktion
      und Leistung im Gesamtzusammenhang des Systems ermittelt und gewürdigt 
	  (mit Hilfe des Wertequadrats sowie
      durch Unterscheidung von Absicht und Methode). 
	   
      4. Entscheidung durch das Oberhaupt: Die Suche nach heilsamen Gegenspielern (Antipoden) 
	  ermöglicht schließlich eine Teambildung,
      innerhalb welcher der innere Widersacher seine Feind-Qualität verliert und 
	  seinen Wertbeitrag auf andere Art als zuvor beisteuert. 
       
        
       
      Wenn die       Wahrheit der Beziehung ein Untergrundleben führen muss, zeigt sie sich 
	  maskiert: 
      in Krankmeldungen, Kündigungen, Intrigen, übler Nachrede. 
	   
      Die übergroße Vorsicht im Umgang miteinender [sowohl im Inneren, als auch 
	  Äußeren Team] führt dazu, 
      dass mit den kritischen Geistern 
	  auch die 
	  kreativen und 
      unternehmungslustigen auf der Strecke 
	  bleiben. 
      
       
      
        
       
      In einem Klima von Bravheit und Vorsicht hat jeder in seinem Inneren Team 
	  einen starken Sicherheitsbeauftragten, 
      der bei der Wahl der Worte und Gedanken darauf achtet, 
	  "bloß keine Fehler" zu machen, und dies erreicht am besten,
      wer den bewährten Pfaden im Gleichschritt folgt. 
	   
      
        
      Inneres Team/Mannschaft - 
	  Situations-/Personen-/Themen- und auf sich Selbst bezogene 
	  Grundaufstellung des Inneren Teams 
     www.schulz-von-thun.de 
	   
      Die Persönlichkeit des Menschen - 
	  Inneres Team - ist von Gegensätzen 
	  geprägt, 
      die wir als zusammengehörige Geschwister gekennzeichnet haben. 
       
      Jedes Mitglied des 
	  inneren Teams - Vorderleute: 
	  Stammspieler und Hauptdarsteller, 
      hat auch einen Antipoden - Hinterleute, der den Gegenpol verkörpert. 
       
      Wenn sich das Oberhaupt [Wachsame Selbst] einseitig mit den Stammspielern 
	  und Hauptdarstellern 
      identifiziert, geht es ausschließlich mit der Vorderseite in Kontakt. 
       
      Die Antipoden werden auf die unsichtbare Seite der Persönlichkeit oder in 
	  den Untergrund verbannt. 
       
      Zu erheblichen Spannungen führt das Ganze, wenn nur die Vorderleute an die 
	  Kontaktlinie treten 
      und eine Aufspaltung in Außen und Innendienst erfolgt.
      Der Mensch dreht sich dann im Kontakt mit anderen stets so, dass die 
	  Antipoden verdeckt bleiben. 
      Verliert der Antipode das Recht auf der Bühne zu sein, fällt er als 
	  Teampartner aus und wird zum Gegenspieler. 
      Der Hauptdarsteller wird dann ohne ausgleichende Ergänzung durch seinen 
	  Gegenspieler 
      in seiner Handlungsweise immer extremer. 
       
      
      
      
      "Virginia Satir [1916-1988, 
	  US-Familientherapeutin] entwickelte dieses ganzheitliche Bild ["Inneres 
	  Team"] der menschlichen Seele. Ihm liegt die Annahme zugrunde, man 
	  könne sich die Persönlichkeit eines jeden Menschen wie aus vielen 
	  verschiedenen Teilen zusammengesetzt vorstellen. Auch in unserer 
	  Umgangssprache kommt diese Idee zum Ausdruck. So heißt es zum Beispiel: 
	  "DER STEHT SICH SELBST IM WEGE". Wenn man sich zu diesem Satz ein Bild 
	  macht, sieht man zwei Figuren - also zwei Teile einer Persönlichkeit. 
	  Klassisch ist der Ausspruch: "ZWEI SEELEN SIND IN MEINER BRUST", und fast 
	  jeder kennt das "KIND IM MANNE"... Da gibt es den ängstlichen und den 
	  mutigen Teil. Der traurige sieht ganz anders aus als der alberne. Es 
	  existiert der fleißige und bestimmt auch der faule Persönlichkeitsteil. 
	  Auch in der Sprache kommen diese verschiedenen Möglichkeiten im 
	  Menschen zum Ausdruck: "VON DIESER SEITE KANNTE ICH DICH NOCH GAR 
	  NICHT!" heißt es und: "IN DEM STECKT WAS DRIN". ... Wenn Sie Ihre 
	  Lebensziele erreichen wollen, muss diese "innere Mannschaft" 
	  geschlossen hinter Ihnen stehen. ... es zählt der Satz: "GEMEINSAM BIN ICH 
	  STARK!"
  
	  
      Aus: 
	  Cora Besser Siegmund, Harry Siegmund: „Denk Dich nach vorn. Das NLP- 
	  Persönlichkeits- Programm“ Schritt 2: Die Kraft des Unbewussten nutzen. 
	  Die menschliche Persönlichkeit - eine "innere Mannschaft"! Auszugsweise 
	  aus Seite 138-140. ECON 1997 
	   
      Virginia Satir - 
	  Wer bin ich wirklich
	  >>> 
	   
	  
      "Unsere innere Mannschaftsaufstellung/Teambildung entspricht im 
	  Idealfall dem Spielfeld,
      auf dem die menschliche Begegnung stattfindet."(S.315) 
	   
      "Ein gesundes Bemühen 
	  um das Selbst muss geprägt sein von dem Wunsch, 
      sich selbst kennen lernen zu wollen und sich selbst fair gegenüber zu 
	  sein. 
      Wir müssen der Versuchung widerstehen, an einem bestimmten Bild von uns 
	  festzuhalten, 
      und müssen akzeptieren, wer wir wirklich sind. Letzten Endes müssen wir in 
	  uns selbst zu Ruhe 
      kommen; ohne innere Zufriedenheit können wir wahrhaftig sehr einsam sein. 
      Wenn wir auch von Familie und Freunden umgeben sind, so brauchen wir 
	  unsere "inneren" Verbündeten, 
      um der Terrorisierung durch das böse Ich - 
      Dieses strafende, zerstörende Untier ist der Feind, der in uns selbst 
	  sitzt. 
      Es ist der Quälgeist in uns, der uns nie in Ruhe lässt: "Was glaubst 
	  du denn, wer du bist", fragt er, 
      "warum hältst du den Kopf hoch, versuchst erfolgreich, zufrieden, geliebt 
	  und liebenswert zu sein, 
      dein Leben zu genießen? Du hast vielleicht Nerven. Ich werde es dir schon 
	  zeigen" 
      - entgegenzuwirken.
	  
	  (S.32) 
       
      Der Modus operandi des bösen Ich ist folgender: 
      Wenn wir uns selbst schlecht machen 
      - Feindliche Innere Stimmen: "der Spielverderber", "der Faule", 
      "der Zweifler", "der Pessimist", "der Genusssüchtige", "der Tolpatsch", 
	  "der Folterer, 
      "der Verweichler", "der Miesmacher", "der Angsthase", "der Liebeskiller, 
	  "der Zauderer - 
      dann kommen wir anderen zuvor, denn wir verletzen uns selbst, 
      bevor andere uns verletzen können. 
      Wir werden so auch die Angst los, dass wir unsere Aggressionen gegen 
	  andere richten 
      und damit auch ihre Liebe und gute Meinung von uns verwirken (einbüßen) 
	  könnten. 
      Indem wir uns gegen uns selbst wenden, können wir unser schlechtes 
	  Gewissen erleichtern, 
      das wir wegen unserer Wunschträume und Erfolge haben. Wir vermindern so 
	  unsere 
      Schuldgefühle darüber, dass wir wütend sind, weil man uns nicht nur um 
	  unserer selbst willen liebt. 
      Wir tun Buße, weil wir gegen den Willen unserer Eltern gehandelt haben, 
	  weil wir nicht die sind, 
      die sie sich erhofft und gewünscht hatten, und auch, weil wir vielleicht 
	  das erreicht haben, 
      was man uns nie zugetraut hätte. Indem wir unser Ziel nicht erreichen, 
	  nämlich, dass sie recht hatten. 
      Indem wir so handeln, finden wir kurzfristig Trost und Erleichterung. Wir 
	  nehmen uns zusammen, 
      damit wir die Menschen, die uns wichtig sind oder die Götter oder die 
	  Gesellschaft im allgemeinen 
      nicht verärgern oder bedrohen. Indem wir uns selbst bestrafen, vermeiden 
	  wir, dass wir möglicherweise 
      von außen bestraft werden. So vermindern wir die Wahrscheinlichkeit, dass 
	  irgend etwas Schreckliches 
      passieren kann, dass wir todkrank werden, vom Blitz getroffen werden 
      oder einen geliebten Menschen verlieren. 
	  (S.48) 
       
      Wir müssen uns selbst im Inneren akzeptieren 
	  lernen, 
      - Hilfreiche Innere Stimmen: "der Abenteuerlustige", "der Tröster", "die 
	  Vernunft", 
      "der gute Freund", "der Optimist", "der Fan", "der Draufgänger", "der 
	  Träumer",  
      denn egal, wie sehr unsere Umgebung uns oder das Bild, 
      was wir ihr von uns zeigen, bewundert, 
      das eigene Urteil über den eigenen Wert wird immer wichtiger sein. 
      Wenn es uns unter dem Druck von außen auch schwer fällt, 
      die Position zu finden, die uns eigentlich entspricht, 
      so müssen wir den Mut finden, unseren inneren Stimmen zuzuhören 
      und unseren eigenen Bedürfnissen gemäß zu handeln." 
      
       
      
      George Robert Bach
      (1914-1986) und 
      
      Laura Torbet 
      „Ich liebe mich – Ich hasse mich. Fairness und Offenheit im Umgang mit 
	  sich selbst“ 
      The Inner Enemy. 
      How 
	  to Fight Fair With Yourself 1983 
      Mit einem Vorwort von Prof.
      
	  Dr.
      
	  Dr. Hilarion Petzold (b.1945) 
      Seite 45.
      
      ROWOHLT 1991 (1985) 
      
	   
      Die "Teambildung"und "Teamentwicklung" wird von 
	  Bruce Wayne Tuckman 
      (b.1938, US-Psychologe) 
	  als Entwicklungsprozess angesehen, dessen Ablauf sich in 
	  4-Phasen (1965) und Auflösungsphase (1977) gliedert: 
       
      1. Orientierungsphase - 
	  forming 
	  - Entstehungsphase des Teams. 
       
      2. Konfrontationsphase - 
	  storming 
	  - Es entscheidet sich, ob das Team weiter besteht, 
      oder aufgrund unüberwindbarer Konflikte zerfällt. 
      
       
      
      3. Kooperationsphase - norming - 
	  Freundschaftliche Wir -Orientierung, 
      Ideen und Gedanken werden offen ausgetauscht. 
      
       
      
      4. Wachstumsphase - performing - 
	  Gesamte Teamenergie fließt nun in die Aufgabenbewältigung. 
       
      5. Auflösungsphase - adjourning 
      
      
       
      
        
       
      Hauptdarsteller/"Vorderleute" 
	  und verbannte Antipoden/"Hinterleute eines Bankmitarbeiters gegenüber 
      Vorgesetzten und in Teambesprechungen (Zeichnung Verena Hars S.244) 
      
       
      3-Stufen der Verbannung der Antipoden -  "Hinterleute" 
	  des Inneren Teams - Innere Außenseiter 
      Diese "inneren Wortmelder" sind im "eigenen Haus" nicht gern 
	  gesehen, kriegen einen Maulkorb verpasst, werden, wenn möglich,
      hinter Schloss und Riegel gehalten oder werden, wenn sie sich doch einmal 
	  zu weit hervorwagen, mit Schimpf und Schande,
      Angst und Schrecken zurückgepfiffen. Teilweise fallen sie der Verbannung 
	  anheim, weil sie
      dem allgemeinen Ich-Ideal Ihres Trägers widersprechen, teilweise zusätzlich deshalb, weil sie 
	  der herrschenden Wertauffassung der eigenen Gruppe zuwiderlaufen ... 
      Teilweise, weil das Oberhaupt befürchtet und sich ausmalt, 
	  dass sie [die Antipoden], 
      einmal losgelassen, eine dämonische Macht 
	  entfalten könnten ... 
	   
      
      Hinter Schloss und Riegel können sie sich an ein zivilisiertes Leben nicht 
	  gewöhnen; und wenn sie dann Überdruck
      entwickeln und schließlich ausbrechen, sind sie von unkontrollierbarer 
	  Wucht und laufen womöglich Amok.
      Sind sie hingegen an Freiheit und frische Luft gewöhnt, können sie in 
	  einem intakten Team unter Leitung eines starken Oberhaupts
      ihre Lebensenergien konstruktiv einbringen. Deshalb ist die 
      "Integration innerer Außenseiter"ratsam. 
      
       Die 1. Stufe der Verbannung - 
	   Kernsatz: „So bin ich zwar (gottlob) auch, so sollte ich hier aber besser 
	  nicht in Erscheinung treten!“ 
      Die erste Stufe der Verbannung besteht darin, dass die betroffenen 
	  Antipoden zwar hinter den Hauptdarstellern verdeckt bleiben,
      aber vom Oberhaupt deutlich gespürt werden, und prinzipiell anerkannt und 
	  geschätzt sind, aber in einer gegebenen Situation
      aus Opportunität/Zweckmäßigkeit oder mangels Angemessenheit zurückgehalten 
	  werden. 
      
       
      Die 2. Stufe der Verbannung - Kernsatz: 
	  „So bin ich (leider) auch, aber so sollte ich nicht sein!“ 
      In der zweiten Stufe der Verbannung sind es das Oberhaupt und die 
	  Stammspieler selbst,
      die Vorbehalte gegen die Antipoden hegen und sich ihrer schämen.
      Den Antipoden - den Hinterleuten werden dann "Eigenschaften" wie
      1. lächerlich, erbärmlich, minderwertig, dumm - Ebene 
	  der Kompetenz 
      2. verwerflich, fies, unmenschlich - Ebene der Moral
	  3. krankhaft, unnormal, pervers, pathologisch - Ebene 
	  der seelischen Gesundheit
      zugeordnet. 
      
      
       
      
      Die 3. Stufe der Verbannung - Kernsatz: 
	  „So bin ich nicht!“ 
      Bei der dritten Stufe der Verbannung wird das bisherige Bild der innere 
	  Bühne - 
      Vordergrund und Hintergrund - durch den 
	  Untergrund 
      erweitert. 
       
      Diese 3.Stufe der Verbannung trifft solche Mitglieder des Inneren Teams, 
	  die dem Oberhaupt 
      und den Hauptdarstellern so bedrohlich erscheinen, dass sie auch hinter 
	  dem Vorhang 
      nicht geduldet werden können und ganz von der Bildfläche verschwinden 
	  müssen. 
       
      Die 3. Stufe trifft verleugnete, nicht wahrgenommene in den Untergrund 
	  verbannte Mitglieder des inneren Teams. 
	  Sie bleiben nicht nur dem Publikum verborgen, sondern weitgehend auch dem 
	  inneren Regisseur (Oberhaupt). 
      Sie haben sich scheinbar auch aus dem Innendienst zurückgezogen. Ihr 
	  Auftrittsverbot vermag ihre Lebenskraft 
      nicht zu bannen. Immer wieder versuchen sie sich zu melden, indem sie mit 
	  dem Besenstiel an die Decke klopfen. 
      Zwar vernimmt man oben diese Klopfgeräusche, vielleicht als 
      Stimmungsschwankungen oder als 
	  Kopfschmerz; 
      vielleicht stören sie auch 
	  den Schlaf oder mischen sich in 
	  (Alb-)Träume
      ein. Aber man kann sich oben keinen Reim 
      auf diese Geräusche machen. Und da sie nicht zum Stück passen, das dort 
	  gespielt werden soll, versucht man 
      sie zu überhören. Ein probates Mittel, um dieses Ziel zu erreichen: 
	  Mehr Lärm! Mehr Aktion! Keine Pausen! 
       
      Unsere gesamte Lebensführung 
	  können wir über weite Strecken als eine Strategie zum 
	  Überhören der Klopfzeichen auffassen. 
      Wer süchtig nach Stress ist, vermeidet eine Weile erfolgreich die 
	  Begegnung mit den Boten aus dem (inneren) Untergrund. 
      Dabei handelt es sich keinesfalls nur um lichtscheues Gesindel, das 
	  antisoziale Energie in sich trägt.
  
      So, wie in einer Gesellschaft mit einem Unrechtsregime oftmals gerade die 
	  Besten von der Bildfläche verschwinden, 
      weil sie unbequem sind und für Konflikte sorgen werden, so können auch in 
	  unserem Innenleben (inneren Team) 
      humane Qualitäten des Gewissens, der Sinnsuche, der Herzlichkeit, der 
	  Verletzlichkeit der seelischen Verbannung anheim fallen,
      wenn sie oben für die effektive Lebensführung im gegebenen biographischen 
	  Kontext hinderlich sind. Besonders das 
	  innere Kind,
      das oben nur stören würde, wenn in der Erwachsenenwelt das Stück von der 
	  Tüchtigkeit und Stärke gespielt wird, hat aufgehört
      zu schreien, verstummt im Untergrund. 
       
      
        
      
      
       
      Die innere 
	  Bühne mit Vordergrund, Hintergrund und Untergrund 
      (Zeichnung Verena Hars S.262) 
      
       
      Hindernisse der Integration von verbannten Inneren Mitgliedern - Innerer 
	  Teamentwicklung - Innerer Mannschaftsaufstellung 
       
      Die ehemaligen Außenseiter sind bei ihren ersten "Auftritten" häufig 
       
      - 
	  unwillkommen bei der Mitwelt - 
	  Außenwelt
      - Ehepartner, Arbeitskollegen, Chef und Freunde 
      Die Umwelt wehrt sich oft dagegen, den Persönlichkeitsfortschritt eines 
	  Partners anzuerkennen und zu würdigen. 
      Oft ist das Gegenteil der Fall. Das Umfeld ist irritiert und nimmt wahr, 
	  dass der Partner nicht mehr so 
      pflegeleicht und umgänglich ist wie früher. "Was ist 
	  denn plötzlich mit dir los!?" 
       
      - 
	  ungeschickt und grob im 
	  Auftreten 
      Solange der lange "verbannte Teil" ins Team nicht vollständig integriert 
	  und mit Gelassenheit und Diplomatie vertraut ist, 
      kann es passieren, dass es in bestimmten Situationen zu einer Überreaktion 
	  kommt. Wer jahrelang im Gefängnis war, 
      ist einer plötzlichen Freiheit nicht gleich gewachsen."Tut mir leid, wenn ich überreagiert und dich verletzt habe. Ich habe 
      so lange Zeit die Großzügige gespielt, dass die andere Seite jetzt erst 
	  mal doppelt und dreifach stark hervorkommt!" 
       
      - 
	  angefeindet von den inneren Teammitgliedern 
      Das dritte Hindernis besteht darin, dass ein "neues Teammitglied" in der 
	  eigenen Vorder-Mannschaft 
      nicht mit offenen Armen empfangen wird. Zu groß sind noch die Vorbehalte. 
	  Die wichtigsten Menschen 
      unserer Biographie [Vater, Mutter, Geschwister, Verwandte, Lehrer usw.] 
	  leben in uns weiter als Mitglieder 
      unseres inneren Teams; nicht nur deren liebenswerten, sondern auch 
	  verhassten Seiten. 
      "Du bist so klein kariert und spießig!, wie dein Bruder". 
	  Nimm dieses Erbe nicht als einen Fremdkörper 
      in dir auf, sondern verbinde es mit deiner eigenen Substanz, veredle es 
	  auf diese Weise, 
      und mache es dir so zu eigen.
  
      
      "Wie der Dichter aus einer Handvoll Figuren ein Drama schafft, 
      so bauen wir aus den Figuren unseres zerlegten Ichs 
      
      
      
      - 
      Inneren Teams - 
	  immerzu neue Gruppen, 
      mit neuen Spielen und Spannungen, 
      mit ewig neuen Situationen."  
      
      
      
      (S.270) 
      
      
	   
      
      
      
      Hermann Hesse 
      (1877-1962) 
      "Steppenwolf"1927 
      
      
      
      
       
      Wir dürfen annehmen, dass Menschen, denen diese Schwerarbeit der
      Integration innerer Außenseiter/Verbannter gelungen ist,
      weniger anfällig dafür sind, andere Menschen zu verachten, zu verhöhnen, 
	  auszugrenzen, als Außenseiter zu verfolgen,
      sobald sie verpönte Eigenschaften aufweisen. Die Integration innerer 
	  Außenseiter, die der 2.Stufe der Verbannung 
      ("So sollte ich nicht sein!) anheim gefallen sind, gestaltet sich weitaus 
	  schwieriger als auf der 1.Stufe.
  
      Mit erheblichen Gegenkräften (Widerständen) auf beiden Bühnen [innen und 
	  außen] ist zu rechnen. 
      Dennoch ist diese seelische Schwerarbeit lohnend um der inneren Harmonie 
	  willen, die auch auf äußere Hassprojektionen 
      verzichten kann. Die wohlverstandene Entwicklung der Persönlichkeit peilt 
	  nicht ein "schönes Ideal" an, das um alle ideologisch 
      verpönten Eigenarten bereinigt wäre (Verbannung von Außenseitern und 
	  Optimierung der Vorzeigehälfte), sondern darauf, 
      gerade diese in den inneren Konferenzen mit Sitz und Stimme vertreten sein 
	  zu lassen und sie als Ko-Akteure einzubeziehen. 
	   
      "Dass ich mehr und mehr versuche, der zu werden, der ich in 
	  Wahrheit bin" (Carl Rogers 1902-1987), dieses 
	  unideale Ideal 
      enthält einen Willkommensgruß an alle Gestalten, die sich am hinteren 
	  Bühnenrand herumdrücken - auch zum Beispiel 
      an den Spießer in uns, der im inneren Teamzusammenhang die Fratze des 
	  hässlichen Spießbürgers verliert 
      und zu vollständigerer Beachtung eigener Grundbedürfnisse verhelfen kann. 
	  
       
      
       
       
      Bleiben die Verbannten, die abgespaltenen Antipoden, un-erhört, fangen sie 
	  an, sich unerhört zu benehmen: 
      Sie verbünden sich und gründen eine Untergrundbewegung, die zu manchen 
	  Sabotageakten fähig ist. Sie gehen uns vielleicht an die Nieren
      oder sitzen uns im Nacken oder liegen uns auf dem Magen. Vielleicht 
	  vermasseln sie uns den Erfolg, lassen uns Fehler machen,
      hindern uns daran, in allen Lebenslagen "optimal zu funktionieren". - Das 
	  kann man nun so oder so sehen: als üblen Racheakt
      oder als weisen Liebesdienst, um uns ein so genannt erfolgreiches Leben 
	  ohne Tiefe, ohne Liebe und ohne Sinn zu ersparen. 
	   
      Auf jeden Fall muss mit dieser Untergrundbewegung gerechnet werden. In 
	  seltenen, spektakulären Fällen bricht mal einer aus und läuft Amok,
      so wenn jemand, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann, plötzlich wie 
	  wild mit einem Messer um sich sticht und hinterher fassungslos
      die Urheberschaft seiner Tat leugnet: "Das war ich nicht, irgendein 
	  fremder Dämon ist über mich gekommen und hat von mir Besitz ergriffen!"
	  Neben dieser Dämonisierung und 
	  der zuvor erwähnten 
	  Psychosomatisierung kann auch mit einer 
	  Devitalisierung 
      gerechnet werden:
      Die abgespaltenen Antipoden/Mitglieder vereinigen sich zu einer 
	  Untergrundbewegung namens "Depression" 
	  oder 
	  "burnout"
      (berufliche "ausbrennen"). Das ständige Niederhalten ihrer Energie 
	  und Gefühlsintensität muss mit Fühllosigkeit 
      und seelischer Erschöpfung bezahlt werden 
	  ... 
      
       
      Am Anfang dieser Entwicklung identifiziert sich unser Ich/Oberhaupt 
	  ausschließlich mit den Hauptdarstellern - und fühlt sich auch so. 
      In dem Maß aber, wie die Untergrundbewegung an Boden gewinnt, bindet ihre 
	  Niederhaltung mehr und mehr Energie, mit der Folge, 
      dass Vitalität und innere Lebendigkeit verloren gehen. Auch die 
	  zwischenmenschliche Kontakte verlieren an Tiefe, weil sich ja nur 
      die "halbe Portion", die Vorderseitenhälfte der Persönlichkeit, in die 
	  Beziehungen einbringt. So entsteht ein Teufelskreis, 
      weil tragenden Beziehungen normalerweise die Heilkraft innewohnt, 
	  verbannte Mitglieder zu befreien. 
	   
      In der Endphase dieser unheilvollen Entwicklung haben die Untergründigen 
	  eine "innere Machtergreifung" in der Weise vollzogen, 
      dass sie den gesamten Innenraum, das gesamte Lebensgefühl, mit ihrer 
	  ungelebten Energie, mit ihrer Depression ausfüllen, 
      so dass die einstmals strahlenden Hauptdarsteller nun ihrerseits verdrängt 
	  werden und allenfalls noch eine Zeitlang als unechte, 
      gespielte Fassade ein Scheinleben fristen. Wer in dieser Phase eine 
	  Psychotherapie aufsucht, sagt von sich: "Ich spiele 
	  tagsüber 
      den gutgelaunten, dynamischen Alleskönner, aber innendrin fühlt sich alles 
	  trostlos, sinnlos und kraftlos an"! 
      Eine enorme seelische Muskelkraft ist nötig, um die Fassade 
	  noch aufrechtzuerhalten; der Griff zu Medikamenten, Drogen und Alkohol 
      kann den Zusammenbruch allenfalls verzögern. Bei Menschen mit sehr starker 
	  Kondition kann sich dieser Zustand aber auch verewigen. 
	  
	    
      Eine solche Lebenskrise enthält die große Chance, die Untergrundbewegung 
	  als eine Befreiungsbewegung umzudeuten und zu gestalten. 
      Hierfür ist psychotherapeutische Hilfe möglich und nötig, hier endet die 
	  Zuständigkeit der Kommunikationspsychologie. 
	  
       
       
       
      Wir können dem ständigen Wechsel situativer Erfordernisse nur durch ein
	  flexibles Rollenrepertoire 
      gerecht werden, und stimmige Kommunikation erfordert diese Bandbreite ...
      Die Menschen unterscheiden 
      sich beträchtlich beim Tempo ihrer inneren 
	  Team-/Rollen-/Umstellungsfähigkeit ...
      Der Umbau der Bühne 
      und ihrer Neubesetzung kosten Zeit und Anstrengung ...
      Langsame Umsteller haben es besonders schwer, 
      wenn sie von schnellen Umstellern umgeben sind oder wenn etwas 
	  Unvorhergesehenes dazwischenkommt. 
      
       
        
       
      Das Ideal einer guten = stimmigen Kommunikation in der doppelten 
	  Übereinstimmung mit sich selbst
      und dem systemisch geprägten Gehalt der Situation  
	  (Zeichnung Verena Hars 
	  Seite 18)  
       
      
      Stimmigkeit heißt:
	  in Übereinstimmung mit der Wahrheit der 
	  Gesamtsituation, 
      zu der neben meiner inneren Verfassung 
	  und 
	  meiner Zielsetzung auch der 
      Charakter der Beziehung 
      (Rollen-Beziehung), die innere Verfassung des 
	  Empfängers und die 
      Forderungen der Lage gehören. 
	  
      
       
      Das Ideal der Stimmigkeit fordert die doppelte Entsprechung mit mir selbst 
	  und mit dem Gehalt der Situation 
      (in ihrem systemischen Kontext). Nun ist es an der Zeit, beide 
	  Gesichtspunkte im Zusammenhang zu betrachten. 
	  
       
      
      Ich möchte dazu ein 4-Felder-Schema 
	  vorschlagen, das (idealtypisch) die 4 Möglichkeiten vorsieht: 
       
	  1. In Übereinstimmung mit mir und dem situativen Gehalt =
	  „stimmig“
  
      2. In Übereinstimmung mit mir (authentisch), aber nicht situationsadäquat 
	  = „daneben“ 
       
      3. Weder mit mir selbst noch mit dem Situationsgehalt übereinstimmend = 
	  „verquer“ 
	  ("seltsam, sonderlich") 
       
      4. Nicht in Übereinstimmung mit mir selbst (nicht authentisch), aber 
	  passend zur Situation = „angepasst“ 
       
      
      4-Felder-Schema zum Konzept der Stimmigkeit, 
      mit personaler und situativer Komponente
      (S.533) 
        
      
       
	  Person und Situation 
	  sind nicht unabhängig voneinander zu denken: In der Situation steckte ich 
	  selbst mit drin,
      indem ich sie nach meiner Wahrnehmung und Zielsetzung definiere. Und die 
	  Situation steckt in mir selbst drin,
      indem sie ihre "Gebote" als innere Stimme wirksam werden lässt. 
       
      Die 
	  Besonderheit/der Gehalt/die Wahrheit der Situation -  Situationsmodell mit 
	  4-Komponenten 
      (Zeichnung 
	  Verena Hars
      S.327) 
       
      
        
      
       
      Vorgeschichte - Das vielfältige Geflecht der 
	  Anlässe
      –>
      Warum sind wir hier? - 
      
      "Ich bin deshalb hier, weil ..." 
	  
      
       
      
	  Thematische Struktur 
	  – >
      Worum geht es? auch
      Was hier und heute nicht Thema sein soll?? 
      
       
      
	  Zwischenmenschliche Struktur
      –>
      Wer und Wie begegnet man sich in welcher Situationsbezogenen 
	  Rolle? 
      
      - verschiedene "Hüte" der Anwesenden" 
	  
      
       
      
	  Das Geflecht der Ziele - Die Ziele des 
	  Treffens
      – >
      Was kommt dabei heraus?  
      
      - Entscheidung, Vereinbarung, 
	  Konzept,
      gemeinsamer Informationsstand, bestimmte Handlungsbereitschaft 
      
       
      
      Der 
	  Gehalt einer Situation - die "Wahrheit 
	  der Situation" n. Karin van der Laan, ergibt sich 
	  aus diesen 4-Komponenten 
      und meine damit die Summe all jener 
	  Umstände, welche in der Situation enthalten sind, ihren Schwerpunkt definieren 
      und die psychische Realität der Anwesenden 
	  beeinflussen. 
      
       
      
      Leitfragen zur "Wahrheit 
	  der Situation": Wie kommt es (Vorgeschichte!) und welchen Sinn macht es 
	  (Zielsetzung!), 
      dass ausgerechnet ich (in welcher Rolle?) ausgerechnet mit Ihnen (in 
	  welcher Zusammensetzung?) 
      ausgerechnet dieses Thema (wie hat es sich ergeben?) bearbeiten möchte? 
       
	  Situationsgerechte Kommunikation 
	  setzt voraus, dass es mir gelingt, 
      eine dem Gehalt der Situation entsprechende [innere] Mannschaft 
      aufzustellen und sie zu einem guten Zusammenspiel zu bringen. 
	   
      Es scheint leichter, das 
	  Situationsgemäße dadurch näher einzukreisen, 
      dass wir Typen von Verfehlungen 
	  bestimmen.
  
      1. Jemand (in mir) fehlt, der in dieser Situation (und meiner Rolle darin) 
	  angebracht wäre - Innere Vakanz 
	   
      2. Jemand (in mir) kommt 
	  dazwischen, der in dieser Situation (und meiner Rolle darin) unangebracht 
	  ist - Innere Fehlbesetzung 
	   
      Die situationsadäquate Auf- und 
	  Einstellung eines fehlenden Teammitglieds 
      ist eine wesentlich Maßnahme zur inneren Teamentwicklung. 
      
       
      
      
      Der Wegweiser, der in Richtung 
	  "mehr Offenheit und weniger Fassaden" weist, 
      unterliegt leicht der Gefahr, missverstanden zu werden im Sinne einer 
	  Devise: 
      "Lass alles heraus, was in dir ist - was der 
	  andere damit macht, ist sein Problem!" 
       
      Um diesem Missverständnis vorzubeugen, hat Ruth Cohn den Begriff 
      der "selektiven = auswählende Authentizität" geprägt. 
      
      
      
      
      (Aus: „Miteinander 
	  reden: 1" Seite 136) 
	   
      
      
      Selektive = auswählende Authentizität 
	  
	   
	  
	  
      "Zur Authentizität gehört - 
	  erst einmal -zweierlei:
      Das eine ist, mir möglichst klar zu werden über meine eigenen Gefühle, 
	  Motivationen und Gedanken,
      mir also sozusagen nichts vorzumachen. Das andere ist, das, was ich sagen 
	  will, ganz klar auszusprechen.
      Zur Klarheit gehört, dass ich es so sage, dass es beim anderen ankommen 
	  kann. Der andere hat ja ein "Empfangsgerät",
      das möglicherweise nicht auf mich eingestellt ist, auf das, was ich 
	  "sende" und wie ich es "sende". Ich muss also versuchen,
      mir vorzustellen, wie das, was in mir vorgeht, vom anderen gehört wird. 
	  Ich habe einmal formuliert: 
        
       
	  Nicht alles, 
	  was echt ist, will ich sagen, 
      doch was ich sage, soll echt sein..." 
       
      
	  Ruth Charlotte Cohn 
      (1912-2010) 
	  
	  Deutsche Psycholgin, einflussreiche 
	  Vertreterinnen der	humanistischen und psychodynamischen Psychologie, 
	  Begründerin der Themenzentrierten Interaktion (TZI) 
	  
	   Jede echte Freundschaft lebt von der authentischen Interaktion der 
	  Partner! 
      
       
      
	  Aus: 
	  Friedemann Schulz von Thun: „Miteinander reden: 3. Das „Innere Team“ und 
	  situationsgerechte Kommunikation. Kommunikation, Person, Situation“ (1998) 
      Seite 28, 34, 39, 41, 45f, 52f, 79, 105, 108, 128f, 209, 238, 244f, 246f, 
	  249f, 257f, 260f, 263f, 265f, 273, 275, 329, 33, 352f, 366. ROWOHLT 
	  Sonderausgabe 2011 
       
      
	  
  
       
      Das 
	  Kommunikationsquadrat: 
      Nachrichtenquadrat des 
	  Senders - Der
      "Sender mit vier Schnäbeln" + 
      "Der Vierohrige Empfänger" 
      
	   
      
      Das Zusammenspiel der "Vier Seiten/Aspekte einer Nachricht" (Quadratur/Akkord/Vierklang) 
       
      - Selbstkundgabe Seite: 
	  Was ich von mir selbst kundgebe. 
      Identität: Wer bin ich, wofür stehe ich? Befindlichkeit: Wie ist mir ums 
	  Herz? 
       
      
      - 
      Sachinhaltseite:Worüber ich informiere, 
       
      
      - Beziehungsseite: 
	  Was ich von Dir halte und wie wir zueinander stehen, 
       
      
      - Appellseite: 
	  Wozu ich dich veranlassen möchte (ausdrucks- u./o. wirkungsorientiert) 
       
      und den vier Ohren des Empfängers 
       
      - 
	  Selbstkundgabe Ohr: 
	  Was ist das für einer? Was ist mit dem? 
       
      - 
	  Sachinhalt Ohr: 
	  Wie ist der mitgeteilte Sachverhalt zu verstehen? 
       
      - 
	  Beziehungsseite Ohr: 
	  Wie redet der eigentlich mit mir? Wem glaubt er vor sich zu haben? 
       
      - 
	  Appellseite Ohr: 
	  Was soll ich tun, denken, fühlen auf Grund seiner Mitteilung?) 
       
      Wer aber ist der Adressat? 
      Der Urheber der inneren Botschaft kann sich an drei Adressaten wenden: 
      entweder an den inneren 
	  Teamchef/Oberhaupt/Chairman/Wachsames Selbst 
      oder an einen inneren Teamkollegen 
	  (meist Gegenspieler/Antipode) 
      oder an ein äußeres Gegenüber. 
      
       
      Jeder Kommunikator steht vor der folgenschweren Tatsache, dass seine 
	  Botschaft nicht auf einen Hohlkörper trifft, 
      in den man sie einfach hineinschütten könnte, sondern auf einen Menschen, 
	  der auf seiner inneren Bühne ein ganz 
      bestimmtes Empfangskomitee 
	  [Situations-/Personen-/Themen- und auf sich Selbst 
	  bezogene Grundaufstellung 
      der inneren Mannschaft]
	  aufgestellt hat. Ob und wie meine Botschaft ankommt, hängt 
	  manchmal viel weniger davon ab, 
      wie ich die Worte wähle, als davon, "wer" sie [im inneren Team] in Empfang 
	  nimmt und welche(s) der vier Ohren "er" aktiviert. 
       
      Wer also jemanden für etwas gewinnen will, ist gut beraten, auch 
	  diejenigen im [inneren] Team des Gegenübers anzusprechen, 
      die das "Nein" in sich tragen; und zwar nicht, indem er ihnen etwas 
	  auszureden versucht, sondern - paradoxerweise -  
      indem er ihre Daseinsberechtigung bestätigt und um ihre Mitarbeit bittet. 
       
      Neben der personalen Bandbreite 
	  und der 
	  flexiblen Umstellungsfähigkeit 
	  [des inneren Teams] ist eine dritte Qualifikation gefordert, 
      um eine adäquate innere Aufstellung zu ermöglichen: ein Wissen bzw. ein 
	  Gespür, welche Teilmannschaft in welcher Situation 
      gebraucht wird, um alle beisammen zu haben - mit anderen Worten: ein 
	  situationslogisches Verständnis. 
      
      (Aus: 
      „Miteinander reden: 3. S.292, 295, 322) 
	  
	  
	   Erst wenn wir "alle 
	  - inneren Mitglieder - 
      beisammen haben"
      und gleichzeitig der 
	  systemisch geprägte Gehalt der Situation
      mit in die "innere Team-/Mannschaftsbesprechung" miteinbezogen wird, ist eine stimmige Kommunikation möglich. 
      
      
      
	  
	   
      
	  
        
      
	  
      
	  
       
      
	  
	  
	  Liste der Persönlichkeitsteile - Innere Mannschaft - Inneres Team 
	  
      
      
	  
      Diese Liste soll Ihre Phantasie unterstützen und ist nur ein Anhaltspunkt 
	  für die Vielfältigkeit des inneren Reichtums. Selbstverständlich kann 
	  es sein, dass Sie durch Ihre individuellen Erlebnisse weitere 
	  Bezeichnungen finden. Dabei ist es von äußerster Wichtigkeit, dass die 
	  "Gute Absicht"-Namen wirklich positiv und sympathisch werden. 
	  Vorstellungsmöglichkeiten: weiblich/männlich/neutral, jung/alt, reales 
	  Modell/ Phantasiefigur/ein "Prinzip" (das Meer, die Sonne usw.). 
	  
      
	  
	   
      
	  
	  
		  
			  
			  
				  
					  | 
					  
					  BEZEICHNUNG | 
					  
					   GUTE ABSICHT, 
					  POSITIVE FUNKTION | 
				   
				  
					  | 
					  Freiheitsteil | 
					  steht 
					  für die Unabhängigkeit und die Autonomie der 
					  Persönlichkeit. | 
				   
				  
					  | 
					  Sicherheitsteil | 
					  
					  organisiert meist über Leistung und Arbeit die 
					  existentielle Absicherung der Person. | 
				   
				  
					  | 
					  Geborgenheitsteil | 
					  sorgt 
					  für Erlebnisse von Wärme und Nähe, meist im Zusammenhang 
					  mit anderen Menschen. | 
				   
				  
					  | 
					  Kontaktteil | 
					  trägt 
					  unserer Existenz als soziales Wesen Rechnung, wobei 
					  Geborgenheit nicht unbedingt eine Rolle spielen muss. | 
				   
				  
					  | 
					  Lebensfreudeteil | 
					  
					  bewertet unsere Aktivität und unser Befinden hinsichtlich 
					  einer positiven Lebensqualität wie Spaß o. Befriedigung 
					  der Neugierde. | 
				   
				  
					  | 
					  Überlebensteil | 
					  achtet 
					  auf die primäre körperliche Unversehrtheit, wobei die 
					  Lebensqualität keine Rolle spielt. | 
				   
				  
					  | 
					  Beschützerteil | 
					  bewahrt 
					  vor Gefahren und Verletzungen auch auf der 
					  zwischenmenschlichen und persönlichen Ebene. | 
				   
				  
					  | 
					  Lebenssinnteil | 
					  
					  hat zum Ziel, im Leben etwas Sinnvolles zu tun, "eine 
					  Spur auf dieser Welt zu hinterlassen", wozu es sich zu 
					  leben gelohnt hat. | 
				   
				  
					  | 
					  Zufriedenheitsteil | 
					  
					  möchte das "Sattwerden" unserer Sinne, das Gefühl, genug 
					  bekommen zu haben. Er möchte, dass unser "Lebenshunger"
					  gestillt wird. | 
				   
				  
					  | 
					  Harmonieteil | 
					  strebt 
					  nach einem ganzheitlichen Erleben der äußeren und inneren 
					  Welt, steht für Frieden. | 
				   
				  
					  | 
					  Energiehaushaltsteil | 
					  
					  teilt unsere geistigen und körperlichen Kräfte mit einer 
					  langfristigen Zielsetzung ein. Reguliert oft durch 
					  Müdigkeit, Konzentrationsmangel oder gar Krankheiten. | 
				   
				  
					  | 
					  Würdeteil | 
					  steht 
					  für Eigenschaften wie Stolz und Ehre der eigenen Person. | 
				   
				  
					  | 
					  Konservativer Teil | 
					  schützt 
					  vor vorschnellen Veränderungen, der Bewahrer. | 
				   
				  
					  | 
					  Progressiver Teil | 
					  ist 
					  stets auf der Suche nach Innovation, Entfaltung, 
					  Bereicherung, neuen Möglichkeiten. Er ist der Sucher. | 
				   
				  
					  | 
					  Kritischer Teil | 
					  liefert 
					  uns Beurteilungen zu neuen Eindrücken und Erlebnissen, die 
					  gleichermaßen negativ und positiv sein können. | 
				   
				  
					  | 
					  Solidaritätsteil | 
					  
					  stärkt und unterstützt Erlebnisse von Zugehörigkeit wie 
					  Wir-Gefühl, Familienzusammengehörigkeit, Nationalität, 
					  Corporate Identity. | 
				   
				  
					  | 
					  Narzissmusteil | 
					  möchte, 
					  dass wir uns selbst schön und attraktiv finden. | 
				   
				  
					  | 
					  Selbstwertteil | 
					  meint, 
					  dass wir bedeutsam sind - allein schon durch die Tatsache, 
					  dass wir auf dieser Welt sind. | 
				   
				  
					  | 
					  Mitmenschlicher Teil | 
					  
					  befähigt uns, uns in andere Menschen und Wesen 
					  hineinzudenken und dadurch ein Gerechtigkeitsempfinden zu 
					  entwickeln. | 
				   
				  
					  | 
					  Motivationsteil | 
					  will in 
					  uns Kräfte zum erreichen von Zielen wecken und 
					  aufrechterhalten. | 
				   
				  
					  | 
					  Anerkennungsteil | 
					  
					  ist der Meinung, unsere Anstrengungen verdienen ein Lob. 
					  Da Lob in unserer Gesellschaft einen schlechten Ruf hat
					  ("Eigenlob stinkt"),;muss dieser Teil oft indirekt 
					  durch Essen, Trinken oder Geld ausgeben sein Ziel 
					  erreichen. | 
				   
				  
					  | 
					  Spiritueller Teil | 
					  
					  beschäftigt sich individuell mit Fragen der geistigen 
					  Welt, die unser Dasein beeinflusst. Wird oft in Religion, 
					  Esoterik und Philosophie ausgelebt. | 
				   
				  
					  
					  Kreativer Teil 
					  
  | 
					  
					  Diesem Teil kommt gerade bei der 
					  Persönlichkeitsentfaltung sowie bei Veränderungsprozessen 
					  eine zentrale Rolle zu. Er steht für den 
					  Reichtum von allen Erlebnissen, Erfahrungen und 
					  Verhaltensmustern, Lernprogrammen, Erziehung und 
					  Wertvorstellungen, denen wir im Laufe unseres Lebens 
					  begegnet sind. Er kennt somit all unsere brachliegenden 
					  Kraftquellen und Möglichkeiten. Ist er im Einsatz, 
					  scheint der Ideenreich-Reichtum kein Ende zu haben, 
					  Leistungen ergeben sich spielerisch wie von selbst. 
					  Daher können wir es oft kaum verstehen, wenn andere die 
					  Produkte unserer Kreativität ehrfürchtig bewundern, 
					  denn uns selbst ist die Leistung ja so leicht gefallen. 
					   
	  
      				
      Aus: 
	  Cora Besser Siegmund, 
	  Harry Siegmund: „Denk Dich nach vorn. Das NLP- Persönlichkeits- Programm“ 
	  Schritt 2: Die Kraft des Unbewussten nutzen. Liste der 
	  Persönlichkeitsteile. Seite 148-151. ECON 1997 
      
				  
			  		
      
	  
      				  
      				 
      
      
				  
			   |   
			   | 
		   
	   
	  
      
      
       
      
	  
	  
        
      
	   
      
      
      
	  
	  
	  
	  Die 
	  Ureichung des Menschen 
	  
      
      
      
	  
	  
	  
	   
      
      
      
	  "Der Mensch braucht 
	  BEACHTUNG, 
	  ZUWENDUNG, AUFMERKSAMKEIT, 
	  LIEBE, ANERKENNUNG, WERTSCHÄTZUNG und 
	  LOB. 
	  
      
	   
      
	  Er hat von seinem Urprogramm her 
	  
	  Sehnsucht nach einer bestimmten Form der Beziehung und ist erst 
	  dann zufrieden, wenn diese auch gelebt werden kann. 
      
	   
      
	  Hier 
	  sind wir auch schon im Bereich des Ethischen, das ebenfalls in der 
	  Ureichung enthalten ist. Das schlechte Gewissen bildet sich so 
	  rasch aus, dass offensichtlich eine Grundausstattung dafür gegeben sein 
	  muss. Nicht nur ethische, sondern auch religiöse Vorstellungen dürften 
	  in diesem Urprogramm enthalten sein. 
	  
      
	   
      
	  Im 
	  Menschen besteht demnach eine klare, wenn auch weitgehend
	  unbewusste Vorstellung, 
	  wie die Begegnung und die Beziehung zu 
	  anderen Menschen aussehen sollen. Dies bezieht sich jedoch nicht 
	  nur auf Zweierbeziehungen, sondern erstreckt sich durchaus auf Familien, 
	  größere Gemeinschaften, auf Staaten, schließlich auf jene Spuren, die Sie 
	  auf der ganzen Welt hinterlassen. 
      
	   
      
	  Werden diese Urbedürfnisse erfüllt und befriedigt, entsteht
	  innere Harmonie bis hin zu Glücksgefühlen. 
	  Da die Welt nicht heil ist, spüren wir die Differenz zwischen dem 
	  Sollprogramm und dem tatsächlich Erlebten. 
	  
      
	   
      
	  Wir 
	  können nur deshalb gekränkt werden, weil der Kränkende sich nicht an das 
	  positive Urprogramm hält. 
	  
      
	   
      
	  
	  Wir sind deshalb 
	  verletzlich und traumatisiert, da wir ein klares, unbewusstes 
	  Programm haben, nach dem wir alle Erlebnisse bewerten. Es gibt 
	  stimmige, harmonische Interaktionen, aber auch 
	  Disharmonie bis hin zur 
	  Ungerechtigkeit,
	  Unterdrückung, 
	  Verletzung und 
	  Traumatisierung. 
	  
      
	  
      
	   
      
	  Das Positive an dem Urprogramm ist, dass wir die Sehnsucht nach einer 
	  guten Welt positiv nützen können. 
	   Wir dürfen uns nicht nur von der
	  äußeren Bühne abhängig machen, sondern 
	  lernen, die innere Bühne zum Blühen und 
	  Gedeihen zu bringen. Sie werden jetzt vielleicht einwenden, dass das 
	  alles ja nur Vorstellungen sind, Einbildungen, dass man sich da nur 
	  etwas vorgaukelt. Ich möchte Ihnen klarmachen, dass der Mensch in seinem 
	  Innersten eine so große Sehnsucht nach der heilen Welt hat, dass jeder 
	  Mensch, mehr oder weniger, von positiven Fantasien lebt. Wenn man die 
	  Sehnsüchte mit dem durchschnittlichen Realleben vergleicht, so klafft 
	  auch hier eine enorme Differenz. Die Lücke stopfen wir zu einem guten Teil 
	  durch positive Fantasien, die wir uns von außen durch Filme, Bücher und 
	  Musik verstärken lassen. Der Mensch hat ein Glücksgen in sich. Er ist 
	  von Natur aus genussfähig, kann Freude und Glück empfinden. 
	   
      
	  Der 
	  Mensch verspürt von Geburt an den 
	  Wunsch nach Liebe, Zuwendung, 
	  Geborgenheit - nach Glück. Versetzen wir uns einmal in einen 
	  Säugling. 
	  Da er sich naturgemäß nicht selbst versorgen kann, ist er auf Hilfe von 
	  außen angewiesen, meist von den Eltern, es können jedoch auch andere 
	  Bezugspersonen sein. Schon diese kleine Säugling "weiß" genau, was er 
	  braucht, um zufrieden zu sein. Er weiß es natürlich nicht im Sinne 
	  einer gelungenen Reflexion, aber er signalisiert seine Wünsche. Kinder 
	  geben klare "Anweisungen", was jene Menschen, die dann zu den geliebten 
	  Menschen werden, tun sollen. Sie belohnen diese Menschen mit einem 
	  glücklichen Lächeln oder Glucksen, mit einem Jauchzen und mit Freude und 
	  signalisieren genauso klar, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich 
	  wünschen. Um einem Missverständnis vorzubeugen: Ich meine nicht, dass 
	  Kinder endlos verwöhnt werden sollen. Ich weiß, dass Kinder, auch bereits 
	  Säuglinge, Grenzen brauchen. Es geht um eine klare, liebevolle 
	  Auseinandersetzung und um ein authentisches Abstimmen der Bedürfnisse 
	  sowohl der Eltern als auch des Kindes. 
      
	  
	   
      
	  Kinder, ja bereits Säuglinge haben also eine klare Vorstellung, wie eine 
	  gute Mutter, ein guter Vater, gute Bezugspersonen sein sollen, damit 
	  sie glücklich sein können. 
	  
      
	   
      
	  Und der erwachsene Mensch weiß es auch, wenn er keine guten Eltern gehabt 
	  hat und in schwierigen familiären Verhältnissen aufgewachsen ist. Er 
	  vergleicht nämlich seine Mutter und seinen Vater mit den Ureltern, mit 
	  diesen archetypischen Bildern, die er in sich hat. Diese Bilder trägt 
	  er durch sein Leben, selbst wenn er sehr viel Schmerz und Leid erfährt. 
	  Das heißt, ein Mensch, der so viele unangenehme Erlebnisse in seiner 
	  Kindheit hatte, ist nicht unbedingt dazu verurteilt, dass er diese dann 
	  weitergeben muss. 
	   Das Ehepaar Mechthild und Hanns Papousek hat dieses 
	  psychische Programm, dass jeder Mensch in sich trägt, 
	  Intuitive Parenting 
	  genannt, also die unwillkürliche Fähigkeit, als gute Eltern zu handeln. 
      
	  
	   
      
	  Ich habe im Laufe meiner beruflichen Erfahrung viele Menschen erlebt, die, 
	  obwohl ihre Eltern sehr krank, oft grausam, unerbittlich und ungerecht 
	  waren, sich davon distanzieren konnten und zu dem Entschluss gekommen 
	  sind: So wie mein Vater zu mir war, 
	  möchte ich nie zu meinen Kindern sein. Oft ist es jedoch 
	  leichter, zu seinen Kindern ein liebevoller Vater oder eine liebevolle 
	  Mutter zu sein, als zu lernen, für sich selbst ebenfalls ein 
	  liebevoller Vater und eine liebevolle Mutter zu werden. 
      
	  
	   
	  Die 
	  Wahrnehmung dieser Urbotschaften der Rollen, die wir durch die Natur 
	  eingesetzt bekommen haben, sowie das Trainieren dieser versorgenden 
	  Rollen ermöglichen die Eröffnung einer neuen Dimension. Wir können mit 
	  der Zeit erkennen, wie unabhängig wir im Grunde sind. Diese Botschaften 
	  tragen wir immer in uns. 
	  
      
	   
      
	  Wir müssen zu einem 
	  positiven Dialog mit diesen archaischen positiven 
	  Rollen finden, der dann so viel Kraft gibt, dass wir den Stürmen der 
	  äußeren Einflüsse standhalten können. Gleichzeitig leuchtet die Botschaft 
	  auf: Wir dürfen glücklich sein, wir 
	  dürfen eine glückliche Seele haben..." 
      
	   
      
	  Aus: Manfred Stelzig (b.1952, 
	  österreichischer Neuropsychiater, Psychotherapeut): 
	  „Krank ohne Befund – Eine 
	  Anklageschrift“ Vierter Teil. Therapeutische Möglichkeiten. Die 
	  Ureichung des Menschen. Seite194-197. ECOWIN 2013 [Ergänzungen] 
      
      
	  
	  
	   
      
	    
      
	   
      
	  
	  
	  Ach, zwei .. sieben ... zwölf ... Seelen 
	  in meiner Brust 
	  
      
	   
	  
      
      
      
	  "Die üblichen 
	  Alltagstheorien gehen davon aus, dass die menschliche Seele eine homogene 
	  unteilbare Einheit ist. Dies ist trügerische Illusion, denn wir 
	  bestehen nicht aus einem Ich, sondern aus vielen Ichs. Die 
	  Multidimensionalität von Ich-Konzepten wird sowohl von 
	  hirnphysiologischen wie auch von psychologischen 
	  Persönlichkeitsforschungen bestätigt. Auch wenn wir uns selbst zum 
	  Forschungsobjekt machen, dann erkennen wir, dass da 
	  eine kleine Horde von Teil-Persönlichkeiten in 
	  unserer Seele haust. Ein Multimind [Multiple Module] -Zustand , 
	  der normal und gesund ist. 
      
      
	   
	  
      
	  Betrachten Sie die Teilpersönlichkeiten 
	  von Frau F.: 
	  Frau F., zum Beispiel, arbeitet halbtags in 
	  ihrer eigenen kleinen Firma, korrekt gekleidet, sehr sachlich, 
	  freundlich-distanziert und hart im Verhandeln ("Geschäftsfrau"); 
	  nachmittags - in Jeans - ist sie bei ihren Kindern, beide 
	  Gymnasialschüler; hier ist Frau F. sehr warmherzig, einfühlsam ("die 
	  Liebevolle"). Später - die Kinder sind beim Nachbarn - kommt ihr 
	  geschiedener Mann zu Besuch, wieder werden die alten Vorhaltungen laut 
	  - sie wirft zuerst eine Tasse an die Wand, dann den Ex-Ehemann aus der 
	  Wohnung ("die Furiose"). Danach ertappt 
	  sie sich bei Überlegungen, welches Unheil sie ihrem Ex-Mann nun 
	  herbeiwünschen könnte ("die Rächerin"). Am 
	  Sonntag besucht sie ihre Eltern und lässt sich betüteln und bemuttern ("die 
	  kleine Tochter"). Spät abends geht sie mit ihrem neuen Freund 
	  ins Kino, danach im Auto verführt sie ihn und holt sich einen Orgasmus ("die 
	  Sexwilde"). Am andern Abend sitzt sie noch spät vor einer 
	  brennenden Kerze, zuerst gedankenverloren, dann gedankenleer ("die 
	  Stille, die Nachdenkliche"). 
	   
	  
      
      Eine bestimmte Teilpersönlichkeit kann sehr unabhängig von den anderen 
	  Teilpersönlichkeiten handeln, reden, sich gebärden, besondere Meinungen 
	  und Gefühle äußern. In unserem Beispiel agiert Frau F. im Betrieb zwar als 
	  kühl-berechnende Geschäftsfrau, während der Arbeit aber ruhen die 
	  anderen Teilpersönlichkeiten nicht unbedingt passiv, sie treten nur in den 
	  Hintergrund und können jederzeit stützend mitwirken. Manche 
	  Teilpersönlichkeiten treten als Koalitionen auf (bei Frau F. z.B. die 
	  Furiose und die Sexwilde), andere Teilpersönlichkeiten sind im Konflikt 
	  miteinander (die kühle Geschäftsfrau und die liebevolle Mutter). 
	  
	   
	  
	  
	  "Wir sind nicht geeint. Wir geben uns zwar oft dieser Illusion hin, 
	  weil wir nicht aus mehreren Körpern und Gliedmaßen bestehen und weil 
	  gewöhnlich nicht die eine Hand die andere schlägt. Doch in unserem 
	  Inneren spielt sich metaphorisch genau das ab; verschiedene 
	  Teilpersönlichkeiten raufen fortwährend miteinander: Impulse, Wünsche, 
	  Prinzipien, Sehnsüchte, Ideale liegen in nicht endendem Kampf 
	  miteinander." 
	  
      
      
	  
	  
	   
      
      
      
	  
	  Roberto Assagioli (1888-1974) 
	  Italienischer Psychiater Pionier der transpersonalen Psychologie u. 
	  Psychotherapie (Konzept der Psychosynthese) 
	   
      
      Doch es muss nicht ständig - wie Assagioli meint - Kampf sein zwischen den 
	  Teilpersönlichkeiten. Eher lässt sich die Schar 
	  der Teilpersönlichkeiten mit einem 
	  
	  Orchester vergleichen, in dem viele
	  Solisten 
	  spielen, der Dirigent jedoch den Überblick behält. Werden wir uns unserer 
	  Teilpersönlichkeiten bewusst, so zerfallen wir nicht in 
	  Einzelteile, sondern - im Gegenteil - wir finden mehr zur inneren Mitte 
	  und verbinden die aktiven und schlummernden Teilpersönlichkeiten zur 
	  Einheit unseres Seins. Von der Mitte unseres Seins können wir dann - 
	  bewusst - in die eine oder andere Teilpersönlichkeit schlüpfen: 
	  Dies kann dann besonders hilfreich sein, wenn ich in bestimmten, 
	  herausfordernden Situationen nicht zurechtkomme und versage. Versucht 
	  Frau F. (aus obigem Beispiel) innerhalb ihrer Firma in ihrer 
	  Teilpersönlichkeit als "kleine Tochter" oder 
	  als "liebevolle Mama" aufzutreten, dann 
	  wachsen die Schwierigkeiten.
  
      
      
	  
	  Nicht ein Mischmasch von Teilpersönlichkeiten, sondern die genau passende, 
	  adäquate Teilpersönlichkeit ist in spezifischen Herausforderungen 
	  gefragt: "Wir müssen lernen, die kleinen Geister 
	  innerhalb unseres Geistes 
	  wahrzunehmen, freundlich distanziert zu 
	  betrachten und ihren Einsatz angemessen zu steuern", so der 
	  Multimind-Forscher Robert Evan Ornstein [b.1942, US Psychologe]. 
	   
	  
      
      Den richtigen Wechsel von einer 
	  Teilpersönlichkeit zur anderen vollziehen die meisten instinktiv auf 
	  stimmige Weise. Andere haben da Probleme: Wenn ein Angestellter seinem 
	  Personalchef "als kleine Junge" 
	  gegenübertritt, dann wird er die gewünschte Gehaltserhöhung nicht 
	  erreichen. Und wenn derselbe Mann - wieder als kleiner Junge - eine 
	  umworbene Frau für sich gewinnen will, dann wird er auch hier scheitern 
	  ... 
	   
      
      
	  
	  Es gibt den seltenen Extremfall, in dem die Teilpersönlichkeiten völlig 
	  unabhängig voneinander denken, fühlen, agieren und auch extrem 
	  unterschiedliche moralische Vorstellungen haben. Wenn die eine 
	  Teilpersönlichkeit nicht mehr weiß, was die andere Teilpersönlichkeit 
	  macht, und wenn der Dirigent [der Innere Chef] dieses Orchesters [Teams] 
	  schläft, dann entsteht das, was die Psychopathologie 
	  "multiple 
	  Persönlichkeit" nennt. Doch wird auch bestritten, dass es diese 
	  "Krankheit" in dieser Ausformung überhaupt gibt. 
	   
	  
      
      
	  Im gesunden Abgrenzen der einzelnen 
	  Teilpersönlichkeiten steckt enormes Potential, das uns 
	  Alltagsaufgaben und extreme Hindernisse bewältigen hilft. Entscheidend 
	  ist, dass die Teilpersönlichkeiten nicht mich beherrschen, sondern
	  das Ich aus meiner inneren Mitte heraus "meine 
	  Teilpersönlichkeiten" beherrscht. Wie sehr man davon - bewusst - 
	  Gebrauch macht, entscheidet jeder für sich." 
      
      
	  
	  
	  
	   
	  Aus: 
	  Josef Zehentbauer: „Abenteuer Seele. Psychische Krisen als 
	  Chance“ S.160-163. ALBATROS 2012 (2000) 
	   Siehe auch ZITATE: 
	  Josef Zehentbauer: Der Seelenvogel 
	  
	  >>> 
	  Maria Montessori: Das Recht seine Persönlichkeit
	  >>> 
      
	   
      
	  
	  
	    
      
	   
      
	  "Gefühle 
	  von Einssein mit dem gesamten Universum. Visionen und Bilder von weit 
	  entfernten Orten und Zeiten. Empfindungen von pulsierenden 
	  Energieströmen im Körper, die von Krämpfen und heftigen Zittern begleitet 
	  werden. Visionen von Gottheiten, Halbgöttern und Dämonen. Leuchtende 
	  Blitze strahlenden Lichts und Regenbogen-Farben. Angst davor, verrückt 
	  zu werden, sogar zu sterben. 
	   
	  In unserer 
	  modernen westlichen Gesellschaft würde jemand, der so extreme geistige und 
	  physische Phänomene erlebt, leicht für psychotisch erklärt. 
	  Aber dennoch scheinen zunehmend mehr Menschen 
	  ungewohnte Erfahrungen
	   
	  
 	 
	  zu machen, die den oben beschriebenen 
	  ähneln. Und statt unwiderruflich verrückt zu werden, tauchen sie aus 
	  diesen ungewöhnlichen Geisteszuständen
	  
	  mit einem verstärkten Gefühl von Wohlbefinden auf und kommen besser 
	  mit den Anforderungen des Alltags zurecht. In vielen Fällen werden im 
	  Rahmen dieses Prozesses langjährige emotionale, geistige und körperliche 
	  Probleme wie durch ein Wunder geheilt. 
	   Die 
	  Lebensgeschichten von Heiligen, Mystikern, Yogis und Schamanen weisen 
	  viele Parallelen zu solchen Vorkommnissen auf. 
	  Und die spirituellen 
	  Traditionen und ihre Schriften bestätigen weltweit, dass diese
	   ungewöhnlichen 
	  Zustände für alle, 
	  die sie erfahren,
	  eine heilende und transformative Kraft 
	  beinhalten.
  
	  Wieso werden dann 
	  Menschen, die in der heutigen Welt solche Erfahrungen machen, 
	  unweigerlich als geisteskrank bezeichnet? 
	   
	  Zwar gibt es viele individuelle 
	  Ausnahmen, aber in der Regel wird in der  
	  
	  Psychiatrie und  
	  Psychologie 
	  nicht zwischen mystischen Erfahrungen 
	  und Geisteskrankheit unterschieden.
	  In diesen 
	  Fachgebieten wird offiziell 
	  geleugnet, dass die 
	  großen spirituellen Traditionen, die seit Jahrtausenden 
	  systematisch das menschliche Bewusstsein 
	  erforschen,
	  etwas zu bieten haben. 
      
	   
      
	  Die 
	  Konzepte und Praktiken, die sich in den 
	  mystischen Traditionen der Buddhisten, Hindus, Christen, Sufis und 
	  anderer finden, werden daher ignoriert und ohne Unterschied verworfen 
	  ... viele ungewohnte Geisteszustände, 
	  selbst solche, die dramatisch sind und psychotische Ausmaße annehmen, 
	  nicht notwendigerweise Symptome für Krankheit im medizinischen Sinne sind. 
	  Wir sehen sie als Krisen in der Evolution des Bewusstseins, als
	  "spirituelle Krisen", die mit den Zuständen vergleichbar sind, 
	  die in den verschiedenen mystischen Traditionen der Welt beschrieben 
	  werden ... 
	  
      
	   
      
	  
	  Die von der traditionellen westlichen Wissenschaft 
	  geschaffene Weltsicht, die in unserer Kultur dominiert, ist in ihrer 
	  Extremform mit jeder Vorstellung von Spiritualität unvereinbar. 
	  
	  
      
	   
      
	  In einem Universum, in dem nur das Greifbare, Materielle und Messbare 
	  wirklich ist, sieht man alle Arten von religiösen und mystischen 
	  Aktivitäten als Ausflüsse von Unwissen, Aberglauben, Irrationalität oder 
	  emotionaler Unreife an. Direkte Erfahrungen von spirituellen 
	  Wirklichkeiten werden dann als "psychotisch"
	  interpretiert, als Manifestationen 
	  von Geisteskrankheit ...  
      
	   
      
	  
	  Unsere persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen ... haben die 
	  Überzeugung in uns wachsen lassen, dass es wichtig ist, diese Annahmen 
	  in Psychiatrie und unserer Sicht der Welt allgemein neu zu betrachten 
	  und im Lichte sowohl historischer wie neuerer Vorkommnisse zu einer 
	  anderen Einschätzung zu gelangen.  
      
	   
      
	  Eine radikale Revision der Vorstellung über Mystik und Psychose ist bereits lange überfällig. 
      
	   
      
	  Eine klare Unterscheidung zwischen 
	  diesen beiden Zuständen hat weitreichende praktische Konsequenzen für die 
	  Menschen, die Erfahrungen mit ungewöhnlichen Bewusstseinszuständen 
	  gemacht haben, besonders für die mit spiritueller Ausrichtung. 
	  
      
	   
      
	  Es 
	  ist wichtig spirituelle Brüche zu erkennen 
	  und in angemessener Weise mit ihnen umzugehen, da sie ein großes Potential 
	  für persönliches Wachstum und Heilung in sich bergen, das normalerweise 
	  durch unsensible Wahrnehmung und routinemäßige Medikation unterdrückt 
	  wird. 
      
	   
      
	  Die Gruppe von psychischen Störungen, die 
	  als Psychosen bezeichnet werden, stellt für 
	  die westliche Psychiatrie und Psychologie eine große Herausforderung 
	  und ein ziemliches Rätsel dar. Diese Zustände sind durch eine tiefe 
	  Zerrüttung der Fähigkeit charakterisiert, die Welt in normalen 
	  Begriffen wahrzunehmen, zu denken und emotional in einer Weise zu 
	  reagieren, die kulturell und gesellschaftlich annehmbar ist, und sich 
	  angemessen zu verhalten und zu kommunizieren. 
      
	   
      
	  Bei 
	  einigen Störungen, die in die Kategorie der Psychosen fallen, hat die 
	  moderne Wissenschaft festgestellt, dass ihnen anatomische, 
	  physiologische oder biochemische Veränderungen im Gehirn oder anderen 
	  Teilen des Organismus zugrunde liegen [exogene, 
	  organische Psychose: 
	  z.B. durch Tumore, Infektionen, Verletzungen, Stoffwechselstörungen, 
	  Alkohol- o. Drogenmissbrauch] ...  
      
	   
      
	  
	  Für viele andere psychotische Zustände hat 
	  man jedoch trotz gezielter Bemühungen vieler Generationen von Forschern 
	  aus diversen Richtungen noch keine Erklärung gefunden. Wenn auch die Suche 
	  nach spezifisch medizinischen Ursachen im Allgemeinen ergebnislos 
	  verlief, werden diese so genannten funktionellen [endogenen] 
	  Psychosen 
	  [Schizophrenie,  manisch-depressive Erkrankung] meist in die Kategorie 
	  der Geisteskrankheiten unbekannten Ursprungs eingeordnet ... 
	  
      
	   
      
	  In Anbetracht der 
	  Tatsache, dass es keine klare Übereinstimmung darüber gibt, was die 
	  Ursachen von funktionellen [endogenen] Psychosen sind, wäre es 
	  passender und ehrlicher, zuzugeben, dass wir nichts über ihr Wesen und 
	  ihren Ursprung wissen, und den Begriff Krankheit nur bei Zuständen 
	  zu verwenden, für die wir eine spezifisch physikalische Grundlage 
	  ermitteln können ... 
      
	   
      
	  
	  Historisch gesehen ist es der 
	  Psychiatrie gelungen, sich fest als medizinische Disziplin zu etablieren. Sie hat organische Ursachen für manche psychotischen Zustände und in 
	  einigen Fällen sogar wirksame Behandlungsweisen entdeckt. Zusätzlich ist 
	  es ihr gelungen, mit Tranquilizern, Antidepressiva, Sedativa und 
	  Hypnotika die Symptome psychotischer Zustände mit unbekannten Ursachen 
	  erfolgreich unter Kontrolle zu bekommen. Es könnte daher logisch 
	  erscheinen, diesen Weg weiterzugehen und auf die gleiche Weise Mittel
	  gegen die Störungen zu suchen, für die man bisher noch keine Ursachen und 
	  Behandlungsweisen gefunden hat. 
      
	   
      
	  Und es gibt weitere Tatsachen, die überzeugend für die medizinische oder 
	  psychiatrische Sichtweise sprechen. Die Psychiatrie führt psychotische 
	  Zustände auf physische oder physiologische Bedingtheiten zurück, während die 
	  Tiefenpsychologien sich bemühen, die 
	  Ursachen für geistige Störungen in den Ereignissen und Umständen des 
	  Lebens des Patienten aufzuspüren, meist in der Kindheit. 
      
	   
      
	  Somit begrenzt die traditionelle Psychologie die Quellen für alle 
	  Bewusstseinsinhalte auf beobachtbare Aspekte in der persönlichen 
	  Geschichte des Klienten. Das ist das, was wir das 
	  "biographische 
	  Modell" der Psychose nennen. 
      
	   
      
	  Demnach liefern psychotische Verhaltensweisen und Geisteszustände, für die 
	  man in der persönlichen Biografie keine Erklärung finden kann, 
	  scheinbar Beweise für das medizinische Modell. 
	  
      
	   
      
	  
	  In der Tat haben 
	  viele Psychosen wichtige Aspekte, die sich nicht mit der psychologischen 
	  Methode aufklären lassen, die Ursprünge für alle geistigen Zustände in 
	  der persönlichen Lebensgeschichte des Patienten zu suchen. 
	  
      
	   
      
	  Dazu können gewisse extreme Gefühle und 
	  körperliche Empfindungen 
	  gehören, die nicht einfach aus dem Zusammenhang der Kindheitsgeschichte 
	  oder späterer Ereignisse im Leben dieses Menschen zu erklären sind. Das 
	  schließt beispielsweise Visionen und Erfahrungen davon ein,
	  ins Universum abzustürzen, teuflische Torturen, die Auflösung der Persönlichkeit oder sogar die 
	  Zerstörung der Welt.
	  Abgrundtiefe Schuldgefühle, das Gefühl von ewiger Verdammnis
	  oder unkontrollierbare und blinde aggressive Impulse
	  können in vielen Fällen nicht auf bestimmte Ereignisse oder Bedingungen im 
	  Leben des Patienten zurückgeführt werden. 
      
	   
      
	  
	  Es fällt dann leicht, anzunehmen, dass so fremde 
	  Elemente in der Psyche auf organischen pathologischen Prozessen beruhen 
	  müssen, die direkt oder indirekt auf das Gehirn einwirken. 
	  
      
	   
      
	  Es gibt andere Arten von Erfahrungen, die der biographischen Sichtweise 
	  nicht nur wegen ihrer Intensität, sondern schlicht aufgrund ihres 
	  besonderen Wesens Probleme bereiten. Erfahrungen von Gottheiten und
	  Dämonen, mythischen Helden und Landschaften oder
	  Himmel und Hölle haben in der Welt, wie sie die westliche 
	  Wissenschaft sieht, keinen Platz. 
      
	   
      
	  
	  Daher scheint es 
	  leicht, der medizinischen Sichtweise zu folgen, die sie zu Produkten eines unbekannten physischen Krankheitsverlaufes erklärt. 
	  
      
	   
      
	  
	  Viele Erfahrungen in veränderten Bewusstseinszuständen sind
	  mystischer ["geheimnisvoller spiritueller"] Natur, 
	  wodurch sie automatisch in die Kategorie des Pathologischen eingeordnet 
	  werden, da Spiritualität in dem 
	  ausschließlich materiellen Universum der traditionellen Wissenschaft nicht 
	  als legitime Dimension gesehen wird. 
      
	   
      
	  Neuere Entwicklungen in der Psychologie haben jedoch begonnen Quellen für solche ungewöhnlichen Erfahrungen 
	  aufzuzeigen, die sowohl außerhalb der medizinischen Pathologie wie der 
	  persönlichen Lebensgeschichte liegen. 
      
	   
      
	  Historisch war der erste Durchbruch in diese Richtung die Arbeit des 
	  Schweizer Psychiaters Cal Gustav Jung [1875-1961]. Er weitete das 
	  biographische Modell dadurch erheblich aus, dass er das
	  Konzept des kollektiven Unbewussten 
	  einführte. Sorgfältige Analysen seines eigenen Traumlebens, 
	  der Träume 
	  seiner Klienten und der Halluzinationen, Phantasien und Wahnbilder von 
	  Psychotikern führten Jung zu der Entdeckung, dass 
	  die menschliche Psyche Zugang zu wahrhaft universellen Bildern und 
	  Motiven hat. Sie finden sich in der
	  Mythologie, der Folklore und in
	  Kulturformen, die überall auf diesem Globus 
	  verbreitet und in der ganzen Geschichte der Menschheit vorhanden sind. 
	  
      
	   
      
	  Diese 
	  Archetypen [Urbilder menschlicher Vorstellungsmuster], wie Jung sie 
	  nannte, tauchen mit erstaunlicher Regelmäßigkeit selbst bei Menschen 
	  auf, in deren Lebensgeschichte und Ausbildung es keine direkten Zugänge zu 
	  ihren verschiedenen kulturellen und historischen Manifestationen gibt. 
	  Diese Beobachtung verleitete ihn zu der Schlussfolgerung, dass es 
	  zusätzlich zu dem individuellen Unbewussten noch eine
	  kollektives Unbewusstes der gesamten Rasse gibt, das somit der 
	  ganzen Menschheit gemein ist. Er betrachtete vergleichende 
	  Religionswissenschaft und Mythologie als wertvolle Informationsquellen für 
	  diese kollektiven Aspekte des Unbewussten. Nach Jungs Modell kann man 
	  viele Erfahrungen, die als Ableitungen aus biographischen Ereignissen 
	  keinen Sinn machen, als das Auftauchen von Inhalten 
	  aus dem kollektiven Unbewussten sehen ... 
	  
      
	   
      
	  Viele Menschen begannen, die Art von Bildern und Symbolen kennen zulernen, 
	  die Jung dem kollektiven Unbewussten zuschreibt, und Vorkommnisse 
	  klassisch mystischer Art zu erleben, was zu einer Welle von 
	  unterstützenden Beweisen für Jungs Gedanken und einer vehementen 
	  Bestätigung der mystischen Traditionen des Ostens wie des Westens führte. 
	  
      
	   
      
	  Während dieser Zeit wurde vielen Menschen, die sich mit praktischen 
	  Forschungen auf diesem Gebiet befassten, klar, dass wir ein
	  neues Modell der 
	  Psyche brauchten, zu dessen 
	  wichtigen Elementen nicht nur die biographische 
	  Dimension von Sigmund Freud [1856-1939], sondern auch
	  das kollektive Unbewusste von Jung sowie
	  Spiritualität gehören müssten ...
  
	  
      
	  
	  "Die Unfähigkeit, die mystische 
	  Erfahrung als solche anzuerkennen, ist mehr als eine intellektuelle 
	  Beschränkung. Mangel an Bewusstsein der grundlegenden Einheit von 
	  Organismus und Umwelt ist eine ernsthafte und gefährliche 
	  Halluzination. Denn in einer Zivilisation, die mit immenser 
	  technologischer Macht ausgestattet ist, führt die Entfremdung zwischen 
	  Mensch und Natur zur Anwendung von Technologie in einer feindseligen 
	  Geisteshaltung - zur "Eroberung" der Natur anstelle einer intelligenten 
	  Kooperation mit ihr." 
	  
      
	  
	  
	   
	  
      
	  
	  Alan Wilson 
	  Watts (1915-1973) "The Wisdom of Insecurity" 1951 - "Weisheit des 
	  ungesicherten Lebens" 1955 Englischer Religionsphilosoph, vorwiegend 
	  in den Vereinigten Staaten, als Priester der Episcopal Church in the 
	  USA, Dozent und freier Schriftsteller Er befasste sich vor allem mit 
	  der Philosophie des Zen, des Buddhismus und des Daoismus. 
      
	  
	   
      
	  
	  "Das Verlangen nach Sicherheit 
	  ist das gleiche wie das Gefühl der Unsicherheit!" 
	  
      
      
	   
      
	  
	  
	    
      
	   
      
	  
	  Das chinesische 
	  Piktogramm für Krise  
	  [WeiJi] ist eine perfekte 
	  Darstellung dessen, was wir unter spirituellen 
	  Krisen verstehen. Es setzt sich aus zwei Grundzeichen oder 
	  Radikalen zusammen, von denen eines Gefahr
	   
	  [Wei] 
	  und das andere Chance 
	  [Jihui] bedeutet. Somit 
	  ist der Durchgang durch einen solchen Zustand zwar oft schwierig und 
	  erschreckend, aber zugleich liegt darin häufig ein enorm großes 
	  heilendes und evolutionäres Potential. 
       Crisis/Krise: Danger/Gefahr + Opportunity/Chance 
	  Krise/Weiji: Gefahr/Wei + Chance/Jihui 
	  
	  Aus: www.teefax.de
  
      
	  Wenn man sie richtig versteht und als schwierige Phasen in einem 
	  natürlichen Entwicklungsprozess behandelt, können 
	  spirituelle Krisen 
	  zur spontanen Heilung von verschiedenen emotionalen und psychosomatischen 
	  Störungen, zu positiven Persönlichkeitsveränderungen, Lösungen für 
	  wichtige Probleme im Leben und einer Evolution in Rechtung dessen führen, 
	  was manche "höheres Bewusstsein" nennen. 
      
	   
      
	  Menschen, die in spirituelle Krisen geraten, brauchen sowohl wegen der 
	  möglichen Gefahr wie wegen des positiven Potentials fachliche Führung 
	  von Leuten, die persönliche und berufliche Erfahrung mit ungewöhnlichen 
	  Bewusstseinszuständen haben und mit ihnen umzugehen und sie zu 
	  unterstützen wissen. 
      
      
	   
      
	  In einer solchen evolutionären Krise können die Verwendung pathologischer 
	  Etiketten und der unvorsichtige Umgang mit diversen unterdrückenden 
	  Maßnahmen, zu denen auch die Kontrolle der Symptome durch Medikation 
	  gehört, das positive Potenzial des Prozesses beeinträchtigen. 
	  
      
	   
      
	  Die daraus folgende langjährige Abhängigkeit von Tranquilizern mit den 
	  bekannten Nebenwirkungen wie dem Verlust von Vitalität und ein 
	  angepasster Lebensstil bilden einen armseligen Kontrast zu den seltenen 
	  Fällen, in denen man die Transformations-Krise eines Menschen 
	  bis zu 
	  ihrer Vollendung unterstützt und akzeptiert hat ... 
	  
      
	   
      
	  
	    
      
	  
	   
      
	  In manchen 
	  Fällen ist es möglich, die Situation zu 
	  bestimmen, die die spirituelle Krise ausgelöst zu 
	  haben scheint. Das kann einprimär physischer Faktor 
	  sein, wie eine Krankheit, ein Unfall oder eine Operation. 
	  In anderen Fällen scheinen extreme physische Erschöpfung oder 
	  langer Schlafmangel der direkte Auslöser zu sein. Bei Frauen kann es 
	  auch eine Geburt, eine Fehlgeburt oder eine Abtreibung 
	  sein, und wir haben auch erlebt, dass der Beginn des Prozesses mit einer
	  ungewöhnlich starken sexuellen Erfahrung zusammenfiel. 
	  Gelegentlich treten spirituelle Krisen auch in der Folge einer
	  starken 
	  emotionalen Erfahrung auf. Das kann der Verlust einer wichtigen 
	  Beziehung sein, wie der Tod eines Kindes oder eines anderen 
	  nahen Verwandten, das Ende einer Liebesgeschichte oder eine 
	  Scheidung. Und ganz ähnlich geht manchmal eine Reihe von 
	  Fehl- schlägen wie eine Kündigung am Arbeitsplatz oder der 
	  Verlust von Besitztümern dem Beginn einer evolutionären Krise voraus. 
	  
      
	   
      
	  Bei entsprechend veranlagten Menschen kann eine Erfahrung mit 
	  psychedelischen Drogen oder eine Selbsterfahrungs-Therapie 
	  "das Fass zum Überlaufen" bringen. 
      
	   
      
	  Aber einer der wichtigsten 
	  Katalysatoren für spirituelle Krisen scheint die eingehende 
	  Beschäftigung mit verschiedenen Formen von Meditation und 
	  spirituellen Praktiken zu sein. Diese Methoden sind speziell dafür 
	  entwickelt worden, spirituelle Erfahrungen zu aktivieren. Wir sind 
	  immer wieder von Menschen angesprochen worden, deren ungewohnte 
	  Erfahrungen im Rahmen der Ausübung von Zen, der buddhistischen 
	  Vipassana [Einsicht]-Meditation, Kundalini-Yoga, Sufi-Übungen, christlichem Gebet 
	  oder klösterlicher Kontemplation aufgetreten waren. Die Beliebtheit der 
	  spirituellen Disziplinen aus Ost und West nimmt ständig zu, und mit ihr 
	  scheint die Zahl der Menschen zu wachsen, die 
	  transpersonale Krisen erleben - ein weiterer Grund dafür, dass das 
	  richtige Verstehen und die entsprechende Behandlung spiritueller Krisen 
	  eine ständig wichtiger werdende Frage ist ...
  
	  
	  "Abweichungen von der Norm, Unebenheiten, Störungen, Ver-rücktheit, 
	  Irr-sinn, das Unangepasste und Heterogene sind seit Jahrtausenden das, 
	  was transindividuellen Fähigkeiten den Weg ebnet. 
      
	  
	   
      
	  
	  
	  Der Angepasste und 
	  der Mitläufer sind zu zaghaft, sie zeigen wenig Mut; wer den Aufstieg 
	  in eine andere Dimension des Bewusstseins wagen will, muss sich 
	  unerschrocken seinen Weg durch die Schranken von Gewohnheiten und 
	  Alltagsdenken bahnen." 
	   
	  
      
	  
	  Holger Kalweit (b.1947) 
	  Schweizer Völkerkundler, Dipl. Psychologe, Psychotherapeut, Autor Buch: 
	  "Traumzeit und innerer Raum, Die Welt der Schamanen" BARTH 2000 
	  
      
      
	   
      
	    
      
	   
      
	  
	  Das Erfahrungsspektrum bei spirituellen Krisen ist 
	  extrem reich: Es schließt sowohl intensive Gefühle ein, wie 
	  Visionen und andere Veränderungen der Wahrnehmungen, ungewöhnliche 
	  Gedankenprozesse und auch verschiedene physische Symptome, die von 
	  heftigen Zittern bis zu Erstickungsgefühlen reichen. 
      
	   
      
	  
	  
	  Wir haben 
	  jedoch beobachtet, dass der Inhalt dieser Erfahrungen in 3 
	  Hauptkategorien zu fallen scheint. 
      
      
	  
	   
      
	  1. 
	  Biographische Kategorie: Dazu 
	  gehören Erfahrungen, die eng mit der persönlichen Lebensgeschichte 
	  verbunden sind. Z. B.: Das Auftauchen von wichtigen Erinnerungen aus 
	  der Kindheit wie physischen oder sexuellen Missbrauch, der Verlust 
	  eines Elternteils oder eines geliebten Menschen, Beinahe-Tod, Krankheit o. 
	  Operationen und andere schwierige Ereignisse ... 
      
	   
      
	  
	  2. Perinatale Kategorie: Es geht um Fragen, 
	  die mit Tod und Wiedergeburt zu tun haben. Die stärker werdende Richtung 
	  der perinatalen Psychologie vertritt überzeugend die Ansicht, dass die 
	  verschüttete Erinnerung an das Geburtstrauma tiefe Auswirkungen auf die 
	  Psyche hat und im späteren Leben wieder and die Oberfläche kommen kann ... 
	  Menschen die das Geburtstrauma wieder erleben, haben das Gefühl, ihr 
	  Leben sei biologisch bedroht; das kann gleichzeitig oder im Wechsel mit 
	  Erfahrungen erfolgen, bei denen sie darum kämpfen, geboren zu werden oder 
	  darum ringen, sich aus sehr unangenehmen Formen von Einengung zu 
	  befreien. Die Angst, verrückt zu werden, die Kontrolle zu verlieren 
	  oder sogar die, der Tod stünde unmittelbar bevor ... Diese Vorfälle haben 
	  oft zutiefst spirituelle Anklänge, die als eine kraftvolle mystische 
	  Öffnung und Wiederverbindung mit dem Göttlichen empfunden werden ... Das 
	  legt nahe, dass die perinatale Ebene des Bewusstseins eine Art 
	  Berührungsfläche zwischen dem individuellen und dem kollektiven 
	  Unbewusstsein darstellt. 
      
	   
      
	  
	  3. Transpersonale Erfahrungen (TPE): Das Wort
	  transpersonal bezieht sich auf die Transzendenz der gewöhnlichen 
	  Grenzen der Persönlichkeit und schließt viele Erfahrungen ein, die man 
	  als spirituell, mystisch, religiös, magisch oder 
	  paranormal bezeichnet. 
	  TPE sind eng mit dem Jungschen kollektiven Unbewussten verwandt. Bilder 
	  und Motive, die eine Quelle außerhalb der persönlichen Lebensgeschichte 
	  zu entspringen scheinen. Wenn wir die transpersonale Arena betreten, 
	  können wir historisch oder geographisch ferne Ereignisse so intensiv 
	  erleben, als ob sie hier und jetzt stattfänden ... mit unseren Ahnen 
	  ... mit unseren Vorfahren aus der Tierwelt ... Menschen aus anderen 
	  Kulturen und Jahrhunderten ... 
      
      
	   
      
	  
	  Unsere persönlichen Grenzen scheinen zu 
	  schmelzen, und wir identifizieren uns dann mit anderen Leuten, anderen 
	  Gruppen von Menschen ... der ganzen Menschheit ... fühlen, dass wir zu 
	  etwas geworden sind, das wir gewöhnlich als Objekte außerhalb von uns 
	  selbst wahrnehmen ... wie andere Menschen, Tiere oder Bäume. 
      
      
	   
      
	  
	  
	  In 
	  transpersonalen Zuständen können sehr genaue und realistische 
	  Erfahrungen von Identifikation mit verschiedenen Lebensformen und selbst 
	  anorganischen Prozessen, wie den in der Quantenphysik beschriebenen 
	  subatomaren Ereignissen, stattfinden. Aber die Inhalte von TPE sind nicht
	  auf die Welt der Dinge begrenzt, die in unserer Alltags-Realität 
	  existieren ... Wir können Gottheiten begegnen, Dämonen, Geistführern, 
	  Bewohnern anderer Universen oder mythologischen Figuren. Daher 
	  differenzieren wir im transpersonalen Zustand nicht zwischen der Welt 
	  der Konsens-Realität (Alltags-Welt) und dem mythologischen Reich der 
	  archetypischen Formen." ... 
      
       
	  
      
      
      Aus: Stanislaf Grof, Christina 
	  Grof: „Spirituelle Krisen - Chancen der Selbstfindung“ - „Spiritual 
	  Emergency. When Personal Transformation Becomes a Crisis“ Tarcher 1989 
	  Erster Teil: Göttlicher Wahnsinn: Psychologie, Spiritualität und Psychose. 
	  Spirituelle Krisen und Bewusstseinsentwicklung. Auszugsweise Seite 23-31. Versprechen und Gefahren spiritueller Krisen. Auszugsweise Seite 31f. 
	  Auslöser von transformativen Krisen. Seite 32f. Innere Landkarten von 
	  spirituellen Krisen. Auszugsweise Seite 33-41. Schirner Verlag 2.Auflage 
	  2011 (2008) 
      
      
      Meine 
	  "unvollständige" Literaturliste
	  
          
          >>> 
	  
 
 
   |