…In Südafrika gibt es einen speziellen Begriff – ubuntu.
Er ist schwer in eine westliche Sprache zu übersetzen,
doch er handelt davon, was es heißt, Mensch zu sein
.

Ich glaube, das ist die beste Beschreibung
des Begriffs „freundlich“, die ich kenne.

Der Friedensnobelpreisträger (1984) Desmond Tutu
hat in seinem Buch „Keine Zukunft ohne Versöhnung“
über
ubuntu gesagt:

„Da ist man großzügig,
gastfreundlich, freundlich,
fürsorglich und mitleidsvoll.

Eine Person mit ubuntu
ist offen und zugänglich für andere,
bejaht andere,


fühlt sich nicht bedroht davon,
dass andere tüchtig und gut sind,

denn er oder sie besitzt eine innere Sicherheit,
die darauf beruht, dass er oder sie in einem
größeren Zusammenhang zu Hause ist.“


Aus: Desmond Tutu: „Keine Zukunft ohne Versöhnung“

Patmos Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-491-72456-2
“No Future Without Forgiveness” 2001 B&T


Stefan Einhorn:Ein freundlicher Mensch >>>

Desmond Mpilo Tutu
(b. 7. Oktober 1931 in Klerksdorp, Südafrika)
Anglikanischer Erzbischof und Friedensnobelpreisträger (1984)
für seine Beiträge
zur Beendigung der Apartheid („Rassentrennung“) in Südafrika.


Die Apartheid war im Jahre 1948 in Südafrika von der Nationalen Partei eingeführt worden,
damit sich die 4.5 Millionen Weißen die Macht über 23 Millionen Schwarze sichern konnten.

Als Desmond-Mpilo Tutu 1986 zum Erzbischof, dem höchsten Amt der Anglikanischen Kirche,
geweiht wurde, waren die Feierlichkeiten noch viel größer.


Aber der Höhepunkt nicht nur von Tutus Leben war sicherlich die Abschaffung der Apartheid Anfang 1990 und

die ersten allgemeinen Wahlen 1994, bei denen sein enger Freund Nelson Mandela (1918 - 2013 Johannesburg)
als erster schwarzer Präsident Südafrikas (9. Mai 1994 - Juni 1999) hervortrat.

Nelson Mandela
war es auch, der Tutu 1995 bat, den Vorsitz der Wahrheits- und Versöhnungskommission [Truth- and
Reconciliation Commission (TRC)] zu übernehmen. Man hatte die Kommission ins Leben gerufen, um gemeinsam die schlimme
Vergangenheit Südafrikas zu bewältigen. Kerngedanke war, dass es ohne Vergebung (Versöhnung) keine Zukunft gebe.

Er kämpfte für "eine demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Rassentrennung".
Die folgenden Punkte bildeten seine Minimalforderungen:

1. Gleiche Bürgerrechte für alle.

2. Abschaffung der Passgesetze Südafrikas.
3. Gemeinsames Bildungssystem.
4. Beendigung der Zwangsumsiedlungen aus Südafrika
in die so genannten homelands (Stammesgebiete)
.