Neuraltherapeutische Narbenbehandlung
nach den Gebrüder Huneke
Dr. med.
Ferdinand Huneke (1891 - 1966)
Dr. med. Walter Huneke (1897 - 1974)
In: Leistungen: 8. Neuraltherapie - Zahn-Störfelder,
FDOK/NICO, Maxillomandibular
Osteoimmunology, Silent Inflammation, MAPS >>>
Patienten-Infos zur Neuraltherapie mit schriftlicher Einwilligungserklärung:
www.draloisdengg.at/bilder/pdf/Neuraltherapie_InfoBehandlung_Einwilligung.pdf
Infiltration von Narben mit
Lokalanästhetikum
Da jede Narbe über eine Dauerreizung des afferenten
(aufsteigenden) Sympathikus eine allgemeine Belastung des
Sympathikus - mit allg. Gefäßverengung, Minderdurchblutung,
Kalten Akren - Hände, Füße, Nasenspitze, Ohrläppchen; Muskelverspannung mit
Schmerzen, Unruhe, Stressanfälligkeit, Verquellung des Unterhautfettgewebes,
seelische Verstimmung, vegetative Dysharmonie usw. -
bis hin zur Störfeldfunktion
darstellt, kommt der Infiltration der Narbe sowohl diagnostisch als auch
therapeutisch eine große Bedeutung zu.
Potentielle Meridianblokaden durch Piercings und
Dabei ist nicht nur die Hautnarbe gemeint,
sondern die Narben der ehemalig verletzten oder
entzündeten Gewebestruktur, also auch der Subkutis (Unterhautfettgewebe),
der Muskulatur, der Nerven und Gefäße, des Knochens, der Mesothelien (Peritoneum
- Bauchfell; Pleura - Ripp- u. Lungenfell; Perikard - Herzbeutel) oder jedes
Organs.
„Gestörte Narben weisen eine veränderte elektrische Leitfähigkeit des Gewebes
und einen veränderten Hautwiderstand auf. Dadurch werden die biologisch
notwendigen Informationen über die Meridiane nicht richtig an die Organe und das
Gewebe übermittelt. Dies hat Folgen für den Aufbau des Gewebes und führt vor und
hinter Narben oft zu sichtbaren und fühlbaren erheblichen Veränderungen im
Gewebe. Es können durch die blockierte Informationsweiterleitung und durch die
elektrischen Veränderungen aufgrund der Narbe auch an ganz anderen
Stellen im Körper Symptome auftreten.“
(Sonja Reitz:
Seite 37)
Beispiele von häufigen Narben:
Mandel-OP Narbe am Gaumenbogen o. Rachendach, Schilddrüsen OP Narbe am Hals,
Kaiserschnitt-Narbe (Sectio) am Unterbauch, Scheidenstumpf- und Parametrien
Narbe nach Gebärmutter - Entfernung (Pfannenstiel Narbe am Unterbauch o.
vaginal), Dammschnittnarbe (Episiotomie) nach Entbindung, Circumcisionsnarbe
(Vorhautentfernungsnarbe), Leistenbruch-Narben,
Blinddarm-Narbe, Verbrennungs-, Schnittwunden-Narben, Abszess-Narben, Narben nach
endoskopischen Operationen (Knie, Galle, Bauch, Gynäkologischer Raum usw.),
Narben nach Entfernung von Hautveränderungen, Knochennarben nach Frakturen,
Krampfader (Varizen)-Op Narben, Pearcing Narben (Nabel, Brustwarze, Zunge usw.),
Narbe nach Portanlage usw.
ihre möglichen gesundheitlichen Auswirkungen
Quelle: Dr. med. Harald Kämper/Gelsenkirchen, Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2009; 4(5): 45
Bis auf die
Organe, die über die zuständigen Gefäße und vegetativen Ganglien erreichbar
sind, erfolgt die Infiltration der Narbe des
entsprechenden Gewebes
direkt mit der 2 - 6cm langen Kanüle.
Die zu verwendende Menge des Lokalanästhetikums (Procain, Xylocain) ist sehr
unterschiedlich und hängt von der Größe und Ausdehnung der Narbe ab.
Die Infiltration des
Narbengewebes ("kollagenes Bindegewebe")
hat zweierlei Wirkungen:
1.)
Unter dem Aspekt der afferenten (aufsteigenden) Reizleitungsunterbrechung und
der damit verbundenen Unterbrechung der Störfeldfunktion
wirkt die Infiltration eines Lokalanästhetikums (Procain,
Xylocain usw.) über den
Sympathikus auf den gesamten Organismus oder auf die vom Störfeld
ausgehende Erkrankung am Erfolgsorgan über das Sekundenphänomen.
So kann eine
chronische Lumbalgie
(Schmerzen in der Lendenwirbelsäule) oder eine
Omarthrose
(Oberarmkopfarthrose) durch Infiltration einer Hautnarbe nach Furunkelerkrankung
im Bereich des Nackens durchaus beschwerdefrei werden.
Die verursachende Komponente des
Narbenstörfeldes, der eigentliche Reiz, in Form einer lokalen, symptomlos
ablaufenden unspezifischen Entzündung, verliert mit der Infiltration der Narbe
die Wirkung auf den Sympathikus zunächst kurzfristig, mit der Wiederholung
durchaus auch anhaltend, wenn der Reiz vom Organismus abgebaut werden kann.
"Das Gehirn speichert Erinnerungen in Bildform mit Gefühlen und auch anderen
Erinnerungen zusammen als Hologramm. Weniger bekannt ist den meisten, dass auch
der Körper an vielen Stellen Erinnerungen speichern kann. Das "Gedächtnis des
Körpers" (Joachim Bauer) ist vielen mit dem Körper arbeitenden Therapeuten seit
Jahrzehnten bekannt (Vegetotherapie n. W. Reich, Körperpsychotherapie,
Bioenergetik n. A. Lowen, Biodynamik). Bislang war es kaum bekannt, dass auch in
Narben Gefühle und Erinnerungen in ganz erheblichem Ausmaß und auf bildhafte
Weise gespeichert werden (assoziatives Narbengedächtnis). Durch Narbenentstörung werden Erinnerungen des Körpers
wie auch der Seele wieder aktiviert und einer Heilung zugänglich gemacht. Narben
speichern also ebenfalls Erinnerungen und zwar vor allem traumatisch erlebte,
denn Narben hängen ja immer auch mit Verletzungen zusammen. Falls Erinnerungen
("wie damals Gefühle") bei einer Narbenentstörung auftreten: Freuen Sie sich.
Es werden damit wichtige Energieblockaden gelöst. Dadurch steht ein Mehr an
Energie und vegetativer Regulationsfähigkeit, Gesundheit und Lebensfreude zur
Verfügung"
(Sonja Reitz:
Seite 126, 130)
Definition des Sekundenphänomen:
Das Sekundenphänomen beschreibt die
Reaktionsabfolge, wonach ein Krankheitsbild nach Infiltration eines Störfeldes
mit einem Lokalanästhetikum „in der Sekunde“ abklingt und, soweit die
anatomischen Verhältnisse dies noch zulassen, die Normalisierung der Funktion
wieder hergestellt wird.
Chronische
Erkrankungen sind sehr häufig auf ein
Störfeld zurückzuführen!
Die schnelle Normalisierung einer
Hyperthyreose (Schilddrüsen-Überfunktion), das Sistieren eines Asthma
bronchiale, die schmerzfreie Lendenwirbelsäule bei chronischer Lumbalgie oder
die schmerzfreie Coxarthrose (Hüftarthrose) sind Beispiele hierfür.
2.)
Die zweite Wirkung der Narbeninfiltration betrifft die
Narbe selbst.
(„Piezoelektrizität“ der Narbe, Entstehung von
„Druckelektrizität“ im kollagenen Narbengewebe)
Durch die medikamentöse Wirkung des Lokalanästhetikums (Procain, Xylocain) kommt
es nicht selten zu einer "sichtbaren" Änderung des
Narbengewebes. So ist bei wiederholter Narbeninfiltration eine Änderung
der Narbenkonsistenz zu beobachten; die Narbe wird
weich, besonders kelloidartige Veränderungen normalisieren sich,
Missempfindungen oder
Hyperästhesien („Überempfindlichkeiten“, „Wetterfühligkeit“), auch von
sehr alten Narben, klingen ab und verschwinden. Die derben Narbenstränge
der Palmaraponeurose (Hohlhandfaszie) mit ihren mechanischen Auswirkungen auf
die Beugesehnen der Finger bei der Dupuytren-Kontraktur werden oft palpatorisch
deutlich weicher mit Verbesserung der Streckerfunktion der beteiligten Finger.
"Narben können die Zellmembranfunktionen
stören, denn sie beeinträchtigen die elektrische Spannung an den
Membranen
[Zellmembran-Potential: -70 bis -90mV] und die Meridianenergien. Eine dauerhafte
elektrische
Veränderung des Membranpotentials [+/- 200-1000mV], wie bei
Narbenstörungen, kann also zur teilweisen oder
ganzen Blockierung der
Natriumkanäle und damit auch der Transporteiweißfunktion führen. Die Zelle kann
Informationen nicht mehr richtig verarbeiten und wird nicht mehr richtig
ernährt. Dies kann die gesamte Zellfunktion
stören. Die Zellmembran ist der
Top-Manager im Zellsystem und zentral wichtig für die Ernährung der Zelle, deren
Funktion und deren differenzierten Kommunikation mit anderen Zellen, die
Entgiftung und die differenzierte
Steuerung der Zellen. Die elektrischen
Phänomene der Zellmembranen, des Zellzwischenraumes - Interstitium, Matrix,
Grundsystem n. Pischinger, der Meridiane und auch des vegetativen Nervensystems
stehen miteinander
in
Verbindung und spielen insgesamt bei der Steuerung unseres Organismus eine
große Rolle und sie sind durch
Narben störbar."
(Sonja Reitz:
Seite 122)
Die
neuraltherapeutische
Infiltration von Narbengewebe
ist von großer Bedeutung für Diagnostik und Therapie.
Da jeder Organismus mindestens eine Narbe hat, den
Nabel - „Erste Narbe des Menschen“ -, ist die Narbeninfiltration von Geburt an in
jedem Alter möglich.
Bei Klein-/Kindern
wird der schmerzfreie Softlaser zur Nabenbehandlung angewendet, da das
Gewebe und die Haut noch durchlässiger für das „Laserlicht“ sind.
Softlaser Narbenbehandlungen haben leider keine so lang anhaltende und
tiefgehende Wirkung wie die neuraltherapeutischen Narbeninjektionen.
Die
Größe der Narbe
steht nicht in Relation zur möglichen
Störfeldwirkung.
So kann die unmittelbar nach der
Geburt häufig zur Gewinnung eines Bluttropfens vorgenommene Lanzettstichnarbe
genauso zum Störfeld werden wie die flächenhafte Narbe nach Verbrennung; nicht
sichtbare Narben, z.B. Vernarbungen in den tieferen Schichten nach Appendektomie
(Blinddarm-OP) oder Vernarbungen bei Verbrennungen II. Grades an den Händen aus
frühester Kindheit, ändern ihre Lokalisation durch das Längenwachstum nach
proximal (zum Körper hin).
Die Forderung, alle vorhandenen Narben in einer neuraltherapeutischen Sitzung
zu infiltrieren, da eine Störfeldwirkung auch von der Summe aller Narben
ausgehen kann oder Interaktionen zwischen den Narben bestehen können, hat ihre
Grenzen, wenn zu viele oder zu großflächige Vernarbungen vorliegen. Hier wird
man fraktioniert (in mehreren Sitzungen) vorgehen müssen.
"Durch Narbenentstörung verbessert sich die persönliche Leistungsspitze und
auch Dauerleistungsfähigkeit, weil die Energie der Meridiane zunimmt."
(Sonja Reitz: S. 132)
Literatur: Sonja Reitz: „Heilung in Sekunden durch Narbenentstörung. Warum Narben krank machen“ NGW Hamburg 2008
Beate Strittmatter (b.1956): „Das Störfeld in Diagnostik und Therapie – Eine Praxisanleitung für Ärzte und Zahnärzte - Mit den Kontrolltechniken nach Bahr“ Hippokrates 1998
Joachim Bauer: „Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern“ PIPER 2004
Hans Barop (b. 1949, ): „Lehrbuch und Atlas Neuraltherapie nach Huneke“ HIPPOKRATES 1996
Peter Dosch (1914-2005): „Lehrbuch d. Neuraltherapie nach Huneke“ HAUG, 13.Auflage1989, „Einführung in die Neuraltherapie mit Lokalanästhetika - Gewußt,
wo!“ HAUG1985, „Wissenswertes zu Neuraltherapie nach Huneke“ HAUG 23. überarbeitete Auflage 2002 (1966)
Otto Bergsmann (1922-2004), Roswita Bergsmann: „Chronische Belastungen“ FACULTAS
1998, „Projektionssymptome“ FACULTAS 1992, „Einfache Neuraltherapie für die
tägliche Praxis-Ein Kompendium“ FACULTAS 1992
ÖNR Österreichische Medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie und
Regulationsforschung: „Neuraltherapie – Arbeitsbuch. Band 1: Grundlagen –
Untersuchungstechnik - Störfeld“. Hrsg.: Kurt Gold-Szklarski, FACULTAS 2009
Ernesto Adler (1906-1996): „Störfeld und Herd im Trigeminusbereich - Ihre
Bedeutung für die ärztliche und zahnärztliche Praxis“ vfm Verlag für Medizin Dr.
Ewald Fischer GmbH, 4. erweiterte Auflage 1990; GGM Gesellschaft für
ganzheitliche Medizin 5. erweiterte Auflage 2004
Alfred Pischinger (1899-1983), Hartmut Heine (b.1941), Otto Bergsmann
(1922-2004), Felix Perger (b.1921): „ Das System der Grundregulation –
Grundlagen für eine medizinbiologische Theorie der Medizin“ 8. Auflage HAUG 1990
(1975)
Ferdinand Huneke(1891-1966, Dr.med.): „Krankheit und Heilung anders gesehen“ IM
STAUFEN VERLAG GMBH, Köln 1936. Diese Schrift entstand aus einem Vortrag,
gehalten am 4.Juli 1934, „Krankheit und Heilung anders gesehen!“ Staufen-Verlag
Kamp-Lintfort 1959, „Das Sekunden-Phänomen in der Neuraltherapie“ HAUG
6.bearbeitete Auflage (1961)