AUFKLÄRUNG ZUR HEILUNG
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„Partiell blöde machen absurde Glaubensvorstellungen immer...“

Karl Heinz Deschner

(b.1924)
Deutscher Schriftsteller, Religions- und Kirchenkritiker

1 STATUS QUO
Im allgemeinen tun sich die Menschen sehr schwer mit den Begriffen gesund, Gesundheit usw. Von klein auf hören wir bereits, dass gesund gut und das Gegenteil davon schlecht sei. Was mit Krankheiten zusammenhängt, wird nicht verstanden und deswegen abgelehnt oder aus ANGST gemieden. Wo wir uns nicht auskennen, bekommen wir Angst (es ist immer die alte gleiche Geschichte).

2 AUFKLÄRUNG
Die einzige sinnvolle Methode, den tausendundeinen Ängsten der Menschen zu begegnen, ist KENNTNIS (griechisch gnosis), Kenntnis vom Lauf der Dinge, von den Aufgaben des Menschen und der Natur. Meist sehen wir nur unser äußeres Leben als das Wesentliche.

Der Materialismus der vergangenen Jahrzehnte hatte vielleicht den einen Vorteil, dass dadurch die ganzen Illusionen und Phantasien eigenartiger religiöser Spekulationen oder Vorstellungen zunichte gemacht wurden – und die westliche Menschheit die Orientierung in den vielen verkündeten Irrtümern verlor. Wobei man gerechterweise sagen muss, dass es wahrscheinlich besser ist keine Orientierung zu haben als eine verkehrte – denn so bleiben wir wenigstens suchend und schlurfen nicht ewig alten Dogmen hinterher.

Gleiches gilt für die Medizin. Ihre alten Schienen erweisen sich als marode, einzig die chirurgischen Fächer strahlen eine gewisse Frische aus, solange sie den Notwendigkeiten folgen (und nicht Honorarsätzen und OP-Klassen). Warum das so ist? Die Erfahrung ist der beste Lehrmeister: Die Versprechungen und Illusionen der Medizin sind verpufft, zerplatzt wie Seifenblasen. Und das kann anders nicht sein. Denn eine Heilkunde, die die Gesetze des Lebens nicht mehr kennt, kann nur leere (und wirtschaftlich gebundene) Versprechungen als heiße Luft in den Äther blasen.

3 KATHARSIS
In den letzten Jahrzehnten lernten die Kinder von klein auf, Krankheiten zu unterdrücken. Welches Kind, welcher Mensch hat schon das Glück, im Elternhaus oder in der Schule einen normalen Umgang mit Beschwerden und Symptomen zu erlernen? Leider sind es wenige, da sich Eltern und Lehrer durch ANGST und GEWOHNHEIT lähmen lassen. Durch Angst und Gewohnheit – das unselige Zwillingspaar – werden EINSICHT und VERNUNFT und die KLARHEIT der INTUITION untergraben. Theoretisch wissen wir es alle: Krankheit als Weg, Lernen durch Schmerz (LdS) oder Katharsis sind Möglichkeiten, die zwar unangenehm, letztlich aber reinigend, klärend sind. Doch wie sieht es in der täglichen Lebenspraxis aus? Denn nur darum kann es gehen: in unserem alltäglichen Leben das zu verwirklichen, das den Kindern und Mitmenschen vorzuleben, was wir intuitiv als richtig erfahren. Meist sind Angst und Sorge um den morgigen Tag stärker als die EINSICHT. (Einsicht heißt vermutlich nicht umsonst so. Wir könnten mal nach-forschen, warum es nicht Vielsicht oder Zwei- oder Dreisicht heißt, sondern eben Einsicht.)

Wollten wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass alles, was der Natur entspringt, kein Zufall ist, sondern strengen natürlichen Gesetzmäßigkeiten folgt, dann würden wir aufhören, ihr – der Natur – zu widersprechen und zu misstrauen, ihr entgegen zu leben. Wir klagen über schwere, komplizierte und leidvolle Krankheiten. Wir beklagen unser Schicksal und/oder die Unfähigkeit der Medizin, uns zu helfen, statt uns selbst zu fragen, wie es geschehen konnte, dass diese oder jene Kompliziertheiten auftreten. Komplikationen sind stets und ausschließlich die Folge von Missverständnissen (oft sind sie unumgänglich, damit wir mit der Erfahrung reifen). Akute Beschwerden (mit Fieber, Ausschlägen, Schmerzen, Müdigkeit usw.) sind nie etwas anderes als Reinigungsvorgänge, es sind Lösungsprozesse, durch welche Stoffwechselrückstände, angestaut durch eine verkehrte, wie auch immer unharmonische Lebensführung, zur Ausscheidung kommen können – Katharsis also.

4 DER TOD – EINE OPTISCHE TÄUSCHUNG
Wir Erwachsene sind (nicht nur) in den Fragen der Heilkunde oft genug wie unmündige Kinder, die den Abgöttern der Medizin oder auch dem so genannten alternativen- oder Wellness-Hokuspokus mehr folgen als der nüchternen intuitiven Vernunft. Warum nur?

Wir bleiben solange Sklaven unserer Sorgen und Ängste, wie wir uns täuschen lassen von dem, was wir Vergänglichkeit oder Tod nennen. „Der Tod – eine optische Täuschung“, brachte es Albert Einstein (1879-1955), der geniale Lichtforscher, auf den Punkt. Der Tod wird notwendig, damit das, was aus Irrtum gebaut, was also keinen Ewigkeitswert hat, von uns genommen wird. Ist uns aber bewusst, dass wir immer nur den Augenblick, den heutigen Tag leben können, verbannen wir alle Spekulationen über eine un-wirkliche und sorgenvolle Zukunft (mit oder ohne Jenseits je nach Art des Aberglaubens) aus unserem Leben. Die Folge davon: BEWUSSTHEIT, GEGENWÄRTIGKEIT, VERSTÄNDNIS, wie alles mit allem zusammenhängt und wie wir voneinander abhängig sind.

5 ERZIEHUNG
Das einzige, was wir dazu brauchen, ist oft das Schwierigste: MUT zur SELBSTERKENNTNIS und zur unbedingten SELBSTVERANTWORTUNG. Das sind die Voraussetzungen für die SELBSTHEILUNG. In erster Linie ist das auch die Heilung von unseren oftmals eigenartigen, willkürlichen Anschauungen und Irrtümern – einfach gesagt vom Aberglauben, der uns, bleiben wir in ihm stecken, immer, zumindest partiell, blöde macht. Wenn wir, die Erwachsenen, couragiert2 (ein weiteres interessantes Wort) die Wege unseres Lebens gehen, werden uns die Kinder folgen. Es ist auf alle Fälle eine gute Basis, auf der sich alles ohne Gewalt frei entwickeln1 kann.

1Lebensmotiv von Johann Amos Comenius (tschechisch: Jan Amos Komensky, 1592-1670, Philosoph, Pädagoge, Theologe): Lass alles sich frei entwickeln, Gewalt sei hiervon fern. - „Omnia sponte fluant, obsit violentia rebus – Alles fließe aus eigenem Antrieb, Gewalt sei fern den Dingen.“
2couragiert: herzhaft, beherzt, wagemutig, mutig, unerschrocken, kühn, heldenhaft, tapfer usw.




VOM ARZT DES INNEREN
Vom Arzt des Inneren pdf >>>

„Die eigentlich einzige Krankheit ist,
dass es der Seele an Licht mangelt.“

Wir, die wir dieses Erdenrund bewohnen, dieses Tal des steten Kommens und Gehens, sind alle mehr oder weniger krank, seelisch krank. Beginnen wir einzusehen, dass die Heimat des Menschen das Licht ist, das überall strahlt und somit auch in uns, dann werden wir uns unseres Exilzustandes zumindest bewusst (Exil, ex coelis – aus dem Himmel). Und dieses Bewusst-Sein, diese Einsicht, lässt in uns eine Sehnsucht wach werden nach... Ja wonach eigentlich?

1
Ist der Mensch bereit für Autonomie, für Selbstverantwortung, dann werden sich alle ihm innewohnenden Möglichkeiten zur großen Genesung, die die Genesung der Seele ist, auftun. Dafür gibt es eine Voraussetzung, ohne die nichts geht, eine Eigenschaft, die leider noch immer nicht zu häufig anzutreffen ist: MUT. Es ist der Mut, nicht mehr dem Trott der Mehrheit zu folgen. Die Bereitschaft zu diesem Mut verbindet uns auf der Stelle, sofort, mit dem inneren Arzt – und sie will erarbeitet sein, sie fällt uns nicht einfach so zu, sondern sie ist das Resultat von Lebenserfahrung und vielleicht auch genügend Enttäuschungen.

Von Enttäuschung zu Enttäuschung bis zum Ende der Täuschung, heißt es seit alten Tagen. Das Ende der Täuschung ist gleichzeitig das Erkennen unserer inneren Not, die sich wenden kann durch Einsicht in die Zusammenhänge des Lebens. Warum neigen wir so leicht dazu, die oft schmerzende Sehnsucht in unseren Herzen zuzuschütten mit zahllosen Ablenkungen? Verstehen wir die Ursachen und die Zusammenhänge, die den harmonischen Gang der Dinge stören, werden wir diese Ursachen doch auch auflösen wollen durch Bewusstheit. Der Kreis der Ursachen wird dann weniger zwingend werden – was nicht heißt, dass unser äußeres Leben dann frei ist von Schwierigkeiten und Problemen. In dem Maße jedoch, wie wir unsere Kompliziertheiten annehmen (das Zauberwort, geladen mit geheimnisvoller Kraft), können diese sich auflösen wie Nebel vor der Sonne, wie Wolken, die vom stürmischen Wind vertrieben werden. Die Wolken unserer Irrtümer, der so alten und kollektiven...

2
Was macht eigentlich krank? Wird der Mensch von sich aus krank, einfach so? Körperliche Beschwerden und Symptome, die rasch kommen und genauso schnell wieder gehen, sind im wesentlichen nichts als heilsame Lösungsvorgänge, die uns bald wieder normal funktionieren lassen. Werden allerdings diese akuten Geschehnisse missverstanden und unterdrückt, dann wird’ s langwierig und bisweilen schmerzhaft. Sind solche zähen, chronischen Leiden im weltenplan vorgesehen? Irgendwo in uns schreit etwas laut und deutlich NEIN.

Unsere oft so schweren, ja zähen Lebenszustände sind nichts als die Folge verkehrter Lebensanschauungen, die in uns seit ungezählten Generationen verankert sind und die im Laufe des letzten, des so genannten wissenschaftlichen Jahrhunderts auf die Spitze getrieben wurden. Der Irrtum suggeriert – über Medien und deren verhätschelte Autoritäten -, dass das Paradies auf Erden (das lange Leben, Glück, Reichtum, Macht, Unsterblichkeit usw.) unser Teil sein wird, wenn wir ihm, dem Irrtum, nur folgen wollen. Wir dünken uns dann klüger als die Natur und deren Gesetze – es sind die Gesetze des Ganzen – und werden vorhersehbar an diesen zerbrechen, und zwar solange, bis wir den Suggestionen des Irrtums kein Gehör mehr schenken. Was nun ist die wesentliche Waffe, derer sich der Irrtum bedient, um uns gefügig zu machen?

3
„Warum ich zuletzt am liebsten mit der Natur verkehre, ist, weil sie immer recht hat...Verhandle ich hingegen mit Menschen, so irren sie, dann ich, auch sie wieder und immer fort, da kommt nichts aufs reine; weiß ich mich aber in die Natur zu schicken, so ist alles getan." Johann Wolfgang von Goethe, Naturwissenschaftliche Schriften II

Alles, wirklich alles, hat seinen Sinn in der Ordnung des Ganzen. Auch der Irrtum?
Auch der Irrtum! Denn er zwingt uns durch Erfahrungen zur Selbständigkeit, zur Selbstverantwortung. Und dann werden wir – jetzt oder später – aufwachen und in der Gegenwart Selbstverantwortung übernehmen wollen! Der Irrtum hat uns so durch Schmerz gelehrt, keinem mehr zu folgen, das Lemmingkostüm kann verbrannt werden. In dem Moment wird der Meister, der Arzt des Inneren, seine Autorität erheben. Werden wir ihm dann folgen oder von Mutlosigkeit übermannt? Ist unser individuelles Vermögen dann stark genug oder bleiben wir Gefangene der kollektiven Ängste?

4
Wir sind nicht nur einfache Wesen mit einem Körper, sondern in uns lebt ein geistiges Prinzip, ein feuriger Kern, der nur darauf wartet, sich manifestieren zu können. Dieses geistigen Prinzips wegen gibt es diesen so komplizierten Organismus, der uns durch die Resultate unserer Handlungen in der Welt lernen lässt, damit wir letztendlich nach der Essenz zu suchen beginnen – diese ist der Arzt des Inneren.

Gesund werden kann nur, wer sich diesem geistigen Kern – der inneren Sonne – wieder anvertraut und das Leben nach dessen Inspirationen richtet. Unter diesem Gesichtspunkt relativieren sich körperliche Beschwerden rasch, denn sie werden unser Lehrmeister, unser Arzt – wenn wir hören wollen. Jeder von uns macht die Erfahrung, im Nachhinein sieht man das zumindest so, wie heilsam viele unserer Beschwerden oder Krisen waren. Wie oft fühlt man sich nicht wie neu geboren nach einer schweren Zeit? Altes und Untaugliches konnte gehen, das Leben wird wieder inniger und freier.

„Und wieder: Alchemie, die Scheidekunst.
Solve et coagula –
löse und füge aufs Neue zusammen.
Die Verwirklichung des Licht-Menschen:
Phönix, der Feuervogel, erhebt sich aus der eigenen Asche.
Im außen bleibt das Caput mortuum
die Schlacke, taubes Gestein.
der Arzt des Inneren – der Neue Mensch.




Ihr sollt nur den heutigen
Tag kennen


Denn unsterblich kann nur sein,
wer im ewigen jetzt aufs neue ist geboren


1 Wenn von den Philosophen, von den großen Lehrern, von den Eingeweihten aller Zeiten von Unsterblichkeit
und All-Bewusstsein gesprochen wird, dann hören wir oft (und reden vielleicht selber auch so), dass ihre Schriften
und Anweisungen fern seien von der Praxis, komplizierte, intellektuelle Spleenerei [Verrücktheit].
Die Verwandlungen vom Sterblichen zum Unsterblichen seien theoretische Konstrukte und gingen den Menschen
eigentlich nichts an ... und was wisse man schon Genaues. Es ist die Frage, was man will und was man sucht.
Wenn auch diese Schriftsteller viel schrieben und viel erklärten, so erscheinen deren Texte durchwegs geheimnisvoll
und kompliziert - und doch wird durch sie Kompliziertes einfach, Krummes gerade, Unebenes eben, Schiefes aufrecht
und die Quadratur des Kreises ebenso lebendige Tatsache wie die Auflösung des Todes. Außerdem entschleiern sich
wie von selbst die dunklen Anweisungen der Kunst - der alchymischen Kunst. Und wodurch? Indem der Mensch dem folgt,
was die Gegenwart zu tun gebietet:
nicht morgen oder übermorgen - nein jetzt, heute, von Augenblick zu Augenblick.
Jetzt, auch wo dies gelesen wird... Und wenn du jetzt einen Auftrag nicht erfüllst, um diese Zeilen zu lesen,
leg dieses Buch weg, um zu tun, was getan werden will.

Denn:
Ihr sollt nur den heutigen Tag kennen
und die jetzige Stunde,
der Tod kommt nicht morgen,
er kommt heute.

(Paracelsus)

2 Heute, jetzt ist der Tod, der zum Leben ist. Von Atemzug zu Atemzug kann alles gelöst werden, was jetzt gelöst
werden will in der Kraft des LEBENS. - Und auch heute ist das Leben zum Tode: dann, wenn es nicht getragen wird
vom kräftigen Strom innerlicher Einsicht, sondern ständig im faulen Wasser von Ängsten und Gewohnheiten kreist.
Und immer wieder kommt die Frage auf mit bangem Blick, einem Aufschrei gleich: Wie lebe ich das Leben?
Und die Antwort klingt durch die Jahrtausende: Kehret um, wendet euch eurem Innern, dem Wesentlichen zu -
und werdet wie die Kinder, wisset also nichts vom morgigen Tag oder der nächsten Stunde.
Solche Überlegungen anstellend, taucht ein weiteres Mal die Frage auf: Was lenkt uns ab vom Augenblick?
Ist es etwas anderes als Sorge, als die Angst um die folgenden Tage, die geboren ist aus den vielen Dingen der
Vergangenheit, die sich uns ständig anbieten von Minute zu Minute und als zähe Gewohnheit unsere Aufmerksamkeit
auf sich ziehen und das Leben erschweren? Die folge ist - wieder einmal - nicht gelebtes Leben.
Allerdings könnte es auch einfach sein: Heißt es nicht, Mut haben zum Augenblick? Beginnen wir, aufmerksam
und bewusst im Buch des Lebens zu lesen, so wissen wir von Herzschlag zu Herzschlag, welche Aufgaben anstehen.
Auch die Aufgabe ist eine Gabe, ein Geschenk also, ein Geschenk zum Leben, damit sich die Ewigkeit im Jetzt
zu erfüllen beginnt.

3 Wann und wie dies geschieht, ist nicht ausschließlich in unsere Hand gelegt, doch haben wir sehr bewusst Anteil daran.
Wir bekommen eine deutliche Ahnung von diesen Dingen, die in uns, mit uns, mit unserer Seele geschehen sollen,
damit sich die Dinge, die erfüllt werden wollen, erfüllen können - durch Hingabe an das Wesentliche in uns.
Ein Beispiel aus der Natur möge es veranschaulichen: Da ist die Raupe, die sich, wenn die Zeit gekommen ist,
dem Kokon gefangen gibt, sich einspinnt, damit das wesentliche zur Geburt kommen kann - das vollkommene Insekt,
ein Bewohner der Lüfte. Die Transformation vom Irdisch-Dunklen zum Luftig-Hellen hat dann stattgefunden.
Und der Mensch, der dies beobachtet, fragt sich: Wo ist denn nur die Raupe geblieben? Sie ist weg, aufgelöst, verflüssigt,
gestorben - und sie weiß nicht, wer sie als Schmetterling sein wird. Sie weiß es nicht, trägt aber die (instinkthafte)
Gewissheit der Natur in sich.
Ist für die Umwandlung des irdisch-äußerlichen Menschen der Moment der großen Veränderung gekommen, will er nicht
mehr das Kraut vom Acker fressen. Den Acker kennt er, ebenso das Kraut, er ist satt; der Schmerz der Unerfülltheit,
der ständig wiederholten Enttäuschungen, lässt die Sehnsucht wachsen nach den Ländern jenseits der Meere.


4 Da schreit ein Kind. Soll ich es schreien lassen, um dieses Essay zu schreiben?
Das Schreien des Kindes ist eindeutig. Irgendeine Not will gestillt werden. Es ein paar Minuten herumzutragen,
ist vielleicht das Heilmittel. Das wesentliche in uns gebietet, was zu tun ist. Und dann erleben wir einmal mehr
die große Freude, das zu tun, was jetzt getan werden will. Und ich trage mein Kind, das aufhört zu schreien nach
wenigen Schritten und mit großem Glück in meinen Armen einschläft - es ist das Glück, zu Hause zu sein:


Jetzt, hier, Gegenwart
Zeit des Feuers
Zeit der Erfüllung


5 Zusammengefasst:

Der Mensch sucht nach Wahrheit, nach Bewusstheit, philosophisch, mehr oder weniger abstrakt.

Das hat etwas mit der Vorherbestimmung zu tun, dass es einem gegeben ist, über diese Dinge nachzudenken
(allzu viele sind es leider noch immer nicht, die den verborgenen Dingen auf der Spur sind).

Was geschehen soll, muss jetzt geschehen. Deshalb verdrängt der Mensch also seine Illusionen und Phantasien,
Erinnerungen und Freuden nicht mehr, sondern versteht sie als Boden des Lebens, ja als Dünger der Erneuerung.

Weiters tun wir, was getan werden will: aufräumen, Geschirr abwaschen, Botengänge, Gehsteig kehren,
Besprechungen, Telefonate usw. Dabei achten wir die eigene Bequemlichkeit (auch die körperliche) als gering,
keines Wortes, keines Gedanken wert.

Alles hat seine Zeit zur Reifung (Raupe - Kokon - Schmetterling)

Der Zeitpunkt jedoch ist immer jetzt.

Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 103-107. Verlag Zeitenwende 2008


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Paracelsus

Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim
(vermutlich 10. November 1493 in Egg bei Einsiedeln (Schweiz) - 24. September 1541 in Salzburg)
Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe, Philosoph


Axiome der Heilkunde
I
Leben in der Natur braucht, um zu geschehen, nicht das, was Wissenschaft genannt wird, und keine Kultur,
wohl aber Bewusstheit, Verständnis für und Einsicht in den Lauf der Dinge und der Zeit, also in die Ordnung,
wie sie der Natur zugrunde liegt und der Schöpfung entspringt.

II
Alles, was unsichtbar ist, jedoch sichtbar werden muss, wird durch die Lebensvorgänge manifest
und äußerst sich in wahrnehmbaren, makroskopischen Dimensionen.

III
Von harmonischen, gesunden Leben spricht man, wenn es seiner Art entsprechend in Bewegung bleibt
und Stoffwechselprozesse jeder Art ungestört geschehen können. Dazu gehört nicht nur der materielle Körper,
der von sich aus zu keinem Leben im Stande wäre, sondern ebenso Denken, Fühlen sowie eine energetische Matrize,
Lebensenergie oder Lebenskraft, die wir unter anderem als Lebenswärme wahrnehmen können.

IV
Beschwerden, welcher Art auch immer, entstehen durch Verzögerung der Stoffwechselprozesse
und sind die natürlichen Bemühungen des biologischen Systems - wie auch der Seele - zur Genesung.
Was wir als Krankheiten bezeichnen, sind Lösungsvorgänge - schmerzhaft in dem Maß,
wie wir uns diesen Prozessen widersetzen beziehungsweise sie nicht zulassen können.

V
Für diese Vorgänge bedient sich die Natur der Entzündung, die nichts anderes ist als ein Anfachen (ent-zünden)
der vorhandenen (natürlichen) Lebenskraft, also deren Verstärkung. Hitze, Schwellung, Rötung und/oder Empfindlichkeit
sind die entsprechenden Symptome, die auftreten müssen, um stockende Stoffwechselvorgänge
(übertragen Atmungsprozesse) wieder zu ermöglichen.

VI
Heilung erfolgt durch die vorhandene Lebenskraft; wird sie nicht behindert, geschieht dies von selbst.
Ist der Körper zu schwach, um zu genesen, kommt es zu einer Auflösung, einer Entbindung dessen,
was vor dem Wesentlichen, dem Unsterblichen des Menschen keinen Bestand hat.

VII
Die kleinen Lebewesen, Bakterien, Pilze und ähnliches, sind Helfer des Lebens, also auch der Genesung.
Deren chemische oder sonstige Abtötung führt zur Chronifizierung und Komplikation des Leidens.

VIII
Ebenso führen entzündungshemmende chemische, physikalische oder chirurgische Maßnahmen
zur Unterdrückung der Lebensvorgänge, gleichfalls mit der Folge von Komplikation
und Chronifizierung und vermehrtem Leid.

IX
Eine rationale, diese Zusammenhänge begreifende Heilkunde kann nie in das Lebensgeschehen behindernd eingreifen,
sondern wird die verstärkten Stoffwechselabläufe der Entzündung (der Genesung also) unterstützen.

X
Der Mensch, als einziges schöpferisch veranlagtes Wesen, muss danach streben, sich der Umstände (Blockierungen)
bewusst zu werden, die zu dem führen, was als „Krankheit“ erscheint, die letztlich eine Folge der Abweichung
vom innerlichen Plan ist, der dem Mensch und der Natur zugrunde liegt. Dieser Plan bedeutet
Freiheit und Mitarbeit in der Ordnung des Kosmos.

Naturgesetze, Axiome (Achsen) beschreiben Urprinzipien der Schöpfung, sie sind.
Sie werden nie von Menschen aufgestellt, sondern höchstens durch Menschen wahrgenommen und formuliert.
So existieren beispielsweise die Gesetze der Planetenbewegung, der Mechanik,
der Relativitätstheorie oder die der Heilkunde usw.


Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 13-16. Verlag Zeitenwende 2008


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AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN HEILKUNST

1 BESTANDSAUFNAHME – DIE KUNDE VOM UNHEIL

Das Gesundheitssystem dümpelt seit Jahren in den roten Zahlen; nichts geht mehr; Chaos, wohin man blickt. Die Defizite steigen von Jahr zu Jahr und müssen vom Volksvermögen ausgeglichen werden. Dass dann wieder einmal von Korruption und Bestechung (Geschenke der Industrie an die Ärzte) die Rede ist, nennt die Dinge nur, wie sie sind, weswegen sich die Empörung auch deutlich in Grenzen hält. Ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung findet immer weniger Gefallen an dem Bevormundungssystem unserer Medizin. Unlängst traten bei einem Podiumsgespräch übers Impfen zwei Ärzte gegeneinander an. Für den Impfbefürworter wurde es eng, aus dem Publikum kamen Buh-Rufe. Er sagte darauf:
„Ihr müsst’s uns schon glauben, wir haben’s ja studiert.“
Studiert haben wir es – na und? Die Erfahrungen zählen mehr als alle Studien der Studierten und deren verzweifelt mühevoller Versuch, den Aberglauben gegen den Hausverstand irgendwie doch zu beweisen. Allerdings muss der Boden bereit sein, in dem die Saat des Aberglaubens aufgehen kann, und der ist und heißt: Angst. „Die Angst der Menschen ist das Brot der Mediziner“, hörte ich eines Tages zufällig im alten Fährhafen der Insel. Häufig genug sind Diagnosen nichts als Kunden vom Unheil ... das leugnend, was wir „gesunden Menschenverstand“ nennen, der doch sagen müsste, dass Gift in großen Dosen nie heilend sein kann, nie, wirklich nie. Kleine Lebewesen (tatsächlich notwendige Symbionten, wenn man will Mitarbeiter) werden verteufelt und ausgerottet – zur Genesung? „Wenn’s die Antibiotika nicht nehmen, kriegen’ s dies und das und jenes auch noch dazu.“ Oder: Krebszellen sollen durch riesige Dosen Gifte abgetötet werden – damit der Mensch leben kann? Etwas Absurderes, Schildbürgerlicheres ist kaum denkbar, weswegen ein Buch den Titel trägt: Krebs ist mit Chemotherapie heilbar, oder: die Erde ist doch eine Scheibe. So verstarb ein guter Freund des Verfassers mit den statistischen Heilungsversprechungen der Krebsforschung, trotz den etwa 25 Chemotherapien, zwei Knochenmarkstransplantationen, Nabelschnur-Stammzellen-Experimenten usf. Er verstarb 34jährig, und einer der Professoren („Freundlich, nett und bemüht waren sie alle, wirklich alle, vor allem die Schwestern.“) bemerkte bedauernd:
„Wir haben die Krebszellen alle vernichtet, leider die Lunge auch.“ Und das wird ernst gemeint. – Wir wollen die zwei großen neuen Jaguars nicht zählen, die die Behandlung der Versicherung und den Spitalserhaltern (sprich der Allgemeinheit) gekostet hat. Darum darf es nicht gehen. Aber die Resultate dürfen wir uns ansehen. Nein, die müssen wir uns ansehen. Die Ausgaben für die Forschung sind hoch wie nie – die Ergebnisse nichtig seit Jahrzehnten. Die Lobby dahinter hat damit natürlich nichts zu tun, ein Schalk, wer das behauptet!


2 ... DIE SUCHE NACH DER VERLORENEN HEILKUNST

Heilkunst: von Kunst ist die Rede, doch Kunst und Statistik und technisch-chemisches Brimborium vertragen sich irgendwie nicht wirklich. Man hat Studien, Standards und Strukturen – und Kunst klingt nach Freiheit und Gegenwärtigkeit, klingt nach Einfühlung und Überblick und vor allem nach spontaner Kreativität, und das beißt sich mit grober, ehrgeiziger Medizin. Für jene Menschen, die Freude haben an Eigenständigkeit und die Verantwortung für sich übernehmen wollen und können (können!), wird der Ruf nach Heilkunde jenseits der offiziellen Medizin laut.

Doch es gehört eine Eigenschaft dazu, die nicht typisch ist für uns: Mut, Mut zur Eigenständigkeit, Mut, nicht auf das Geunke der Unken am Tümpel klebriger Gewohnheit zu hören, sondern den eigenen Weg zu gehen, Mut, auf die Intuition und eigene Erfahrung mehr zu geben als auf Lehrmeinungen (das h - ein stummes h – ist meist Tarnung für einen anderen Buchstaben, der aus Gründen der Geheimhaltung nicht bekannt gegeben werden darf).

Dann verstehen wir allmählich, warum von Krankheiten und nicht von Lösungsprozessen gesprochen wird.
Und wenn die Heilkunde zeitlos aktuell davon spricht, dass es der Boden ist, der Leben so oder so, gesund oder krank, entstehen lässt, werden wir nach Möglichkeiten der Veränderung in uns suchen. Hilfe finden wir dann nicht mehr als „Patienten“, sondern als mündig werdende Menschen jenseits der orthodoxen Medizin, die für uns dann nur mehr wenig oder gar keine Bedeutung haben wird.


3 ZU DEN URSPRÜNGEN

Das Herz ist der Quell der Dinge, weswegen es seit alters her heißt, man sieht nur mit den Augen des Herzens gut. Auch denken sollten wir mit dem Herzen – der Verstand wird dann Diener sein können. Klugheit, Gegenwärtigkeit, der heutige Tag und die jetzige Stunde – das erfahren wir als das Leben. Aufmerksamkeit, Wahrnehmung dessen, was in und um uns ist – auch das könnte als nüchterne und sinnvolle Lebenshaltung angesehen werden. Die Kraft des Lebens kann immer nur im Jetzt sein – und auch die Kraft der Genesung, wenn es nötig ist, und es ist vor allem bezüglich der Seele ohne Unterlass nötig. Ja, und dann müssen wir Krankheiten, wie ständig erwähnt in diesem Buch, als Lösungsprozesse für alte Zustände verstehen, Zustände aus unserer Biographie, unserer Familie, unserer Umgebung usw. Eigentlich sind es Wachstumsschmerzen: Erfahrungen, durch welche wir an Bewusstheit, an Einsicht, an Verständnis reifen können. Ein tatsächlich gegenwärtiger, ein zum Wesentlichen hin orientierter Mensch weiß sich immer verbunden mit allem und allen, weiß sich in einem universellen Feld des jetzigen Augenblicks – und dadurch ist Genesung in einem weitreichenden Sinn möglich. Die Suche nach der verlorenen Heilkunde wird dann eine neue Qualität bekommen: verwirrte, unglücksschwangere, ängstliche, um den morgigen Tag besorgte Ziellosigkeit verwandelt sich in ruhige Klarheit und Aufarbeitung und Lösung der alten Dinge. Der Körper wird dadurch nicht unsterblich, nicht gefeit vor Krankheit, denn das geht nicht, doch die Seele wird immer freier, um sich ihrer Aufgabe zu nähern. – Und warum sollte der Mensch dann nicht finden, das heißt verwirklichen, was sein Herz so sehnsüchtig sucht?

Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 87 – 91. Verlag Zeitenwende 2008

Siehe ZITATE: Dr. Gerhard Schwarz - Sinn der Krankheit >>>



ENDE VON PATIENT
Eine Erzählung

Aus: „Wendezeit der Medizin – Zur Kunst der Selbstheilung“
Verlag Zeitenwende 2010 (Seite 41 – 46)

Was soll denn das: „Ende von Patient“? Das ist doch kein Deutsch. Doch genauso stand es auf dem Plakat, das in einem angenehmen Kaffeehaus der Innenstadt hing, ganz groß und deutlich in roten Lettern auf schwarzem Grund. Daneben war ein Bild: Ein Mensch wirft Pillen in einen Mülleimer, auf dem steht: „Vorsicht Sondermüll.“ Um das kleiner Gedruckte lesen zu können, ging ich, wie etliche vor und nach mir auch, näher an das Plakat heran. „Werbetechnisch einwandfrei“, dachte ich bei mir, „keiner weiß so recht, worum es geht, also schauen sie genauer hin.“ Es stand geschrieben: „Nimm deine Gesundheit in die eigene Hand. Denn wer sollte je Dein Arzt sein, wenn nicht Du selbst? Wer es will, kann es!“ Ich war durchaus erstaunt und nicht wenig verblüfft über diese Worte: kämpferisch, radikal, erfrischend.

Beworben wurde ein Vortrag, der am Abend zuvor stattfand. Der Vortragende war ein gewisser Prof. Jorgen Smid aus Kopenhagen. Und bei dem Wort Kopenhagen wurde mein Herz warm; ich liebe diese Stadt, keine Ahnung, warum, es ist einfach so. Mit einem Mann mittleren Alters, der schmunzelnd vor dem Plakat stand, kam ich ins Gespräch. Wie es der Zufall wollte (ach ihr Zufälle, es fällt mir immer schwerer, an so etwas zu glauben), war er am Abend zuvor bei diesem Vortrag gewesen.

„Und warum haben Sie das Plakat noch einmal gelesen, wenn ich fragen darf?“
„Ein gutes Plakat, ich wollt es mir noch einmal ansehen. Es ist schon reißerisch, und diese roten Buchstaben erinnern mich ein bisschen an einen Vampirfilm.“

„Ja, man wird hingezogen. Aber vielmehr ist es der unklare Satz „Ende von Patient“, mit dem zuerst einmal niemand etwas anzufangen weiß. – Und wie war der Vortrag?“

Wir setzten uns und bestellten, es war ein kalter Wintertag, eine Kanne dampfenden Tee und begannen, uns über den Vortrag zu unterhalten.
„Wissen Sie“, sagte er, „ich beschäftige mich normalerweise nie mit diesen Themen. Ich gehe auch nicht zum Arzt, bei uns in der Familie sind eigentlich alle gesund und werden alt. Ich nehme nur Hausmittel und gehe wenn nötig mal ein paar Tage ins Bett. Ein Verwandter, Onkel dritten Grades oder so, der ist jetzt gut um die 90, ging einmal, damals war er 40, zum Arzt wegen des Herzens. Die verschriebenen Pillen schmeckten ihm nicht, da fuhr er zu einem Bauerndoktor ins Gebirge, der ihm etliche Kräutertees verordnete – und damit war sein Herzweh weg.“


„Tja, allen Anschein nach ein glückliches Naturell Ihr Onkel, aber solche sind selten heutzutage. Die Menschen haben allgemein ja so viel Angst.“
„Ja ja, die Menschennatur, die ist nicht einfach.“

„Aber wollen Sie nicht erzählen, worum es gestern ging?“
„Nun, der Vortragende war ein ehemaliger Arzt und Professor, ein Spezialist halt, der jetzt Bücher schreibt und Vorträge hält. Früher arbeitete er in einem Krankenhaus, er war Immunologe oder so. Als seine Frau an Krebs dahinging, wollte er nicht mehr und stieg aus. Er merkte, dass alles, was er so forschte und entwickelte, für die Katz war. Die ganzen Theorien klangen alle recht plausibel – wenn man die Resultate in der Praxis nicht beachtete. Er erzählte, dass er schon lange vermutete, dass es in der Praxis anders ausschaut als in der Theorie, doch gefangen im wissenschaftlichen Glashaus konnte er es nicht sehen, zu faszinierend seien die Fakten und Experimente gewesen. Wovon er gehört, es aber verdrängt hatte, bewahrheitete sich bei der Krankheit seiner Frau, die gut versichert war, dabei schmunzelte mein Gegenüber, und ich dachte mir meinen Teil.

„Sie sei mit Schmerzen trotz starker Medikamente gestorben. Der Oberarzt, auch ein Professor, soll gesagt haben: „Ja, den Krebs haben wir besiegt, aber leider ist die Lunge dabei zerstört worden.“
„Ist das veröffentlicht?“
„Ja, in einem seiner Bücher mit dem Titel „Ein Wissenschaftler packt aus“. – Aber hören sie, jetzt kommt’s erst: Der Smid hatte begonnen, in der medikamentösen Therapie zu recherchieren, und seine schlimmsten Ahnungen bewahrheiteten sich. So stellte er folgende These auf.“
Er ging zum Plakat und zeigte auf den Untertext:
„Das medizinische System kann nie Interesse haben an der Gesundheit der Menschen – es würde sich selber auflösen.“
Das war also die These. Nach einer kurzen Denkpause sagte ich: „Ist logisch, sie würde sich doch selber unnötig machen, dieses korrupte System müsste zusammenbrechen! – Aber mich wundert immer wieder, dass die Wartezimmer so voll sind. Die Menschen rennen wie die Schafe zu ihren Doktoren, die ja noch immer die Götter sind.“
„Sie kennen das Sprichwort vom Schafspelz und so weiter.“
[Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. (Mt 7,15)]

„Aber erschreckend ist es schon, diese Unmündigkeit ...“

„... ja, wie die Herde, die ihren Leithammel hinterherläuft, Sie sagten es eben. Die Ärzte selber sind ja nicht wirklich schlimm, die meisten sind echt bemüht und freundlich. Es sei tatsächlich die Unmündigkeit der Menschen im allgemeinen, sagte auch Smid, die das alles so werden lässt: hier die Patienten und dort die auf ihre Art genauso unmündige Masse der Mediziner. Man spricht nicht umsonst von der Medizinerschwemme, die die Interessen all derer düngt, die so gut wie möglich danach trachten, die Menschen unmündig zu halten. Der Professor sprach etliche Male von den „Schein-Ärzten“, die dem „Kranken-Schein“ entsprächen.“

Danach entstand wieder eine kurze Pause, in der mir viel durch den Kopf ging – der Scheinkranke, der kranke Schein und die e-card, die den Schein wahrscheinlich nur tarne. Schließlich sagte ich: „Sagen Sie, was hat der Vortragende für Alternativen aufgezeigt oder hat er nur geschimpft?“

„Bei seinem Vortrag beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem Thema „Wege aus der Abhängigkeit“. Und da sprach er von Paracelsus [1493-1541], der schon vor Hunderten Jahren sagte: „Der Patient sei sein Arzt, der Arzt dessen Helfer.“

Ich stutzte: „Lebte der nicht im Mittelalter?“

„Ja, vor etwa 500 Jahren hat er gelebt.“

„Das ist ja die Revolution im Gesundheitswesen schlechthin! Sicher, einige Ausnahmen muss es geben, Chirurgie und so, aber ...“
Da unterbrach er mich: „Sehen Sie, das ist es, was „Ende von Patient“ bedeutet: der Mensch, der es kann und will, soll Verantwortung für sich übernehmen.“
„Kann und will“, wiederholte ich gedankenverloren.

„Viele wollen es, können es aber nicht – noch nicht, sie folgen dem Experten-Aberglauben mehr als ihrem Verstand.“

„Ja, aber wenn’s einem wirklich dreckig geht, dann rennt man erst wieder zu den Strohhalmen, um sich anzuklammern...“

„Genau diese Frage kam zur Sprache, und da sagte Smid, es ginge nun darum, früh genug zu erkennen, dass wir immer selbst für uns und unsere Gesundheit verantwortlich seien ...“

„Was eigentlich selbstverständlich ist“, unterbrach ich.
„Selbstverständlich sein sollte, die Betonung liegt auf sollte. Smid erzählte, dass in Dänemark das Wort Patient ein mildes Schimpfwort ist, so wie auch bei uns in Österreich; in Deutschland ist das nicht so.“

„Ein Patient ist halt einer, der sich nicht auskennt, der uninformiert und irgendwie ungeschickt ist.“
„Smid sagte auch, dass es um Patientenbefreiung gehe und nicht um Patientenbindung – ein Schlagwort, das in jeder Medizinerzeitung im Bereich „Marketing“ vorkomme. Ganz besonders erzürnte der Referent sich eben über dieses „Marketing“, das Apotheken und Arztpraxen beherrsche.“

„Wie können wir lernen, unser eigener Arzt zu werden? Das muss doch die wesentliche Frage sein. Ist darüber gesprochen worden?“

„Smid machte etliche Andeutungen, ich verstand das etwa so: Jeder trage die „Instanz der Erkenntnis“ – so nannte er es – in sich: es sei die Intuition, die aber immer nur im Hier und Heute, in der Gegenwart, nie gestern oder morgen, wirksam sein kann.“

„Klingt einleuchtend“, warf ich dazwischen, „eigentlich ist alles immer nur Gegenwart. Jetzt atmen wir, jetzt schlägt unser Herz ...“

„Keine Frage, der Mensch müsse sich endlich in der Gegenwart einfinden, dann würden alle Spekulationen des Verstandes um eine unsichere Zukunft aufhören – und damit auch unsere Sorgen und Ängste. Wir müssten endlich anfangen, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Unsere Intuition sei das Wesentliche, unser aller innere Arzt. Smid beendete den Abend mit einem Zitat aus dem Kleinen Prinzen von Saint-Exupery – und ich muss Ihnen sagen, die Zuhörerschaft war ergriffen wie ich es selten nach Vorträgen erlebte.“
„Hier mein Geheimnis - Und es ist sehr einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Die wesentlichen Dinge sind für das äußere Auge unsichtbar.“




WEGE AUS DEN KREISEN DER ANGST
WEGE AUS DEN KREISEN DER ANGST pdf >>>
Aus: „Wendezeit der Medizin – Zur Kunst der Selbstheilung“
Verlag Zeitenwende 2008 (Seite 105 – 109)
Dr.med.Klaus Bielau, Krenngasse 25, A-8010 Graz

1 ERFAHRUNGEN
Eine studierte Lehrerin, Ende 20, in den Bergen lebend, bekommt in Kürze ihr erstes Kind. Über sich selber sagt sie, dass sie von Natur aus kritisch sei. Einige Wochen nach der Geburt steht sie vor der Frage, ob sie das Kind impfen lässt oder nicht. Die junge Mutter hat kein gutes Gefühl dabei, es impfen zu lassen. Ihrem Naturell entspricht es, dieses Gefühl zunächst einmal nicht zu unterdrücken, weswegen sie Informationen über das Impfen einholt. Und da gibt es eine Unzahl an Fürs und Wider. „Da kann einem ja ganz schlecht werden vor lauter Informationen“, sagt sie.

Nun sieht sie sich in ihrer Umgebung um, betrachtet sich die vielen geimpften Kinder und die wenigen, denen die Impfungen erspart blieben. „Was soll ich sagen? Bei den Nicht-Geimpften gibt’s offensichtlich keine schweren Krankheiten, wohl die üblichen Erkältungen, Ausschläge, Fieber und so weiter, aber nichts Chronisches, kein Asthma, keine Allergien, keine heftigen psychischen Störungen. Die Kinder mit hartnäckigen Krankheiten sind offensichtlich die geimpften, ohne Ausnahme.“

Dann fragt sie eine Homöopathin in der Hauptstadt, das Fazit: „Enttäuschend! Die Frau wollte mir weismachen, dass zwei Impfungen nötig seien, die anderen nicht. Auf die Frage, warum diese nötig seien und jene nicht, gab sie keine befriedigende Antwort.“

So besucht sie einen Homöopathen, der für seine impfkritische Sicht bekannt ist. Und der kann der Mutter erklären, warum es beim Impfen nicht ums Impfen geht, sondern um das rechte Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Ihrem Verstand leuchten die Dinge ein. „Warum sollte ich jetzt noch impfen lassen?“ fragt sie sich.

Mittlerweile ist sie zu einer Aufklärerin in ihrem Umfeld geworden und organisiert entsprechende Vorträge.

2 GLEICHGEWICHTE
Immer wieder muss wiederholt werden, dass es beim Thema Impfen nicht um das Impfen an sich geht, sondern um das Verständnis der Zusammenhänge:

Es gibt keine hundertprozentige Gesundheit. Alle Stoffwechselprozesse sind nichts anderes als fließende Geschehnisse, die im Gleichgewicht sind, solange sie nicht gestört werden.

Die Gleichgewichte nennen wir Gesundheit, deren Störung Krankheit. Das, was wir als Entzündung kennen, mit Hitze, Rötung, Schwellung usw., ist der natürliche und nur verstärkte Prozess der Ausscheidung dessen, was aus dem Körper muss.

Ausscheidungsprozesse sind die Reinigung (in der Sprache der Alchemie: Purifikation) des ganzen Lebenssystems, also nicht nur des materiellen Körpers, sondern auch der feineren, ätherischen (energetischen) und Bewusstseins-Ebenen.

3 ZUSAMMENARBEIT
Alles hängt mit allem zusammen, alles ist miteinander verschränkt, dies lehrt die Quantenphysik und bestätigt damit bekannte Tatsachen, die der aufmerksame Beobachter in seinem Alltag immer wieder feststellt. Ein Beispiel: Die kleinen Lebewesen, Bakterien, andere Einzeller, Pilze usw., die wir mit bloßem, freiem Auge nicht wahrnehmen, aber einfach als zu uns gehörend betrachten, helfen als Symbionten bekanntlich bei allen gesunden Lebensprozessen. Vor allem aber helfen sie bei Genesungsvorgängen, zu denen wir aus unseren gewohnheitsmäßigen Ängsten Krankheit sagen.

Verstehen wir diese Zusammenhänge nicht nur intellektuell, sondern auch intuitiv und ganzheitlich, kann in uns eine neue Einsicht, ein neues Vertrauen erwachen, ja richtig: erwachen. Dieses Vertrauen ist wie Licht und Wärme, es ist eine Kraft, welche die alte Angst auflösen kann. Der direkte Weg dazu ist immer Gegenwärtigkeit und Achtsamkeit.

Wer ganz und gar zwischen Vergangenheit und Zukunft steht, wird immer hin und her gestoßen bleiben wie auf einer Achterbahn mit allen Folgen.

4 WAS TUN?
Wie immer stellt sich die Frage: Was tun? Die Antwort ist so banal wie (oft) schwierig zu realisieren: eintauchen in die endlose Weite der Gegenwart, eintauchen in das Synchronfeld des Lebens, in dem das Bewusstsein erwacht und man erkennt, wie alles mit allem verbunden ist. Nachfolgend nun der Versuch eines einfachen Rezeptes:

Ängste und Sorgen vor Krankheit und Leid nicht unterdrücken, sondern verstehen als Erbe der Generationen. Dadurch wird diesen Phantomen aus einer alten Zeit die meiste Kraft genommen, und irgendwann lösen sie sich ganz auf, werden verbrannt im Feuer der Gegenwart.

Auf die Bedürfnisse des Körpers achten. Keine Askese, kein Fanatismus in irgendeine Richtung.

Das Leben so annehmen, wie es sich uns stellt.

5 DAS MÄRCHEN
Unzählige Male wiederholt und noch viel öfter vergessen heißt es seit alten Tagen:
Der Himmel ist in dir.
Das Licht des Lebens ist in uns.
Der Quell des Lebens,
er liegt in den Tiefen des eigenen Wesens.
Und er hat einen Namen: Saat des Lichtes.

6 ERNEUERUNG
Es geht um eine Wiedergeburt, um eine innerliche Geburt zu etwas ganz Neuem – und nicht um Erweiterung dessen, was ganz untauglich ist fürs wirkliche Leben, jenes Leben, das den Tod auflöst und nicht mehr nötig macht, weil es eins geworden ist mit dem Plan der Welten.




Es war schon immer so

Zur Korruption in der Ärzteschaft



Das Bild ist bekannt: ein Friedhof in dunkler, rot-grau-violetter Abendstimmung.
Auf diesem ein Grabstein mit verwitterter Inschrift:

ES WAR SCHON IMMER SO

1 "Ja, es stimmt schon, es gibt schwarze Schafe, aber das sind die Ausnahmen,
und mit denen verfahren wir streng, wenn wir etwas erfahren."

(O-Ton Ärztekammer-Funktionär)


2 Ärgere dich doch nicht, lass dich nicht lumpen, denn niemand muss empört sein, niemand beleidigt, nicht
die Ärzte, nicht die Kammerfunktionäre, nicht die Politiker oder die Journalisten, auch nicht die Menschen,
das Publikum. Denn: es ist ja schon immer so gewesen. Wie sollte es auch anders sein? Unzählige leben
davon, eine riesige Industrie boomt, deren Aktionäre seit Jahrzehnten Gewinne schreiben. - Wer ist denn
wirklich interessiert an Gesundheit, wer könnte dann noch verdienen? Ein verkehrtes System will
aufrechterhalten sein, und dann ist alles verkehrt. Überall, wo man hinschaut, gibt es kleine Betrügereien,
größere sind nur die logische Konsequenz. (Wie mögen sonst zum Beispiel die deutlich hohen
Ärztekammerbeiträge gezahlt werden?) Und keiner ist dabei glücklich - doch es war schon immer so.

3 Solange wir die Ursachen der Krankheiten nicht verstehen wollen, solange wir - aus Angst - lieber zu
den Doktoren laufen und uns mit prozentuellen Heilungsversprechungen zufrieden geben und Pillen schlucken
zur Unterdrückung der Symptome, solange wir aus Furcht und Unkenntnis Verantwortung abschieben, solange
kann sich an den Systemen nichts Wesentliches ändern, und der große Crash ist deutlich absehbar.
Wer tatsächlich Verantwortung für sein Leben übernehmen will, sucht nach anderen Wegen, versteht, dass
Symptome nicht chemisch weggezaubert werden können, wenn von Heilung gesprochen werden soll. Nur darum
geht es - immer: die Ursachen der Symptome finden, um diese - die Ursachen - möglichst zu sehen und auf zu
heben. Die Symptome - es sind ja genau gesehen nichts als Zeichen, nichts als Signaturen der Heilung - werden
von selbst verschwinden, da sie nicht mehr nötig sind. Und wollen wir dann, wenn wir zu verstehen beginnen,
den Körper noch mit den chemischen Äquivalenten der Angst (Richtig, es handelt sich dabei um die meist
chemischen Substanzen, die irrtümlich Heilmittel genannt werden.) beschädigen?

4 Der Irrtum hat stets Angst um sein Bestehen, da er um seine Unwahrhaftigkeit genau Bescheid weiß, nur er kann
nicht anders als eben Irrtum sein. Und der Irrtum hat Handlanger: seine Gefangenen und Leibeigenen, die er ernährt,
allerdings auf Kosten der Gesamtheit (siehe Defizite in unseren Gesundheitssystemen). Korruptionen, Bestechungen,
Interessensgebundene Untersuchungen, die unverfroren und hochmütig wissenschaftlich genannt werden, sind nur
die logische Folge. Und wer diese Verhältnisse durchschaut, wird nicht mehr dagegen kämpfen müssen, wird die
bedauerlichen Menschen - die Leibeigenen - nicht mehr kritisieren müssen, sondern wird den als richtig erkannten Weg
um so entschiedener gehen.


5 Wie in beinahe jedem Kapitel dieses Buches beschrieben (hoffentlich ist es nicht schon langweilig),
wird das nur möglich sein, wenn entschieden und mit Courage das als verkehrt Erkannte abgewiesen wird.
Der Ursprung des Wortes Courage (französisch Mut, Tapferkeit oder Beherztheit) kann zu weitreichenden
Überlegungen führen.


Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 99 – 101. Verlag Zeitenwende 2008




Der Tod - Das Leben
(In einem Sommer geschrieben)

Wollen sie diesen Kommentar wirklich lesen? Jetzt, wo das Jahr in der Fülle steht, das Leben, die Sonne durch die Natur,
vielleicht auch durch Ihre eigene hindurchvibriert? Stehen Sie vielleicht, wie man so sagt, in der Blüte Ihrer Tage?
Und dann immer wieder diese Diskussionen über die Euthanasie - aus dem Griechischen und wörtlich: der gute Tod.
Der Gute Tod - ein fremder Gedankengang in einer Kultur wie der unsrigen, in der alles, was an Vergänglichkeit,
an Auflösung, an Tod erinnert, mit unerhörter, mit raffinierter Schliche verdrängt wird - verdrängt,
wirklich verdrängt, im einfachen Sinne des Wortes.


1 Man mag es nicht wahrhaben, dass es so etwas gibt ... und wenn es in der Familie, im Freundeskreis doch vorkommt,
so sind wir gewohnt, im Sterben einen Betriebsunfall zu sehen. - Unannehmlichkeiten, schnell erledigt, um möglichst rasch
zur Tagesordnung überzugehen, einer Tagesordnung, in der wir wieder funktionieren dürfen, wie das weiße Mäuschen in
seinem Laufrad, das funktioniert ja auch, wenn sich nur das Rad bewegen lässt ... wir Mäuse, wir Lemminge.
Überblicken wir doch wirklich einmal den Gang des Lebens im Gesellschaftlichen, im Individuellen:
Wir müssen funktionieren, koste es, was es wolle, die Kreditraten wollen schließlich gezahlt werden,
wir wollen, müssen... Aber wird es reichen? - Vielleicht geht es uns einmal nicht so gut, die Speicher müssen,
müssen gefüllt sein ... die Unsicherheit um unser Bestehen, ein würgender Alb...


2 Tod, natürlich, das gibt es. Und sterben? Jeder muss das ... ja, ja, aber reden wir doch von anderen Dingen.
Woher diese Angst, dieses Verdrängen einer Selbstverständlichkeit? Wir akzeptieren sie üblicherweise,
wenn wir im Kreislauf der Natur damit konfrontiert werden. Oft genug sind wir auch, ohne uns zuviel Gedanken
zu machen,
beteiligt, bewusstes Leben auszutilgen, zum Beispiel durch unsere Nahrungsgewohnheiten.
Außerdem kennen wir den Herbst, seit Kindertagen wissen wir, dass da die Blätter fallen, absterben.
Wir fühlen, wie sich die Natur zurückzieht. Herbst - Erinnerung an die Vergänglichkeit des eigenen Lebens,
Erinnerung an den eigenen Tod. Kaum bewusst neigt man in dieser zeit zu Melancholie, Depression,
doch die Hetze, die
"Gesellschaft" lenken uns ab davon (was ist nicht alles zu tun!!). Ablenkung:
lenk dich doch ab, wenn du solche Gedanken hast; schau, wie schön das Leben sein kann; denk positiv,
freu dich einfach ... oder betrink dich, narkotisiere dich, womit auch immer; verreise in den herrlichen Süden,
vielleicht mal in die Karibik, und dann fang eine Therapie an.
Ich folgte den Ratschlägen und narkotisierte mich. - Doch beim Erwachen war es schlimmer als zuvor,
also betrank ich mich - und das Erwachen war eine Wüste ... ich verreiste, weit weg in die Ferne - und
begegnete doch wieder nur mir und meinem Dämon ...
Was ist es nur, was mich so unruhig macht, auf Schritt und Tritt, des Tags, des Nachts ... Fort, fort, ablenken,
ganz egal wie, fort ... Aber wohin, wo ist der Winkel, in dem ich nicht immer wieder den eigenen Schemen begegne?
Alles, was entsteht ... wir kennen es seit undenklichen Zeiten, es ist, als wäre dies mein Leben und ohne Unterlass.


3 Verwundert es, dass das Sterben abgeschoben wird - aus den Augen, aus dem Sinn, ab ins Krankenhaus,
denn vielleicht kann die Medizin noch etwas machen, alles etwas erleichtern, vielleicht hat er/sie noch eine Chance.

"Und ansonsten haben wir ja die Morphine, da merkt man nichts ... ja, ja, wir erleben das häufig, leider, ja. - sie können beruhigt sein..."
Das Resultat ist dann ein Dahinvegetieren wie im Koma, totale Verblödung und Senilität. Wenn der Zeitpunkt naht, wird der Sterbende
abgeschoben in ein Badezimmer, in eine Kammer ... Zusammengefasst:
wir haben getan, was wir konnten. Die Angehörigen sind
aufgrund dieser Aussagen scheinbar beruhigt, die Ungewissheit, die Zweifel bleiben, nagend im Inneren. Die allgemeine Angst
spiegelt sich nur wider in den Ängsten der Medizin, das ist zu verständlich, ist doch der Tod der Erbfeind schlechthin,
der
nie von ihr besiegt werden kann, nie. Daher die Angst, da alles, absolut alles in Frage gestellt wird. Durch die Medizin
werden nur ein paar Tage, ein paar Wochen drangehängt, dem Schnitter abgekauft, der Preis: Leiden und Schmerzen.

Warum stirbt der Mensch heute im allgemeinen so schwer? Muss es wirklich so sein? Oh welche Tragik, nicht mehr ein
und aus zu wissen, nichts mehr zu wissen vom Woher und Wohin. Auch unsere traditionelle Glaubenssysteme können
daran nichts ändern, im Innern ahnt man, weiß man, dass es anders ist, niemand kann sich zwingen,
irgend etwas zu glauben.

4 Muss es tatsächlich so sein? Was ist der Tod anders als die Zerbrechung der feineren und gröberen Form ...
ein wesentlicher Augenblick, so wichtig wie die Geburt, da nun die Erfahrungen gesammelt, überschaut, durchlitten werden
und als Möglichkeiten und Ballast ein nächstes Eintauchen in die Form bestimmen - solange (und so oft), bis einen die Erfahrung nach den
so lange schon geahnten Ufern Ausschau halten lässt ... Und der nun schon bewusst Suchende tritt ein in die Wirklichkeit des Stirb und Werde.
Alles, was man lassen
kann, ermöglicht der innersten Bestimmung, Führer des Lebens zu werden - und plötzlich verstehen wir
den Tod als die Bedingung, die Verheißung des so lange Gesuchten, der verborgenen Wahrheit, von der die Mythen erzählen:
die Einheit mit dem Ursprünglichen, das den Tod nicht mehr schauen wird, auch Krankheit und Verderben nicht kennt.
Es ist ein Tod, der nichts zu tun hat mit dem körperlichen Verwelken, der vielmehr ein Losmachen ist von all den Bindungen,
auch den Hoffnungen, die verknüpft sind mit der Natur des Kommens und Gehens. Von diesem Moment an wird man dann
nicht mehr der
trübe Gast auf der Erde sein, da man im Stirb und Werde steht. Ein altes Wort wird lebendig, Jakob Böhme
(1575-1624) hat es folgendermaßen niedergeschrieben:
"Wer stirbt, während er lebt, stirbt nicht mehr, wenn er stirbt."
Das ist das Mysterium der wirklichen Menschwerdung, das Mysterium der Überwindung - der goldene Tod.
Und was hat das mit der Medizin zu tun? - Viele Schmerzen werden ungeschehen sein, wenn wir den Lauf des Lebens
zulassen können, uns nicht wehren gegen die uns innewohnende Bestimmung. Auf der körperlichen Ebene hilft
die verstehende Heilkunde, die Lösungsprozesse bewusst und in Würde erleben zu können.
Was gibt es mehr, was gibt es Einfacheres?


Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 93 - 97. Verlag Zeitenwende 2008




Der Aufklärung verpflichtet

1 In nahezu allen Ländern der Welt gibt es eine immer zunehmender werdende Zahl von Menschen, die der heute üblichen Medizin
kritisch gegenüberstehen. Dementsprechend finden sich auch immer mehr Ärzte, die skeptischer werden, sei es, weil sie Krankheiten
nach Medikamenteneinnahme oder Impfungen beobachten, sei es, weil die Patienten häufiger die Beipacktexte erklärt haben wollen,
also Fragen stellen. Der Mensch von heute ist eben nicht mehr das Schaf von gestern. Da sind wir zusammengekommen und haben
"Ärzte über Impfen" - www.aerzte-ueber-impfen.org - ins Leben gerufen. Die Aufgabe dieser Arbeitsgemeinschaft ist es, einerseits
Bewusstsein für etwaige Impffolgen in der Bevölkerung zu schärfen und andererseits die politisch Verantwortlichen darauf hinzuweisen,
dass es so etwas wie Impfschäden und -folgen überhaupt gibt.
Zur Impfschäden Beurteilung von Dr. Johann Loibner pdf >>>
In den meisten europäischen Ländern besteht keine Impfpflicht, es gibt nur Empfehlungen der Gesundheitsbehörden, die unterschiedlich
massiv von einer sich in die Irre führen lassenden Ärzteschaft vertreten werden. Da und dort, eher in ländlichen Gebieten, werden Eltern,
die ihre Kinder nicht impfen lassen, noch beschimpft als verantwortungslos usw. - wie in den alten Zeiten staatlicher Obrigkeitsmedizin.
Doch auch bei Ärzten wird Impfen zu einem Problem, das vielschichtiger gesehen wird. Zumindest rechnet der eine oder andere
mit der Möglichkeit von unerwünschten Wirkungen.


2 Trotz dieser erfreulichen Tendenz ist die Unselbständigkeit und Autoritätshörigkeit bei den Menschen - und vielleicht noch ausgeprägter
bei den Medizinern - erstaunlich. Abhängigkeit und blindes Wiederkäuen von Leermeinungen (welch peinlicher Druckfehler!) herrschen vor.
Warum das so ist? Nun, vermutlich sind wir aus Angst vor Krankheiten, aber auch aus Angst, das gehätschelte "wissen" hinterfragen zu müssen, so unfrei, dass wir zu trockenen und nüchternen Blicken hinter die Kulissen der Natur - und auch des gesellschaftlichen Lebens - nicht fähig sind. Wahrscheinlich werden wir (als Kollektiv) durch Erfahrungen reifen müssen. Tatsache jedoch ist, dass Impfungen Nebenwirkungen haben, ja haben müssen, denn nichts gibt es in unserer Welt von Gut und Böse, absolut nichts, was nur eine Seite haben sollte. Es ist ja fast müßig, darüber zu schreiben, aber diese Tatsache biegen wir uns unbewusst meist so zurecht, dass wir nur sehen,
was wir sehen wollen und können. Verständlich, aber ...


3 Beim Durchblättern der Literatur, die der Aufklärung verpflichtet ist, beim Hören von Vorträgen zum Thema taucht einmal mehr die Frage auf, wie es eigentlich zum Impfen gekommen ist, wenn es wirklich so mies ist, wie alle sagen. Also, warum wird geimpft? In der Schule lernen wir schon, dass all die bösen Krankheiten wie Pocken, Cholera, Pest und wie die Schrecken der vergangenen Jahrhunderte
sonst heißen durch die grandiosen Fortschritte von Medizin und Wissenschaft - besonders durch die Impfungen, ja besonders durch diese -
verschwunden sind. Und wenn man das so hört, leuchtet es doch ein, oder? Man injiziert einen Erreger, der ruft Antikörper hervor, und dann
sind wir gegen die Krankheit gefeit - wie man so sagt. Also, kann man etwas Gegenteiliges behaupten? Der Gedankengang klingt so einleuchtend, wie dies beim Antibiotikum ist, das die Bakterien abtötet, und der Mensch wieder gesund wird. In den letzten Jahrhunderten hat der Mensch wieder die Materie er- und durchforscht, und sein Denken wurde gleich der Materie, die als tot angesehen wird. Vom materialistischen Standpunkt aus gesehen entbehren all die Theorien und Spekulationen durchaus nicht einer gewissen Wahrheit: Rostschutzanstrich verhindert schließlich auch das Rosten; ist ein Gelenk kaputt, bauen wir eben ein neues ein ins Auto oder in den Menschen - was macht's für einen Unterschied?

4 Also, warum impfen wir eigentlich? In uns gibt es ein Element - eine der beiden Seelen in unserer Brust sehnt sich nach den Gefilden
hoher Ahnen (weiland Doktor Faust) -, das nicht Teil der Vergänglichkeit ist. Dieser Funke, diese Saat des Geistes weiß um die Vollkommenheit, um die Totlosigkeit, sehnt sich nach Glück und ewiger Jugend, natürlich auch nach vollkommener Gesundheit. doch diese Ahnung ist nicht zu verwirklichen im Tal des Lernens, in unserer Welt des steten Wandels. Und nun, angetrieben von dieser innerlichen Ahnung, versuchen wir, Krankheit und Tod zu verdrängen, zu negieren, den Lauf der Natur aufzuhalten, und dadurch degenerieren wir unser natürliches Lebensfeld und unsere eigene Natur, die ja ein Teil davon ist. Und so versuchen wir auch, Krankheiten spekulativ zuvorzukommen, zum Beispiel durch vorbeugenden Medikamentenkonsum oder Impfungen.


5 Die wirklich erschreckende Seuche unserer Tage ist unsere Unbedarftheit, unsere Unkenntnis von den einfachen Gesetzen des Lebens -
denn wir versanken in unserem stofflichen Denken und Tun. Dies scheint nun allerdings ans Ende zu kommen, und das wacher gewordene
Bewusstsein versucht nun, mehr und mehr die Kräfte hinter den Erscheinungen aufzuspüren. Man sucht - schmerzhaft enttäuscht von den Irrtümern vergangener Tage -, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält. Auch werden von vielen die Naturgesetze wieder umfassender gesehen, Krankheiten werden verstanden als Wege zur Reifung und Heilung; die feinstofflichen Anteile, die wir als Lebenskräfte, als Ätherkräfte andeuten, gehen ein in das Bewusstsein der Menschen. Ein achtsamerer Umgang mit den Lebenswellen, ob Pflanzen-, ob Tierreich, wird selbstverständlicher. Wir suchen wieder, die Sprache der Natur zu verstehen. Vielleicht machten wir an uns selbst oder in unserer Umgebung die Erfahrung mit Allergien, mit Krankheiten usw., die durch Unterdrückung, durch Gewalt mit unserer eigenen körperlichen Natur entstanden - und wie von selbst suchen wir nach etwas anderem, Wesentlicherem.


6 Durch alle Zeitläufe hindurch gibt es solche, die - gereift durch Erfahrung - mehr erkennen, und solche, die noch gefangen sind von den
gewohnten Linien eines Lemminghaften Treibens. Wir kennen die Lemminge, diese Tiere, die von Angst und Verzweiflung gehetzt den Leitlemmingen hinterher rennen müssen über die Klippen - der trübe Himmel darüber mag als ihr Paradies erscheinen -, um im Meer zu ersaufen. Gustav Meyrink (1868-1932) im "Grünen Gesicht" (1917): "Ihr wisst, es steht geschrieben: Prüfet alles, das Gute behaltet,
die meisten jedoch prüfen nichts und behalten das Erstbeste."
Und an anderer Stelle heißt es:
"Es ist an sich schon richtig,
das nicht zu tun, was der große Haufen macht."


7 Zusammenfassend:
1. "Krankheiten", also Lösungsvorgänge muss es naturnotwendig geben - es sind Genesungsprozesse.

2.
Medikamente und Impfungen haben Nebenwirkungen, die mehr oder weniger massiv auftreten können.
Die Homöopathin Elizabeth Wright-Hubbard (1896-1967) schreibt beispielsweise: "Impfungen
rufen chronische Erkrankungen hervor, wodurch akute Krankheiten unterdrückt werden."

3.
Suchen wir jedoch, Kompliziertheiten zu erkennen, anzunehmen, vor allem aber zu verstehen,
brauchen wir dann tatsächlich Angst zu haben vor etwaigen Schwierigkeiten? Die Natur ist doch
nicht unser Feind!Negieren wir jedoch das Leben, dann ist alles unser Feind, und wir sind
die ärmsten Geschöpfe, die man sich nur vorstellen kann.

4.
Was tun? alles prüfen und dann entscheiden, was nötig und möglich ist. Entscheidet man sich für eine Impfung,
sollte man daran denken: jeder trägt die Verantwortung für sich und seine Kinder - auch bei Impfkrankheiten.
Was immer wir aus Angst heraus tun, trägt die Signatur der Angst in sich. Die Lösung ist: Krankheit namens Angst,
namens Sorge
verstehen, zulassen, ihre Wurzeln suchen, um von ihr zu genesen.

5.
"Kämpfe also nicht gegen die ewigen Gesetze der Natur,
und die Natur wird dich als einen ihr
er Schöpfer verehren."

Helena Petrovna Blavatsky - "Die Stimme der Stille" (1889)
(1831-1891)
Okkultistin, Schriftstellerin deutsch-russischer Herkunft.
Begründerin der modernen anglo-indischen Theosophie


Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 65 - 70. Verlag Zeitenwende 2008




Vorsorge - Vom Sein vor der Sorge
Jeder weiß es, wir hören es immer und ständig: Vorsorgen sei besser als Heilen.
Vollkommen logisch, vollkommen klar - Der Vorsorge muss in einer aufgeklärten Heilkunde
eigentlich der wesentliche Platz geboten werden. Also dann, auf zur Vor-Sorge!


1 Überblick
Auf der Straße treffen sich zwei Freunde, der eine sagt:
"Immer wenn ich von der Gesundenuntersuchung komme, fühle ich mich so krank,
elend und zum Sterben." "Wen wundert's? - Ist ja der Sinn der Übung!"
Der Klinikvorstand: "Es gibt keine gesunden Menschen, nur schlecht untersuchte!"
Der Poet: "Vorsorgeuntersuchung - Umkleiden mit dem Mantel der Angst."
Der Versicherungsdirektor: "Vorsorge? Wollen Sie, dass ich zu Lachen anfange? -
Ein Patientenrekrutierungs- und -bindungsprogramm, sonst nix - politisch abgesegnet."
Der Philosoph: "Vorsorge, eigentlich: Vor der Sorge sein.
Vor der Sorge kann nur sein, der lebt. Wer lebt?


2 Die Matrix
Leben - was ist das? Im allgemeinen ist es so, dass wir unseren Lebensbildern, unseren Lebenslinien folgen,
lange Jahre mehr oder weniger automatisch das nachleben, was uns in der Kindheit vorgelebt wurde, gebunden
an gesellschaftliche und übernommene familiäre Matrizen, die uns im Wesen meistens nicht entsprechen.
Dieses Alte erweist sich dann über kürzer oder länger (nach wie vielen Toden bloß?) als nicht tauglich fürs
Leben, und das spüren, das wissen wir. Wir wissen es - meist als Ahnung, als unerfüllte Sehnsucht nach
irgend etwas, wir empfinden weiters auch, dass unser "normales, altes Leben" nicht stimmt, da es nicht
das Leben ist. Und, was ist das Leben? Kann irgend jemand sagen, was das Leben ist?
Meistens fällt es schwer, etwas nicht allzu Platt-Glatt-Biologisches zu antworten.


3 Der Auftrag
Nennen wir das Leben schlicht Auftrag, nicht ein unlustiger Befehl ist es, sondern der Auftrag,
den wir in unserem Wesen tragen, der erkannt und erfüllt sein will. Doch warum kann niemand sagen,
was das für ein Auftrag ist, wie er heißt, wie er zu erfüllen ist? Da der Mensch ein selbstschöpferisches,
selbstverantwortliches Wesen sein könnte, müsste er aus sich selbst heraus die Lebensaufgaben
und die Wege zu deren Erfüllung entdecken.


4 Muss
Irgendwann wird müsste bedingungslos zum Muss.

5 Befreiung
Schon sehr früh, in der Schule, machen wir eine wichtige Erfahrung: Ist die Aufgabe getan,
haben wir frei, sind wir frei von Sorge - wenn nicht: Furcht, Angst vor Konsequenzen, also Sorge.
Weiter: Die getane Arbeit befreit uns von der Arbeit, die getan werden sollte, und wir brauchen
keine Sorge zu haben. Erfüllen wir die Arbeit, den Auftrag nicht - was geschieht dann?
Das gleiche wie früher in der Schule: wir müssen uns sorgen - weil das Unerledigte die Eigenart hat
wiederzukommen, und es kommt sicher wieder. Auch diese Erfahrung macht jeder von uns
oft genug und zeitlebens und schmerzhaft. Zusammenfassend wollen wir feststellen:
die Erfüllung unserer Aufgaben befreit von Sorge.


6 Aufmerksamkeit und Irrkurs
Vor-der-Sorge-Sein ist gleichsam der Lohn dafür, dass man sein Leben zu erfüllen sucht.
Dies ist nur möglich, wenn wir autonom werden, die Dinge prüfen und das Gute behalten.
Nur wer aus sich selbst heraus lebt, kann ohne Sorgen, ohne Ängste sein, da getan wird,
was getan sein will! Und zwar Tag für Tag, immer, heute. - Zufrieden müde sinkt man abends ins Bett,
um nach einer kurzen Schau über die vergangenen Stunden erholsamen Schlaf zu finden. Vor-Sorge ist
streng genommen nichts anderes als Aufmerksamkeit, Wahrnehmung dessen, was ist.
Ist man Tag für Tag
gerädert, stets gehetzt, entkräftet und überarbeitet, ausgezehrt durch die Freudlosigkeit seiner Zeit, Schatten
und Trugbildern nachjagend, so wird irgendwann auch der robusteste Körper zusammenbrechen. Dann kommt
ein Schuss vor den Bug (so sagt man), vielleicht sind es auch mehrere kleine Schüsse. Was wird geschehen,
wenn wir diese Warnzeichen negieren oder unterdrücken, weil wir nicht aufmerksam sein wollen?
Das Lebensschiff, da auf Irrkurs, wird an gut bezeichneten Untiefen vorhersehbar auflaufen. Ob wir davor
bei einer der propagierten (Vor-)Sorge-Untersuchungen waren oder nicht, ist ziemlich belanglos.
Verkehrt ist verkehrt, ob man das nun chemisch-technisch nachweisen kann oder nicht, spielt eine
nur unwesentliche Rolle (wohlwollend ausgedrückt).


7 Erwachen zum Auftrag
Was sind dann die erwähnten so genannten Vor-Sorge-Untersuchungen, wem nützen sie?
Genau betrachtet sind sie nichts anderes - wir hatten es eingangs erwähnt -
als Programme zur Patientenrekrutierung und -bindung
.
So läuft man zu den so genannten Vor-Sorge-Untersuchungen und lässt sich technisch-chemisch
befunden (durch totes Gerät!), als würde man dadurch einsichtsvoller und klüger werden,
um die eigenen Lebensaufgaben zu finden. In Wahrheit läuft man ständig davon, flieht von
Ablenkung zu Ablenkung und kann darum nicht anders, als in Angst und Sorge zu leben mit
allen psychischen und etwas später körperlichen Folgen. Genesung wird geboren
aus der Einsicht in den Lauf der Dinge. Einsicht - das ist die hohe Arznei. Dem Menschen,
der zur Einsicht, also zur Selbsterkenntnis und Kenntnis gelangen kann, eröffnet sich das Leben.
Der Rest - Vergangenheit und Zukunft - ist nicht von Belang, es ist ein Sorgenerfülltes, zähes und
freudloses Dahinvegetieren, ein hypnotisiertes Nachlaufen von Werten, die sich - da Trugbilder - immer
wieder auflösen. Denn der Tod nämlich, der kommt nicht morgen, er kommt heute, und er muss das Alte,
das Untaugliche beenden, das ist seine Aufgabe. Kann das Alte sterben, gebiert sich das Leben
ununterbrochen zur Erfüllung des Auftrags
. Um Missverständnissen zuvorzukommen: dies geschieht
natürlich nicht nach dem Tod des biologischen Körpers, sondern kann während des biologischen
Lebens Wirklichkeit werden.


Aus: „Wendezeit der Medizin – Die Erneuerung der Heilkunde“
Seite 37-42. Verlag Zeitenwende 2008




Dr. med. Klaus Bielau
(b.1955)
studierte Regie an der Kunsthochschule Graz und arbeitete bis 1988 am Theater.
1980 begann er parallel das Medizinstudium. Seit 1990 führt er eine rein ganzheitlich-homöopathisch ausgerichtete Praxis in Graz.
Er war Vortragender und Lektor für Homöopathie an der Universität Graz sowie an den Paracelsus-Schulen Graz und Wien
und hält Vorträge und Workshops für ganzheitliche Medizin, Homöopathie und Selbstheilung.