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„Der 
Beruf des Arztes
wurzelt im 
Drang zu helfen.
Er ist 
bemüht, aus Krankheitsnot zu befreien
und 
krankhafte Lebensangst zu überwinden.
Dies Wollen 
erscheint getragen und begrenzt
von dem 
sittlichen Empfinden,
dem in der 
Kultur der menschlichen Gemeinschaft
Regeln des 
Handelns, der Begegnung
und der 
gegenseitigen Achtung entsprechen.
Nicht eine 
besondere,
vermeintlich 
nur den Arzt verpflichtende Ethik,
sondern die 
Bewährung der allgemeinen
ethischen Erkenntnisse gilt es,
innerhalb der 
Ausübung des ärztlichen Berufes
anzustreben.
Wie der Arzt 
in all seiner Bereitschaft und Sorgfalt
sein Tun gestaltet,
wie er im 
Handeln, Reden und Schweigen
dem Vertrauen 
seiner Patienten dient,
wie er 
zugleich für Wahrheit und Recht Zeugnis ablegt,
das alles 
gründet sich nicht nur auf Wissenschaftseinsicht
und handsames 
Können,
sondern liegt 
auch beschlossen im Gewissen des einzelnen,
der von 
Mensch zu Mensch altruistisch um Erfüllung
ärztlicher 
Pflichten bemüht ist“
Aus:
„Arzt und Ethik“
2. Auflage,
Walter De Gruyter & Co
Berlin 1956
Georg Benno 
Gruber
(1884-1977)
Prof. für Pathologie und Ethik
Universität Göttingen