Über
die Zukunft
können
wir nichts wissen,
denn sonst
wüssten wir es ja




„Wir Intellektuellen haben schauerliche Dinge gemacht,
wir sind eine große Gefahr.

Wir bilden uns viel ein,
wissen nicht, wie wenig wir wissen.

Und wir Intellektuellen sind nicht nur anmaßend,
sondern auch bestechlich ...

Ich meine nicht mit Geld, sondern
auch bestechlich durch Ansehen,
Macht, Einfluss und so weiter.“



„Ich bin ein begeisterter Anhänger der Wissenschaft ...
Das heißt, in unserer Wissenschaft stecken viele Irrtümer.
Das war immer so.

Der wissenschaftliche Fortschritt besteht darin,
diese Irrtümer zu finden und durch etwas Besseres zu ersetzen:
durch eine bessere Hypothese.

Er besteht also vor allem darin, Irrtümer los zu werden.
So betrachtet ist der wissenschaftliche Fortschritt etwas Menschliches:
Alle Menschen sind fehlbar.

Und so verlieren die Wissenschaftler etwas von ihrer Autorität,
vor allem einer Art von Autorität, die sie nicht beanspruchen sollten.
Aber diese Einstellung macht auch den wissenschaftlichen Fortschritt leichter.
Und verhindert den Dogmatismus in der Wissenschaft,
der dem Fortschritt im Wege steht.

Wir dürfen nicht vergessen:
Was man in der Wissenschaft oft mit Recht
als einen Durchbruch ansieht,
ist immer etwas Unerwartetes.
Also etwas, das auch für den Spezialisten,
für den Experten, für die angebliche Autorität
unerwartet war.

Eine große Entdeckung steht gewöhnlich mit dem im Widerspruch,
was die besten Wissenschaftler zu wissen glaubten.

So war das mit Kopernikus, mit Galileo und vor allem mit Kepler,
mit Darwin, mit Mendel und mit Kekule´“


Popper wirft den Ideologen vor:

„Sie machen aus Theorien Ideologien.
Selbst in der Physik und der Biologie gibt es leider viele Ideologen...

Überall, auch in diesen Fachbereichen, gibt es einen Dogmatismus,
gegen den es schwierig ist, sich durchzusetzen ...

Die Intellektuellen sind unkritisch und gehen mit den Moden.
Es gibt intellektuelle Moden und es gibt einen starken Druck.

Das heißt: Wer nicht mit der Mode geht,
der steht bald außerhalb des Kreises derer,
die ernst genommen werden“


Sir Karl Raimund Popper
(28. Juli 1902 in Wien - 17. September 1994 in London)
Österreichischer und britischer Philosoph, Soziologe und Wissenschaftstheoretiker.
Er gilt als Begründer des Kritischen Rationalismus.
www.philolex.de/popper.htm



Nicht der Besitz von Wissen,
von unumstößlichen Wahrheiten
macht den Wissenschaftler,

sondern

das rücksichtslos kritische,
das unablässige Suchen
nach der Wahrheit."