"Nicht
die Dinge an sich
beunruhigen
uns,
sondern
unsere Meinungen,
die
wir
von
den Dingen
haben"
Epiktet
(55 - 135 n. Chr)
Griechisch römischer Philosoph
In: "Handbuch der Moral"
http://gutenberg.spiegel.de/buch/handb-7739/1
"Niemand kann ohne Obduktion mit Sicherheit sagen,
woran ein Mensch verstorben ist.
Ob an einem ZUVIEL oder einem
ZUWENIG an Medizin. Aber Menschen sterben.
Mit und ohne Medizin.
Und wenn sich die Medizin wieder dazu durchringen könnte,
ALTER und
STERBEN
als natürliche Prozesse
anzuerkennen, müssten Schwerkranke
nicht mehr mit einer Handvoll
Tabletten im Mund oder im Anschluss an eine letzte Operation
versterben. Wenn die Medizin wieder Boden unter den Füßen finden
könnte, würden hoch-
betagte Menschen nicht mehr gefährlichen und
aufwendigen Untersuchungen ausgesetzt werden
müssen, die ohnehin
keine therapeutische Konsequenz mehr haben. Denn eine
Dickdarmspiegelung
bei einer 91-jährigen Patientin hat keinen Sinn,
selbst wenn man dadurch herausfinden könnte,
ob die Frau an einem
Dickdarmkrebs leidet oder nicht. Ebenso wenig könnte der Patientin
eine OP oder eine Chemotherapie zugemutet werden. Es sei denn,
die Medizin würde
neben dem Recht auf Zeugung von Leben auch das
Recht auf seine Beendigung
für sich beanspruchen ... In einem
Rundschreiben stellt die Statistik Austria klar,
dass
Altersschwäche
keine Todesursache
sein könne.
Vielmehr müssen für jeden Verstorbenen eine
Grundkrankheit, die Folgeerkrankungen
und eben jene
Organerkrankung angegeben werden, die letztendlich zum Tod
geführt
hat. Derzeit ist es also nicht
möglich, das Leben als gesunder alter Mensch zu beenden.
Wer
ordnungsgemäß aus dem Leben verabschiedet werden will , und das Gesetz
lässt
da keine Ausnahmen
zu, muss
eine zum Tode führende
Krankheit aufweisen können.
Sonst gibt es keinen gültigen Totenschein. Und ohne
Totenschein keine Beerdigung.
Was also, wenn Menschen sich
bis zu ihrem Tod dem medizinischen System verweigern?
Was, wenn der
erste Arztkontakt erst nach dem letzten Atemzug stattfindet, wie es,
vor allem im ländlichen Bereich, immer noch vorkommt?
Die Antwort ist einfach: Der totenbeschauende
Arzt stellt eine Vermutungsdiagnose, die wohl
in den
meisten Fällen Herzschwäche [Herzinsuffizienz] oder
Herzversagen lautet und un-
reflektiert in die amtliche
Statistik aufgenommen wird. Es verwundert daher nicht weiter,
dass
in der Altersgruppe der über 65- bis 70-Jährigen die
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
die Todesursachenstatistik anführen und
sich bis zur Altersgruppe der über 90-Jährigen
noch weiter
steigern. Zwischen dem 40. und dem 65. Lebensjahr überwiegen Krebs-
erkrankungen und ihre Folgen als Todesursache Nummer eins. Im Alter
zwischen
dem 20. und dem 25. Lebensjahr sterben sieben von zehn
Verstorbenen an
Verletzungen als Unfallfolge oder Vergiftungen,
während diese Todesursachen
bei den 90-Jährigen nur noch eine
untergeordnete Rolle spielen."
Aus: Dr.med. Günther Loewit:
"Sterben - Zwischen Würde und Geschäft"
Sterben und Tod III: Die
Medizin. Tödliche Medizin S.242
Amtlich gestorben S.264f HAYMON 2014
"Unsere
vegetativen Reaktionen stammen noch
aus evolutionär überkommenen [ererbten]
Zeiten,
in denen das
Überleben ständigen Gefährdungen ausgesetzt war. FLUCHT
oder KAMPF-
BEREITSCHAFT konnten außerhalb
abgesicherter Grenzen jederzeit erforderlich werden.
Bei einer körperlichen
Bedrohung oder einem verdächtigen Signal reagierten unsere Vorfahren
reflexhaft mit der blitzschnellen Mobilisierung der körperlichen
Reserven, um weglaufen oder sich
dem Kampf stellen zu können.
WACHHEIT und PSYCHISCHE ERREGUNG stiegen an, die KÖRPER-
MUSKULATUR
wurde angespannt und vermehrt durchblutet, die ATMUNG vertieft,
STRESSHORMONE
ausgeschüttet, die KONZENTRATION der BLUTFETTE zur
Energiebereitstellung erhöht und die BLUT-
GERINNUNG zum Schutz
gegen Verbluten heraufgesetzt.
Nach überstandener Gefahr
und gleichzeitiger
körperlicher Erschöpfung richtete sich
das Augenmerk
wieder auf die NAHRUNGSAUFNAHME, die SEXUALITÄT, die
VERDAUUNG, den SCHLAF und die
sonst notwendige ERHOLUNG.
Der Rhythmus des Auf und Ab, des Ein- und
Ausatmens, der An- und Entspannung war dadurch
unausweichlich
bestimmt und entsprach den natürlichen Anforderungen.
"Möglicher
Stress heute"
Quelle: Internet
Heute
erleben wir in unserer
technisierten Welt Signale der
Bedrohung oder Gefährdung von gänzlich
anderem Charakter. Sie sind
auch nicht mehr im eigentlichen Sinne natürlich;
die vegetativen Reaktionen
sind jedoch gleich
geblieben. Was vom Subjekt als
STRESS erlebt wird, ist abhängig von Standort und
Blickwinkel der
Person. Auch hier gilt der Satz von Epiktet:
"Nicht die Dinge an sich beunruhigen
uns,
sondern unsere
Meinungen über diese Dinge".
STRESS ist immer ein
subjektives Erleben und so gut wie nicht quantifizierbar. An seinem
realen Charakter (Hypostress, Eustress, Distress/Hyperstress) kann
dennoch kein Zweifel
bestehen. Die erhöhte MUSKELANSPANNUNG ist
vermutlich das häufigste Symptom.
Jede
Tätigkeit, die ruhig, gleichförmig und dabei auch ritualisiert ist,
kann zu einem Ruhezustand verhelfen, der Entspannung verschafft.
Zu Aufregung führende Gedanken und Bilder
können durch sehr unterschiedliche,
die Aufmerksamkeit voll in
Anspruch nehmende Rituale abgelenkt werden.
Ruhe und Entspannung
stellen sich daraufhin automatisch ein.
Die Befriedigung und Überzeugung, etwas wirklich
Wichtiges mit Perfektion auszuführen,
kann zu dem Phänomen des
FLOW
["Schaffens-,Tätigkeitsrausch, Funktionslust, Selbst-
wirksamkeitserleben, Pflichtrausch n. Hubert Tellenbach
(a)] führen, wie
[Mihaly] Csikzentmihalyi
[b.1934, US-amerikanischer Psychologe] es
[1975] beschrieben hat, und er nennt es
"das Geheimnis des Glücks".
Der Erlebnispsychologe Kurt Hahn [1886-1974] hatte
ein gleiches
Konzept schon 1908 als "schöpferische
Leidenschaft" bezeichnet."
Aus:
Dr. med. Michael J. Hufnagl: "Verhaltensneurologie und
Neuropsychologie, Muskeln und Sport" Kapitel 10 pp 276-299.
10.6
Entspannungsverfahren. 10.6.2. Übereinstimmende Voraussetzungen und
Mechanismen aller Verfahren.
Seite 295.
In: Hans Wilhelm Müller Wohlfahrt, Peter Ueblacker, Lutz
Hänsel: „Muskelverletzungen im Sport“
2. vollständig überarbeitete
und erweiterte Auflage THIEME 2014
(a) In: Joachim Bauer: "Lob der
Schule. Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern"
Gesund
bleiben im Beruf: Engagement und die Fähigkeit, Distanz zu wahren.
Seite 70f
3. Auflage HEYNE 2010 (2007)