Grande Finale Udo Gerhard Lindenberg (1981) Deutscher Rockmusiker, Autor, Kunstmaler 2003 In sieben Tagen schuf Gott die Welt doch sieben Tage sind echt zu knapp am achten Tag fand er das auch schmiß sie ins Klo und zog ab er setzt' sich wieder auf seinen Thron und läßt uns hier hängen in der Kanalisation wir müssen's ausbaden, oh Herr die einen weniger, die anderen mehr nun sind wir schon seit Abel und Kain hier in der Grütze 'rumgekrochen nun fängt, ja muß das denn wirklich sein? die ganze Scheiße auch noch an zu kochen bedrohlich brodelt hier ein See unheimlich bruzzelt dort ein AKW [Atomkraftwerk] die Angst war lange nicht so groß die Raketen stehn auf: Achtung - fertig - los! Willkommen zum Grande Finale die Erde geht unter, erfahren wir soeben der Eintritt ist ohne Bezahle Sie zahlen hier bloß mit Ihrem Leben! Der Globus ist 'ne große Bühne und auch Sie werden hier als Statist engagiert es wird so inszeniert, daß jeder krepiert und die Puppen tanzen: Kein Horror in Sodom und Gomorrha. Immer lustig und vergnügt bis der Arsch im Sarge liegt! Am Tage, als der Reagan kam und die Vulkantanzschule übernahm. Rechtsherum im Rückwärtsschritt tanzt man jetzt den Apocalypso, und alle taumeln mit. Willkommen zum Grande Finale am 30. Mai ist alles vorbei. Und die Rüstungsindustriellen sind in Bombenstimmung auf den Seychellen. In Moskau saufen sie viel Wodka bis sie behämmert sind, und sie wetzen die Sichel es wird so inszeniert, daß jeder krepiert und zuerst der Deutsche Michel. Kein Horror in Sodom und Gomorrha. Immer lustig und vergnügt bis der Arsch im Sarge liegt! Wie schön der Neutronenbomber fliegt wie aromatisch Giftgas riecht es gibt 'ne Zeitung, die niemals lügt in Gohrleben sich ein Bohrer verbiegt ein Ölscheich einen Goldrausch kriegt der Krisenstab sich im Bunker verkriecht und der Pfaffe, wie immer, seinen Segen gibt bis der Arsch im Sarge liegt! Es sind nicht nur die da oben allein hätten sie nicht die Macht es gibt zu viele hier unten die pennen und nicht nur bei Nacht. Die Blinden von Bonn und -zig Millionen Scheindemokraten überall im Land haben die Möglichkeit Demokratie auf den Müllplatz geworfen und verraten. Alle Staatsgewalt geht von der Regierung aus Die, die sagen, was Sache ist, kriegen was auf die Fresse, Punkt und aus! Und es steigt das Fieber in den Straßen doch wir haben Angst, dass wir erfrieren leere Gesichter, die Augen blind sie lachen nur noch, wenn sie besoffen sind Eiszeit statt Zärtlichkeit das schafft Hitze und Gewalt und die ist kalt, die ist kalt, die ist kalt. Fieber in den Straßen steigt das Fieber Fieber, und die Ärzte wissen nicht Fieber, wie man es unter Kontrolle kriegt Fieber, diese Krisen-Mediziner Fieber, und was verordnen sie? Schwere Knüppeltherapie gegen leichte Krawallerie Fieber, in den Straßen steigt das Fieber. Die Bekloppten haben gewonnen Wir waren zu wenige, wir waren zu langsam Die Katastrophe ist programmiert Die Grünen, eine letzte klitzekleine Hoffnung? Aber zuviel Plutonium brodelt bereits in dem Vulkan auf dem wir den wahnwitzigen Apocalypso tanzen. Es sei denn, wir reichen der Tanzstunde unsere Kündigung ein bestellen uns keine Särge und geben ihnen die Kante retten was zu retten ist. Es ist fünf Sekunden vor zwölf! März 1981 Udo Lindenberg (b.1946) Deutscher Rockmusiker, Autor, Kunstmaler Günter Amendt (1939-2011) Deutscher Sozialwissenschaftler, Autor Aus: Holger Strohm (b.1942, ): „Friedlich in die Katastrophe. Eine Dokumentation über Atomkraftwerke" Nachwort von Udo Lindenberg. Seite 1231 - 1233. Nautilus Flugschrift 1. Auflage Edition Nautilus2011 (Verlag Association Hamburg 1973, Zweitausendeins Frankfurt am Main 1981) Ein Freund Albert Schweitzers (1875-1965) der Prof. für katholische Moraltheologie in Graz, Dr. phil., Dr. rer.nat. u. Dr. der Staatswissenschaften, der Mediziner und Priester Johannes Ude hatte kurz vor seinem Tode (1965) verlauten lassen: (Quelle: Friedrich Bode (b.1942) Pastor i.R. / in http://blog.campact.de/2010/10/ bundestag-debattiert-uber-laufzeitverlangerungen-jetzt-zahlt-jeder-protest/) “Genauso wie die Verwendung der Atomenergie für militärische Zwecke ist auch die Verwendung der Atomkernspaltung für friedliche Zwecke in den Atomreaktoren ein Verbrechen an der gesamten Menschheit und Verbrecher sind, die solche Atomreaktoren bauen, sie fördern und verteidigen und die Lüge verbreiten, dass Atomzertrümmerung in den Atomreaktoren harmlos sei.” Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Johannes Ude (1875-1965) Österreichischer römisch-katholischer Priester und Theologe, Lebensreformer, Tierversuchs- und Atomkraftgegner, Pazifist, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler "Friedlich in die Katastrophe - Ein Plädoyer für das Überleben - Ein Film von Marcin El" 2 DVD: Hauptfilm u. Bonusmaterial www.friedlich-in-die-katastrophe.de/ (Der Anti-Atom-Film 2012) "Special Achievement Award" Uranium Film Festival 2013 Rio de Janeiro Marcin El (b.1981) studierte Film und TV-Regie an der medienakademie in Hamburg. Dort realisierte er zahlreiche Kurzfilme und begann die Zusammenarbeit mit Holger Strohm. Er übersetzte Strohms „Gaia weint/Das Wunder des Seins und seine Zerstörung“ ins Polnische. Darüber hinaus ist Marcin El Hobby-Fotograf und Maler. Holger Strohm studierte Fertigungstechnik in Berlin, Business Administration in Göteborg, an der Universität Toronto Betriebs-Kommunikation, an der Universität Berkeley Betriebspsychologie und an der Universität Hamburg Erziehungswissenschaften. Er war in der Industrie als leitender Angestellter und als Organisations- und Industrieberater tätig. Strohm ist Autor von rund 80 Büchern. Als Sachverständiger war er für die US-ERDA in Fragen der Reaktorsicherheit und den Vorsitzenden des US-Senate Committee on Government Operations für Atombombenexport und nuklearen Terrorismus, UNO-Gremien für Klimaschutz und den Innenausschuss des Deutschen Bundestages für Reaktorökonomie und organisatorische Sicherheit tätig. Er beriet den schwdischen Staatsminister Olof Palme (1927-1986, schwedischer sozialdemokratischer Politiker u. zweimaliger Ministerpräsident Schwedens (1969–1976/1982–1986) in Energie- und Schulfragen. Schon vor über dreißig Jahren entwickelte er für ihn ein neues Schulsystem, dass als das menschlichste und effektivste der Welt gilt und dass sogar von der Volksrepublik China übernommen wurde. KenFM im Gespräch mit: Holger Strohm: Teil 1: www.youtube.com/watch?v=DT92Seqk7pw Teil 2: www.youtube.com/watch?v=pM6yIxYe5DY Holger Strohm zu Fukushima: www.youtube.com/watch?v=i4Gn06Fc6tk Holger Strohm-AKW Fukushima Update: www.youtube.com/watch?v=5KaCRWN419A Bild von Udo Lindenberg: www.universal-music.de/udo-lindenberg/bilder/detail/pic:3378_26641 “In Zukunft werden die Folgen der Atomenergie verheerend sein. Die Gräuel eines Herrn Stalin und Hitler werden dagegen völlig verblassen." Prof. Dr. Dr. Wladimir Michailowitsch Tschernoussenko (1941-1996) Er war ein ukrainischer Atmphysiker. Er wurde international durch seine Arbeit in der Sperrzone von Tschernobyl und seine Kritik an den Atomenergieprogrammen bekannt. Nach der Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 war Tschernoussenko bis 1991 in der Tschernobyl-Kommission der Akademie, und wissenschaftlicher Leiter der Task Force, die im Mai am Reaktor eintraf, um Dekontaminations- und Strahlenschutzmaßnahmen zu planen und den „Sarkophag“ (Schutzbau um den zerstörten Reaktor) zu entwickeln. Er arbeitete bis Anfang 1987 in der Sperrzone ungeachtet der hohen Strahlendosen, die seine Ablösung erfordert hätten. In den folgenden Jahren wurde Tschernoussenko in den westlichen Staaten zu einem bekannten Kritiker der Kernenergie, vor allem durch sein Werk Tschernobyl - die Wahrheit ("Chernobyl: Insights from the inside" Springer-Verlag 1991). 1996 starb er an den Folgen von multiplen Krebs. [Quelle: Wiki + Hülle: "Friedlich in die Katastrophe - Ein Plädoyer für das Überleben - Ein Film von Marcin El"] |