Worte sind Fenster,
oder sie sind Mauern


Ich fühle mich so verurteilt von deinen Worten,
Ich fühle mich so abgewertet und weggeschickt,

Bevor ich gehe, muss ich noch wissen,
Hast du das wirklich so gemeint?


Bevor ich meine Selbstverteidigung errichte,
Bevor ich aus Verletzung und Angst heraus spreche,
Bevor ich diese Mauer aus Worten baue,
Sage mir, habe ich richtig gehört?


Worte sind Fenster oder sie sind Mauern,
Sie verurteilen uns oder sprechen uns frei.


Wenn ich spreche und wenn ich zuhöre,
Licht der Liebe, scheine durch mich hindurch
.


Es gibt Dinge, die ich sagen muss,
Dinge, die mir so viel bedeuten.


Wenn sie durch meine Worte nicht klar werden,
Hilfst du mir, mich freizusprechen?


Wenn es so schien, als würde ich dich niedermachen,
Wenn du den Eindruck hattest, du wärst mir egal,
Versuch’ doch bitte, durch meine Worte hindurch zu hören
Bis zu den Gefühlen, die wir gemeinsam haben.


Ruth Bebermeyer
Amerikanische Dichterin, Lehrerin, Komponistin

Aus: Marshall B. Rosenberg (b.1934 Detroit/Michigan, Psycholge):
„Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens – Gestalten Sie Ihr Leben,
Ihre Beziehungen und Ihre Welt in Übereinstimmung mit Ihren Werten“
JUNFERMANN 2005
“Nonviolent communication: A Language of Life”
2nd Edition Puddle Dancer Press 2003



"Jedem von uns ist die Erfahrung vertraut, dass unsere Worte zu „Mauern“ werden können, wenn unser Gesprächspartner
sie als Bewertung, Schuldzuweisung, Drohung oder Vorwurf empfangen hat und dann seinerseits ebenso
mit aggressiver Verteidigung, Schuldzuweisungen oder Rückzug antwortet.

Was zurückbleibt ist oft Streit, Ärger, Hilflosigkeit, Traurigkeit oder sogar Angst über solch ein Gespräch, während
man sich doch eigentlich eine lebendige, erfüllende und harmonische Verbindung zum anderen gewünscht hat.

Die Qualität unserer Kommunikation bestimmt wesentlich auch die Qualität unserer Beziehungen.
Die Gewaltfreie Kommunikation hat die einfühlsame Begegnung von Mensch zu Mensch zum Ziel.
Was gibt es für einen schöneren Grund unseres Handelns als das eigene Leben
oder das eines Mitmenschen zu bereichern?

Wenn unsere Worte zu Fenstern werden, gibt es einen lebendigen Fluss zwischen Geben und Nehmen.


Wirkliche Freude bereitet uns ein Geben von Herzen, nicht ein Geben,
welches motiviert wird durch Schuld, Scham oder Angst.

Verschiedenste Formen von Gewalt werden durch jeden von uns täglich erlebt
und in vielen Menschen keimt der Wunsch nach
einer verbindenden Kommunikation."


Links:

The Center for Nonviolent Communication
Gewaltfreie Kommunikation Austria
GFK-Gewaltfreie Kommunikation
Gewaltfrei.de