AUFKLÄRUNG ZUR HEILUNG
Aufklärung zur Heilung
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„Partiell blöde machen absurde Glaubensvorstellungen immer...“
Karl Heinz Deschner
(b.1924)
Deutscher Schriftsteller, Religions- und Kirchenkritiker
1 STATUS QUO
Im allgemeinen tun sich die Menschen sehr schwer mit den Begriffen
gesund, Gesundheit usw. Von klein auf hören wir bereits, dass
gesund gut und das Gegenteil davon schlecht sei. Was mit Krankheiten
zusammenhängt, wird nicht verstanden und deswegen abgelehnt oder
aus ANGST gemieden. Wo wir uns nicht auskennen, bekommen wir Angst (es ist
immer die alte gleiche Geschichte).
2 AUFKLÄRUNG
Die einzige sinnvolle Methode, den tausendundeinen Ängsten der Menschen zu
begegnen, ist KENNTNIS (griechisch gnosis), Kenntnis vom Lauf der
Dinge, von den Aufgaben des Menschen und der Natur. Meist sehen wir nur
unser äußeres Leben als das Wesentliche.
Der Materialismus der vergangenen Jahrzehnte hatte vielleicht den einen
Vorteil, dass dadurch die ganzen Illusionen und Phantasien eigenartiger
religiöser Spekulationen oder Vorstellungen zunichte gemacht wurden – und
die westliche Menschheit die Orientierung in den vielen verkündeten
Irrtümern verlor. Wobei man gerechterweise sagen muss, dass es
wahrscheinlich besser ist keine Orientierung zu haben als eine verkehrte
– denn so bleiben wir wenigstens suchend und schlurfen nicht ewig alten
Dogmen hinterher.
Gleiches gilt für die Medizin. Ihre alten Schienen erweisen sich als
marode, einzig die chirurgischen Fächer strahlen eine gewisse Frische aus,
solange sie den Notwendigkeiten folgen (und nicht Honorarsätzen und
OP-Klassen). Warum das so ist? Die Erfahrung ist der beste Lehrmeister:
Die Versprechungen und Illusionen der Medizin sind verpufft, zerplatzt wie
Seifenblasen. Und das kann anders nicht sein. Denn eine Heilkunde,
die die Gesetze des Lebens nicht mehr kennt, kann nur leere (und
wirtschaftlich gebundene) Versprechungen als heiße Luft in den Äther
blasen.
3 KATHARSIS
In den letzten Jahrzehnten lernten die Kinder von klein auf, Krankheiten
zu unterdrücken. Welches Kind, welcher Mensch hat schon das Glück, im
Elternhaus oder in der Schule einen normalen Umgang mit Beschwerden
und Symptomen zu erlernen? Leider sind es wenige, da sich Eltern und
Lehrer durch ANGST und GEWOHNHEIT lähmen lassen. Durch Angst und
Gewohnheit – das unselige Zwillingspaar – werden EINSICHT und VERNUNFT und
die KLARHEIT der INTUITION untergraben. Theoretisch wissen wir es alle:
Krankheit als Weg, Lernen durch Schmerz (LdS) oder Katharsis sind
Möglichkeiten, die zwar unangenehm, letztlich aber reinigend, klärend
sind. Doch wie sieht es in der täglichen Lebenspraxis aus? Denn nur darum
kann es gehen: in unserem alltäglichen Leben das zu verwirklichen, das den
Kindern und Mitmenschen vorzuleben, was wir intuitiv als richtig erfahren.
Meist sind Angst und Sorge um den morgigen Tag stärker als die
EINSICHT. (Einsicht heißt vermutlich nicht umsonst so. Wir könnten
mal nach-forschen, warum es nicht Vielsicht oder Zwei- oder
Dreisicht heißt, sondern eben Einsicht.)
Wollten wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass alles, was der Natur
entspringt, kein Zufall ist, sondern strengen natürlichen
Gesetzmäßigkeiten folgt, dann würden wir aufhören, ihr – der Natur – zu
widersprechen und zu misstrauen, ihr entgegen zu leben. Wir klagen über
schwere, komplizierte und leidvolle Krankheiten. Wir beklagen unser
Schicksal und/oder die Unfähigkeit der Medizin, uns zu helfen, statt uns
selbst zu fragen, wie es geschehen konnte, dass diese oder jene
Kompliziertheiten auftreten. Komplikationen sind stets und ausschließlich
die Folge von Missverständnissen (oft sind sie unumgänglich, damit wir mit
der Erfahrung reifen). Akute Beschwerden (mit Fieber, Ausschlägen,
Schmerzen, Müdigkeit usw.) sind nie etwas anderes als Reinigungsvorgänge,
es sind Lösungsprozesse, durch welche Stoffwechselrückstände, angestaut
durch eine verkehrte, wie auch immer unharmonische Lebensführung, zur
Ausscheidung kommen können – Katharsis also.
4 DER TOD – EINE OPTISCHE TÄUSCHUNG
Wir Erwachsene sind (nicht nur) in den Fragen der Heilkunde oft genug wie
unmündige Kinder, die den Abgöttern der Medizin oder auch dem so genannten
alternativen- oder Wellness-Hokuspokus mehr folgen als der nüchternen
intuitiven Vernunft. Warum nur?
Wir bleiben solange Sklaven unserer Sorgen und Ängste, wie wir uns
täuschen lassen von dem, was wir Vergänglichkeit oder Tod nennen. „Der
Tod – eine optische Täuschung“, brachte es Albert Einstein
(1879-1955), der geniale Lichtforscher, auf den Punkt. Der Tod wird
notwendig, damit das, was aus Irrtum gebaut, was also keinen Ewigkeitswert
hat, von uns genommen wird. Ist uns aber bewusst, dass wir immer nur
den Augenblick, den heutigen Tag leben können, verbannen wir alle
Spekulationen über eine un-wirkliche und sorgenvolle Zukunft (mit oder
ohne Jenseits je nach Art des Aberglaubens) aus unserem Leben. Die Folge
davon: BEWUSSTHEIT, GEGENWÄRTIGKEIT, VERSTÄNDNIS, wie alles mit allem
zusammenhängt und wie wir voneinander abhängig sind.
5 ERZIEHUNG
Das einzige, was wir dazu brauchen, ist oft das Schwierigste: MUT zur
SELBSTERKENNTNIS und zur unbedingten SELBSTVERANTWORTUNG. Das sind die
Voraussetzungen für die SELBSTHEILUNG. In erster Linie ist das auch die
Heilung von unseren oftmals eigenartigen, willkürlichen Anschauungen und
Irrtümern – einfach gesagt vom Aberglauben, der uns, bleiben wir in
ihm stecken, immer, zumindest partiell, blöde macht. Wenn wir, die
Erwachsenen, couragiert2 (ein weiteres interessantes
Wort) die Wege unseres Lebens gehen, werden uns die Kinder folgen. Es ist
auf alle Fälle eine gute Basis, auf der sich alles ohne Gewalt frei
entwickeln1 kann.
1Lebensmotiv
von Johann Amos Comenius (tschechisch: Jan Amos Komensky, 1592-1670,
Philosoph, Pädagoge, Theologe): Lass alles sich frei entwickeln, Gewalt
sei hiervon fern. - „Omnia sponte fluant, obsit violentia rebus –
Alles fließe aus eigenem Antrieb, Gewalt sei fern den Dingen.“
2couragiert:
herzhaft, beherzt, wagemutig, mutig, unerschrocken, kühn, heldenhaft,
tapfer usw.
VOM ARZT DES INNEREN
Vom Arzt des Inneren
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„Die eigentlich einzige Krankheit ist,
dass es der Seele an Licht mangelt.“
Wir,
die wir dieses Erdenrund bewohnen, dieses Tal des steten Kommens und
Gehens, sind alle mehr oder weniger krank, seelisch krank. Beginnen wir
einzusehen, dass die Heimat des Menschen das Licht ist, das überall
strahlt und somit auch in uns, dann werden wir uns unseres
Exilzustandes zumindest bewusst (Exil, ex coelis – aus dem
Himmel). Und dieses Bewusst-Sein, diese Einsicht, lässt in uns eine
Sehnsucht wach werden nach... Ja wonach eigentlich?
1
Ist der Mensch bereit für Autonomie, für Selbstverantwortung, dann werden
sich alle ihm innewohnenden Möglichkeiten zur großen Genesung, die
die Genesung der Seele ist, auftun. Dafür gibt es eine Voraussetzung, ohne
die nichts geht, eine Eigenschaft, die leider noch immer nicht zu häufig
anzutreffen ist: MUT. Es ist der Mut, nicht mehr dem Trott der Mehrheit zu
folgen. Die Bereitschaft zu diesem Mut verbindet uns auf der Stelle,
sofort, mit dem inneren Arzt – und sie will erarbeitet sein, sie
fällt uns nicht einfach so zu, sondern sie ist das Resultat von
Lebenserfahrung und vielleicht auch genügend Enttäuschungen.
Von Enttäuschung zu Enttäuschung bis zum Ende der Täuschung,
heißt es seit alten Tagen. Das Ende der Täuschung ist gleichzeitig
das Erkennen unserer inneren Not, die sich wenden kann durch Einsicht in
die Zusammenhänge des Lebens. Warum neigen wir so leicht dazu, die oft
schmerzende Sehnsucht in unseren Herzen zuzuschütten mit zahllosen
Ablenkungen? Verstehen wir die Ursachen und die Zusammenhänge, die den
harmonischen Gang der Dinge stören, werden wir diese Ursachen doch auch
auflösen wollen durch Bewusstheit. Der Kreis der Ursachen wird dann
weniger zwingend werden – was nicht heißt, dass unser äußeres Leben dann
frei ist von Schwierigkeiten und Problemen. In dem Maße jedoch, wie wir
unsere Kompliziertheiten annehmen (das Zauberwort, geladen mit
geheimnisvoller Kraft), können diese sich auflösen wie Nebel vor der
Sonne, wie Wolken, die vom stürmischen Wind vertrieben werden. Die Wolken
unserer Irrtümer, der so alten und kollektiven...
2
Was macht eigentlich krank? Wird der Mensch von sich aus krank, einfach
so? Körperliche Beschwerden und Symptome, die rasch kommen und genauso
schnell wieder gehen, sind im wesentlichen nichts als heilsame
Lösungsvorgänge, die uns bald wieder normal funktionieren lassen.
Werden allerdings diese akuten Geschehnisse missverstanden und
unterdrückt, dann wird’ s langwierig und bisweilen schmerzhaft. Sind
solche zähen, chronischen Leiden im weltenplan vorgesehen? Irgendwo in uns
schreit etwas laut und deutlich NEIN.
Unsere oft so schweren, ja zähen Lebenszustände sind nichts als die Folge
verkehrter Lebensanschauungen, die in uns seit ungezählten Generationen
verankert sind und die im Laufe des letzten, des so genannten
wissenschaftlichen Jahrhunderts auf die Spitze getrieben wurden. Der
Irrtum suggeriert – über Medien und deren verhätschelte Autoritäten -,
dass das Paradies auf Erden (das lange Leben, Glück, Reichtum, Macht,
Unsterblichkeit usw.) unser Teil sein wird, wenn wir ihm, dem Irrtum, nur
folgen wollen. Wir dünken uns dann klüger als die Natur und deren Gesetze
– es sind die Gesetze des Ganzen – und werden vorhersehbar an
diesen zerbrechen, und zwar solange, bis wir den Suggestionen des Irrtums
kein Gehör mehr schenken. Was nun ist die wesentliche Waffe, derer sich
der Irrtum bedient, um uns gefügig zu machen?
3
„Warum ich zuletzt am liebsten mit der Natur verkehre, ist, weil sie immer
recht hat...Verhandle ich hingegen mit Menschen, so irren sie, dann ich,
auch sie wieder und immer fort, da kommt nichts aufs reine; weiß ich mich
aber in die Natur zu schicken, so ist alles getan."
Johann Wolfgang von Goethe, Naturwissenschaftliche Schriften II
Alles, wirklich alles, hat seinen Sinn in der Ordnung des Ganzen. Auch der
Irrtum?
Auch der Irrtum! Denn er zwingt uns durch Erfahrungen zur Selbständigkeit,
zur Selbstverantwortung. Und dann werden wir – jetzt oder später –
aufwachen und in der Gegenwart Selbstverantwortung übernehmen wollen! Der
Irrtum hat uns so durch Schmerz gelehrt, keinem mehr zu folgen, das
Lemmingkostüm kann verbrannt werden. In dem Moment wird der Meister, der
Arzt des Inneren, seine Autorität erheben. Werden wir ihm dann folgen oder
von Mutlosigkeit übermannt? Ist unser individuelles Vermögen dann stark
genug oder bleiben wir Gefangene der kollektiven Ängste?
4
Wir sind nicht nur einfache Wesen mit einem Körper, sondern in uns lebt
ein geistiges Prinzip, ein feuriger Kern, der nur darauf wartet, sich
manifestieren zu können. Dieses geistigen Prinzips wegen gibt es diesen so
komplizierten Organismus, der uns durch die Resultate unserer Handlungen
in der Welt lernen lässt, damit wir letztendlich nach der Essenz zu
suchen beginnen – diese ist der Arzt des Inneren.
Gesund werden kann nur, wer sich diesem geistigen Kern – der inneren Sonne
– wieder anvertraut und das Leben nach dessen Inspirationen richtet. Unter
diesem Gesichtspunkt relativieren sich körperliche Beschwerden rasch, denn
sie werden unser Lehrmeister, unser Arzt – wenn wir hören wollen. Jeder
von uns macht die Erfahrung, im Nachhinein sieht man das zumindest so, wie
heilsam viele unserer Beschwerden oder Krisen waren. Wie oft fühlt man
sich nicht wie neu geboren nach einer schweren Zeit? Altes und
Untaugliches konnte gehen, das Leben wird wieder inniger und freier.
„Und wieder: Alchemie, die Scheidekunst.
Solve et coagula –
löse und füge aufs Neue zusammen.
Die Verwirklichung des Licht-Menschen:
Phönix, der Feuervogel, erhebt sich aus der eigenen Asche.
Im außen bleibt das Caput mortuum
die Schlacke, taubes Gestein.
der Arzt des Inneren – der Neue Mensch.
Ihr sollt nur den heutigen
Tag kennen
Denn unsterblich kann nur
sein,
wer im ewigen jetzt aufs neue ist geboren
1
Wenn von den Philosophen, von den großen Lehrern, von den Eingeweihten
aller Zeiten von Unsterblichkeit
und All-Bewusstsein gesprochen wird, dann hören wir oft (und
reden vielleicht selber auch so), dass ihre Schriften
und Anweisungen fern seien von der Praxis, komplizierte, intellektuelle
Spleenerei [Verrücktheit].
Die Verwandlungen vom Sterblichen zum Unsterblichen seien theoretische
Konstrukte und gingen den Menschen
eigentlich nichts an ... und was wisse
man schon Genaues. Es ist die Frage, was man will und was man sucht.
Wenn auch diese Schriftsteller viel schrieben und viel erklärten, so
erscheinen deren Texte durchwegs geheimnisvoll
und kompliziert - und doch wird durch sie Kompliziertes einfach, Krummes
gerade, Unebenes eben, Schiefes aufrecht
und die Quadratur des Kreises ebenso lebendige Tatsache wie die Auflösung
des Todes. Außerdem entschleiern sich
wie von selbst die dunklen Anweisungen der Kunst - der alchymischen Kunst.
Und wodurch? Indem der Mensch dem folgt,
was die Gegenwart zu tun
gebietet: nicht morgen oder übermorgen - nein jetzt, heute, von
Augenblick zu Augenblick.
Jetzt, auch wo dies gelesen wird... Und wenn du jetzt einen Auftrag
nicht erfüllst, um diese Zeilen zu lesen,
leg dieses Buch weg, um zu tun,
was getan werden will.
Denn:
Ihr sollt nur den heutigen Tag kennen
und die jetzige Stunde,
der Tod kommt nicht morgen,
er kommt heute.
(Paracelsus)
2
Heute, jetzt ist der Tod, der zum Leben ist. Von Atemzug zu Atemzug
kann alles gelöst werden, was jetzt gelöst
werden will in der Kraft des LEBENS. - Und auch heute ist das Leben zum
Tode: dann, wenn es nicht getragen wird
vom kräftigen Strom innerlicher Einsicht, sondern ständig im faulen Wasser
von Ängsten und Gewohnheiten kreist.
Und immer wieder kommt die
Frage auf mit bangem Blick, einem Aufschrei gleich: Wie lebe ich das
Leben?
Und die Antwort klingt durch die Jahrtausende: Kehret um,
wendet euch eurem Innern, dem Wesentlichen zu -
und werdet wie die Kinder, wisset also nichts vom morgigen Tag oder
der nächsten Stunde.
Solche Überlegungen anstellend, taucht ein weiteres Mal die Frage auf:
Was lenkt uns ab vom Augenblick?
Ist es etwas anderes als Sorge, als die Angst um die folgenden Tage, die
geboren ist aus den vielen Dingen der
Vergangenheit, die sich uns ständig
anbieten von Minute zu Minute und als zähe Gewohnheit unsere
Aufmerksamkeit
auf sich ziehen und das Leben erschweren? Die folge ist - wieder einmal -
nicht gelebtes Leben.
Allerdings könnte es auch
einfach sein: Heißt es nicht, Mut haben zum Augenblick? Beginnen
wir, aufmerksam
und bewusst im Buch des Lebens zu lesen, so wissen
wir von Herzschlag zu Herzschlag, welche Aufgaben anstehen.
Auch die Aufgabe ist eine Gabe, ein Geschenk also, ein Geschenk zum
Leben, damit sich die Ewigkeit im Jetzt
zu erfüllen beginnt.
3
Wann und wie dies geschieht, ist nicht ausschließlich in unsere Hand
gelegt, doch haben wir sehr bewusst Anteil daran.
Wir bekommen eine
deutliche Ahnung von diesen Dingen, die in uns, mit uns, mit unserer
Seele geschehen sollen,
damit sich die Dinge, die erfüllt werden wollen, erfüllen können - durch
Hingabe an das Wesentliche in uns.
Ein Beispiel aus der Natur möge es veranschaulichen: Da ist die Raupe, die
sich, wenn die Zeit gekommen ist,
dem Kokon gefangen gibt, sich einspinnt, damit das wesentliche zur Geburt
kommen kann - das vollkommene Insekt,
ein Bewohner der Lüfte. Die Transformation vom Irdisch-Dunklen zum
Luftig-Hellen hat dann stattgefunden.
Und der Mensch, der dies beobachtet, fragt sich: Wo ist denn nur die Raupe
geblieben? Sie ist weg, aufgelöst, verflüssigt,
gestorben - und sie weiß
nicht, wer sie als Schmetterling sein wird. Sie weiß es nicht, trägt aber
die (instinkthafte)
Gewissheit der Natur in sich.
Ist für die Umwandlung des irdisch-äußerlichen Menschen der Moment der
großen Veränderung gekommen, will er nicht
mehr das Kraut vom Acker
fressen. Den Acker kennt er, ebenso das Kraut, er ist satt; der Schmerz
der Unerfülltheit,
der ständig wiederholten Enttäuschungen, lässt die Sehnsucht wachsen nach
den Ländern jenseits der Meere.
4
Da schreit ein Kind. Soll ich es schreien lassen, um dieses Essay zu
schreiben?
Das Schreien des Kindes ist eindeutig. Irgendeine Not will gestillt
werden. Es ein paar Minuten herumzutragen,
ist vielleicht das Heilmittel. Das wesentliche in uns gebietet, was zu tun
ist. Und dann erleben wir einmal mehr
die große Freude, das zu tun, was jetzt getan werden will. Und ich
trage mein Kind, das aufhört zu schreien nach
wenigen Schritten und mit großem Glück in meinen Armen einschläft - es ist
das Glück, zu Hause zu sein:
Jetzt, hier, Gegenwart
Zeit des Feuers
Zeit der Erfüllung
5
Zusammengefasst:
►Der Mensch sucht nach
Wahrheit, nach Bewusstheit, philosophisch, mehr oder weniger abstrakt.
Das hat etwas mit der Vorherbestimmung zu tun, dass es einem gegeben ist,
über diese Dinge nachzudenken
(allzu viele sind es leider noch immer nicht, die den verborgenen Dingen
auf der Spur sind).
►Was geschehen soll, muss
jetzt geschehen. Deshalb verdrängt der Mensch also seine Illusionen
und Phantasien,
Erinnerungen und Freuden nicht mehr, sondern
versteht sie als Boden des Lebens, ja als Dünger der Erneuerung.
►Weiters tun wir, was getan
werden will: aufräumen, Geschirr abwaschen, Botengänge, Gehsteig kehren,
Besprechungen, Telefonate usw. Dabei achten wir die eigene Bequemlichkeit
(auch die körperliche) als gering,
keines Wortes, keines Gedanken wert.
►Alles hat seine Zeit zur
Reifung (Raupe - Kokon - Schmetterling)
►Der Zeitpunkt jedoch ist
immer jetzt.
Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 103-107. Verlag Zeitenwende 2008
Wir Kerkermeister - Traktat wider die Komplikation
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"Das Lehrbuch ist bereits
geschrieben,
wir verfassen die Kommentare"
Paracelsus
Philippus
Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim
(vermutlich 10.
November 1493 in Egg bei Einsiedeln (Schweiz) - 24. September 1541 in
Salzburg)
Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe, Philosoph
Axiome der
Heilkunde
I
Leben in der Natur braucht, um zu geschehen, nicht das, was Wissenschaft
genannt wird, und keine Kultur,
wohl aber Bewusstheit, Verständnis für und Einsicht in den Lauf der
Dinge und der Zeit, also in die Ordnung,
wie sie der Natur zugrunde liegt und der Schöpfung entspringt.
II
Alles, was unsichtbar ist, jedoch sichtbar werden muss, wird durch die
Lebensvorgänge manifest
und äußerst sich in wahrnehmbaren, makroskopischen Dimensionen.
III
Von harmonischen, gesunden Leben spricht man, wenn es seiner Art
entsprechend in Bewegung bleibt
und Stoffwechselprozesse jeder Art ungestört geschehen können. Dazu
gehört nicht nur der materielle Körper,
der von sich aus zu keinem Leben im Stande wäre, sondern ebenso Denken,
Fühlen sowie eine energetische Matrize,
Lebensenergie oder Lebenskraft, die wir unter anderem als Lebenswärme
wahrnehmen können.
IV
Beschwerden, welcher Art auch immer, entstehen durch Verzögerung der
Stoffwechselprozesse
und sind die natürlichen Bemühungen des biologischen Systems - wie auch
der Seele - zur Genesung.
Was wir als Krankheiten bezeichnen, sind Lösungsvorgänge - schmerzhaft
in dem Maß,
wie wir uns diesen Prozessen widersetzen beziehungsweise sie nicht
zulassen können.
V
Für diese Vorgänge bedient sich die Natur der Entzündung, die nichts
anderes ist als ein Anfachen (ent-zünden)
der vorhandenen (natürlichen) Lebenskraft, also deren Verstärkung.
Hitze, Schwellung, Rötung und/oder Empfindlichkeit
sind die entsprechenden Symptome, die auftreten müssen, um stockende
Stoffwechselvorgänge
(übertragen Atmungsprozesse) wieder zu ermöglichen.
VI
Heilung erfolgt durch die vorhandene Lebenskraft; wird sie nicht
behindert, geschieht dies von selbst.
Ist der Körper zu schwach, um zu genesen, kommt es zu einer Auflösung,
einer Entbindung dessen,
was vor dem Wesentlichen, dem Unsterblichen des Menschen keinen Bestand
hat.
VII
Die kleinen Lebewesen, Bakterien, Pilze und ähnliches, sind Helfer des
Lebens, also auch der Genesung.
Deren chemische oder sonstige Abtötung führt zur Chronifizierung und
Komplikation des Leidens.
VIII
Ebenso führen entzündungshemmende chemische, physikalische oder
chirurgische Maßnahmen
zur Unterdrückung der Lebensvorgänge, gleichfalls mit der Folge von
Komplikation
und Chronifizierung und vermehrtem Leid.
IX
Eine rationale, diese Zusammenhänge begreifende Heilkunde kann nie in
das Lebensgeschehen behindernd eingreifen,
sondern wird die verstärkten Stoffwechselabläufe der Entzündung (der
Genesung also) unterstützen.
X
Der Mensch, als einziges schöpferisch veranlagtes Wesen, muss danach
streben, sich der Umstände (Blockierungen) bewusst zu werden, die zu dem führen, was als „Krankheit“ erscheint, die letztlich eine Folge
der Abweichung vom innerlichen Plan ist, der dem Mensch
und der Natur zugrunde liegt. Dieser Plan bedeutet Freiheit und
Mitarbeit in der Ordnung des Kosmos.
Naturgesetze, Axiome (Achsen)
beschreiben Urprinzipien der Schöpfung, sie sind.
Sie werden nie von Menschen aufgestellt, sondern höchstens durch
Menschen wahrgenommen und formuliert.
So existieren beispielsweise die Gesetze der Planetenbewegung, der
Mechanik,
der Relativitätstheorie oder die der Heilkunde usw.
Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 13-16. Verlag Zeitenwende 2008
Alltag
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AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN HEILKUNST
1
BESTANDSAUFNAHME – DIE KUNDE VOM UNHEIL
Das Gesundheitssystem dümpelt seit Jahren in den roten Zahlen; nichts geht
mehr; Chaos, wohin man blickt. Die Defizite steigen von Jahr zu Jahr und
müssen vom Volksvermögen ausgeglichen werden. Dass dann wieder einmal von
Korruption und Bestechung (Geschenke der Industrie an die Ärzte) die Rede
ist, nennt die Dinge nur, wie sie sind, weswegen sich die Empörung auch
deutlich in Grenzen hält. Ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung
findet immer weniger Gefallen an dem Bevormundungssystem unserer Medizin.
Unlängst traten bei einem Podiumsgespräch übers Impfen zwei Ärzte
gegeneinander an. Für den Impfbefürworter wurde es eng, aus dem Publikum
kamen Buh-Rufe. Er sagte darauf:
„Ihr müsst’s uns schon glauben, wir haben’s ja studiert.“
Studiert
haben wir es – na und? Die Erfahrungen zählen mehr als alle Studien
der Studierten und deren verzweifelt mühevoller Versuch, den Aberglauben
gegen den Hausverstand irgendwie doch zu beweisen. Allerdings muss der
Boden bereit sein, in dem die Saat des Aberglaubens aufgehen kann, und der
ist und heißt: Angst. „Die Angst der Menschen ist das Brot der
Mediziner“, hörte ich eines Tages zufällig im alten Fährhafen der
Insel. Häufig genug sind Diagnosen nichts als Kunden vom Unheil ...
das leugnend, was wir „gesunden Menschenverstand“ nennen, der doch sagen
müsste, dass Gift in großen Dosen nie heilend sein kann, nie,
wirklich nie. Kleine Lebewesen (tatsächlich notwendige Symbionten, wenn
man will Mitarbeiter) werden verteufelt und ausgerottet – zur Genesung?
„Wenn’s die Antibiotika nicht nehmen, kriegen’ s dies und das und jenes
auch noch dazu.“ Oder: Krebszellen sollen durch riesige Dosen Gifte
abgetötet werden – damit der Mensch leben kann? Etwas Absurderes,
Schildbürgerlicheres ist kaum denkbar, weswegen ein Buch den Titel trägt:
Krebs ist mit Chemotherapie heilbar, oder: die Erde ist doch eine Scheibe.
So verstarb ein guter Freund des Verfassers mit den statistischen
Heilungsversprechungen der Krebsforschung, trotz den etwa 25
Chemotherapien, zwei Knochenmarkstransplantationen,
Nabelschnur-Stammzellen-Experimenten usf. Er verstarb 34jährig, und einer
der Professoren („Freundlich, nett und bemüht waren sie alle, wirklich
alle, vor allem die Schwestern.“) bemerkte bedauernd:
„Wir haben die Krebszellen alle vernichtet, leider die Lunge auch.“ Und
das wird ernst gemeint. – Wir wollen die zwei großen neuen Jaguars nicht
zählen, die die Behandlung der Versicherung und den Spitalserhaltern
(sprich der Allgemeinheit) gekostet hat. Darum darf es nicht gehen. Aber
die Resultate dürfen wir uns ansehen. Nein, die müssen wir
uns ansehen. Die Ausgaben für die Forschung sind hoch wie nie – die
Ergebnisse nichtig seit Jahrzehnten. Die Lobby dahinter hat damit
natürlich nichts zu tun, ein Schalk, wer das behauptet!
2 ... DIE SUCHE NACH DER VERLORENEN HEILKUNST
Heilkunst: von Kunst ist die Rede, doch Kunst und Statistik und
technisch-chemisches Brimborium vertragen sich irgendwie nicht wirklich.
Man hat Studien, Standards und Strukturen – und Kunst klingt nach Freiheit
und Gegenwärtigkeit, klingt nach Einfühlung und Überblick und vor allem
nach spontaner Kreativität, und das beißt sich mit grober, ehrgeiziger
Medizin. Für jene Menschen, die Freude haben an Eigenständigkeit und die
Verantwortung für sich übernehmen wollen und können (können!), wird
der Ruf nach Heilkunde jenseits der offiziellen Medizin laut.
Doch es gehört eine Eigenschaft dazu, die nicht typisch ist für uns: Mut,
Mut zur Eigenständigkeit, Mut, nicht auf das Geunke der Unken am Tümpel
klebriger Gewohnheit zu hören, sondern den eigenen Weg zu gehen, Mut, auf
die Intuition und eigene Erfahrung mehr zu geben als auf Lehrmeinungen
(das h - ein stummes h – ist meist Tarnung für einen anderen
Buchstaben, der aus Gründen der Geheimhaltung nicht bekannt gegeben werden
darf).
Dann verstehen wir allmählich, warum von Krankheiten und nicht von
Lösungsprozessen gesprochen wird.
Und wenn die Heilkunde zeitlos aktuell davon spricht, dass es der
Boden ist, der Leben so oder so, gesund oder krank, entstehen
lässt, werden wir nach Möglichkeiten der Veränderung in uns suchen.
Hilfe finden wir dann nicht mehr als „Patienten“, sondern als mündig
werdende Menschen jenseits der orthodoxen Medizin, die für uns dann
nur mehr wenig oder gar keine Bedeutung haben wird.
3 ZU DEN URSPRÜNGEN
Das Herz ist der Quell der Dinge, weswegen es seit alters her heißt,
man sieht nur mit den Augen des Herzens gut. Auch denken sollten wir
mit dem Herzen – der Verstand wird dann Diener sein können. Klugheit,
Gegenwärtigkeit, der heutige Tag und die jetzige Stunde – das
erfahren wir als das Leben. Aufmerksamkeit, Wahrnehmung dessen, was
in und um uns ist – auch das könnte als nüchterne und sinnvolle
Lebenshaltung angesehen werden. Die Kraft des Lebens kann immer nur im
Jetzt sein – und auch die Kraft der Genesung, wenn es nötig ist, und
es ist vor allem bezüglich der Seele ohne Unterlass nötig. Ja, und dann
müssen wir Krankheiten, wie ständig erwähnt in diesem Buch, als
Lösungsprozesse für alte Zustände verstehen, Zustände aus unserer
Biographie, unserer Familie, unserer Umgebung usw. Eigentlich sind es
Wachstumsschmerzen: Erfahrungen, durch welche wir an Bewusstheit, an
Einsicht, an Verständnis reifen können. Ein tatsächlich gegenwärtiger, ein
zum Wesentlichen hin orientierter Mensch weiß sich immer verbunden
mit allem und allen, weiß sich in einem universellen Feld des jetzigen
Augenblicks – und dadurch ist Genesung in einem weitreichenden Sinn
möglich. Die Suche nach der verlorenen Heilkunde wird dann eine neue
Qualität bekommen: verwirrte, unglücksschwangere, ängstliche, um den
morgigen Tag besorgte Ziellosigkeit verwandelt sich in ruhige Klarheit und
Aufarbeitung und Lösung der alten Dinge. Der Körper wird dadurch nicht
unsterblich, nicht gefeit vor Krankheit, denn das geht nicht, doch die
Seele wird immer freier, um sich ihrer Aufgabe zu nähern. – Und warum
sollte der Mensch dann nicht finden, das heißt verwirklichen, was sein
Herz so sehnsüchtig sucht?
Aus:
„Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 87 – 91. Verlag Zeitenwende 2008
Siehe ZITATE: Dr. Gerhard Schwarz - Sinn der Krankheit
>>>
ENDE VON PATIENT
Eine Erzählung
Aus: „Wendezeit der Medizin – Zur Kunst der Selbstheilung“
Verlag Zeitenwende 2010 (Seite 41 – 46)
Was
soll denn das: „Ende von Patient“? Das ist doch kein Deutsch. Doch genauso
stand es auf dem Plakat, das in einem angenehmen Kaffeehaus der Innenstadt
hing, ganz groß und deutlich in roten Lettern auf schwarzem Grund. Daneben
war ein Bild: Ein Mensch wirft Pillen in einen Mülleimer, auf dem steht: „Vorsicht
Sondermüll.“ Um das kleiner Gedruckte lesen zu können, ging ich, wie
etliche vor und nach mir auch, näher an das Plakat heran. „Werbetechnisch
einwandfrei“, dachte ich bei mir, „keiner weiß so recht, worum es geht,
also schauen sie genauer hin.“ Es stand geschrieben: „Nimm deine
Gesundheit in die eigene Hand. Denn wer sollte je Dein Arzt sein, wenn
nicht Du selbst? Wer es will, kann es!“ Ich war durchaus erstaunt und
nicht wenig verblüfft über diese Worte: kämpferisch, radikal, erfrischend.
Beworben wurde ein Vortrag, der am Abend zuvor stattfand.
Der Vortragende war ein gewisser Prof. Jorgen Smid aus Kopenhagen. Und bei
dem Wort Kopenhagen wurde mein Herz warm; ich liebe diese Stadt, keine
Ahnung, warum, es ist einfach so. Mit einem Mann mittleren Alters, der
schmunzelnd vor dem Plakat stand, kam ich ins Gespräch. Wie es der Zufall
wollte (ach ihr Zufälle, es fällt mir immer schwerer, an so etwas zu
glauben), war er am Abend zuvor bei diesem Vortrag gewesen.
„Und warum haben Sie das Plakat noch einmal gelesen, wenn ich fragen
darf?“
„Ein gutes Plakat, ich wollt es mir noch einmal ansehen.
Es ist schon reißerisch, und diese roten Buchstaben erinnern mich ein
bisschen an einen Vampirfilm.“
„Ja, man wird hingezogen. Aber vielmehr ist es der unklare Satz „Ende von
Patient“, mit dem zuerst einmal niemand etwas anzufangen weiß. – Und wie
war der Vortrag?“
Wir setzten uns und bestellten, es war ein kalter
Wintertag, eine Kanne dampfenden Tee und begannen, uns über den Vortrag zu
unterhalten.
„Wissen Sie“, sagte er, „ich beschäftige mich
normalerweise nie mit diesen Themen. Ich gehe auch nicht zum Arzt, bei uns
in der Familie sind eigentlich alle gesund und werden alt. Ich nehme nur
Hausmittel und gehe wenn nötig mal ein paar Tage ins Bett. Ein Verwandter,
Onkel dritten Grades oder so, der ist jetzt gut um die 90, ging einmal,
damals war er 40, zum Arzt wegen des Herzens. Die verschriebenen Pillen
schmeckten ihm nicht, da fuhr er zu einem Bauerndoktor ins Gebirge, der
ihm etliche Kräutertees verordnete – und damit war sein Herzweh weg.“
„Tja, allen Anschein nach ein glückliches Naturell Ihr Onkel, aber solche
sind selten heutzutage. Die Menschen haben allgemein ja so viel Angst.“
„Ja ja, die Menschennatur, die ist nicht einfach.“
„Aber wollen Sie nicht erzählen, worum es gestern ging?“
„Nun, der Vortragende war ein ehemaliger Arzt und
Professor, ein Spezialist halt, der jetzt Bücher schreibt und Vorträge
hält. Früher arbeitete er in einem Krankenhaus, er war Immunologe oder so.
Als seine Frau an Krebs dahinging, wollte er nicht mehr und stieg aus. Er
merkte, dass alles, was er so forschte und entwickelte, für die Katz war.
Die ganzen Theorien klangen alle recht plausibel – wenn man die Resultate
in der Praxis nicht beachtete. Er erzählte, dass er schon lange vermutete,
dass es in der Praxis anders ausschaut als in der Theorie, doch gefangen
im wissenschaftlichen Glashaus konnte er es nicht sehen, zu faszinierend
seien die Fakten und Experimente gewesen. Wovon er gehört, es aber
verdrängt hatte, bewahrheitete sich bei der Krankheit seiner Frau, die gut
versichert war“,
dabei schmunzelte mein Gegenüber, und ich dachte mir meinen Teil.
„Sie sei mit Schmerzen trotz starker Medikamente
gestorben. Der Oberarzt, auch ein Professor, soll gesagt haben: „Ja, den
Krebs haben wir besiegt, aber leider ist die Lunge dabei zerstört worden.“
„Ist das veröffentlicht?“
„Ja, in einem seiner Bücher mit dem Titel „Ein
Wissenschaftler packt aus“. – Aber hören sie, jetzt kommt’s erst: Der Smid
hatte begonnen, in der medikamentösen Therapie zu recherchieren, und seine
schlimmsten Ahnungen bewahrheiteten sich. So stellte er folgende These
auf.“
Er ging zum Plakat und zeigte auf den Untertext:
„Das medizinische System kann nie Interesse haben an der Gesundheit der
Menschen – es würde sich selber auflösen.“
Das war also die
These.
Nach einer kurzen Denkpause sagte ich: „Ist logisch, sie würde sich doch
selber unnötig machen, dieses korrupte System müsste zusammenbrechen! –
Aber mich wundert immer wieder, dass die Wartezimmer so voll sind. Die
Menschen rennen wie die Schafe zu ihren Doktoren, die ja noch immer die
Götter sind.“
„Sie kennen das Sprichwort vom Schafspelz und so weiter.“
[Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in
Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. (Mt
7,15)]
„Aber erschreckend ist es schon, diese Unmündigkeit ...“
„... ja, wie die Herde, die ihren Leithammel
hinterherläuft, Sie sagten es eben. Die Ärzte selber sind ja nicht
wirklich schlimm, die meisten sind echt bemüht und freundlich. Es sei
tatsächlich die Unmündigkeit der Menschen im allgemeinen, sagte auch Smid,
die das alles so werden lässt: hier die Patienten und dort die auf ihre
Art genauso unmündige Masse der Mediziner. Man spricht nicht umsonst von
der Medizinerschwemme, die die Interessen all derer düngt, die so gut wie
möglich danach trachten, die Menschen unmündig zu halten. Der Professor
sprach etliche Male von den „Schein-Ärzten“, die dem
„Kranken-Schein“ entsprächen.“
Danach entstand wieder eine kurze Pause, in der mir viel durch den Kopf
ging – der Scheinkranke, der kranke Schein und die e-card,
die den Schein wahrscheinlich nur tarne. Schließlich sagte ich:
„Sagen Sie, was hat der Vortragende für Alternativen aufgezeigt oder hat
er nur geschimpft?“
„Bei seinem Vortrag beschäftigte er sich hauptsächlich mit
dem Thema „Wege aus der Abhängigkeit“. Und da sprach er von
Paracelsus [1493-1541], der schon vor Hunderten Jahren sagte: „Der
Patient sei sein Arzt, der Arzt dessen Helfer.“
Ich stutzte: „Lebte der nicht im Mittelalter?“
„Ja, vor etwa 500 Jahren hat er gelebt.“
„Das ist ja die Revolution im Gesundheitswesen schlechthin! Sicher, einige
Ausnahmen muss es geben, Chirurgie und so, aber ...“
Da unterbrach er mich: „Sehen Sie, das ist es,
was „Ende von Patient“ bedeutet: der Mensch, der es kann und will, soll
Verantwortung für sich übernehmen.“
„Kann und will“, wiederholte ich gedankenverloren.
„Viele wollen es, können es aber nicht – noch nicht, sie
folgen dem Experten-Aberglauben mehr als ihrem Verstand.“
„Ja, aber wenn’s einem wirklich dreckig geht, dann rennt man erst wieder
zu den Strohhalmen, um sich anzuklammern...“
„Genau diese Frage kam zur Sprache, und da sagte Smid, es
ginge nun darum, früh genug zu erkennen, dass wir immer selbst für uns und
unsere Gesundheit verantwortlich seien ...“
„Was eigentlich selbstverständlich ist“, unterbrach ich.„Selbstverständlich sein sollte, die Betonung liegt auf
sollte. Smid erzählte, dass in Dänemark das Wort Patient ein
mildes Schimpfwort ist, so wie auch bei uns in Österreich; in Deutschland
ist das nicht so.“
„Ein Patient ist halt einer, der sich nicht auskennt, der uninformiert und
irgendwie ungeschickt ist.“
„Smid sagte auch, dass es um Patientenbefreiung gehe und
nicht um Patientenbindung – ein Schlagwort, das in jeder Medizinerzeitung
im Bereich „Marketing“ vorkomme. Ganz besonders erzürnte der Referent sich
eben über dieses „Marketing“, das Apotheken und Arztpraxen beherrsche.“
„Wie können wir lernen, unser eigener Arzt zu werden? Das muss doch die
wesentliche Frage sein. Ist darüber gesprochen worden?“
„Smid machte etliche Andeutungen, ich verstand das etwa
so: Jeder trage die „Instanz der Erkenntnis“ – so nannte er es – in
sich: es sei die Intuition, die aber immer nur im Hier und Heute, in der
Gegenwart, nie gestern oder morgen, wirksam sein kann.“
„Klingt einleuchtend“, warf ich dazwischen, „eigentlich ist alles immer
nur Gegenwart. Jetzt atmen wir, jetzt schlägt unser Herz ...“
„Keine Frage, der Mensch müsse sich endlich in der
Gegenwart einfinden, dann würden alle Spekulationen des Verstandes um eine
unsichere Zukunft aufhören – und damit auch unsere Sorgen und Ängste. Wir
müssten endlich anfangen, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Unsere
Intuition sei das Wesentliche, unser aller innere Arzt. Smid beendete den
Abend mit einem Zitat aus dem Kleinen Prinzen von Saint-Exupery –
und ich muss Ihnen sagen, die Zuhörerschaft war ergriffen wie ich es
selten nach Vorträgen erlebte.“
„Hier mein Geheimnis -
Und es ist sehr
einfach:
Man sieht nur mit dem
Herzen gut.
Die wesentlichen
Dinge sind für das äußere Auge unsichtbar.“
WEGE AUS DEN KREISEN DER ANGST
WEGE AUS DEN KREISEN DER ANGST
pdf
>>>
Aus:
„Wendezeit der Medizin – Zur Kunst der Selbstheilung“
Verlag Zeitenwende 2008 (Seite 105 – 109)
Dr.med.Klaus Bielau, Krenngasse 25, A-8010 Graz
1 ERFAHRUNGEN
Eine studierte Lehrerin, Ende 20, in den Bergen lebend, bekommt in Kürze
ihr erstes Kind. Über sich selber sagt sie, dass sie von Natur aus
kritisch sei. Einige Wochen nach der Geburt steht sie vor der Frage, ob
sie das Kind impfen lässt oder nicht. Die junge Mutter hat kein gutes
Gefühl dabei, es impfen zu lassen. Ihrem Naturell entspricht es, dieses
Gefühl zunächst einmal nicht zu unterdrücken, weswegen sie Informationen
über das Impfen einholt. Und da gibt es eine Unzahl an Fürs und Wider.
„Da
kann einem ja ganz schlecht werden vor lauter Informationen“,
sagt sie.
Nun sieht sie sich in ihrer Umgebung um, betrachtet sich die vielen
geimpften Kinder und die wenigen, denen die Impfungen erspart blieben.
„Was
soll ich sagen? Bei den Nicht-Geimpften gibt’s offensichtlich keine
schweren Krankheiten, wohl die üblichen Erkältungen, Ausschläge, Fieber
und so weiter, aber nichts Chronisches, kein Asthma, keine Allergien,
keine heftigen psychischen Störungen. Die Kinder mit hartnäckigen
Krankheiten sind offensichtlich die geimpften, ohne Ausnahme.“
Dann fragt sie eine Homöopathin in der Hauptstadt, das Fazit:
„Enttäuschend! Die Frau wollte mir weismachen, dass zwei Impfungen nötig
seien, die anderen nicht. Auf die Frage, warum diese nötig seien und jene
nicht, gab sie keine befriedigende Antwort.“
So besucht sie einen Homöopathen, der für seine impfkritische Sicht
bekannt ist. Und der kann der Mutter erklären, warum es beim Impfen nicht
ums Impfen geht, sondern um das rechte Verständnis von Gesundheit und
Krankheit. Ihrem Verstand leuchten die Dinge ein.
„Warum
sollte ich jetzt noch impfen lassen?“ fragt
sie sich.
Mittlerweile ist sie zu einer Aufklärerin in ihrem Umfeld geworden und
organisiert entsprechende Vorträge.
2 GLEICHGEWICHTE
Immer wieder muss wiederholt werden, dass es beim Thema Impfen nicht um
das Impfen an sich geht, sondern um das Verständnis der Zusammenhänge:
►Es gibt keine hundertprozentige Gesundheit. Alle Stoffwechselprozesse sind
nichts anderes als fließende Geschehnisse, die im Gleichgewicht sind,
solange sie nicht gestört werden.
►Die Gleichgewichte nennen wir Gesundheit, deren Störung Krankheit. Das,
was wir als Entzündung kennen, mit Hitze, Rötung, Schwellung usw., ist der
natürliche und nur verstärkte Prozess der Ausscheidung dessen, was aus dem
Körper muss.
►Ausscheidungsprozesse sind die Reinigung (in der Sprache der Alchemie:
Purifikation) des ganzen Lebenssystems, also nicht nur des materiellen
Körpers, sondern auch der feineren, ätherischen (energetischen) und
Bewusstseins-Ebenen.
3 ZUSAMMENARBEIT
Alles hängt mit allem zusammen, alles ist miteinander verschränkt, dies
lehrt die Quantenphysik und bestätigt damit bekannte Tatsachen, die der
aufmerksame Beobachter in seinem Alltag immer wieder feststellt. Ein
Beispiel: Die kleinen Lebewesen, Bakterien, andere Einzeller, Pilze usw.,
die wir mit bloßem, freiem Auge nicht wahrnehmen, aber einfach als
zu uns gehörend betrachten, helfen als Symbionten bekanntlich bei
allen gesunden Lebensprozessen. Vor allem aber helfen sie bei
Genesungsvorgängen, zu denen wir aus unseren gewohnheitsmäßigen Ängsten
Krankheit sagen.
Verstehen wir diese Zusammenhänge nicht nur intellektuell, sondern auch
intuitiv und ganzheitlich, kann in uns eine neue Einsicht,
ein neues Vertrauen erwachen, ja richtig: erwachen. Dieses Vertrauen ist
wie Licht und Wärme, es ist eine Kraft, welche die alte Angst auflösen
kann. Der direkte Weg dazu ist immer Gegenwärtigkeit und Achtsamkeit.
Wer ganz und gar zwischen Vergangenheit und Zukunft steht, wird immer hin
und her gestoßen bleiben wie auf einer Achterbahn mit allen Folgen.
4 WAS TUN?
Wie immer stellt sich die Frage: Was tun? Die Antwort ist so banal
wie (oft) schwierig zu realisieren: eintauchen in die endlose Weite der
Gegenwart, eintauchen in das Synchronfeld des Lebens, in dem das
Bewusstsein erwacht und man erkennt, wie alles mit allem verbunden ist.
Nachfolgend nun der Versuch eines einfachen Rezeptes:
►
Ängste und Sorgen vor Krankheit und Leid nicht unterdrücken, sondern
verstehen als Erbe der Generationen. Dadurch wird diesen Phantomen aus
einer alten Zeit die meiste Kraft genommen, und irgendwann lösen sie sich
ganz auf, werden verbrannt im Feuer der Gegenwart.
►
Auf die Bedürfnisse des Körpers achten. Keine Askese, kein Fanatismus in
irgendeine Richtung.
►
Das
Leben so annehmen, wie es sich uns stellt.
5 DAS MÄRCHEN
Unzählige Male wiederholt und noch viel öfter vergessen heißt es seit
alten Tagen:
Der
Himmel ist in dir.
Das Licht des Lebens ist in uns.
Der Quell des Lebens,
er liegt in den Tiefen des eigenen Wesens.
Und er hat einen Namen: Saat des Lichtes.
6 ERNEUERUNG
Es geht um eine Wiedergeburt, um eine innerliche Geburt zu etwas ganz
Neuem – und nicht um Erweiterung dessen, was ganz untauglich ist fürs
wirkliche Leben, jenes Leben, das den Tod auflöst und nicht mehr nötig
macht, weil es eins geworden ist mit dem Plan der Welten.
Es war schon immer so
Zur Korruption in der
Ärzteschaft
Das Bild ist bekannt: ein
Friedhof in dunkler, rot-grau-violetter Abendstimmung.
Auf diesem ein Grabstein mit verwitterter Inschrift:
ES WAR SCHON IMMER SO
1
"Ja, es stimmt schon, es gibt schwarze Schafe, aber das sind die
Ausnahmen,
und mit denen verfahren wir streng, wenn wir etwas erfahren."
(O-Ton Ärztekammer-Funktionär)
2
Ärgere dich doch nicht, lass dich nicht lumpen, denn niemand muss
empört sein, niemand beleidigt, nicht
die Ärzte, nicht die Kammerfunktionäre, nicht die Politiker oder die
Journalisten, auch nicht die Menschen,
das Publikum. Denn: es ist ja schon immer so gewesen. Wie
sollte es auch anders sein? Unzählige leben
davon, eine riesige Industrie boomt, deren Aktionäre seit Jahrzehnten
Gewinne schreiben. - Wer ist denn
wirklich interessiert an Gesundheit, wer könnte dann noch
verdienen? Ein verkehrtes System will
aufrechterhalten sein, und dann ist alles verkehrt. Überall, wo man
hinschaut, gibt es kleine Betrügereien,
größere sind nur die logische Konsequenz. (Wie mögen sonst zum Beispiel
die deutlich hohen
Ärztekammerbeiträge gezahlt werden?) Und keiner ist dabei glücklich -
doch es war schon immer so.
3
Solange wir die Ursachen der Krankheiten nicht verstehen wollen, solange
wir - aus Angst - lieber zu
den Doktoren laufen und uns mit prozentuellen Heilungsversprechungen
zufrieden geben und Pillen schlucken
zur Unterdrückung der Symptome, solange wir aus Furcht und Unkenntnis
Verantwortung abschieben, solange
kann sich an den Systemen nichts Wesentliches ändern, und der große Crash
ist deutlich absehbar.
Wer tatsächlich Verantwortung für sein Leben übernehmen will, sucht nach
anderen Wegen, versteht, dass
Symptome nicht chemisch weggezaubert werden können, wenn von Heilung
gesprochen werden soll. Nur darum
geht es - immer: die Ursachen der Symptome finden, um diese - die
Ursachen - möglichst zu sehen und
auf zu
heben. Die Symptome - es sind ja genau gesehen nichts als Zeichen,
nichts als Signaturen der Heilung - werden
von selbst verschwinden, da sie nicht mehr nötig sind. Und wollen wir
dann, wenn wir zu verstehen beginnen,
den Körper noch mit den chemischen
Äquivalenten der Angst (Richtig, es handelt sich dabei um die meist
chemischen Substanzen, die irrtümlich Heilmittel genannt werden.)
beschädigen?
4
Der Irrtum hat stets Angst um sein Bestehen, da er um seine
Unwahrhaftigkeit genau Bescheid weiß, nur er kann
nicht anders als eben Irrtum sein. Und der Irrtum hat Handlanger: seine
Gefangenen und Leibeigenen, die er ernährt,
allerdings auf Kosten der
Gesamtheit (siehe Defizite in unseren Gesundheitssystemen). Korruptionen,
Bestechungen,
Interessensgebundene Untersuchungen, die unverfroren und hochmütig
wissenschaftlich genannt werden, sind nur
die logische Folge. Und wer diese Verhältnisse durchschaut, wird nicht
mehr dagegen kämpfen müssen, wird die
bedauerlichen Menschen - die
Leibeigenen - nicht mehr kritisieren müssen, sondern wird den als richtig
erkannten Weg
um so entschiedener gehen.
5 Wie
in beinahe jedem Kapitel dieses Buches beschrieben (hoffentlich ist es
nicht schon langweilig),
wird das nur möglich sein, wenn entschieden und mit Courage das als
verkehrt Erkannte abgewiesen wird.
Der Ursprung des Wortes Courage
(französisch Mut, Tapferkeit oder Beherztheit) kann zu weitreichenden
Überlegungen führen.
Aus:
„Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 99 – 101. Verlag Zeitenwende 2008
Der Tod - Das Leben
(In einem Sommer geschrieben)
Wollen sie
diesen Kommentar wirklich lesen? Jetzt, wo das Jahr in der Fülle
steht, das Leben, die Sonne durch die Natur,
vielleicht auch durch Ihre eigene hindurchvibriert? Stehen Sie
vielleicht, wie man so sagt, in der Blüte Ihrer Tage?
Und dann immer wieder diese Diskussionen über die Euthanasie - aus dem
Griechischen und wörtlich: der gute Tod.
Der Gute Tod - ein fremder Gedankengang in einer Kultur wie der
unsrigen, in der alles, was an Vergänglichkeit,
an Auflösung, an Tod erinnert, mit unerhörter, mit raffinierter
Schliche verdrängt wird - verdrängt,
wirklich verdrängt, im einfachen Sinne des Wortes.
1
Man mag es nicht wahrhaben, dass es so etwas gibt ... und wenn es in
der Familie, im Freundeskreis doch vorkommt,
so sind wir gewohnt, im Sterben einen Betriebsunfall zu sehen. -
Unannehmlichkeiten, schnell erledigt, um möglichst rasch
zur Tagesordnung überzugehen, einer Tagesordnung, in der wir wieder
funktionieren dürfen, wie das weiße Mäuschen in
seinem Laufrad, das funktioniert ja auch, wenn sich nur das Rad
bewegen lässt ... wir Mäuse, wir Lemminge.
Überblicken wir doch wirklich einmal den Gang des Lebens im
Gesellschaftlichen, im Individuellen:
Wir müssen funktionieren, koste es, was es wolle, die Kreditraten
wollen schließlich gezahlt werden,
wir wollen, müssen... Aber wird es reichen? - Vielleicht geht es uns
einmal nicht so gut, die Speicher müssen,
müssen gefüllt sein ... die Unsicherheit um unser Bestehen, ein
würgender Alb...
2
Tod, natürlich, das gibt es. Und sterben? Jeder muss das ... ja, ja,
aber reden wir doch von anderen Dingen.
Woher diese Angst, dieses Verdrängen einer Selbstverständlichkeit? Wir
akzeptieren sie üblicherweise,
wenn wir im Kreislauf der Natur damit konfrontiert werden. Oft genug
sind wir auch, ohne uns zuviel Gedanken
zu machen,
beteiligt, bewusstes Leben
auszutilgen, zum Beispiel durch unsere Nahrungsgewohnheiten.
Außerdem kennen wir den Herbst, seit Kindertagen wissen wir, dass da
die Blätter fallen, absterben.
Wir fühlen, wie sich die Natur zurückzieht. Herbst - Erinnerung an die
Vergänglichkeit des eigenen Lebens,
Erinnerung an den eigenen Tod. Kaum bewusst neigt man in dieser zeit
zu Melancholie, Depression,
doch die Hetze, die "Gesellschaft"
lenken uns ab davon (was ist nicht alles zu tun!!).
Ablenkung:
lenk dich doch ab, wenn du solche Gedanken hast; schau, wie schön das
Leben sein kann; denk positiv,
freu dich einfach ... oder betrink dich, narkotisiere dich, womit auch
immer; verreise in den herrlichen Süden,
vielleicht mal in die Karibik, und dann fang eine Therapie an.
Ich folgte den Ratschlägen und narkotisierte mich. - Doch beim
Erwachen war es schlimmer als zuvor,
also betrank ich mich - und das Erwachen war eine Wüste ... ich
verreiste, weit weg in die Ferne - und
begegnete doch wieder nur mir und meinem Dämon ...
Was ist es nur, was mich so unruhig macht, auf Schritt und Tritt, des
Tags, des Nachts ... Fort, fort, ablenken,
ganz egal wie, fort ... Aber wohin, wo ist der Winkel, in dem ich nicht
immer wieder den eigenen Schemen begegne?
Alles, was entsteht ...
wir kennen es seit undenklichen Zeiten, es ist, als wäre dies mein
Leben und ohne Unterlass.
3
Verwundert es, dass das Sterben abgeschoben wird - aus den Augen, aus
dem Sinn, ab ins Krankenhaus,
denn vielleicht kann die Medizin noch etwas machen, alles etwas
erleichtern, vielleicht hat er/sie noch eine Chance.
"Und ansonsten haben wir
ja die Morphine, da merkt man nichts ... ja, ja, wir erleben das
häufig, leider, ja. - sie können beruhigt sein..."
Das Resultat ist dann ein Dahinvegetieren wie im Koma, totale
Verblödung und Senilität. Wenn der Zeitpunkt naht, wird der Sterbende
abgeschoben in ein Badezimmer, in eine Kammer ... Zusammengefasst:
wir haben getan, was wir konnten.
Die Angehörigen sind
aufgrund dieser Aussagen scheinbar beruhigt, die Ungewissheit, die
Zweifel bleiben, nagend im Inneren. Die allgemeine Angst
spiegelt sich nur wider in den Ängsten der Medizin, das ist zu
verständlich, ist doch der Tod der Erbfeind schlechthin,
der nie von ihr besiegt
werden kann, nie. Daher
die Angst, da alles, absolut alles in Frage gestellt wird. Durch die
Medizin
werden nur ein paar Tage, ein paar Wochen drangehängt, dem Schnitter
abgekauft, der Preis: Leiden und Schmerzen.
Warum
stirbt der Mensch heute im allgemeinen so schwer? Muss es wirklich so
sein? Oh welche Tragik, nicht mehr ein
und aus zu wissen, nichts mehr zu wissen vom Woher und Wohin. Auch
unsere traditionelle Glaubenssysteme können
daran nichts ändern, im Innern ahnt man, weiß man, dass es
anders ist, niemand kann sich zwingen,
irgend etwas zu glauben.
4
Muss es tatsächlich so sein? Was ist der Tod anders als die
Zerbrechung der feineren und gröberen Form ...
ein wesentlicher Augenblick, so wichtig wie die Geburt, da nun die
Erfahrungen gesammelt, überschaut, durchlitten werden
und als Möglichkeiten und Ballast ein nächstes Eintauchen in die Form
bestimmen - solange (und so oft), bis einen die Erfahrung nach den
so lange schon geahnten Ufern Ausschau halten lässt ... Und der nun
schon bewusst Suchende tritt ein in die Wirklichkeit des Stirb und
Werde.
Alles, was man lassen
kann, ermöglicht der innersten
Bestimmung, Führer des Lebens zu werden - und plötzlich verstehen wir
den Tod als die Bedingung, die Verheißung des so lange Gesuchten, der
verborgenen Wahrheit, von der die Mythen erzählen:
die Einheit mit dem Ursprünglichen, das den Tod nicht mehr schauen
wird, auch Krankheit und Verderben nicht kennt.
Es ist ein Tod, der nichts zu tun hat mit dem körperlichen Verwelken,
der vielmehr ein Losmachen ist von all den Bindungen,
auch den Hoffnungen, die verknüpft sind mit der Natur des Kommens und
Gehens. Von diesem Moment an wird man dann
nicht mehr der
trübe Gast auf der Erde
sein, da man
im Stirb und Werde
steht. Ein altes Wort wird lebendig, Jakob Böhme
(1575-1624) hat es folgendermaßen niedergeschrieben: "Wer
stirbt, während er lebt, stirbt nicht mehr, wenn er stirbt."
Das ist das Mysterium der wirklichen Menschwerdung, das Mysterium der
Überwindung - der goldene Tod.
Und was hat das mit der Medizin zu tun? - Viele Schmerzen werden
ungeschehen sein, wenn wir den Lauf des Lebens
zulassen können, uns nicht wehren gegen die uns innewohnende
Bestimmung. Auf der körperlichen Ebene hilft
die verstehende Heilkunde, die Lösungsprozesse bewusst und in Würde
erleben zu können.
Was gibt es mehr, was gibt es Einfacheres?
Aus:
„Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 93 - 97. Verlag Zeitenwende 2008
Der Aufklärung verpflichtet
1
In nahezu allen Ländern der Welt gibt es eine immer zunehmender werdende Zahl
von Menschen, die der heute üblichen Medizin
kritisch gegenüberstehen. Dementsprechend finden sich auch immer mehr Ärzte, die
skeptischer werden, sei es, weil sie Krankheiten
nach Medikamenteneinnahme oder Impfungen beobachten, sei es, weil die Patienten
häufiger die Beipacktexte erklärt haben wollen,
also Fragen stellen. Der Mensch von heute ist eben nicht mehr das Schaf von
gestern. Da sind wir zusammengekommen und haben
"Ärzte über Impfen" -
www.aerzte-ueber-impfen.org - ins Leben
gerufen. Die Aufgabe dieser Arbeitsgemeinschaft ist es, einerseits
Bewusstsein für etwaige Impffolgen in der Bevölkerung zu schärfen und
andererseits die politisch Verantwortlichen darauf hinzuweisen,
dass es so etwas wie Impfschäden und -folgen überhaupt gibt.
Zur Impfschäden Beurteilung von Dr. Johann
Loibner pdf
>>>
In den meisten europäischen Ländern besteht keine Impfpflicht, es gibt nur
Empfehlungen der Gesundheitsbehörden, die unterschiedlich
massiv von einer sich in die Irre führen lassenden Ärzteschaft vertreten werden.
Da und dort, eher in ländlichen Gebieten, werden Eltern,
die ihre Kinder nicht impfen lassen, noch beschimpft als verantwortungslos usw.
- wie in den alten Zeiten staatlicher Obrigkeitsmedizin.
Doch auch bei Ärzten wird Impfen zu einem Problem, das vielschichtiger gesehen
wird. Zumindest rechnet der eine oder andere
mit der Möglichkeit von unerwünschten Wirkungen.
2
Trotz dieser erfreulichen Tendenz ist die Unselbständigkeit und
Autoritätshörigkeit bei den Menschen - und vielleicht noch ausgeprägter
bei den Medizinern - erstaunlich. Abhängigkeit und blindes Wiederkäuen von
Leermeinungen (welch peinlicher Druckfehler!) herrschen vor.
Warum das so ist? Nun, vermutlich sind wir aus Angst vor Krankheiten, aber auch
aus Angst, das gehätschelte "wissen" hinterfragen zu müssen,
so unfrei, dass wir zu trockenen und nüchternen Blicken hinter die Kulissen der
Natur - und auch des gesellschaftlichen Lebens - nicht fähig sind.
Wahrscheinlich werden wir (als Kollektiv) durch Erfahrungen reifen müssen.
Tatsache jedoch ist, dass Impfungen Nebenwirkungen haben,
ja haben müssen, denn nichts gibt es in unserer Welt von Gut und Böse, absolut
nichts, was nur eine Seite haben sollte. Es ist ja fast müßig,
darüber zu schreiben, aber diese Tatsache biegen wir uns unbewusst meist so
zurecht, dass wir nur sehen,
was wir sehen wollen und können. Verständlich, aber ...
3
Beim Durchblättern der Literatur, die der Aufklärung verpflichtet ist, beim
Hören von Vorträgen zum Thema taucht einmal mehr die Frage auf,
wie es eigentlich zum Impfen gekommen ist, wenn es wirklich so mies ist, wie
alle sagen. Also, warum wird geimpft?
In der Schule lernen wir schon, dass all die bösen Krankheiten wie Pocken,
Cholera, Pest und wie die Schrecken der vergangenen Jahrhunderte
sonst heißen durch die grandiosen Fortschritte von Medizin und Wissenschaft -
besonders durch die Impfungen, ja besonders durch diese -
verschwunden sind. Und wenn man das so hört, leuchtet es doch ein, oder? Man
injiziert einen Erreger, der ruft Antikörper hervor, und dann
sind wir gegen die Krankheit gefeit - wie man so sagt. Also, kann man etwas
Gegenteiliges behaupten? Der Gedankengang klingt so einleuchtend,
wie dies beim Antibiotikum ist, das die Bakterien abtötet, und der Mensch wieder
gesund wird. In den letzten Jahrhunderten hat der Mensch wieder
die Materie er- und durchforscht, und sein Denken wurde gleich der Materie, die
als tot angesehen wird. Vom materialistischen Standpunkt aus
gesehen entbehren all die Theorien und Spekulationen durchaus nicht einer
gewissen Wahrheit: Rostschutzanstrich verhindert schließlich
auch das Rosten; ist ein Gelenk kaputt, bauen wir eben ein neues ein ins Auto
oder in den Menschen - was macht's für einen Unterschied?
4
Also, warum impfen wir eigentlich? In uns gibt es ein Element - eine der beiden
Seelen in unserer Brust sehnt sich nach den Gefilden
hoher Ahnen (weiland Doktor Faust) -, das nicht Teil der Vergänglichkeit ist.
Dieser Funke, diese Saat des Geistes weiß um die Vollkommenheit,
um die Totlosigkeit, sehnt sich nach Glück und ewiger Jugend, natürlich auch
nach vollkommener Gesundheit. doch diese Ahnung ist nicht zu
verwirklichen im Tal des Lernens, in unserer Welt des steten Wandels. Und nun,
angetrieben von dieser innerlichen Ahnung, versuchen wir,
Krankheit und Tod zu verdrängen, zu negieren, den Lauf der Natur aufzuhalten,
und dadurch degenerieren wir unser natürliches Lebensfeld
und unsere eigene Natur, die ja ein Teil davon ist. Und so versuchen wir auch,
Krankheiten spekulativ zuvorzukommen, zum Beispiel
durch vorbeugenden Medikamentenkonsum oder Impfungen.
5
Die wirklich erschreckende Seuche
unserer Tage ist unsere Unbedarftheit, unsere Unkenntnis von den einfachen
Gesetzen des Lebens -
denn wir versanken in unserem stofflichen Denken und Tun. Dies scheint nun
allerdings ans Ende zu kommen, und das wacher gewordene
Bewusstsein versucht nun, mehr und mehr die Kräfte hinter den Erscheinungen
aufzuspüren. Man sucht - schmerzhaft enttäuscht von den Irrtümern
vergangener Tage -, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält. Auch
werden von vielen die Naturgesetze wieder umfassender gesehen,
Krankheiten werden verstanden als Wege zur Reifung und Heilung; die
feinstofflichen Anteile, die wir als Lebenskräfte, als Ätherkräfte andeuten,
gehen ein in das Bewusstsein der Menschen. Ein achtsamerer Umgang mit den
Lebenswellen, ob Pflanzen-, ob Tierreich, wird selbstverständlicher.
Wir suchen wieder, die Sprache der Natur zu verstehen. Vielleicht machten
wir an uns selbst oder in unserer Umgebung die Erfahrung mit Allergien,
mit Krankheiten usw., die durch Unterdrückung, durch Gewalt mit unserer eigenen
körperlichen Natur entstanden - und wie von selbst suchen wir
nach etwas anderem, Wesentlicherem.
6
Durch alle Zeitläufe
hindurch gibt es solche, die - gereift durch Erfahrung - mehr erkennen, und
solche, die noch gefangen sind von den
gewohnten Linien eines Lemminghaften Treibens. Wir kennen die Lemminge, diese
Tiere, die von Angst und Verzweiflung gehetzt den Leitlemmingen
hinterher rennen müssen über die Klippen - der trübe Himmel darüber mag
als ihr Paradies erscheinen -, um im Meer zu ersaufen.
Gustav Meyrink (1868-1932) im "Grünen Gesicht" (1917): "Ihr wisst, es
steht geschrieben: Prüfet alles, das Gute behaltet, die meisten jedoch prüfen nichts und behalten das Erstbeste." Und an anderer Stelle
heißt es:
"Es ist an sich schon richtig, das nicht zu tun,
was der große Haufen macht."
7
Zusammenfassend:
1. "Krankheiten", also Lösungsvorgänge muss es naturnotwendig geben - es
sind Genesungsprozesse.
2. Medikamente und
Impfungen haben Nebenwirkungen, die mehr oder weniger massiv auftreten können.
Die Homöopathin Elizabeth Wright-Hubbard (1896-1967) schreibt beispielsweise:
"Impfungen
rufen chronische Erkrankungen hervor, wodurch akute Krankheiten unterdrückt
werden."
3. Suchen wir jedoch, Kompliziertheiten zu erkennen, anzunehmen, vor allem
aber zu verstehen,
brauchen wir dann tatsächlich Angst zu haben vor etwaigen
Schwierigkeiten? Die Natur ist doch nicht unser Feind!Negieren wir jedoch das Leben, dann ist alles unser Feind, und wir sind die
ärmsten Geschöpfe, die man sich nur vorstellen kann.
4. Was tun? alles prüfen
und dann entscheiden, was nötig und möglich ist. Entscheidet man sich für eine
Impfung,
sollte man daran denken: jeder trägt die Verantwortung für sich und seine Kinder
- auch bei Impfkrankheiten.
Was immer wir aus Angst heraus tun, trägt die Signatur der Angst in sich. Die
Lösung ist: Krankheit namens Angst,
namens Sorge verstehen, zulassen, ihre Wurzeln suchen, um von ihr zu
genesen.
5. "Kämpfe also nicht
gegen die ewigen Gesetze der Natur,
und die Natur wird dich als einen ihrer Schöpfer verehren."
Helena Petrovna Blavatsky - "Die Stimme der Stille" (1889)
(1831-1891)
Okkultistin, Schriftstellerin deutsch-russischer Herkunft.
Begründerin der modernen anglo-indischen Theosophie
Aus:
„Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 65 - 70. Verlag Zeitenwende 2008
Vorsorge
- Vom Sein vor der Sorge
Jeder
weiß es, wir hören es immer und ständig: Vorsorgen sei besser als Heilen.
Vollkommen logisch, vollkommen klar - Der Vorsorge muss in einer
aufgeklärten Heilkunde
eigentlich der wesentliche Platz geboten werden.
Also dann, auf zur Vor-Sorge!
1 Überblick
Auf der Straße
treffen sich zwei Freunde, der eine sagt:
"Immer wenn ich von der
Gesundenuntersuchung komme, fühle ich mich so krank,
elend und zum Sterben."
"Wen wundert's? - Ist ja der Sinn der Übung!"
Der Klinikvorstand: "Es gibt
keine gesunden Menschen, nur schlecht untersuchte!"
Der Poet: "Vorsorgeuntersuchung
- Umkleiden mit dem Mantel der Angst."
Der Versicherungsdirektor: "Vorsorge?
Wollen Sie, dass ich zu Lachen anfange? -
Ein Patientenrekrutierungs- und
-bindungsprogramm, sonst nix - politisch abgesegnet."
Der Philosoph: "Vorsorge, eigentlich: Vor der Sorge sein.
Vor der Sorge kann nur sein,
der lebt. Wer lebt?
2 Die Matrix
Leben - was ist das? Im
allgemeinen ist es so, dass wir unseren Lebensbildern, unseren
Lebenslinien folgen,
lange Jahre mehr oder weniger automatisch das
nachleben, was uns in der Kindheit vorgelebt wurde, gebunden
an
gesellschaftliche und übernommene familiäre Matrizen, die uns im Wesen
meistens nicht entsprechen.
Dieses Alte erweist sich dann über kürzer oder
länger (nach wie vielen Toden bloß?) als nicht tauglich fürs
Leben, und
das spüren, das wissen wir. Wir wissen es - meist als Ahnung, als
unerfüllte Sehnsucht nach
irgend etwas, wir empfinden weiters auch, dass
unser "normales, altes Leben" nicht stimmt, da es nicht
das Leben
ist. Und, was ist das Leben? Kann irgend jemand sagen, was das
Leben ist?
Meistens fällt es schwer, etwas nicht allzu
Platt-Glatt-Biologisches zu antworten.
3 Der Auftrag
Nennen wir
das Leben schlicht Auftrag, nicht ein unlustiger Befehl ist es,
sondern der Auftrag,
den wir in unserem Wesen tragen, der erkannt
und erfüllt sein will. Doch warum kann niemand sagen,
was das für ein
Auftrag ist, wie er heißt, wie er zu erfüllen ist? Da der Mensch ein
selbstschöpferisches,
selbstverantwortliches Wesen sein könnte,
müsste er aus sich selbst heraus die Lebensaufgaben
und die Wege zu deren
Erfüllung entdecken.
4 Muss
Irgendwann wird müsste bedingungslos zum Muss.
5 Befreiung
Schon sehr früh, in der Schule, machen wir eine
wichtige Erfahrung: Ist die Aufgabe getan,
haben wir frei,
sind wir frei
von Sorge - wenn nicht: Furcht, Angst vor Konsequenzen, also Sorge.
Weiter: Die getane Arbeit befreit uns von der Arbeit, die getan werden
sollte, und wir brauchen
keine Sorge
zu haben. Erfüllen wir die Arbeit,
den Auftrag nicht - was geschieht dann?
Das gleiche wie früher in der
Schule: wir müssen uns sorgen - weil das Unerledigte die Eigenart hat
wiederzukommen, und es kommt sicher wieder. Auch diese Erfahrung macht
jeder von uns
oft genug
und zeitlebens und schmerzhaft. Zusammenfassend
wollen wir feststellen:
die Erfüllung unserer Aufgaben befreit von
Sorge.
6 Aufmerksamkeit und Irrkurs
Vor-der-Sorge-Sein ist
gleichsam der Lohn dafür, dass man sein Leben zu erfüllen sucht.
Dies ist
nur möglich, wenn wir autonom werden, die Dinge prüfen und das Gute
behalten.
Nur wer aus sich selbst heraus lebt, kann ohne Sorgen, ohne
Ängste sein, da getan wird,
was getan sein will! Und zwar Tag für Tag,
immer, heute. - Zufrieden müde sinkt man abends ins Bett,
um nach
einer kurzen Schau über die vergangenen Stunden erholsamen Schlaf zu
finden.
Vor-Sorge ist
streng genommen nichts anderes als
Aufmerksamkeit, Wahrnehmung dessen, was ist.
Ist man Tag für Tag
gerädert, stets gehetzt, entkräftet und überarbeitet, ausgezehrt durch die
Freudlosigkeit seiner Zeit, Schatten
und Trugbildern nachjagend, so wird
irgendwann auch der robusteste Körper zusammenbrechen. Dann kommt
ein
Schuss vor den Bug (so sagt man), vielleicht sind es auch mehrere kleine
Schüsse. Was wird geschehen,
wenn wir diese Warnzeichen negieren oder
unterdrücken, weil wir nicht aufmerksam sein wollen?
Das Lebensschiff, da auf Irrkurs, wird an gut bezeichneten Untiefen
vorhersehbar auflaufen. Ob wir davor
bei einer
der propagierten (Vor-)Sorge-Untersuchungen
waren oder nicht, ist ziemlich belanglos.
Verkehrt ist verkehrt,
ob
man das nun chemisch-technisch nachweisen kann oder nicht,
spielt eine
nur unwesentliche Rolle (wohlwollend ausgedrückt).
7 Erwachen zum Auftrag
Was sind dann die erwähnten so genannten Vor-Sorge-Untersuchungen, wem
nützen sie?
Genau betrachtet sind sie nichts anderes - wir hatten es
eingangs erwähnt -
als Programme zur Patientenrekrutierung und -bindung.
So läuft man zu den so genannten Vor-Sorge-Untersuchungen und lässt sich
technisch-chemisch
befunden (durch totes Gerät!), als würde man dadurch
einsichtsvoller und klüger werden,
um die eigenen Lebensaufgaben zu
finden.
In Wahrheit läuft man ständig davon, flieht von
Ablenkung zu
Ablenkung und kann darum nicht anders,
als in Angst und Sorge zu leben mit
allen psychischen und etwas später körperlichen Folgen.
Genesung wird
geboren
aus der Einsicht in den Lauf der Dinge. Einsicht - das ist
die hohe Arznei.
Dem Menschen,
der zur Einsicht, also zur Selbsterkenntnis
und Kenntnis gelangen kann, eröffnet sich
das Leben.
Der Rest -
Vergangenheit und Zukunft - ist nicht von Belang, es ist ein
Sorgenerfülltes, zähes und
freudloses Dahinvegetieren, ein hypnotisiertes
Nachlaufen von Werten, die sich - da Trugbilder - immer
wieder auflösen.
Denn der Tod nämlich, der kommt nicht morgen, er kommt heute, und er muss
das Alte,
das Untaugliche beenden, das ist seine Aufgabe. Kann das Alte
sterben, gebiert sich das Leben
ununterbrochen zur Erfüllung des
Auftrags. Um Missverständnissen zuvorzukommen: dies geschieht
natürlich nicht nach dem Tod des biologischen Körpers, sondern kann
während
des biologischen
Lebens Wirklichkeit werden.
Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 37-42. Verlag Zeitenwende 2008
Dr. med. Klaus Bielau
(b.1955)
studierte Regie an der Kunsthochschule Graz und arbeitete bis 1988 am
Theater.
1980 begann er parallel das Medizinstudium. Seit 1990 führt er eine rein
ganzheitlich-homöopathisch ausgerichtete Praxis in Graz.
Er war Vortragender und Lektor für Homöopathie an der Universität Graz
sowie an den Paracelsus-Schulen Graz und Wien
und hält Vorträge und Workshops für ganzheitliche Medizin, Homöopathie und
Selbstheilung.
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