Solange der Mensch nur als von seinen biologischen
Trieben (Sigmund Freud) bedingt verstanden wird,
Eine der Hauptursachen
des heutigen
Durcheinanders
ist der
Mangel an Liebe auf Seiten derer,
die Willen haben,
und der
Mangel an Willen bei jenen,
die gut und liebevoll sind
…
Wir werden von allem beherrscht,
womit unser Selbst sich identifiziert.
Wir können alles,
womit wir uns nicht identifizieren
beherrschen, leiten und benutzen …
Aus: „Die Schulung des Willens – Methoden der Psychotherapie und der
Selbsttherapie“
(The Act of
Will 1982) JUNFERMANN 9.Auflage 2003
Roberto Assagioli
(1888-1974)
Italienischer
Arzt, Psychiater,
Pionier der
transpersonalen Psychologie
und
Psychotherapie.
Roberto Assagioli war Arzt, Psychiater und Psychotherapeut und entwickelte die
Psychosynthese,
ein Modell des Menschen, das Körper, Geist und Seele umfasst.
1907 besuchte Assagioli das Burghölzli (die
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich) und entschied sich,
die Psychoanalyse
zum Thema seiner Doktorarbeit zu machen. Hier traf er auch Carl Gustav Jung
(1875-1961,
Schweizer Mediziner, Psychologe, Begründer der Analytischen
(Komplexen) Psychologie)
und war dort regelmäßiger Gast.
C.G. Jung schreibt am 13.07.1909 an Sigmund Freud
(1856.1939, österreichischer Arzt, Tiefenpsychologe,
Begründer der
Psychoanalyse, Religionskritiker): "..unter Ihnen ein gewisser Dr. Assagioli
aus Florenz,
von der dortigen psychatrischen Kinik. Er ist ein offener
aufnahmefähiger junger Mann ...".
Roberto Assagioli bleibt mit C.G. Jung bis zu dessen
Tode in enger freundschaftlicher Verbundenheit.
Am 01.07.1910: Approbation zum Doktor der Medizin.
Nach seiner Graduierung arbeitete Assagioli als
Assistenzarzt bei Paul
Eugen Bleuler [1857-1939, schweizer Psychiater,
„Vater der Schizophrenie“ - 1907 Beschreibung der Schizophrenie, mit der er den
bisherigen Begriff Dementia praecox
von Emil Kraepelin (1856-1926, deutscher
Psychiater) ersetzt hatte] in der Psychiatrie
Burghölzli (Zürich).
Ab 1910 wies Assagioli auf die Begrenzungen des
psychoanalytischen Konzepts hin:
kann er nur teilweise erfasst,
aber nicht in seiner Ganzheit gesehen werden.
Assagiolis Anliegen war es, eine wissenschaftliche
Psychologie zu entwickeln, die die Realität der Seele anerkennt,
und die Freude,
Sinn, Erfüllung, Kreativität, Liebe und Weisheit, also die höheren Energien und
Strebungen
des menschlichen Daseins ebenso mit einbezieht wie die Impulse,
Triebe und Bedürfnisse
der vitalen Basis der menschlichen Natur.
Er kreiert sein psychologisches Konzept und Weltbild,
die Psychosynthese, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Medizin
und
Psychologie und die Weisheitslehren der Völker zusammenfügt zu einem
Menschenbild, das die biologische Gebundenheit
des Menschseins in einen größeren
Rahmen der persönlichen Wahl und Verantwortung einbindet und diesen
wiederum in
einen noch umfassenderen der spirituellen Verbundenheit und Teilhabe.
Nach seiner Zeit als Assistenzarzt bei Paul Eugen
Bleuler in Zürich, praktizierte Assagioli als Psychiater in Italien.
Er war Mitglied der von Alice Bailey(1880-1949,
englisch US amerikanische Theosophin, Esoterikerin und Autorin)
gegründeten Arkanschule (1923) und deren Vertreter für Italien.