Das nach Johannes benannte Evangelium

Vergleiche die nachfolgenden Texte - aus Joh 14 - und deren Inhalt, die Information,
und Du wirst einen komplexen, ganzheitlichen und „zeitgemäßen“ Zugang zum Inhalt
- zur Information - des mystischen Ganzheitserlebnisses finden, und erkennen
dass „die allumfassende Wirklichkeit und das ICH eins waren und eins sind“
(„Schöpfer und Geschöpf-, „Subjekt-Objekt-, Ich-Außenwelt-Einheit"), und dass sich
dadurch die "Unsterblichkeit in einem ewigen Sein" glauben lässt.

Wage dieses persönlich herausfordernde Unterfangen und nimm Dir die „Zeit“
und tauche ein in das Geheimnis der Schrift, Du wirst die „Leiden“ („Probleme“, „Schwierigkeiten“),

die durch die „tragische“ Spaltung des Wirklichkeitsbewusstseins in „Ich und Außenwelt“
(„Schöpfer und Geschöpf“, „Mikrokosmos und Makrokosmos“, „Körper und Geist-Seele“)
entstehen, erkennen.


Wir alle können nur durch den „Geist der Wahrheit“ zur Kenntnis der Schöpfung und damit
zur Erkenntnis unseres Einsseins mit der tiefsten, umfassendsten Wirklichkeit
(„Gott“, „Natur“, Ens a se“- „Das durch sich selbst Seiende") gelangen.
(„Unio mystica“, „Zweieinswerdung“).

Erkennen durch den "Geist der Wahrheit". Ein Erkennen, ein Lesen und Verstehen des Textes
aus erster Hand "aus dem Buch, das der Finger Gottes geschrieben hat" (Paracelsus),
aus der Schöpfung.


"
Wer nicht liebt,
kennt Gott nicht;
denn Gott ist die Liebe
"

1.Johannes 4




"Das nach Johannes benannte Evangelium ist ein jüdischer Text in griechischer Sprache, der wohl am Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. entstanden ist.
Wir kennen weder die genaue Zeit noch den Ort oder die Umstände seiner Abfassung.

Für seine eigene Art, die Geschichte Jesu zu erzählen, beruft sich das Johannesevangelium auf den „Jünger, den Jesus liebte“ (vgl.Joh 21,24).

Im Text selbst ist sein Name nicht genannt, erst durch die später hinzugefügte Überschrift wird er als Johannes identifiziert.

Das Johannesevangelium stellt Frauen und Männer weitgehend gleichberechtigt dar: Einzelne Frauen wie Männer diskutieren mit Jesus, bekennen sich zu ihm
und verkündigen seine Botschaft. Die Beziehung von Gott und Jesus wird jedoch vor allem durch die männlichen Bilder vom „Vater“ und dem „Sohn“ ausgedrückt.

Doch der johanneische Jesus trägt auch viele Züge der weiblichen göttlichen Gestalt der Weisheit (Spr 8; sir 24).

Am Anfang des Johannesevangeliums (Joh1,1-18) wird ein Lied auf die Weisheit auf ihn übertragen.

Die Rede von Gott umfasst abstrakte Bezeichnungen (vgl. Joh 7,26; 8,28) und Umschreibungen des Handelns (vgl. Joh 16,5).

Die Übersetzung nimmt diese Dynamik auf, indem sie diese und neue Sprachbilder wie Ursprung oder Quelle verwendet.

Die Vater-Sohn-Beziehung wird oft mit Erwählung/erwählen umschrieben. Die Sprachbilder rücken Dimensionen des Vaterbildes in den Vordergrund, die sonst
von modernen familiären Assoziationen verdeckt werden.

Brisant ist der Text des Johannesevangeliums im Hinblick auf das gegenwärtige Verhältnis von Christentum und Judentum.

In der Auslegungsgeschichte sind polemische Spitzensätze wie der von der „Teufelskindschaft“ “der Juden“ (bezogen auf Joh 8,44) immer wieder in antijudaistischem oder antisemitischem Sinne aufgegriffen worden; weniger Aufmerksamkeit erfuhren gegenteilige Aussagen wie etwa Joh 4,22: „Die Erlösung kommt durch das Judentum.“ Die Übersetzung basiert auf der Überzeugung, dass die judentumskritische Polemik Ausdruck von Nähe ist: Die Auseinandersetzungen im Evangelium sind innerjüdische Debatten.

Erst wenn es heute in einem christlichen Kontext gelesen wird, wird Jesu jüdische Position als christlich angeeignet und die „andere“, jüdische Position abgespalten.

An manchen Punkten verführt der Text zu einer einseitigen Sicht mit Ausschließlichkeitsanspruch, oft scheint es nur die Alternative Licht oder Finsternis, Glaube oder Ungalube zu geben.

Beim näheren Betrachten aber verwischen sich die schroffen Gegensätze und die Sprachbilder entziehen sich einer eindimensionalen Deutung. Der Text ist nicht statisch, sondern es ist immer wieder eine neue Auslegung möglich und auch nötig.

Diese Unabgeschlossenheit wird im Johannesevangelium selbst so ausgedrückt:
„Wenn aber jene kommt, die Geistkraft der Wahrheit, dann wird sie euch in alle Wahrheit führen“ (Joh 16/13)."

Aus:Ulrike Bail, Marlene & Frank Crüsemann, Erhard Domay, Jürgen Ebach, Claudia Janssen, Hanne Köhler, Helga Kuhlmann, Martin Leutzsch, Luise Schrottroff (Hrsg.): „Bibel in gerechter Sprache“ GÜTERSLOHER VERLAG 3. Auflage 2007 (2006);
www.bibel-in-gerechter-sprache.de/


Johannesevangelium
(Aus: „Bibel in gerechter Sprache“) www.bibel-in-gerechter-sprache.de/
Kapitel 14, Vers 1-31
1 Seid nicht aufgewühlt und erschrocken! Glaubt an Gott und glaubt an mich.
2 Im Haus Gottes, meiner Heimat, sind viele Wohnungen. Hätte ich euch sonst gesagt: ich gehe, um für euch einen Platz vorzubereiten?
3 Und wenn ich gegangen bin und euch einen Platz bereitet habe, dann komme ich wieder und nehme euch zu mir, damit auch ihr da seid, wo ich bin.
4
Und wohin ich gehe – ihr kennt den Weg.
5
Thomas sagte zu ihm: „Rabbi, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir den Weg kennen?“
6 Jesus sagte zu ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Nur durch mich gelangt ihr zu Gott, der Quelle allen Lebens.
7
Wenn ihr mich erkannt habt, dann habt ihr auch Gott erkannt. Von nun an kennt ihr Gott und habt sie gesehen.“
8
Philippus sagte zu ihm: „Rabbi, zeige uns Gott und wir sind zufrieden.“
9 Jesus sagte zu ihm: „So lange Zeit bin ich schon bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Alle, die mich gesehen haben, haben auch Gott gesehen. Wie kannst du sagen: zeige uns Gott?
10 Glaubst du nicht, dass ich in Gott bin und Gott in mir ist? Die Worte, die ich euch sage, rede ich nicht von mir aus, sondern Gott, die in mir wohnt, führt ihre Taten aus.
11 Glaubt mir, dass ich in Gott bin und Gott in mir; und wenn nicht, dann glaubt wegen der Taten.
12 Amen, amen, ich sage euch: Alle, die an mich glauben, werden die Taten, die ich vollbringe, auch tun, und
sie werden noch größere als diese tun, denn ich gehe zu Gott.
13 Und wenn ihr etwas erbittet in meinem Namen, werde ich es tun, damit Gottes Glanz in ihrem Erwählten
aufstrahlt.
14 Wenn ihr mich um etwas bitten werdet in meinem Namen, werde ich es tun.
15 Wenn ihr mich liebt, dann werdet ihr meine Gebote halten.
16 Und ich werde Gott bitten und sie wird euch einen anderen Trost geben, der immer bei euch sein soll:
17 Die Geistkraft der Wahrheit, die die Welt nicht erfassen kann, weil sie sie weder sieht noch erkennt. Ihr kennt sie, denn sie bleibt bei euch und wird in euch sein.
18 Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch.
19 Noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr, ihr aber seht mich, denn ich lebe und ihr werdet leben.
20 An dem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in Gott bin und ihr in mir seid und ich in euch.
21 Alle, die meine Gebote haben und sie halten, lieben mich. Und die mich lieben, werden auch von Gott geliebt
werden und ich werde sie lieben und mich ihnen zeigen.“
22 Judas, nicht der Iskariot, sagte zu ihm: „Rabbi, warum willst du dich uns zeigen und nicht der Welt?“
23 Jesus antwortete und sagt zu ihm: „Alle, die mich lieben, werden mein Wort halten. Und Gott wird sie lieben und wir werden zu dieser Quelle allen Lebens gehen und bei ihr wohnen.
24 Alle, die mich nicht lieben, halten meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht von mir, sondern von Gott, die mich gesandt hat.
25 Dies habe ich euch gesagt, während ich bei euch bin.
26 Der Trost – nämlich die heilige Geistkraft, die Gott in meinem Namen schicken wird – wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
27 Ich hinterlasse euch Frieden, ich übergebe euch meinen Frieden. Ich gebe ihn euch nicht, wie die Welt ihn gibt. Seid nicht aufgewühlt und erschrocken und habt keine Angst!
28 Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: „Ich gehe weg und ich komme zu euch.“ Wenn ihr mich lieben würdet, dann würdet ihr euch freuen, dass ich zu Gott zurückkehre, denn Gott ist größer als ich.
29 Das sage ich euch jetzt, bevor es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschieht.
30 Ich werde nicht mehr lange mit euch reden, denn es kommt die Macht, die die Welt beherrscht. Mir kann sie nichts anhaben,
31 aber damit die Welt erkennt, dass ich Gott liebe, tue ich, was Gott mir geboten hat. Steht auf, wir wollen von hier weggehen


Das Evangelium nach Johannes (Aus: Luther-Bibel 1984) www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/luther-bibel-1984/lesen-im-bibeltext/quelle/bibel/bibelstelle/jh%2014/cache/6c56c8b6bf/
Kapitel 14, Vers 1-20
1 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?
3 Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.
4 Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr.
5 Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
7 Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns.
9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.
11 Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke willen.
12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.
13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.
14 Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.
15 Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.
16 Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit:
17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.
19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben.
20 An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

Das Evangelium nach Johannes (Aus: Theologische Fakultät der Universität Innsbruck) www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/joh14.html
Kapitel 14, Vers 1-2
1 Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!
2 Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
3 Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.
4 Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.
5 Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
9 Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.
11 Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!
12 Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
13 Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.
14 Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.
15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten
16 Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.
17 Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
18 Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.
19 Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet.
20 An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.

Das Evangelium nach Johannes (Aus: Luther-Bibel 1912) www.bibel-online.net/buch/43.johannes/14.html

Kapitel 14, Vers 1-20
1 Und er sprach zu seinen Jüngern: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich!
2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
3 Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin. Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe denn die Welt gegründet ward.
4 Und wo ich hin gehe, das wisst ihr, und den Weg wisst ihr auch.
5 Spricht zu ihm Thomas: HERR, wir wissen nicht, wo du hin gehst; und wie können wir den Weg wissen?
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
7 Wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Spricht zu ihm Philippus: HERR, zeige uns den Vater, so genügt uns.
9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater? Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.
10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke. Denn ich habe nicht von mir selber geredet; sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll.
11 Glaubet mir, dass ich im Vater und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir.
12 Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,
13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater geehrt werde in dem Sohne. So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr's empfangen werdet, so wird's euch werden. Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, dass, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis.
14 Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.
15 Liebet ihr mich, so haltet ihr meine Gebote. So ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
16 Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch bleibe ewiglich: Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir. Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, dass ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.
17 den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkünden.
18 Ich will euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch.
19 Es ist noch um ein kleines, so wird mich die Welt nicht mehr sehen; ihr aber sollt mich sehen; denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den HERRN sahen.
20 An dem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

Das Evangelium nach Johannes[Aus: Die Menge Bibel, nach Hermann Menge (1841-1939)] www.die-bibel.de/online-bibeln/menge-bibel/lesen-im-bibeltext/bibelstelle/Joh%2014/cache/9f60dbf324
Kapitel 14, Vers 1-20
1 Euer Herz erschrecke nicht! Vertrauet auf Gott und vertrauet auf mich!
2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten;
3 und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit da, wo ich bin, auch ihr seid.
4 Und wohin ich gehe – den Weg dahin kennt ihr.
5 Da sagte Thomas zu ihm: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst: wie sollten wir da den Weg kennen?“
6 Jesus antwortete ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
7 Wenn ihr mich erkannt hättet, würdet ihr auch meinen Vater kennen; von jetzt an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Philippus sagte zu ihm: „Herr, zeige uns den Vater: das genügt uns.“
9 Da sagte Jesus zu ihm: „So lange Zeit schon bin ich mit euch zusammen, und (trotzdem) hast du mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen; wie kannst du sagen: ›Zeige uns den Vater!
10 Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, spreche ich nicht von mir selbst aus, nein, der Vater, der dauernd in mir ist, der tut seine Werke.
11 Glaubet mir, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubt doch um der Werke selbst willen!“
12 Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch vollbringen, ja er wird noch größere als diese vollbringen;
13 denn ich gehe zum Vater, und alles, um was ihr (dann) in meinem Namen bitten werdet, das werde ich tun, damit der Vater im Sohn (oder: durch den Sohn) verherrlicht werde.
14 Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bitten werdet, so werde ich es tun. –
15 Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten;
16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer (oder: Anwalt, Beistand) geben, damit er bis in Ewigkeit bei euch sei:
17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht (d.h. kein Auge für ihn hat) und ihn nicht erkennt; ihr aber erkennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
18 Ich will euch nicht verwaist zurücklassen (als Waisenkinder dastehen lassen): ich komme zu euch!
19 Nur noch eine kurze Zeit, dann sieht mich die Welt nicht mehr; ihr aber seht mich, daß ich lebe, und ihr sollt auch leben!
20 An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir seid und ich in euch.“

Johannes war der Sohn des Zebedäus und der Salome, Bruder von Jakobus dem Älteren, von Beruf Fischer mit einem energischen, ja aufbrausenden Charakter, der ihm den Beinamen "Donnersohn" einbrachte (Markusevangelium 3, 17). Vor seiner Berufung zum Apostel war er Anhänger Johannes des Täufers und wurde dann Jesu "Lieblingsjünger" (Johannesevangelium 19, 26).

Der Apostel Johannes war nach dem Zeugnis des Neuen Testaments ein Jünger Jesu Christi und wird in der christlichen Tradition mit dem „Lieblingsjünger“ Jesu aus dem Johannesevangelium identifiziert. Damit gilt er auch traditionell als Verfasser des vierten Evangeliums. Das Symbol des Johannes als Evangelist ist der Adler.

„Geboren wurde ich im 1. Jahrhundert in Betsaida am See Genesareth [heutiges Nordisrael/oberer Jordangraben]. Vor meiner Berufung zum Jünger Jesu war ich Fischer. In den Evangelien heißt es, ich habe meinen Herrn geliebt und bin von ihm ebenso geliebt worden; auch mit Petrus verband mich eine tiefe Freundschaft. Jesus hat mir vom Kreuz herunter seine Mutter anvertraut. Nach dem Tod Christi habe ich in Jerusalem und Samaria gewirkt und bin dann um 70 nach Ephesus (heutige Türkei) gekommen, von wo aus ich alle Kirchen, die ich vorher begründet hatte, leitete. Von Kaiser Domitian (Titus Flavius Domitianus 51-96 n.Chr.) wurde ich gefangen genommen und furchtbaren Martern ausgesetzt. Unter anderem ließ er mich in einen Kessel mit siedendem Öl werfen. Als er sah, dass ich alle Folterungen wie durch ein Wunder überlebte, verbannte er mich auf die Insel Patmos (heute: Südliche Ägäis/Griechenland). Dort schrieb ich meine Offenbarung. Nach dem Tod Domitians kehrte ich nach Ephesus zurück und verfasste dort das so genannte vierte Evangelium. Um 100 starb ich in Ephesus in hohem Alter. Um meinen Gedenktag, den 27. Dezember, entwickelte sich bekanntes Brauchtum. So wird vor allem in Weinbaugebieten bis heute der Johanneswein gesegnet. Die Legende berichtet nämlich, ich habe einen Becher vergifteten Weines gesegnet und so vom Gift befreit. So lässt sich auch meine Darstellung mit dem Becher -- und der Schlange als Zeichen für das Gift -- erklären. Eine andere Darstellung zeigt mich als Schreiber mit Adlerflügeln oder einem Adlerkopf - vielleicht wegen meiner geistigen Höhenflüge besonders am Beginn des Evangeliums. Verschiedene Zünfte haben mich zu ihrem Patron erkoren: die Theologen, die Buchhändler und die Winzer. Soweit, so gut, was man/frau über mich sagt oder weiß. Eines möchte ich selbst hinzufügen, eine Frage an euch: Warum glaubt ihr wohl, wurde und werde ich von Künstlern stets jung dargestellt? Wer liebt, bleibt stets jung! Ihr wisst ja, dass ich im Evangelium immer wieder als Lieblingsjünger bezeichnet werde. Echte Liebe beschleunigt die Schritte, wahre Liebe sieht tiefer und kann glauben.“
(nach Mag. Johann Wolfthaler/Linz)