"Wenn
die Tatsache,
mit der wir zu tun haben,
im
Gegensatz zu einer
herrschenden Theorie steht,
muss
man die Tatsache akzeptieren
und die Theorie abtun;
selbst
wenn letztere durch
große Namen untermauert und
allgemein anerkannt ist."
Claude Bernard
(1813 in Saint-Julien (Rhône), Frankreich - 1878 in Paris)
Französischer Physiologe
1854 wurde für Bernard ein Lehrstuhl für Allgemeine Physiologie an der
Sorbonne geschaffen.
1855 wurde er Nachfolger von Bernard François Magendie (1783-1855) am
Collège de France.
Bernard entdeckte die Funktion von
Bauchspeicheldrüse und Leber bei Verdauungsvorgängen.
Als
erster beschrieb er die Bedeutung des "Milieu intérieur" für
die Aufrechterhaltung des Lebens
und war damit einer der ersten Protagonisten
der Homöostase.
"... Wenn man einen
lebenden Organismus auseinander nimmt,
indem man seine
verschiedenen Teile isoliert,
tut man das nur zur Erleichterung der experimentellen Analyse
und keineswegs, um sie getrennt zu verstehen.
In der Tat, will man einer physiologischen Eigenschaft ihren Wert
und
ihre wirkliche Bedeutung zumessen,
muss man sie immer auf das Ganze beziehen
und darf
endgültige Schlussfolgerungen nur im Zusammenhang
mit ihren Wirkungen auf das Ganze ziehen ..."
(1865)
Aus: Ganzheitsmedizin. Zeitschrift für Neuraltherapie und
Regulationsforschung
Heft 3, Jg. 24, 2011, Seite5
Bernard ist außerdem der Wissenschaftler,
der mit seinen Curare-Experimenten an Fröschen
die Disziplin
der experimentellen Physiologie begründete.
Er konnte zeigen,
dass Curare die Leitungsfunktionen der neuro-muskulären Synapsen
blockiert.
Das wahrscheinlich bekannteste Zitat von Claude Bernard,
mit dem
er das Fazit seiner 40jährigen Forschungsarbeit zieht, lautet:
„Le germe n'est rien, le terrain est tout!“, auf Deutsch:
„Der Keim
ist nichts,
das Milieu ist alles."